Tore
31.08.2024: Der unterschiedlich als Neue Pforte oder Sandtor bezeichnete rechteckige Torbau ist Teil der um 1300 errichteten Stadtbefestigung. Er besitzt einen steilen Walmhelm und war auf der zur Stadt gekehrten Seite ursprünglich offen (jetzt ausgefacht). Seitlich sind die Durchgänge zum Wehrgang auf der ursprünglich sich anschliessenden Stadtmauer erhalten. Die Namensgebung Leonhardsturm ist nicht belegt, möglich ist die Benennung nach dem Schutzheiligen des Viehs, St. Leonhard, da durch das Stadttor auch das Vieh auf die Viehmärkte getrieben wurde. Eine weitere lokale Deutung ist die Namensgebung nach einer Herborner Familie:
31.08.2024: Ältester erhaltener Teil der Stadtbefestigung, etwa Mitte des 13. Jahrhunderts in romanisch-gotischer Mischform erbaut. Die Kragsteine im spätromanischen Dekor, während der Torbogen bereits gotische Form aufweist. Dies lässt vermuten, dass das Tor bereits zur Zeit der Stadterhebung Herborns 1251 entstand. Es diente dem Zugang zur Kirche und Friedhof und auch als Fahrweg der Grafen zu Nassau. In diesem Bereich der Stadtbefestigung befanden sich einst weitere Befestigungsanlagen, die zwischen Obertor und Bürgerturm ein Bollwerk mit mehreren zum Teil nicht mehr existenten Türmen wie der Dicke Turm, der Schleifturm und dem Johannisturm bildeten. Der Durchgangsweg wurde erst 1994 frei gelegt:
27.08.2024: Einziges erhaltenes Wetzlarer Stadttor der Vorstadt Silhofen. Zur Stadtseite hatte das Tor Fachwerk. So ähnlich sahen auch die Stadttore der Altstadt aus (Silhöfertor am Wetzbach in Richtung Schillerplatz und das Obertor bei der Stadthalle) Im zweiten Weltkrieg traf eine Bombe das Gebäude des historischen Schützengarten. Dieses stand direkt links neben dem Tor durch das im Mittelalter die Händler aus Richtung Schöffengrund in die Stadt kamen. Leider liegt das historische Tor etwas abseits vom Altstadtambiente, dafür aber direkt neben dem historischen Leitz-Gebäude, im dem entschieden wurde, dass die Leica gebaut werden soll:
16.08.2024: Ladenburg erhielt im Mittelalter um 900 eine erste und um 1200 eine erweiterte Umwehrung mit vier Toren und sieben Türmen. Neben mehreren Mauerzügen sind heute noch das Martinstor und der Hexenturm, sowie Ruinen des Pfaffenturms erhalten. Der Name kommt von der früher im Feld stehenden Martinskirche. Über dem Torbogen steht die Figur des Heiligen Martin, der Schutzpatron der Franken. Eine bedeutende mittelalterliche Plastik aus dem 13. Jahrhundert:
30.07.2024: Im Bereich der Altstadt sind zwei Tore erhalten. Das Lilientor befindet sich am Ausgang der Liliengasse auf die heutige Rheinallee. Stromseitig hat es eine spitzbogige Öffnung mit der Jahreszahl 1857. Das ist das Jahr der Wiederherstellung des Lilientors. Stadtseitig hat das Tor einen Korbbogen. Einen Turm hatte das Tor zu keiner Zeit. In Goswinus Klöckers Stadtansicht wird es als Spiegelprofe bezeichnet und hatte ein Obergeschoss aus Fachwerk mit zwei vergiebelten Erkern:
30.07.2024: Das dem Lilientor westlich benachbarte Tor zur Altstadt heisst Kronentor. Es befindet sich am Ende der gleichnamigen Gasse. Bei Goswinus Klöcker und von Eltester wird es als Krahnen- oder Kranentor bezeichnet. In der Nähe dieses Tores befand sich der Bopparder Rheinkran. Die Stadtansicht von Klöcker zeigt einen zweiachsigen Obergeschossaufbau, der in das Haus (heute Rheinallee 36) integriert ist. Das Tor hat sowohl rhein- als auch stadtseits rundbogige Torbögen. Heute hat das Tor einen Segmentbogen und auch der Bogenfries wurde im 19. Jahrhundert verändert. Er besteht aus einem breiten Korbbogen und wird durch zwei schmale Seitenbögen flankiert, die auf profilierten Basaltlavakonsolen aufsitzen. Auf der Stadtseite war ebenfalls ein Bogenfries vorhanden, der heute fehlt:
30.07.2024: Die Eisbreche war eine Mauer, die an die nordöstliche Ecke der Stadtmauer angebaut war und von dort am Ritter-Schwalbach-Haus vorbei direkt an den Rhein führte. Die Mauer erhielt den Namen, weil sie die Stadt bei Hochwasser und Eisgefahr vor der Strömung des Rheins schützen sollte. Durch die Eisbreche verlief das spitzbogige Sandtor. Dieses wurde auch Eisbrechertor oder Windpforte genannt. Auf einer Zeichnung von Turner von 1818 wird das Tor viergeschossig mit abschliessendem Rundbogenfries und ohne Dach dargestellt. Durch zunehmenden Verfall gingen 1851 die bis dahin erhaltenen Reste der oberen Geschosse verloren. In den Jahren 1979/80 wurden die heute noch erhaltenen Überreste weitgehend restauriert. Am äusseren Ende der Eisbreche befand sich eine Statue des heiligen Johann von Nepomuk, des Patrons der Schifffahrer. Als im Jahr 1847 diese wegen Verwitterung herabstürzte, wurde sie durch eine neugotische Aussichtskanzel ersetzt. Der Kopf der Statue befindet sich heuteim städtischen Museum in der kurfürstlichen Burg. Anfang des Jahres 1880 wurde die Eisbreche abgebrochen, da man starken Eisgang auf dem Rhein erwartete. Man war zu der Überzeugung gekommen, dass die Eisbreche die Stadt nicht vor dem Strom des Rheins schützte, sondern ihn direkt auf die Stadt zuleite. Da das Sandtor auf höheren Befehl hin stehen bleiben musste, wurde die Kanzel im Jahr 1879 an das Sandtor angebaut:
30.07.2024: In der östlichen Mauer der Oberstadt befindet sich das Bingertor. Es ist heute noch in ruinösem Zustand erhalten. Durch das Tor läuft die Bingergasse, die noch auf die Römische Rheintalstrasse zurückgeht. Im Bopparder Krieg von 1497 war das Tor heftigem Beschuss ausgesetzt. Auf Brauns und Hogenbergs Ansichten aus dem 16. Jahrhundert ist das Tor mit einem steilen Schwertdach dargestellt. Der einst rund 40 Meter hohe Turmaufbau des Bingertors ist heute nicht mehr erhalten, er wurde wie auch andere Teile der Stadtmauer zwischen 1808 und 1812 abgebrochen:
30.07.2024: Das Hospitaltor erscheint auf Goswinus Klöckers Bopparder Stadtbild (1742) als Turmtor mit zwei massiven Geschossen und einem dritten Fachwerkgeschoss. Diese waren durch Randbogenfriese voneinander abgesetzt. Das Dach war ein steiler Schwerthelm mit vier Ecktürmchen und Giebelhaube. Beim Neubau des Bopparder Hospitals wurde das Tor wahrscheinlich auch umgebaut. Das Fachwerkgeschoss und der Helm wurden durch ein Mansarddach ersetzt. Der Rundbogenfries über dem Tor blieb erhalten. Ausserdem wurde im 18. Jahrhundert das Gewölbe verändert. Das Tonnengewölbe im Innenraum wird von einer korbförmigen Toröffnung begrenzt. Im Gegensatz zu den meisten erhaltenen Toren führt durch das Hospitaltor heute keine Gasse mehr. Die ehemalige Hospitalsgasse fiel in den 1950er Jahren den Erweiterungsbauten des Krankenhauses zum Opfer:
08.06.2024: Das Steeger Tor, auch Holzturm oder Holzmarkttor genannt, befindet sich in der Blücherstrasse in Richtung Bacharach-Steeg. Das Bauwerk am westlichen Eckpunkt der Befestigung hat als einziger Turm seine ursprüngliche Bedachung und den alten Fachwerkausbau erhalten. Südlich anschliessend erkennt man einen Rest der ursprünglich hölzernen Überdachung des Wehrgangs: