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Tages-Archive: 11. September 2020

11.09.2020: Der Bahnhof Kronberg (Taunus) ist ein Kopfbahnhof und gleichzeitig Endpunkt der Kronberger Bahn. Das Bahnhofsgelände und das Empfangsgebäude sind Eigentum der Stadt Kronberg. Das Empfangsgebäude ist ein Kulturdenkmal aufgrund des Hessischen Denkmalschutzgesetzes. Es handelt sich um ein langgestrecktes Gebäude südlich der Gleise aus dem Jahr 1914. Dieses ersetzte das 1875 erbaute Bahnhofsgebäude, das 1894 um einen Fürstenpavillon erweitert wurde. Das zweigeschossige Gebäude zeigt eine Dreigiebelfront. Alle drei Giebel sind verschiefert. Im Westen befindet sich ein einstöckiger Anbau. Die Perronhalle aus gusseisernen Rundpfeilern und Gitterträgern stammt ebenfalls von 1914. Der Bahnhof selbst hat heute nur noch einen benutzten Hausbahnsteig für die S-Bahn-Linie S4 nach Langen. Der nördlich liegende Bahnsteig wird im Regelverkehr nicht genutzt:

11.09.2020: Die an den Seiten offene Markthalle stellte im Jahr 2003 der Architekt Christoph Mäckler als Pendant zum Fischmarkt in Venedig der Öffentlichkeit vor. Der Wochenmarkt fristet nun allerdings nicht mehr sein Dasein unter den Arkaden. Was für eine Fischhalle in der Lagunenstadt gut ist, muss für die Anbieter von Obst und Gemüse und die Kundschaft noch lange nicht angenehm sein. Wenn es wie Hechtsuppe durch die Arkaden zieht, dann merkten die Marktleute, dass Architektur sich eher nicht klimatischen Verhältnissen anpasst und dass vom Taunus kein lauer Adriawind weht. Der Wochenmarkt findet nun auf dem vorgelagerten Berliner Platz unter freiem Himmel statt:

11.09.2020: Der besondere Blickfang der Stadthalle ist der aussergewöhnlich gestaltete holzvertäfelte Festsaal. Es ist der ehemalige Speisesaal der Lungenheilanstalt Falkenstein, den die Stadt auf Abbruch erworben hatte und 1906 als Turnhalle an dieser Stelle wiederaufgebaut hat. 1992 wurde die Turnhalle durch Anbauten und eine Tiefgarage zur Stadthalle ausgebaut:

11.09.2020: Durch die Höllgasse geht es zum Hellhof, den Resten eines der Burg vorgelagerten herrschaftlichen Wohn-und Wirtschaftshofs mit Dreischalenturm. Namensgebung sowohl des Hofes als auch der Gasse, die ursprünglich in ihm endete, gehen auf den alten Begriff „Hell“ zurück, der etwas „unterhalb Gelegenes“ bezeichnet. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Hellhof zum Teil niedergelegt, um einen Durchbruch und eine neue Anbindung zur Strasse nach Königstein zu schaffen. Der ursprüngliche Weg aus der Stadt heraus führte durch die enge Eichenstrasse und das Eichentor. Der rote Streifen im Pflaster markiert den früheren Stadtmauerverlauf:

11.09.2020: Die katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul wurde vom Architekten Max Meckel im neugotischen Stil geplant und 1877 fertiggestellt. Bis dahin hatte die Gemeinde ihre Gottesdienste auf der Burg gehalten. Herausragendes Kunstwerk in der Kirche ist ein um 1500 entstandener spätgotischer Marienaltar eines fränkischen Meisters:

11.09.2020: Die Villa Bonn ist eine der für Kronberg und Schönberg typischen Villen aus der Zeit der vorvorigen Jahrhundertwende. Die Familie Bonn hatte seit den 1860er Jahren einen Landsitz in Kronberg, auf dem sich die weitverzweigte Frankfurter Bankiersfamilie während des Sommers aufhielt. Das heutige Gebäude liess Wilhelm Bonn 1901 erbauen. Er starb 1910 in Kronberg und da die Familie sich insgesamt nach England orientiert hatte, verkaufte sein Sohn 1922 das Anwesen an die Stadt, die es seitdem als Rathaus nutzt. Wilhelm Bonns Tochter Emma kam 1942 im KZ Theresienstadt zu Tode (Stolperstein vor dem Eingang). Sein Neffe, der bedeutende Nationalökonom Professor Moritz Bonn, musste 1933 nach England emigrieren. Auf seinen Wunsch wurde 1965 seine Urne in der Mauer neben dem Eingang bestattet:

11.09.2020: Bahnhof Königstein – Burhayn Falkenstein – Burgruine Falkenstein – Am Opelzoo – Schloss Friedrichshof – Victoriapark – Rundgang in Kronberg im Taunus – Bahnhof Kronberg.

Ausblick vom Dettweiler Tempel im Burghayn Falkenstein nach Frankfurt am Main und Kronberg:

Überreste Burg Nürings:

Burgruine Falkenstein:

Ausblick von der Burgruine Falkenstein auf Kronberg mit Burg:

Wirtschaftshof des ehemaligen Offiziererholungsheims Falkenstein:

Altes Rathaus Falkenstein:

Rückblick zur Burgruine Falkenstein und Blick voraus zur Burg Kronberg:

Kurz vorm Opelzoo Blick nach Frankfurt am Main:

Schloss Friedrichshof:

Das Kaiser Friedrich III. – Denkmal im Victoriapark in Kronberg:

Burg Kronberg:

Die beiden Kirchen Kronbergs – Stadtkirche St. Johann und St. Peter und Paul – von der Burg aus gesehen:

Bahnhof Kronberg:

Ausführliche Bildberichte von Kronberg im Taunus und Burg Kronberg in den jeweiligen Spezialartikeln 🙂 .

11.09.2020: Der Bau der Oberburg mit dem später aufgestockten Bergfried begann etwa in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, durch die in Reichsdiensten stehenden Herren von Eschborn. 1230 ist erstmalig der Name von Kronberg erwähnt. Die später entstandene Unterburg ist bis auf Torhaus und Burgkapelle untergegangen. Ab etwa 1320 errichteten die Herren von Kronberg die sogenannte Mittelburg als Wohnburg für den Kronenstamm. Zunächst entstand das Grosse Haus, Mitte des 15. Jh. der Nordflügel, der heute das Burgmuseum beherbergt. Mit dem Erlöschen des Geschlechts der Kronberger 1704 gelangte die Burg in kurmainzisches Eigentum. 1892 schenkte Kaiser Wilhelm II. die damals dem Preussischen Staat gehörende und verfallende Burg seiner in Kronberg auf Schloss Friedrichshof lebenden Mutter, Victoria Kaiserin Friedrich, die sie ergänzend und historisierend restaurieren liess. 1912 wurde als jüngster Bau der sogenannte Prinzenturm errichtet und die Burg als Museum zugänglich gemacht. 1992 erwarb die Stadt Kronberg die Burg von der Hessischen Hausstiftung, mit einer Ausnahme, der im Zweiten Weltkrieg zerstörten und nur teilweise wiederhergestellten Burgkapelle. Sie ist die Grablege des Hauses Hessen und nicht öffentlich zugänglich. Seit 1994 betreiben die Stadt und die Bürger Kronbergs gemeinsam im Rahmen der Stiftung Burg Kronberg im Taunus die Burg mit dem Ziel, das Baudenkmal zu erhalten und für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nach aufwändiger Restaurierung konnte 2008 im Nordflügel der Mittelburg das Burgmuseum eröffnet werden. Die drei Säle im Westflügel, dem Grossen Haus, sind restauriert und werden für kulturelle Veranstaltungen, Feiern und Konferenzen genutzt.

Eingangsbereich:

Westflügel der Mittelburg mit Bergfried rechts:

Prinzenturm mit Bergfried:

Prinzenturm und Prinzengarten:

Bergfried:

Bastion der Oberburg von aussen:

Torturm als Kappelenturm der Oberburg:

Ausblick von der Burg auf Kronbergs Kirchen und Frankfurt am Main:

11.09.2020: Vorgängerbau der heutigen Johanniskirche war eine um 1355 von den Herren von Kronberg erbaute Johanniskapelle. Nachdem ein Brand 1437 grosse Teile Kronbergs verwüstet und auch die Kapelle in Mitleidenschaft gezogen hatte, begannen die Herren von Kronberg unter Frank IX., der Reiche, um 1440 mit dem Bau einer grösseren Kirche, die ursprüngliche Kapelle bildet deren Chor. Die fünf grossen Grabdenkmäler für Ritter und ihre Frauen aus grauem Sandstein im Langhaus stammen aus der Zeit um 1500. Unter Pfarrer Johann Ludwig Christ (1786-1813) wurde ein grosser Teil der Ausstattung der Johanniskirche entfernt, Wände und Decken geweisst. Victoria Kaiserin Friedrich veranlasste 1897 die Restaurierung der Kirche, vor allem die Freilegung und Wiederherstellung der übermalten Kunstwerke. Die Gemälde auf den Wänden des Langhauses, die Malerei auf dem Tonnengewölbe der Holzdecke und des Marienaltars an der Südwand des Chores. An Victoria Kaiserin Friedrich, die nach ihrem Tod 1901 zur Trauerfeier in der Johanniskirche aufgebahrt wurde, erinnert unter anderem der Epitaph an der Aussenseite des Glockenturms:

11.09.2020: Victoria Kaiserin Friedrich, Witwe Kaiser Friedrichs III. und Mutter Wilhelms II., wählte Kronberg als Witwensitz. Hier liess sie durch den späteren Hofarchitekten Ernst von Ihne Schloss Friedrichshof errichten, wo sie von 1894 bis zu ihrem Tod 1901 die Sommer verbrachte. Das Schloss war dem Andenken an den Gatten gewidmet und zur Aufnahme der gemeinsam erworbenen Kunstsammlung bestimmt. Seinerzeit traf sich im Schloss der europäische Hochadel, die Familie der Kaiserwitwe, und nicht wenige der solitären Bäume im Schlosspark wurden von ihnen, der Familientradition gemäß, bei Besuchen dort gepflanzt. Ein Teil des ehemaligen Schlossparks mit italienischem Rosengarten und romantischer Grotte ist öffentlich zugänglich. Auf dem Erbweg ging Schloss Friedrichshof auf das Haus Hessen über, von der Hessischen Hausstiftung wird es seit 1954 als Schlosshotel Kronberg, ein 5 Sterne-Superior Hotel, geführt. Originales Mobiliar sowie die Gemälde- und Antiquitätensammlung des Kaiserpaares schaffen ein besonderes Ambiente. Der ehemalige Schlosspark ist heute eine 18 Loch Golf-Anlage:

Haupteingang zum Schlosspark mit Pförtnerhaus im Fachwerkstil (Obergeschoss):