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Baudenkmäler und Sehenswürdigkeiten

10.09.2023: Nach dem Schluss des Westfälischen Friedens schenkte der Mainzer Kurfürst Johann Philipp von Schönborn den Kapuzinern ein Kloster in Dieburg, das 1692 unbewohnbar wurde. Daher errichteten die Kapuziner in der Vorstadt an der Wallfahrtskirche einen neuen Konvent, der für seinen Wein- und Hopfenanbau bekannt war. Dieser Konvent wurde nach dem Frieden von Lunéville entschädigungslos aufgehoben. Wie viele Klöster beherbergte es eine Lateinschule, bot allgemeinen Schulunterricht und ein theologisches Studium an. Im Jahr 1822 mussten die letzten Brüder das Kloster verlassen, da das Klostergebäude in ein Gefängnis umgewandelt wurde. Im Jahr 1860 errichtete der Orden auf Einladung von Bischof Wilhelm Emmanuel von Kettler erneut einen Konvent. Der Bau einer neuen Klosterkirche dauerte noch bis 1868, sie wurde dem Patrozinium des heiligsten Herzens Jesu unterstellt. Der Neubau am Minnefeld wurde durch Geländeankauf des Mainzer Domkapitulars Christoph Moufang ermöglicht, es wurde auf dem Gelände des ehemaligen Wolfenstetter’schen Anwesens errichtet:

10.09.2023: Golden leuchtet das Zwiebeltürmchen der Wendelinuskapelle an der Ecke Minnefeld /Frankfurter Strasse. Das kleine Häuschen, dem Heiligen Wendelin, Patron der Pilger und Wanderer geweiht, wurde 1904 am Rande des Kapuzinerklosters errichtet und ersetzte ein älteres Wendelinushäuschen. Man finanziert den Bau der Einraumkapelle durch Sühnegelder. Der Altar der kleinen Kapelle war einst Station der Prozession am Sonntag nach Fronleichnam. Der Odenwaldclub, der die Pflege des Wendelinushäuschens übernommen hat, lädt jährlich im Mai zum Wendelinusfest, das dem Erhalt der schmucken Kapelle dient:

10.09.2023: Die neugotische Saalkirche wurde 1888/1889 nach einem Entwurf von Reinhard Klingelhöffer gebaut. Das mit Strebepfeilern gestützte Kirchenschiff hat vier Joche. Der eingezogene Chor im Osten hat einen dreiseitigen Schluss. In der südwestlichen Ecke von Kirchturm und Kirchenschiff befindet sich ein Treppenturm. Das oberste Geschoss des mit einem achtseitigen, spitzen Helm bedeckten Kirchturms beherbergt die Turmuhr und den Glockenstuhl. Der Innenraum des Kirchenschiffs ist mit einem Tonnengewölbe überspannt, das als Kassettendecke bemalt ist:

10.09.2023: Der Gründungsbau dieser Kirche entstand auf römischen Fundamenten. Diese Saalkirche wurde zwischen 1150 und 1200 zu einer dreischiffigen romanischen Basilika ausgebaut, die 1350 spätgotisch umgestaltet wurde. Die Weihe des Gnadenbildes 1498 markierte den Beginn der Dieburger Wallfahrt zur schmerzhaften Mutter Gottes. 1569 ging das Patrozinium St. Peter und Paul auf die alte Klosterkirche innerhalb der Stadtmauern über. Im 17. Jahrhundert lassen Lichtwunder die Wallfahrt wieder aufleben. Damit verbunden war der barocke Ausbau der Wallfahrtskirche, die Niederlegung der Seitenschiffe und der Bau des südlichen Querhauses mit der Rotunde. Die Pietá von 1420, auch heute noch alljährlich Ziel tausender Wallfahrer, ist in der Nische des barocken Hochaltares zu besichtigen:

10.09.2023: Im Jahr 1905 war der architektonisch schöne, am Jugendstil orientierte Neubau des Gerichts im ehemaligen Pfarrgarten der katholischen Kirche erstellt. Die geplante Einweihungsfeier zum 01.07.1905 fiel allerdings aus nicht bekannten Gründen ins Wasser. Man begann stillschweigend mit der Arbeit. Das Gericht war fortan für folgende Orte zuständig: Dieburg, Gross- und Klein-Zimmern, Münster, Altheim, Ober-Roden, Messenhausen, Eppertshausen, Nieder-Roden und Gundernhausen, ein Bezirk mit insgesamt 18.808 Gerichtseingessenen. Der erste Leiter wurde Oberamtsrichter Pullmann aus Gross-Zimmern, der zuvor in Altenstadt gearbeitet hatte:

10.09.2023: Der grosse zweigeschossige Bau in der Badgasse hat ein massives Erdgeschoss. Hier lag auch die Badestube. Das Obergeschoss wurde um 1579 in Fachwerk erbaut. Der einst hohe Schwebegiebel fiel wie bei vielen Fachwerkhäusern Dieburgs auch hier der barocken Umgestaltung zum Opfer, konnte aber wieder rekonstruiert werden und vermittelt dem Betrachter eine Vorstellung der hohen Schwebegiebel, die im Mittelalter den Markt und die Strassen säumten. Im Badhaus gab es neben dem Badlokal, Feuerungs- und Heizraum noch Räumlichkeiten für medizinische Behandlung und Körperpflege:

10.09.2023: Die den Heiligen Aposteln Peter und Paul geweihte Kirche befindet sich im Zentrum von Dieburg. Sie ist Teil der gleichnamigen katholischen Pfarrei. Durch seinen ungewöhnlichen T-förmigen Grundriss hebt sich das Bauwerk in besonderer Weise hervor. Die zwischen 1930 und 1931 erfolgten Ausgrabungen führten zu mehr Aufklärung über die Geschichte des Gotteshauses. Insgesamt lässt sich seine Entstehung in sechs Bauabschnitte gliedern. Erstmalig wurde eine romanische Basilika im Jahr 836 urkundlich erwähnt. Nachgewiesen ist, dass dieses karolingische oder ottonische Gebäude einen freistehenden quadratischen Glockenturm besass, dessen Grundmauern unter der südlichen Apsis des aktuellen Querschiffes entdeckt wurden. Eine Um- oder Neugestaltung des Langhauses zu einer dreischiffigen Pfeilerbasilika erfolgte in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Bei einem Feuer im Jahr 1216 wurden weite Teile des Gotteshauses zerstört. Daraufhin erfolgte eine Abtragung des Glockenturms. An dessen Stelle errichtete man eine Marienkapelle, die 1232 durch den Mainzer Weihbischof Wilhelm geweiht wurde. Am westlichen Ende der Basilika wurde zudem ein neuer Turm erbaut, dessen Überbleibsel im heutigen Turmunterbau zu finden sind. Der Wiederaufbau des übrigen Gebäudes erfolgte in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts in veränderter Form. Im Zuge dessen wurden die Seitenschiffe abgebrochen, des Weiteren entstand der in länglicher Form gestaltete gotische Ostchor:

Katholisches Pfarrhaus – der repräsentative zweigeschossige Steinbau aus behauenem Sandsteinquadermauerwerk ist nach Fertigstellung der Kirche 1892 als Eckgebäude zur Pfarrgasse errichtet worden:

10.09.2023: In dem grossen zweigeschossigen massiven Gebäude mit gebrochenem Walmdach war einst die kurmainzische Zentscheuer untergebracht. Im 19. Jahrhundert zu Wohnzwecken umgebaut, erinnert es durch sein auffälliges Volumen noch immer an diese öffentliche Funktion. Ortsgeschichtliche Gründe sprechen für seine Erhaltung als Kulturdenkmal:

10.09.2023: Vor 1200 gründeten staufische Ministeriale aus dem Umkreis des mächtigen Dienstmannengeschlechts der Herrn von Hagen-Münzenberg zwischen drei älteren Dorfsiedlungen in der Flussniederung der Gersprenz eine Burg. Parallel dazu entstand mit Dieburg, wohl als königsnahe Gründung, eine planmässige Stadtanlage östlich der Burg. Die Wasserburg auf nahezu quadratischem Grundriss mit annähernd 60 Metern Seitenlänge, besass neben der inneren Befestigung einen äusseren Zwinger und einen Bergfried in der Mitte des Burghofes. Den Zugang zur Burg bildeten zwei Stichmauern, die das Burggelände mit der Stadtbefestigung Dieburgs verbanden, der Weg zur Burg führte über eine Brücke über die Gersprenz. Erhalten sind bis heute ein Eckturm der Zwingeranlage (Schloßturm), sowie Reste der Zwingermauern und das Albini-Schloss, erhalten bzw. restauriert sind auch die Stichmauern zur Stadtbefestigung, der nördliche Bachsprung über die Gerprenz und die historische Schlossbrücke aus dem 16. Jahrhundert:

Schlossturm:

Albinischloss:

10.09.2023: Nach Abriss des alten Renaissace-Rathauses von ca. 1600 entand an der Nordost-Seite des Marktplatzes das heutige klassizistische Rathaus von 1828 mit Uhrtürmchen und der Geissbock-Uhr nach Plänen des Darmstädter Architekten Georg Moller. Er gilt zusammen mit Karl Friedrich Schinkel und Leo von Klenze als wichtiger Vertreter des Klassizismus und der Romantik in der Baukunst: