12.03.2022: Das Städtische Museum Göttingen dokumentiert mit rund 150.000 Objekten die kulturgeschichtliche Entwicklung der Stadt von der ersten Besiedlung über die Gründung der Georg-August-Universität bis in die Gegenwart. Seit der Eröffnung am 28. November 1897 ist das Museum in dem einzigen erhaltenen Renaissance-Adelssitz der Stadt untergebracht, dem 1592 vom braunschweigischen Kanzler Johann von Jagemann errichteten Hardenberger Hof in der Altstadt, der später von 1619 bis 1812 als Stadthof der Familie von Hardenberg diente. 1896 war das Baudenkmal von der Stadt erworben und nach Plänen von Stadtbaurat Heinrich Gerber umgebaut worden. Auf diesen durchgreifenden Umbau des Hardenberger Hofs geht die Dachgestaltung mit dem großen Zwerchhaus und Dachgauben ebenso zurück wie der an der westlichen Schmalseite angebaute originelle Kapellenbau, der auf Wunsch Heynes zur Aufnahme kirchlicher Ausstellungsstücke diente. Ab 1906 und nochmals seit 1912 wurden auch Räume des westlich anschliessenden Fachwerkbaus der Alten Post durch das Museum mit genutzt. Später bis 1935 kam dazu auch das gesamte zweigeschossige langgestreckte Eckgebäude bis zur Jüdenstraße, das im dritten Viertel des 18. Jahrhunderts als Unterkunftsgebäude und Remise der Post angelegt worden war und von 1865 bis 1879 die Höhere Mädchenschule beherbergt hatte. Das Posthalterhaus ist ein dreigeschossiges Fachwerkhaus, das 1739 als kurfürstlich hannoversche Post erbaut wurde. Seit 2009 sind beträchtliche Bauschäden in den Fachwerkbauten Alte Post und Alte Remise bekannt, sodass der grösste Teil der Dauerausstellung schliessen musste. Eine Teilsanierung der beschädigten Gebäude wurde 2017 abgeschlossen. Eine Gesamtwiedereröffnung des Städtischen Museums lässt weiter auf sich warten, da (Stand Sommer 2021) noch Unklarheiten über eine sinnvolle Instandsetzung des Kerngebäudes Hardenberger Hof sowie die Planung von benötigten Ergänzungsbauten auf der rückwärtigen Hofseite bestehen:
Schreibe einen Kommentar