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Tages-Archive: 16. Juni 2023

16.06.2023: Der Neufville-Turm liegt auf dem Eppsteiner Jähenberg (oberhalb des Stadtbahnhofs) innerhalb des Bergparks Villa Anna. Er eröffnet Blickachsen zur Burg Eppstein inmitten der Altstadt, zum Kaisertempel am Staufen, auf Wingertsberg und Bienberg mit markanten Bürgervillen der Gründerzeit. Ausserdem fällt der Blick auf die exotischen Bäume des Bergparks (z.B. Mammutbäume oder Hemlocktannen), die einst als Solitäre in die Landschaft ragten, heute aber von Wald umgeben sind. Der Neufville-Turm ist 1894 als Zitat der Burg Eppstein im Bergpark Villa Anna, einer Parkanlage der Frankfurter Bankiersfamilie Neufville aus dem 19. Jahrhundert, an markanter Stelle errichtet. Er gehört wie auch das Schweizer Haus, die Villa Anna, das Kutscherhaus und das Taubenhaus zur architektonischen Ausstattung des Bergparks. Mit Bergfried und Saalbau ist die künstliche Ruine als Kopie der Burg Eppstein gestaltet. Einst war hier die Kunst- und Jagdsammlung des Hausherren untergebracht:

16.06.2023: Der Concordia-Tempel ist der oberste der drei hölzernen Aussichtstempel im Kriegerwald. Als einziger der drei Tempel im Kriegerwald ruht der Concordia-Tempel seit seiner Renovierung auf einem umlaufenden Betonfundament. Die Bauweise ähnelt den beiden anderen. Das holzverschalte Dach trägt eine Haube aus Zinkblech. Wann genau der Concordia-Tempel entstand, war in Vergessenheit geraten. Neue Forschungen des Eppsteiner Stadtarchivars i. R. Dr. Bertold Picard brachten 2011 Licht in das Dunkel. Danach wurde der Tempel, der nach dem Eppsteiner Männergesangverein Concordia benannt ist, 1879 vom Wanderverein Taunusclub unter Beteiligung seiner Eppsteiner Ortssektion errichtet:

16.06.2023: Der Männerchor-Tempel besteht aus Eichenrundstämmen und aus Lärchenholz für den Dachaufbau, alles aus dem hiesigen Forst.
 Das Dach ist mit Zinkblech gedeckt und trägt eine schön geformte Spitze. Im Innern befindet sich eine stabile Holzrundbank auf einem verzinkten Eisengestell. Von hier hat man einen hübschen Blick auf Burg Eppstein und die Altstadt. Erbaut wurde der Tempel 1914 vom Gesangverein Männerchor. Der Verein hatte zuvor den Verschönerungsverein um finanzielle Unterstützung gebeten, die auch gewährt wurde. 
2000/01 musste der Tempel abgetragen und neu aufgebaut werden, da der Holzwurm tragende Hölzer zerfressen hatte. Am 20. Mai 2001 wurde der Neubau den Eppsteiner Bürgern übergeben:

16.06.2023: Die Produktionsgebäude der Stanniolfabrik Eppstein sind schmucklose Industriearchitektur aus der Zeit Endes des 19. Jahrhunderts. Im Jahre 1904 wurde am Rande des Fabrikgeländes in der Burgstrasse 83 ein Kontorgebäude nach Plänen des Architekten Carl Wilhelm Plöcker erbaut. Das Kontorgebäude ist villenartig ausgebaut und mit gotisierendem Zierfachwerk in der hohen Dachgeschosszone geschmückt. Das Gebäude hat drei Geschosse und steht traufständig zur Strasse. Das Erdgeschoss mit zwei Zwerchhäusern ist mit Taunusschiefer verblendet. Das Gebäude ist aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen als Kulturdenkmal geschützt. Die Fabrik ist Teil der Route der Industriekultur Rhein-Main-Taunus-Kreis:

16.06.2023: Im Jahr 1928 wurde die neue Schule in der Rossertstrasse 21 gebaut. 1965 wurde die Mittelpunktgrundschule in Vockenhausen gebaut und die Eppsteiner Schule damit aufgelöst. Seit 1969 wurde das Gebäude in der Rossertstrasse als Rathaus genutzt und gleichzeitig ein Bürgerhaus angebaut. Das Gebäude der ehemalige Schule wurde nach Plänen des Architekten Wilhelm Weigandt aus Wiesbaden erbaut. Es handelt sich um ein zweigeschossiges, verputztes Gebäude auf Sandsteinsockelgeschoss:

16.06.2023: Das alte Rat- und Spritzenhaus stammt aus dem Jahr 1902. Der dem Bergfried der Burg nachempfundene Turm diente der Feuerwehr als Schlauchturm. Im Jahre 1900 fassten Gemeindevertreter und Gemeinderat den Beschluss, ein neues Spritzenhaus zu bauen. Das alte wurde auf Abbruch versteigert, und 1902 stand das neue, zusammen mit dem neuen Rathaus, nach einem Entwurf von E.W. Plöcker vollendet da. Es lehnte sich zwischen der Talkirche und dem vorherigen Rathaus an den Burgfelsen, und hier befindet es sich heute noch, wenn auch anderen Zwecken dienend, seitdem die – inzwischen freiwillige – Feuerwehr 1962 ein neues Spritzenhaus erhielt und die Stadtverwaltung 1968 ein neues Rathaus, beide an der Rossertstrasse:

16.06.2023: Die Talkirche liegt direkt unterhalb der Burg im Zentrum Alt-Eppsteins. Sie wurde in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts von den Herren von Eppstein im spätgotischen Stil errichtet. An ihrer Stelle war bereits im 12. Jahrhundert eine Laurentius-Kapelle im romanischen Stil errichtet worden, die seit etwa 1200 als Pfarrkirche diente. Gegen 1299 baute man eine dem Ritterheiligen Georg geweihte Kapelle an. Mit dem Bau der Talkirche auf den Fundamenten der beiden alten, niedergelegten Gotteshäuser trugen die Herren von Eppstein der steigenden Einwohnerzahl ihrer Residenz (seit 1318 Stadt) Rechnung. Sie schufen ein einschiffiges Gotteshaus im spätgotischen Stil, das ihre Machthöhe angemessen repräsentieren und als würdige Grablege für ihr Geschlecht dienen konnte. Da sich die Bevölkerung Eppsteins wahrscheinlich im Jahre 1529 der Lehre Martin Luthers angeschlossen hatte, dürfte die Talkirche in der Reformationszeit einen Teil ihrer spätgotischen Ausstattung verloren haben. Nachdem französische Truppen am Ende des 30-jährigen Krieges die Kirche in einen Pferdestall umgewandelt und durch Verheizen des Gestühls einen Innenbrand ausgelöst hatten, musste sie in der Folgezeit renoviert werden. Sie erhielt teilweise eine barocke Neuausstattung. Im Zuge einer weiteren, neugotisch geprägten Restaurierung wurde 1908 das heutige Kreuzrippengewölbe eingefügt. Vorher besass die Kirche eine flache Decke, doch deuten Rippenansätze auf eine ursprüngliche Gewölbeplanung hin. Im Laufe ihrer langen Geschichte bedurfte die Talkirche immer wieder umfassender Renovierungsmassnahmen. Die letzte, vor allem auch die statische Sicherung des Bauwerks betreffende, aufwendige Sanierung fand in den Jahren 1992 – 1994 statt und lässt die Talkirche als eines der bedeutendsten Bauwerke Eppsteins in neuem Glanz erstrahlen. Zu ihrer Erhaltung und zur Unterstützung der vielseitigen Aktivitäten rund um die Talkirche wurde 1993 ein Förderverein gegründet:

16.06.2023: Bis 1866 gab es keine Postexpedition in Eppstein. Die Thurn-und-Taxis-Post versorgte Eppstein unregelmässig per Boten von der Posthalterei Königstein. Daneben gab es einen täglichen Boten von der Posthalterei Hattersheim.1866 wurde ein Postexpedition in Eppstein geschaffen. Diese hatte ihren Sitz in einem Gebäude am Chor der Talkirche. Dieses Gebäude wurde 1971 abgerissen. 1904 wurde das kaiserliche Postamt in historisierendem Stil in Eppstein erbaut. Der Bau stellte eine städtebaulich bedeutsame Gegenlage zur 1903 erbauten Katholischen Pfarrkirche St. Laurentius dar. Er liegt in der Flucht zwischen dem Bahnhof und der Kirche. Es handelt sich um ein zweigeschossiges, verputztes Gebäude auf einem hohen Sockel. Der Baukörper und das gewalmte Dach sind durch Risalite, Balkonversprung, Erker mit polygonaler Haube und den Treppenhausanbau vielfältig gegliedert:

16.06.2023: Die erste urkundliche Erwähnung fällt in das Jahr 1122. Zwei Jahre später schenkte Kaiser Heinrich V. eine Hälfte dem Erzstift Mainz, das wenige Jahre später auch die zweite Hälfte in seinen Besitz bringen konnte. In der Mitte des 12. Jahrhunderts übernahm die Hochadelsfamilie der Herren von Hainhausen die Burg Eppstein als Lehen, nannten sich fortan „von Eppstein“ und machten die Anlage zum Mittelpunkt ihres Territoriums. Der Unterhalt der Burg war schon damals kostspielig. In einer politischen und wirtschaftlichen Notlage mussten die Herren von Eppstein 1492 die westliche Hälfte der Burg an die Landgrafen von Hessen verkaufen. Diese wiederum nutzten die Burg als Verwaltungszentrum. Nach dem Aussterben der Herren von Eppstein fiel die östliche Hälfte der Burg an die Grafen von Stolberg-Wernigerode und 1581 an das Kurfürstentum Mainz, das hier ebenfalls eine Verwaltung einrichtete. Hessen und Kurmainz bauten die Burg im 16. und 17. Jahrhundert schlossartig aus. 1803 kam Eppstein an das Herzogtum Nassau, das, ebenso wie ein privater Besitzer, grosse Teile der Burg niederlegen ließ. 1824 konnte der Abbruch durch privates Eingreifen gestoppt werden. Die Rettung der Ruine erfolgte zu Anfang des 19. Jahrhunderts. Ab 1926 legte der letzte private Eigentümer die alten Mauern frei und sicherte sie. 1929 schenkte er die Burg Eppstein der Stadt, die damit auch die Verpflichtung zur Erhaltung des Denkmals übernahm. Die erhaltene Bausubstanz stammt hauptsächlich aus der Zeit des 14. bis 17. Jahrhunderts. Der runde Bergfried überragt weithin sichtbar die Anlage mit den Überresten mehrerer herrschaftlicher Wohnbauten. Im Osten der Kernburg haben sich die Bauten durch ihre spätere kirchliche Verwendung besser erhalten. Dort dokumentiert heute das Burgmuseum die wechselvolle Geschichte der denkmalgeschützten Anlage und künftig auch der Stadt Eppstein.

Burg mit Bergfried aus der Burgstrasse und vom Wernerplatz aus gesehen:

Infotafel am Eingang zur Burg:

Bettelbubturm:

Inneres Tor:

Bergfried, Palas und Kemenate:

Burginnenhof mit Bühne und Tribüne:

Im Inneren des Bergfrieds:

Auf der frisch sanierten Plattform des Bergfrieds:

Blick von der Burg auf das Zentrum Eppsteins und dem neuen Südostportal des Eppsteiner Tunnels mit der S-Bahn Linie 2 und Güterzug:

Blick in Richtung Nordosten und zum Staufen mit Kaisertempel und Restaurant:

Blick in Richtung Bergpark Villa Anna mit Neufville-Turm und einem der drei Tempel im Kriegerwald:

Blick zur Stanniolfabrik und Tiefblick auf Kappelle, Museum und Zuschauertribüne:

Baumgarten:

Altangarten:

Blick durch eine Schiessscharte auf den Turm des Alten Rat- und Spritzenhauses:

Ansicht aus Süden und Westen: