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Burgen

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14.04.2024: Die Burg Michelstadt – allgemein als Kellerei bekannt – ist eine ehemalige Stadtburg in Michelstadt. Die Burg entstand aus einem fränkischen Meierhof. Der aus dem 10. Jahrhundert stammender Vorgängerbau wurde 1307 zerstört. Das heutige Areal war ursprünglich nur die Vorburg, die ehemalige Kernburg ist nicht erhalten. Die heutige Anlage entstammt im Wesentlichen den Wiederaufbauarbeiten des 14. Jahrhunderts sowie verschiedenen Baumassnahmen des 16. und 17. Jahrhunderts. Etwa um 1400 wurde die Stadt mit der teilweise heute noch erhaltenen Stadtmauer umgeben, in welche die Burg so weit einbezogen wurde, dass sie an zwei Stellen daran anschloss. Die Burg Michelstadt wandelte sich merklich mit der Errichtung neuer Gebäude ab 1517, vornehmlich zu Wohn- und Verwaltungszwecken. Erstmals Kellerei genannt wird die Anlage in einem Dokument von 1532. Nicht ganz geklärt ist, wann die eigentliche Hauptburg niedergelegt wurde. Vermutet wird, dass dies etwa in den Jahren des Baus der Stadtmauer stattfand. Es wird vermutet, dass sich Reste der Kernburg heute im Bereich des Stadtwalles befinden. Das Hauptgebäude ist vermutlich der ehemalige Palas. Es trägt die Jahreszahl 1506. Der Speicherbau besitzt ein hohes auf sieben Sandsteinsäulen ruhendes, mächtiges Kellergewölbe. Der Speicherbau diente jahrhundertelang als Zehntscheuer. Am Nordgiebel findet sich die Jahreszahl 1517. Teile des Gebäudes sind deutlich älter. Zur Burg Michelstadt gehören noch das Amtshaus und die ehemalige Remise, die heute das Museum Kainsbacher Mühle beherbergt. Aus der einstigen Burganlage entstammt wahrscheinlich noch der Diebsturm, dessen Erbauung auf das 13. Jahrhundert geschätzt wird. Heute finden in der Burg Michelstadt, der Kellerei, zahlreiche kulturelle Veranstaltungen statt. Während des Michelstädter Weihnachtsmarktes tauchen die historischen Gebäude in eine ganz besondere Atmospäre:

Museum Kainsbacher Mühle:

08.04.2024: Die Burg Fürstenberg ist die Ruine einer Höhenburg in Rheindiebach. Sie wurde in 152 Metern Höhe auf einem dreieckigen Felsvorsprung über dem Mittelrhein erbaut. Ihre Entstehungszeit geht auf das frühe 13. Jahrhundert zurück. Damals wurde sie unter dem Auftrag des Kölner Erzbischofs Engelbert I. als Zollburg und Sicherheitsfestung errichtet. In den späteren Jahrhunderten residierten laufend wechselnde Besitzer auf Burg Fürstenberg. Die 3 Meter dicke Schildmauer und der tiefe Halsgraben sorgten für eine hohe Widerstandsfähigkeit. Im Gegensatz zu den meisten Burgen hielt die Burg sogar dem Dreissigjährigen Krieg sehr gut stand. Allerdings wurde sie im späten 17. Jahrhundert durch die französische Armee mittels Sprengung zerstört. Lediglich der Bergfried blieb gut erhalten. Spätere Umbaupläne zu einem neugotischen Schloss scheiterten. Die Burgruine war zwischenzeitlich vor allem aufgrund ihrer anliegenden Weinberge attraktiv. So gehörte sie zeitweise dem Weingroßhändler Wasum und wurde bis 1993 zwischen verschiedenen Besitzern umher gereicht. Ihr jüngster Besitzer ist Gernot Stelter aus Rheindiebach, der seither in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege an einer intensiven Restaurierung der Burg Fürstenberg arbeitet. Sein Ziel ist es, die Ruine für Touristen wieder attraktiv zu machen. Bei den Wiederaufbaumassnahmen wurden originale Steine aus den Trümmern des Mauerwerks verwendet. Die Rekonstruktion des Gebäudes gestaltet sich als äusserst arbeitsintensiv und aufwendig. Ein terrassierter Absatz nordöstlich unterhalb der Burg ist heutzutage als Aussichtsterrasse frei zugänglich:

Blick von der Terrasse auf Rheindiebach, nach Lorchhausen und Bacharach:

08.04.2024: Die Heimburg über Niederheimbach ist auch als Burg Hohneck bekannt. Sie gilt als Beispiel des historistischen Wiederaufbaus einer Burgruine, die durch die Rheinromantik ausgelöst wurde. Ab 1295 liess der Mainzer Erzbischof Gerhard II. von Eppstein (1230-1305) an der Einmündung des Heimbaches in den Rhein den Bau der Heimburg beginnen. Es war eine Reaktion darauf, dass sich 1290 die Pfalzgrafen widerrechtlich die Burgen Sooneck und Reichenstein angeeignet hatten. Die etwa quadratisch angelegte Burg zeigt noch heute in ihrem Baubestand eine mächtige Schildmauer zum Rhein zwischen zwei Rundtürmen. Der südliche davon wurde zum hohen Bergfried ausgebaut. Nach Zerstörungen im Dreissigjährigen Krieg verkam die Burg zur Ruine. Die Begeisterung von Adeligen und reichen Bürgern für den Charme der Burgruinen am Rhein führte im 19. Jahrhundert zu vielen Besitzerwechseln und dem Wiederaufbau der Heimburg. In den Jahren 1866-68 wurde die Ruine im Auftrag des Rittergutbesitzers Freiherr Otto von Wackerbarth (1823-1904) unter Einbeziehung der mittelalterlichen Substanz wiederhergestellt. Dabei wurde über dem mittelalterlichen Keller der zweigeschossige Rheinflügel in neugotischer Architektur mit Zinnen und Ecktürmchen erbaut. Später kam die Burg an Gräfin Charlotte von Mellin. Ab 1882 liess der Weinhändler Eduard Rabeneck den Rheinflügel erweitern und im Garten das neugotische Verwalterhaus mit Zinnen und Wintergarten erbauen. Im Jahr 1898 kam die Burg an den Großindustriellen Robert Müser (1849-1927), der die Mühle hinzu erwarb und dort 1910 ein Gästehaus einrichtete. 1920 erwarb Nora Dunlop die Burg für 1 Million Mark. Die Abwicklung des Kaufs unternahm ihr Schwager und Vetter Hugo Stinnes, der zugleich Eigentümer und Generaldirektor der Firma Hugo Stinnes GmbH war. Er war seinerzeit wohl der bedeutendste deutsche Großindustrielle. Viele Bürger des Ortes fanden in der Inflationszeit auf der Burg bei Bauunterhaltungsarbeiten Arbeit. Die Heimburg diente der Familie Stinnes und ihren prominenten Gästen viele Jahre als repräsentativer Wohnsitz. Bis 1965 verblieb die Anlage in Familienbesitz. Bis heute ist die Heimburg in Privatbesitz und nur zu besonderen Anlässen geöffnet, wie z.B. der traditionelle Halt während des Umzugs am Kerbemontag im Burghof. Jedoch ist ihr Anblick im ganzen Dorf und von den Hängen des Heimbachtals aus sehr präsent:

20.03.2024: Nach der frühesten bisher bekannten Urkunde ist Frauenstein 1221 erwähnt worden, Heinrich Bodo von Frauenstein war Zeuge in einem Vergleich. Die Burg Frauenstein ist aber schon älter. Durch eine dendrochronologische Bestimmung eines original verbauten Holzbalkens, der in der Burg gefunden wurde, konnte das Datum in die Zeit um 1184 gelegt werden. Also entstand die Burg im 12. Jahrhundert und ist somit das älteste in Wiesbaden bekannte Bauwerk aus dem frühen Mittelalter. Als weiterer Besitzer der Burg ist Siegfried von Frauenstein 1231 urkundlich erwähnt. Seine Familie, die über mehrere Generationen Erbhofmarschälle des Mainzer Erzstiftes war, errichtete und erweiterte die Burg auf eigenem Grund und Boden. Das Burgdorf gleichen Namens entwickelte sich um die Burg mit ihrer hohen Ringmauer mit Wehrgang und Zinnen herum. Die Burg erhielt eine Vorburg mit Weiher, wie durch Grabungen im Jahre 1943 zum ersten Male bestätigt werden konnte. Mitte des 13. Jahrhunderts fiel die Burg an Philipp von Frauenstein, der ebenfalls ein Mainzer Marschall war. Um 1300 verkaufte Siegfried IV. die von den Vätern ererbte Burg mit allem Grundbesitz und den im Tal wohnenden Hörigen an den Erzbischof Gerhard von Mainz. Die Kurfürsten von Mainz spielten lange Zeit eine wichtige Rolle für die Burg Frauenstein und das gleichnamige Dorf. Kriegerischer Bedrohung ist die Burg im Laufe der Jahrhunderte nur wenig ausgesetzt gewesen. Anfang des 14. Jahrhunderts wurde die Burg zum ersten Mal in ihrer wechselvollen Geschichte von König Albrecht I., dem Sohne Rudolfs von Habsburg, benannt. Im 14. Jahrhundert wurden Lehnsleute der Mainzer Bischöfe als Burgmänner eingesetzt. Im 17. Jahrhundert waren Frauenstein und seine Burg ein Aussenposten des Mainzer Kurfürsten gegen das Herzogtum Nassau. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verlor die Burg ihre Bedeutung als Grenzsperre und wurde nicht weiter instand gehalten. Am 20. November 1996 erstand dann der neu gegründete Burgverein Frauenstein das Burggelände für 1069 Mark. Unter Mithilfe der Frauensteiner Bürger sowie engagierten Spendern von ausserhalb ist es möglich geworden, die Burg zu renovieren und in den Stand zurückzuversetzen, den sie in Zeiten des 16. Jahrhunderts darstellte:

10.09.2023: Vor 1200 gründeten staufische Ministeriale aus dem Umkreis des mächtigen Dienstmannengeschlechts der Herrn von Hagen-Münzenberg zwischen drei älteren Dorfsiedlungen in der Flussniederung der Gersprenz eine Burg. Parallel dazu entstand mit Dieburg, wohl als königsnahe Gründung, eine planmässige Stadtanlage östlich der Burg. Die Wasserburg auf nahezu quadratischem Grundriss mit annähernd 60 Metern Seitenlänge, besass neben der inneren Befestigung einen äusseren Zwinger und einen Bergfried in der Mitte des Burghofes. Den Zugang zur Burg bildeten zwei Stichmauern, die das Burggelände mit der Stadtbefestigung Dieburgs verbanden, der Weg zur Burg führte über eine Brücke über die Gersprenz. Erhalten sind bis heute ein Eckturm der Zwingeranlage (Schloßturm), sowie Reste der Zwingermauern und das Albini-Schloss, erhalten bzw. restauriert sind auch die Stichmauern zur Stadtbefestigung, der nördliche Bachsprung über die Gerprenz und die historische Schlossbrücke aus dem 16. Jahrhundert:

Schlossturm:

Albinischloss:

09.09.2023: Die Burg Rheinfels wurde im Jahr 1245 von Graf Diether V. von Katzenelnbogen als Zollburg für Schiffe, die den Rhein aufwärts fuhren, errichtet. Innerhalb kurzer Zeit baute der Graf die Burg zu einer der stärksten Anlagen im Gebiet des Mittelrheins aus. Historisch belegt ist eine einjährige Belagerung im Jahr 1256 durch ein Heer des Rheinischen Städtebundes – diese blieb jedoch ohne Erfolg. Danach erlangte die Burg Rheinfels den Ruf, uneinnehmbar zu sein. Die Grafen von Katzenelnbogen stiegen im 14. Jahrhundert aufgrund vorteilhafter Heiraten und durchdachter Finanzpolitik zu einem der führenden Adelsgeschlechter am Mittelrhein auf, dadurch wurde aus Rheinfels ein bedeutsames Verwaltungszentrum. Als im 14. Jahrhundert Burg Neukatzenelnbogen auf der anderen Seite der Rheins errichtet wurde und die Grafen die Möglichkeit bekamen, eine Rheinsperre durchzusetzen, nahm die Bedeutung von Burg Rheinfels noch weiter zu. 1479 aber starb das Geschlecht der Grafen von Katzenelnbogen auf der Höhe seiner territorialen Machtentfaltung aus, damit fiel die Burg Rheinfels an die Landgrafschaft Hessen. Im 15. Jahrhundert erlangte Burg Rheinfels dann als Residenz des Grafen Johann III. und seines Sohnes Philipp auch im höfischen Leben mehr und mehr an Bedeutung und erlebte hier einen Höhepunkt. Um 1570 wurde die Burganlage von Landgraf Philipp dem Grossmütigen von Hessen zu einem prächtigen Renaissanceschloss umgestaltet. Als eine der stärksten Festungen am Mittelrhein konnte Rheinfels auch gegen die angreifenden Truppen Ludwig des XIV. erfolgreich gehalten werden. Das Ende der Burg als Festungsanlage kam im 18. Jahrhundert, als 1794 die Festung der französischen Revolutionsarmee ohne Widerstand übergeben wurde. Die Aussenwerke und die Burg selbst wurden in den Jahren 1796 und 1797 gesprengt. Die heutige Ruinenanlage ist immer noch sehr ausgedehnt und beeindruckt mit einem Gewirr an Wehr- und unterirdischen Minengängen, die zum Teil auch besichtigt werden können.

Eingangsbereich zur Burgruine Rheinfels und dem Romantikhotel Schloss Rheinfels:

Informationstafeln am Eingang:

Rheinfels Schnauferl – das Replikat aus dem Jahr 1982 eines Oldtimer-Kleinbusses des Herstellers Fleur de Lys im Stil der 1920er Jahre – es tourt durch die blühende Natur rund um St. Goar und kann auch als Location für ein ungewöhnliches Business-Meeting gemietet werden. Diverse Arrangements hat das Vier-Sterne-Superior-Hotel dazu aufgelegt – diese beinhalten beispielsweise einen Sektempfang vor der Abfahrt, verschiedene Stopps, ein Picknick oder auch ein anschliessendes Gourmet-Menü mit Blick auf den Loreley-Felsen:

Uhrturm:

Darmstädter Bau (Kernburg):

Görtz-Platz:

Standort des ehemaligen Bergfrieds:

Blick auf den Werlauer Hang:

Eingangsbereich vom Görtz-Platz aus gesehen:

Nordbau (Kernburg) mit Treppenturm und Apotheke:

Aufstieg zum Uhrturm:

Blick auf Rhein und Burg Maus:

Blick nach Sankt Goarshausen:

Ein ICE auf der linken Rheinstrecke:

Blick auf Haupt- und Kernburg:

Blick auf Vorburg mit Romantikhotel Schloss Rheinfels und dem Burghof:

Grosser Keller:

Hohe Batterie:

Marstall:

Fussgängerbrücke zum Burghof:

Blick über die Dächer von Sankt Goar beim Abstieg von der Burg:

09.09.2023: Wie eine Katze, die zum Sprung auf den Rheinzoll ansetzt – so erscheint die Burg Katz oberhalb von St. Goarshausen. An der nur von aussen zu besichtigenden Burg Katz lässt sich der fortgesetzte Konflikt zwischen den Kurtrierern und den Grafen von Katzenelnbogen ebenso festmachen wie an ihrem Pendant, der Burg Maus. Die Bezeichnung „Katz“ hat der Burg in St. Goarshausen der Volksmund eingetragen, die 1371 eigentlich als Burg Neu-Katzenelnbogen entstanden war. Mit ihr wollten die Grafen von Katzenelnbogen ihre Besitzungen am Rhein und insbesondere die Zollstelle im gegenüberliegenden St. Goar schützen – sowie gleichermassen bewusst ein Gegengewicht zur kurtrierer Burg Maus setzen, welche ihre Zollabfertigung bedrohte. Wie viele Rheinburgen vermag sie den französischen Truppen schlussendlich nicht zu wiederstehen, die Burg wird 1806 zerstört. Es dauert fast ein Jahrhundert, ehe ein historisierender Wiederaufbau 1898 bis 1899 die Ruine zum prächtigen Wohnsitz werden liess. Heute in Privatbesitz, steht die Burg einmal im Jahr zu Rhein in Flammen im Mittelpunkt, wenn von hier aus das Feuerwerk abgeschossen wird und bengalisches Feuer die Burg in rotes Licht taucht:

07.09.2023: Die Burgruine Bickenbach, im Volksmund besser bekannt als Alsbacher Schloss, sitzt auf einer 257 m hohen Anhöhe oberhalb der Ortschaft Alsbach in unmittelbarer Nähe der Odenwälder Bergstraße. Erbaut hat sie Gottfried I. von Bickenbach um 1230. Urkundlich erwähnt wird sie erstmals 1251. Die Vorburg stammt aus dem Jahr 1371, der Zwinger ist knapp 30 Jahre später entstanden. 1463 wurde die Burg zerstört, aber danach wieder aufgebaut. Ab der Mitte des 17. Jahrhunderts liess man sie verfallen. Die Burg besitzt zwei Tortürme, also zwei Eingänge. Der nördliche Torturm stammt aus dem Jahre 1370. Der Zugang zur Burg erfolgt heute über eine Brücke und eine Doppeltoranlage, von der nur noch ein Tor existent ist und mündet in die Vorburg. Die Vorburg beherbergt heute eine kleine Gaststätte. Noch vorhanden sind der Zugang zur Kernburg, sowie Teile der äusseren Wehrmauer, die aus der Zwingeranlage bestehen. Im Zwinger sind noch zwei Türme in ihren Ansätzen gut zu erkennen, die bei der Restauration wie der Rest der Mauer mit Zinnen versehen wurden und einen Eindruck liefern, wie gut diese Seite der Burg verteidigt gewesen sein muss. Gebäude sind in der Vorburg keine mehr existent. Die Vorburg gehört zu den jüngsten Teilen der Burganlage und wurde bei einem grossen Umbau der Burganlage zum Halsgraben hin gelegt, so dass sie nicht von der Schildmauer geschützt war und befeuert werden konnte. Man stösst unter anderem auf einige Folterinstrumente, einen Burggarten, der angeblich an alter Stelle angelegt wurde und auf den Zugang zur Kernburg, der im Mittelalter noch nicht existent war, sondern auf der Südostseite hinter dem Restaurant lag. Die Kernburg erscheint heute zum Teil etwas leer, aber dennoch imposant und interessant. Nach ihrer Zerstörung wurden viele innen liegende Mauern abgetragen, bzw. abgebrochen, bevor man begann die Burg zu sichern. Der Burghof, der einst von hohen Gebäuden umrahmt war und nur die Hälfte an Grösse aufwies, weitet sich nun zu allen Seiten aus und bildet einen grossen Platz, der von einigen Mauern und dem Bergfried umringt wird. Gut zu erkennen ist der Palas, der sich deutlich durch Grösse, repräsentativem Auftreten und zahlreiche Fenster hervorhebt. Zur Schildmauer hin trifft man heute auf den Bergfried. Dessen Zugang führt über eine Treppe auf die Schildmauer und von dort in den Turm. Die Schildmauer gibt die Möglichkeit einen Blick auf die Vorburg, den Halsgraben, das Tor der Vorburg und die Umgebung zu werfen. Von der Schildmauer erfolgt der Zugang in den Bergfried. Von dem Bergfried eröffnet sich ein Blick auf den umliegenden Odenwald, das von Rhein geformte Tal und auf die gesamte Burganlage:

29.08.2022: Blick auf die Burgruine vom 517 Meter hohen Melibokus:

05.08.2023: Mit ihren zwei mächtigen Bergfrieden, dem zwischen ihnen hochaufragendem Giebel und den massiven, teils zinnenbewehrten Mauern ist die Burgruine Münzenberg (oder kurz: Münzenburg) heute das Wahrzeichen der Wetterau. Errichtet wurde sie einst als Manifest des Machtanspruchs der Staufer, jener Familie, die zwischen dem 11. und dem 13. Jahrhundert die römisch-deutschen Könige und Kaiser stellten. Mit damals insgesamt zehn Burgen in der Wetterau demonstrierten und sicherten sie ihren Anspruch auf das Land. Unterstützt wurden sie dabei von örtlichen Adelsgeschlechtern, die ihnen – wie die Familie von Hagen-Arnsburg – als Reichministeriale direkt unterstellt waren. Kuno von Hagen-Arnsburg, der Mitte des 12. Jahrhunderts die Burg errichten liess, nannte sich nach seinem neuen Domizil fortan Kuno von Münzenberg. Durch seine enge Verbindung zu Kaiser Friedrich I. Barbarossa (1122-1190) wurden er und seine Familie zur beherrschenden territorialpolitischen Macht in der Wetterau. Vom ersten Bauabschnitt des 12. Jahrhunderts sind heute noch der östliche und südliche Teil der inneren Ringmauer, der östliche Bergfried und der romanische Palas erhalten. Obwohl Kuno die Anlage nicht vollendete, entsprach sie mit diesen Bauten dem Idealbild einer stauferzeitlichen Burganlage. Die Mauern aus imposanten Buckelquadern und die Rundbögen der Fenster am Palas sind nicht nur typische Elemente für die Architektur der Romanik, wie die Epoche zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert in der Kunstgeschichte genannt wird. Die repräsentativen Wohnbauten mit dem reichen plastischen Schmuck an Säulen und Kapitellen der Fensterarkaden geben auch ein nachdrückliches Zeugnis von Rang und Selbstverständnis ihrer Erbauer. 1255 starben die Münzenberger in männlicher Linie aus. Mehrere Adelsgeschlechter teilten sich infolge die Burg, die bis Anfang des 15. Jahrhunderts als Ganerbenburg, sozusagen eine Art Wohngemeinschaft verschiedener Familien war. Eine davon waren die Herren von Falkenstein. Sie errichteten gegenüber dem Romanischen Palas um 1260 den Falkensteiner Palas. Wie sein Pendant hatte auch er im Obergeschoss einen grossen Saal – seine Fenster zeigen mit ihren Spitzbögen die damals zeitgemässe Formensprache der Gotik. Des Weiteren vollendeten die Falkensteiner die innere äussere Ringmauer und den westlichen Bergfried. Um 1500 schliesslich wurde die Münzenburg u.a. mit der Anlage eines grossen Bollwerks ein letztes Mal verteidigungstechnisch auf den neusten Stand gebracht. Noch vor dem Jahr 1600 begann die, schon nicht mehr bewohnte Burg zur zerfallen, im 30-jährigen Krieg wurde sie vollends zur Ruine. Zur Zeit der Burgenromantik Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Münzenberg als Ausflugsziel entdeckt. Erste Massnahmen zu ihrer Erhaltung folgten und dauern bis heute an. Aber auch als Ruine zeigt die Münzenburg ihren Besuchern und Besucherinnen eindrucksvoll, dass sie zu den bedeutendsten romanischen Burganlagen Deutschlands zählt.

Ansicht aus Südwesten vom Galgenweg:

Vortor im Hirschgarten:

In Höhe Hattsteiner Hof aus Richtung Süden:

Portenturm im Torzwinger:

Burgtor:

Romanischer Palas:

Zwingermauern und Schalentürme:

Östlicher Bergfried:

Blick vom östlichen Bergfried auf die Kernburg mit dem westlichen Bergfried, dem Romanischen Palas (links) und dem Gotischen Palas (rechts):

Blick auf Münzenberg:

Blick nach Ober-Hörgern und Eberstadt:

Aussichtsplattform des östlichen Bergfrieds:

Aufstieg im östlichen Bergfried:

Westl. Bergfried mit Romanischem Palas und Gotischem Palas:

Informationstafel:

Blick aus Richtung Norden in Höhe Ober-Hörgern:

05.08.2023: Die Geschichte von Burg Rockenberg geht zurück bis ins 12. Jahrhundert. Das, was man jetzt noch sieht, sind die Baubestandteile der Burg von Ritter Johannes von Bellersheim, der sie Mitte des 14. Jahrhunderts baute und sich später „von Rockenberg“ nannte. Burg Rockenberg steht ziemlich präsent südlich der katholischen Kirche neben einem ebenfalls historischen Haus, dem ehemaligen Kellereigebäude, heute Landgasthof. Jener wurde im 18. Jahrhundert errichtet, weswegen die Ostmauer der Burg weichen musste. Nach wie vor eindrücklich ist der mächtige, rechteckige Wohnturm mit Walmdach, der im Kern der Erbauungszeit entspricht. Über tonnengewölbten Kellern befand sich im Obergeschoss ein Festsaal. Der dient heute der Rockenberger Gemeinde, die im Besitz der Burg und der Kellerei ist, als Sitzungssaal. In der Südostecke war einmal eine Kapelle, die Ausbauarbeiten zum Opfer fiel. Um den Wohnturm schliesst sich eine zinnenbekrönte hohe Ringmauer, an deren Ecken vier Türmchen standen, davon sind drei heute noch erhalten, zwei an der Mauer, ein Turm steht frei. Zum Schutz des Wohnturmes wurde später eine zweite Mauer gebaut, so ergaben sich zwei Zwinger (freie Plätze zwischen den Mauern). Reste der Ringmauer sind noch vorhanden und zu sehen an der Nordseite. Trotz allem Gemauer erlebte die Burg Rockenberg eine wechselvolle Geschichte, vom Amtssitz zum Pferdelazarett, von der militärischen Nutzung bis zur Fluchtburg, in diesem Fall Flüchtlingswohnheim nach dem Zweiten Weltkrieg. Heute wird auf Burg Rockenberg geheiratet, es finden Ausstellungen statt, Ratssitzungen und Wettbewerbe.

Kellereigebäude – ehemaliges Rentamt – heute Restaurant Rotes Haus:

Ehemaliger Wohnturm der Burg:

Im Binnenbezirk der Burg steht noch ein Wohngebäude für Arbeiter oder Verwalter des späteren Ökonomiehofes. Es wurde wahrscheinlich in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg offenbar aus dem Abbruchmaterial von Teilen der Ringmauer und des südlichen Rundturmes errichtet:

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