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Tages-Archive: 12. März 2022

12.03.2022: Der Bahnhof Göttingen ist ein Bahnhof auf der wichtigsten Nord-Süd-Fernverbindung der Deutschen Bahn. Es ist der einzige Bahnhof der Universitätsstadt. Er ist ein wichtiger Verkehrsknoten für die Region Südniedersachsen und die Anbindung der Universität Göttingen sowie der Unternehmen in der Region an den Fernverkehr. Gleichzeitig ist er für viele Reisende Umsteigebahnhof zwischen den Nord-Süd- und Ost-West-Fernverbindungen der Deutschen Bahn. Annähernd stündlich halten hier ICEs in Richtung Frankfurt (Main) und Stuttgart, München, Hamburg oder Berlin. Das Gebäude und der Zugangsbereich zu den Gleisen wurde in den letzten Jahren aufwändig saniert und erweitert. Dies wurde mit der Wahl zum Bahnhof des Jahres 2013 honoriert. Der Haupteingang befindet sich auf der der Innenstadt zugewandten Seite des Bahnhofs, zugänglich von der Berliner Strasse. Fussgänger aus der Innenstadt kommen über die Goetheallee. Der Eingang wird auch Osteingang genannt. Der Westausgang ist der direkt an die Fernverkehrsgleise angrenzende Eingang. Von hier aus erreicht man das Parkhaus und das Veranstaltungszentrum Lokhalle. Als im Königreich Hannover ab 1842 die ersten Bahnlinien angelegt wurden war das heutige Südniedersachsen zuerst einmal abgehängt, eine Verbindung hierher wurde nicht in Erwägung gezogen. Aufgrund des Engagements des damaligen Stadtsyndikus Oesterley wurde 1851 jedoch der Antrag auf ein Bahnhofsgebäude und einer Trasse nach Göttingen eingereicht. Ab 1852 wurde gebaut, und am 3. Juli 1854 wurde der Bahnhof an der Hannöverschen Südbahn mit einem aus Alfeld (Leine) kommenden Zug eröffnet. Das Gebäude von damals ist bis heute weitgehend erhalten, es existierte ein einziger Bahnsteig. Die Bahngleise lagen damals noch ebenerdig. 1910 bis in die 1920er Jahre wurde der Bahnhof ein erstes Mal umgebaut, die Gleise wurden nun hochgelegt, um den Kreuzungsverkehr mit den angrenzenden Strassen zu vermeiden:

Der Zentrale Busbahnhof (ZOB) befindet sich gleich neben dem Ostausgang. Hier halten zahlreiche Regionalbuslinien und mehrere Stadtbuslinien. Auffallend ist der Ceres-Pavillon, das Service-Center des Verkehrsverbundes Südniedersachsen VSN:

12.03.2022: Wie ein Leuchtturm erhebt sich die Jacobikirche über die Dächer der Göttinger Altstadt. Erbaut wurde sie zwischen 1361 und 1433 als dreischiffige gotische Hallenkirche. Die Vorgängerkirche wurde bereits um 1200 durch Welfenherzog Heinrich den Löwen als Burgkapelle der Stadtburg Bolruz inittiert. Diese wurde aber rasch zu klein für die wachsende Bevölkerung. Die Jacobikirche wurde Jakobus dem Älteren geweiht – dem Schutzpatron der Pilgerer. Entlang der Weender Strasse verlief der Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Ende des 19. Jahrhunderts wurde unter Conrad Wilhelm Hase der Kirchbau und das Kircheninnere saniert – dabei wurden auch die mittelalterlichen Wasserspeier durch neue ersetzt. 1426 wurde der Hildesheimer Hans Rutenstein mit dem Bau des Turms beauftragt. In der Folge brannte dieser mehrfach bis auf die Grundmauern. Den jetzt charakteristische Fachwerkaufsatz erhielt der 72 Meter hohe Turm 1697 mit einer barocken welschen Haube als Provisorium. Bis heute aber prägt dieses Provisorium das Stadtbild:

12.03.2022: Das Städtische Museum Göttingen dokumentiert mit rund 150.000 Objekten die kulturgeschichtliche Entwicklung der Stadt von der ersten Besiedlung über die Gründung der Georg-August-Universität bis in die Gegenwart. Seit der Eröffnung am 28. November 1897 ist das Museum in dem einzigen erhaltenen Renaissance-Adelssitz der Stadt untergebracht, dem 1592 vom braunschweigischen Kanzler Johann von Jagemann errichteten Hardenberger Hof in der Altstadt, der später von 1619 bis 1812 als Stadthof der Familie von Hardenberg diente. 1896 war das Baudenkmal von der Stadt erworben und nach Plänen von Stadtbaurat Heinrich Gerber umgebaut worden. Auf diesen durchgreifenden Umbau des Hardenberger Hofs geht die Dachgestaltung mit dem großen Zwerchhaus und Dachgauben ebenso zurück wie der an der westlichen Schmalseite angebaute originelle Kapellenbau, der auf Wunsch Heynes zur Aufnahme kirchlicher Ausstellungsstücke diente. Ab 1906 und nochmals seit 1912 wurden auch Räume des westlich anschliessenden Fachwerkbaus der Alten Post durch das Museum mit genutzt. Später bis 1935 kam dazu auch das gesamte zweigeschossige langgestreckte Eckgebäude bis zur Jüdenstraße, das im dritten Viertel des 18. Jahrhunderts als Unterkunftsgebäude und Remise der Post angelegt worden war und von 1865 bis 1879 die Höhere Mädchenschule beherbergt hatte. Das Posthalterhaus ist ein dreigeschossiges Fachwerkhaus, das 1739 als kurfürstlich hannoversche Post erbaut wurde. Seit 2009 sind beträchtliche Bauschäden in den Fachwerkbauten Alte Post und Alte Remise bekannt, sodass der grösste Teil der Dauerausstellung schliessen musste. Eine Teilsanierung der beschädigten Gebäude wurde 2017 abgeschlossen. Eine Gesamtwiedereröffnung des Städtischen Museums lässt weiter auf sich warten, da (Stand Sommer 2021) noch Unklarheiten über eine sinnvolle Instandsetzung des Kerngebäudes Hardenberger Hof sowie die Planung von benötigten Ergänzungsbauten auf der rückwärtigen Hofseite bestehen:

12.03.2022: Das Deutsche Theater ist ein 1890 erbautes Schauspielhaus in Göttingen. Das Theater ist das Grösste in Göttingen. Nach dem Grossbrand des alten Stadttheaters am Neuen Markt, dem heutigen Wilhelmsplatz, in der Nacht vom 10. zum 11. Januar 1887 war man sich in der Göttinger Bürgerschaft über die Notwendigkeit eines neuen, würdigen Theaterbaus einig. Am 18. Juli 1887 trafen die städtischen Gremien die Entscheidung, das Theater zwischen dem Königlichen Gymnasium (dem heutigen Max-Planck-Gymnasium) und den Göttinger Wallanlagen im Ostviertel zu errichten. Das Theater wurde in den Jahren 1889 und 1890 als Duplikat des Oldenburger Grossherzoglichen Hoftheaters von Architekt Nierenheim nach den Plänen des Oldenburger Hofbaumeisters Gerhard Schnitger als Werksteinbau im Stil der Neorenaissance errichtet:

12.03.2022: Die heutige St. Albanikirche ist in mehreren Bauund Sanierungsabschnitten entstanden. Sie liegt am östlichen Rand der Göttinger Altstadt gegenüber der Stadthalle. Um 1400 wurde der Bau mit dem Chor begonnen. 1423 (Inschrift am südwestlichen Eckpfeiler) wurde der Westteil mit dem Glockenturm errichtet. Beim Glockenguss 1447 war der kubisch gestaltete Glockenturm vollendet. 1467 wurde das Gewölbe geschlossen und der Bau vollendet. Die 1996 freigelegten Malereien im Gewölbe stammen aus dieser Zeit. Der relativ niedrige Hallenraum von bescheidenen Dimensionen erhielt erst spät (nach 1467) seine gekehlten Kreuzrippengewölbe. Der ursprünglich gotische Spitzhelm des Glockenturmes wurde 1726 durch eine barocke glockenförmige Dachhaube ersetzt. Kostbarster Schatz der Kirche ist der grosse Flügelaltar, der 1499 erschaffen wurde. Bei der Restaurierung des Altars 1961 entdeckte der Restaurator Kurt Manning auf der Altartafel Tod der Maria dreizehn trauernde Apostel. Der dreizehnte Apostel ohne Heiligenschein, der einem anderen über die Schulter guckt, ist höchstwahrscheinlich das Konterfei vom Schöpfer des Altars, Hans von Geismar. 1996 wurde der Innenraum renoviert und 2005 die dreizehn verbleiten Glasfenster restauriert:

 

12.03.2022: Das Amtsgericht Göttingen wurde im Zusammenhang mit der grossen Justizreform im Königreich Hannover gemeinsam mit weiteren 167 Amtsgerichten am 1. Oktober im Jahre 1852 gegründet. Aufgrund der königlich-hannoverschen Verordnung vom 07.08.1852 wurde zum damaligen Zeitpunkt das System der Amtsgerichte im gesamten Königreich eingerichtet um die Trennung von Justiz und Verwaltung auf der untersten Stufe staatlicher Einflussnahme zu vollziehen. Vor dieser Reform erfolgte auf dieser Ebene die Rechtsprechung durch die allgemeine Landesverwaltung. In den ersten Jahren nach der Gründung wurden für die Geschäfte des Amtsgerichts zunächst Räume des Obergerichts im Gebäude am Wilhelmsplatz 2 genutzt, einem in den Jahren 1822-24 errichteten klassizistischen Putzbau mit Werksteingliederung. Nachdem das Obergericht im Jahre 1857 an den Waageplatz (dem heutigen Sitz der  Staatsanwaltschaft Göttingen) umzog, konnte in den folgenden 100 Jahren die Räume dann durch das Amtsgericht allein genutzt werden. Erst weit nach dem Ende des zweiten Weltkriegs wurde am 01.04.1962 der heutige Altbau in der Berliner Strasse bezogen. Der heutige Altbau war zunächst als Anbau des zuvor fertiggestellten Sitzes des Landgerichts Göttingen geplant. Im Jahr 1992 wurde dann noch der heutige Neubau des Amts- und Landgerichts errichtet:

 

12.03.2022: Das Alte Rathaus am Markt entstand im Kern im Jahr 1270 als Mehrzweckgebäude, in dem Rats- und Gerichtssitzungen stattfanden, in dem aber auch Handel getrieben wurde. Zwischen 1369 und 1443 wurde das Rathaus durch Anbauten erweitert, darunter die reizvolle gotische Rathauslaube. Damals erhielt es im Wesentlichen sein heutiges Aussehen. Ende des 19. Jahrhunderts (1884-1886) fand erneut ein Umbau statt, die Rathaushalle erhielt ihre bis heute bestehende Wandgestaltung. Sehenswert ist die mittelalterliche Dorntze mit der vollständig erhaltenen gotischen Heizanlage. Sie dient heute als Trauzimmer und kann im Rahmen von Stadtführungen besichtigt werden. Im Kellergeschoss befindet sich das ehemalige Gefängnis. In den Büroräumen ist jetzt die Geschäftsstelle des Göttingen Tourismus untergebracht. Darüber hinaus ist das Alte Rathaus heutzutage ein Ort der Begegnung. In der grossen Halle finden Empfänge und kulturelle Veranstaltungen statt. Wechselnde Kunstausstellungen werden in den Ausstellungsräumen im Obergeschoss gezeigt:

12.03.2022: Die 1897 unter dem Namen Göttinger Volksbibliothek gegründete Stadtbibliothek Göttingens befindet sich seit 1980 in der Gotmarstrasse 8, dem ehemaligen Stadthaus in der Innenstadt. Das Gebäude diente während der NS-Zeit als städtisches Polizeigefängnis. Am 08.04.2008 wurde das Gebäude in Thomas-Buergenthal-Haus umbenannt. Der am 11.05.1934 in der Tschechoslowakei geborene Thomas Buergenthal ist Völkerrechtler und Jurist. Seine Mutter Gerda stammte aus Göttingen und auch er besuchte hier das Felix-Klein-Gymnasium. 1944 wurde seine Mutter in das Konzentrationslager Ravensbrück und er nach Ausschwitz-Birkenau deportiert. Sie schafften es beide zu Überleben und sahen sich im Dezember 1946 in Göttingen wieder. Nach dem Schulabschluss wanderte Thomas Buergenthal 1951 in die USA aus:

12.03.2022: Bereits 1304 wurde die Kirche St. Peter und Paul, heute auch Paulinerkirche genannt, geweiht. Damit ist sie die älteste gotische Hallenkirche in der Göttinger Altstadt. Ursprünglich war sie die Klosterkirche des Dominikanerordens. Nach der Reformation wurde das Kloster aufgelöst und als Schulgebäude genutzt. Als im Jahr 1732 unter Georg August, Kurfürst von Braunschweig-Lüneburg und König von Großbritannien, die Idee einer Universitätsgründung in Göttingen reifte, wurde die Schule zur Keimzelle der 1737 eröffneten Georg-August-Universität. Das Kollegiengebäude wurde erweitert und die Kirche war eine Zeit lang Universitätskirche. Später wurde sie zum Bibliothekssaal umgebaut. Auch heute noch gehört die Kirche als Ausstellungs- und Vortragsraum zur Göttinger Universität:

12.03.2022: Im Stadtkern Göttingens hinter dem Alten Rathaus befindet sich die nach Johannes dem Täufer benannte St. Johanniskirche. Auf dem Platz, auf dem sich heute das gotische Sandsteingebäude befindet, existierte zunächst eine kleinere Vorgängerkirche, die im romanischen Stil im 12. Jahrhundert entstanden sein soll. Das Nordportal weist diesen Baustil noch nach. Der Baubeginn des Neubaus der Johanniskirche wird auf 1300 geschätzt. Das dreischiffige Langhaus wird auf 1320/30 datiert. Der gotische Bau ist 60 m lang und 19 m breit. Im Inneren der Kirche gehören zur alten Bausubstanz die Schlusssteine der Gewölbe, die mit Darstellungen Heiliger versehen sind. Die Gestaltung des Innenraumes ist das Ergebnis zahlreicher Renovierungen, die den jeweiligen Zeitgeist zum Ausdruck bringen. Wichtige Veränderungen sind 1896 (neugotische Gestaltung durch Conrad Wilhelm Haase) vorgenommen worden. An der Südwand des Altarraumes ist heute ein Altarbild mit der Kreuzigungsszene Jesu ausgestellt. Das Werk, das 1638 entstanden ist, hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Gemalt von dem Mündener Maler Ludolph Büsing ist es als Altarbild konzipiert und war der Mittelteil eines Tryptichons, das 1638 in die Johanniskirche integriert worden ist. Auf der Empore, im westlichen Mittelschiff, befindet sich die grosse Orgel. Sie wurde 1954 und 1960 durch die Orgelbauwerkstatt Paul Ott erbaut. Sie umfasst 61 Register auf vier Manualen und Pedal. Auf dem massigen Westwerk befindet sich zentral zwischen Nord- und Südturm der Raum der Glocken, hier ist auch die grösste Glocke von Göttingen aus dem Jahre 1828 platziert. Die älteste Glocke stammt aus dem Jahr 1389, ist im Südturm aufgehängt und schlägt heute noch die Stunden: