Tages-Archive: 17. September 2020
17.09.2020: Die Georgenkirche – Haupt-, Stadt- und Pfarrkirche St.Georgen – wurde um 1180 erbaut. 1221 liess sich hier Landgraf Ludwig IV. mit der ungarischen Königstochter Elisabeth trauen – die Landgräfin, die später zur Heiligen Elisabeth wurde. 1498 – 1501 sang Martin Luther hier. Luther predigte auch mehrfach in der Georgenkirche, so am 2. Mai 1521, zwei Tage bevor er zum Schein festgenommen und auf die Wartburg gebracht wurde, wo er das Neue Testament ins Deutsche übersetzte. Am 23. März 1685 wurde Johann Sebastian Bach in der Georgenkirche getauft. Zwischen 1898 und 1902 erhielt die Stadtkirche ihre heutige äussere Gestalt mit einem hohen Turm:
17.09.2020: Wo Martin Luther zwischen 1498 und 1501 gewohnt haben soll, begrüsst den Besucher Eisenachs heute eine preisgekrönte Dauerausstellung in einzigartigem historischen Ambiente. Herzstück des wohl ältesten und schönsten Fachwerkhauses Thüringens sind die berühmten Lutherstuben von 1356. Die Ausstellung vermittelt innovative Einblicke in Luthers welthistorische Bibelübersetzung und bietet neben zahlreichen Medienstationen einzigartige mittelalterliche Kunstschätze, Werke Lucas Cranachs und den Taufeintrag von Bach:
17.09.2020: 1907 eröffnete die Neue Bachgesellschaft das Bachhaus Eisenach als erstes Bach-Museum. Es erhielt den Auftrag, alles das zu sammeln und aufzubewahren, was Johann Sebastian Bach und sein Lebenswerk angeht. Heute ist das Bachhaus eines der grössten Musikermuseen in Deutschland. In jeder Stunde gibt es ein kleines Konzert auf fünf barocken Tasteninstrumenten. Kern des heute mehrere Gebäude umfassenden Museums ist ein etwa 550 Jahre altes Fachwerkhaus (Frauenplan Nr. 21):
17.09.2020: Das Bachdenkmal ist das älteste figürliche Denkmal für Johann Sebastian Bach und wurde von Adolf von Donndorf geschaffen und von Hermann Heinrich Howaldt in Braunschweig gegossen. Den Auftrag hierzu hatte 1878 ein Bürgerverein, das „Denkmal-Comitee“, erteilt. Die Einweihung erfolgte am 28. September 1884. Das zunächst vor der Georgenkirche, Bachs Taufkirche, errichtete Denkmal wurde 1938 im Zuge einer Umgestaltung des Frauenplans vor das Bachhaus verlegt. Das Denkmal zeigt den Komponisten stehend, in der rechten Hand eine Schreibfeder haltend, vor einem von einem Engel gestützten Notenpult:
17.09.2020: Das Lutherdenkmal in Eisenach auf dem Karlsplatz wurde 1895 eingeweiht. Das Denkmal ehrt den Reformator Martin Luther, der sich 1521 bis 1522 auf der Wartburg nahe Eisenach aufhielt. Es wurde von dem BildhauerAdolf von Donndorf geschaffen. Das Eisenacher Lutherdenkmal ist ein überlebensgrosses Standbild aus Bronze auf einem rotfarbigen profilierten steinernen Sockel:
17.09.2020: Die Nikolaikirche wurde um 1180 errichtet, sie gilt sie als eines der zuletzt entstandenen romanischen Bauwerke Thüringens. Ihre Turmhöhe beträgt 36 Meter. Die Säulenkapitelle zeigen große Ähnlichkeiten mit den Motiven des Palas der Wartburg. Die dreischiffige Basilika war bis 1525 Pfarrkirche und Gotteshaus für das ehemalige Benediktinerinnenkloster. Im Bauernkrieg wurde auch die Nikolaikirche stark in Mitleidenschaft gezogen. Bereits 1555 konnte aber in ihr wieder evangelischer Gottesdienst gehalten werden.
Ihre heutige Gestalt erhielt die Kirche durch die umfassenden Restaurierungsarbeiten in den Jahren 1886/87. Zwischen Kirchturm und Stadttor befand sich seit 1617 die alte Probstei des Klosters, die „Deutsche Schule“. Sie wurde bei diesem Umbau abgerissen und durch einen Torbogen ersetzt. 1898 baute man die Orgelempore ein:
17.09.2020: Das Nikolaitor ist das einzige erhaltene der ehemals fünf Stadttore in Eisenach. Es wurde um 1170 etwa gleichzeitig mit der benachbarten Nikolaikirche erbaut und ist somit das älteste Stadttor Thüringens. Im Mittelalter führte die Handelsstrasse Via Regia von Frankfurt am Main nach Krakau durch Eisenach. Am Ausgang des Karlsplatzes zur Bahnhofstrasse verliess man durch das Nikolaitor die Stadt in Richtung Osten. Bis 1832 wurde das Stadttor jeden Abend geschlossen. Das Nikolaitor wurde ursprünglich als Torturm errichtet an den sich beiderseits die Eisenacher Stadtmauer mit Wehrgängen anschloss. Um 1307 wurde bei den drei Haupttoren Georgentor, Marientor und Nikolaitor jeweils etwa 50 Meter vor der Wehrmauer ein äusseres Tor vorgesetzt. Um 1815 wurde die Stadtbefestigung Eisenachs Zug um Zug beseitigt, der Nikolai-Torturm blieb auf Wunsch der Bevölkerung erhalten. Der Turm hat eine Gesamthöhe von 27,5 m. Der Turm besitzt eine Torfahrt mit etwa 5 m Breite und knapp 5 m Scheitelhöhe. Das Ensemble von Nikolaitor, Nikolaikirche und Lutherdenkmal ist neben der Wartburg eines der Wahrzeichen Eisenachs:
17.09.2020: Der Bahnhof Eisenach ist der wichtigste Bahnhof der Stadt Eisenach in Thüringen. Er ist ein Verkehrsknotenpunkt und liegt an der Thüringer Bahn (Halle–Bebra) und an der Werrabahn (Eisenach–Meiningen–Eisfeld). In der Fahrplanauskunft wird die Station als Bahnhof geführt, während vor Ort die Beschriftung des Bahnhofsgebäudes Anfang des 21. Jahrhunderts auf Hauptbahnhof geändert wurde. Am 24. Juni 1847 startete der planmässige Zugverkehr zwischen Gotha und Eisenach. Im gleichen Jahr wurde auch das erste Empfangsgebäude des Eisenacher Bahnhofs fertig gestellt. Es lag schienengleich auf dem Niveau des umgebenden Geländes und war wesentlich kleiner als das heutige Gebäude. 1858 wurden das Empfangsgebäude wie auch das Schienennetz erweitert. Auch das Bahnhofsgebäude wurde komplett neu gebaut. Der neue Bahnhof wurde im spätklassizistischen Stil geplant und stellt eine Komposition verschiedener Baukörper dar. Die Struktur des Empfangsgebäudes und auch die Anbauten sind in ihren wesentlichen Merkmalen bis heute erhalten. Mit der Wende rückte der Bahnhof Eisenach wieder in die Mitte Deutschlands und war nicht mehr Ausgangs- bzw. Endpunkt des Zugverkehrs. Eisenach wurde als Systembahnhof eingerichtet, in dem ICE-Züge halten. Dafür erfolgten umfangreiche Ausbauarbeiten. Die Bahnsteiganlagen wurden erneuert, die Empfangshalle nach modernen Gesichtspunkten umgestaltet. Im Jahr 2004 beging der Bahnhof Eisenach sein 100-jähriges Bestehen. 2011 wurde der Bahnhof erneut umfassend saniert:
22.09.2020: Der Sage nach im Jahre 1067 gegründet, zeugt von der einstigen Blüte noch heute das aus dem 12. Jahrhundert erhaltene Hauptgebäude – der Palas – als eine Kostbarkeit spätromanischer Baukunst. Der landgräfliche Hauptsitz erstrahlte als weitgerühmter Musenhof, an dem alle schönen Künste gepflegt wurden, Lieder Walthers von der Vogelweide erklangen und Dichtungen Wolframs von Eschenbach entstanden. Der sagenhafte Sängerkrieg weiß davon zu berichten und gelangte durch Richard Wagners Oper Tannhäuser zu wahrem Weltruhm. Die Wartburg war aber ebenso Wohn- und Wirkungsstätte der bis heute verehrten heiligen Elisabeth und bot dem geächteten Martin Luther Exil, der hier das Neue Testament übersetzte. Unter Bezug auf Luther, Reformation und Leipziger Völkerschlacht manifestierte sich im studentischen Wartburgfest 1817 erstmals der bürgerliche Wille zum einheitlichen und freien Nationalstaat. Für all diese Höhepunkte deutscher Geschichte war die Wartburg Schauplatz, sie war wehrhafte Festung, prächtige Residenz, Herberge, Stätte der Geborgenheit und Einkehr für ihre Bewohner aus vergangenen Jahrhunderten. Niemals in ihrer Geschichte ist diese Burg in Vergessenheit geraten. Eine Erneuerung und dekorative Ausgestaltung erlebte sie jedoch erst im 19. Jahrhundert – mittelalterliche Bausubstanz wurde restauriert und durch Neubauten ergänzt. Herausragendes Beispiel der Kunstauffassung des vorigen Jahrhunderts ist zweifellos der Festsaal im Palas der Burg, der heute einzigartige Kulisse für die bekannten Wartburgkonzerte im Sommerhalbjahr und zahlreiche Veranstaltungen ist. Die Kunstsammlung der Wartburg mit ihren Schätzen aus acht Jahrhunderten wurde auf Empfehlung von J. W. Goethe vor nunmehr fast 200 Jahren ins Leben gerufen.
Gesamtansicht aus Nordosten:
Blicke auf Eisenach, dem vorgelagerten Mädelstein und Karolinenbrücke:
Das nördlich vorgelagerte Romantikhotel Wartburg:
Erster Burghof, Blick auf Vogtei und Ritterhaus:
Der Bergfried:
Gadem (Gästehaus):
Südturm:
Der Tugendpfad um die Burg im Westen und Süden:
Innenhof mit Palas:
Burgmodell als Tastrelief vor dem Palas:
Dirnitz, ehemaliger Waffensaal und Inneres Torhaus:
Kanone im Elisabethengang:
Torhaus von und innen und aussen:
Kanonen auf der Schanze:
EISENACH
(42.250 Einwohner, 215 m ü. NHN) ist die sechstgrösste Stadt Thüringens und liegt im Westen des Bundeslandes. Sie ist eine der sogenannten Lutherstädte. Die Mittelstadt ist seit 1998 kreisfreie Stadt und das Zentrum Westthüringens sowie der angrenzenden nordosthessischen Gebiete. Die reizvoll am Tor zum Thüringer Wald gelegene Stadt rückte mit der Öffnung der Wiederver- einigung in die Mitte Deutschlands.
Die Stadt ist hervorragend erreichbar über die Autobahn A4 sowie die Bahnmagistrale Frankfurt/Main-Berlin mit ICE/IR-Halt. Grösster Arbeitgeber der Stadt war lange die 1896 gegründete Fahrzeugfabrik Eisenach. Die Firma BMW war vor dem 2. Weltkrieg eng mit Eisenach verbunden. Nach dem Krieg wurden bis 1991 im Automobilwerk weit über eine Million Pkw Wartburg gebaut. Mit dem 1992 eingeweihten, modernsten Automobilwerk Europas setzte die Adam Opel AG eine mittlerweile über 100jährige Automobilbautradition fort. Die Wartburgstadt geniesst den Ruf eines starken Wirtschaftsstandorts mit hoher Industriedichte, der auch für die Ansiedlung mittelständischer Unternehmen attraktiv ist. Die Wartburg ist der Ausgangspunkt der Entwicklung der Stadt. Die Minnesänger Walther von der Vogelweide und Wolfram von Eschenbach weilten mehrmals auf der Burg. Der legendäre Sängerkrieg inspirierte Richard Wagner zu seiner Oper Tannhäuser. In den Jahren 1211 bis 1228 lebte die Heilige Elisabeth auf der Wartburg. Martin Luther verbrachte in Eisenach bis 1501 einen Teil seiner Schulzeit. Später fand der Reformator als „Junker Jörg“ Zuflucht auf der Wartburg, wo er mit der Übersetzung des Neuen Testaments die Grundlage für eine einheitliche deutsche Schriftsprache schuf. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde Eisenach zunehmend zur Kulturstadt. Über viele Jahre hinweg lebten und wirkten hier Mitglieder der Musikerfamilie Bach, deren genialster Spross, Johann Sebastian Bach, am 21. März 1685 hier geboren wurde. Seit jeher gilt die Stadt als Treffpunkt studentischer Verbindungen. Seit 1990 treffen sich die Burschenschaften wieder jährlich in der Stadt und knüpfen so an das historische Burschenschaftsfest im Jahr 1817 auf der Wartburg an.
Hauptbahnhof:
Nikolaikirche und Nikolaitor:
Lutherhaus und Lutherdenkmal:
Bachhaus und Bachdenkmal:
Georgenkirche:
Stadtschloss:
Rathaus:
Burschenschaftsdenkmal gesehen vom Weg zur Wartburg:
Glockenturm: