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Baudenkmäler und Sehenswürdigkeiten

08.06.2024: An der Südostecke des Mauerrings auf der zum Rheinufer vorspringenden ehemaligen Zollbastion steht heute die katholische Pfarrkirche St. Nikolaus. Sie gehörte ehedem zu einem Kapuzinerkloster, das 1685 unter Kurfürst Philipp Wilhelm gegründet und 1802 im Zuge der Säkularisation wieder aufgehoben wurde. Bis zur Einweihung der neuen Kirche benutzten die Kapuziner die Wernerkapelle. Die Kirche entstand zwischen 1688-1705 nach Plänen von Hugo von Traunstein, ein schlichter vierachsiger Saalbau mit hölzerner Tonne, an den rechteckigen eingezogenen Altarraum anschliessend der aussen durch einen Dachreiter betonte ehemalige Mönchschor. Die Einrichtung stammt aus der Erbauungszeit, die furnierten Altaraufsätze sind von 1694, zwei gemalte Antependien stammen aus dem Jahr 1692. Der Heilige Johann Nepomuk von Anfang des 18. Jahrhunderts. Weiterhin finden sich im Gebäude mehrere Olgemälde und ein Kreuzigungsrelief (Anfang 16. Jahrhundert), eine durch Gerhard von Kügelgen gefertigte gute Kopie der Maria Magdalena von Correggio. Aussen an der Nordostecke ist eine steinerne Muttergottes angebracht. An der Südseite der Kirche steht ein schlichtes, dreiflügeliges ehemaliges Gebäude des ehemaligen Kapuzinerklosters, das heute als Pfarrhaus dient (Ende 17. Jahrhundert):

Direkt benachbart befindet sich die Zollbastion aus dem 15. Jahrhundert:

08.06.2024: Das Alte Haus ist eines der bekanntesten mittelalterlichen Fachwerkhäuser am Rhein. Von vielen Rheindichtern besungen, wurde es auch in einigen Filmen Ort der Handlung. So hat Robert Stolz 1932 eine Operette mit dem Titel „Wenn die kleinen Veilchen blühen“ komponiert. Schauplatz dieser Operette ist sein Stammlokal, das Alte Haus. Das Alte Haus, im Jahr 1586 errichtet, ist eines der bekanntesten mittelalterlichen Fachwerkhäuser am Rhein. Seine Anfänge gehen der Inschrift am Haus zufolge auf das Jahr 1368 zurück. Die letze Renovierung wurde im Jahr 2012, als das Dach instand gesetzt wurde, begonnen.  Zwischen 2013 und 2015 wurde die Sanierung fortgeführt, insbesondere der Fachwerkkonstruktion bzw. der Fassade einschliesslich der Fenster. Ausserdem wurden Putze und Wandmalereien innen und aussen instandgesetzt. Hier zieren aufwendige Malereien die Wände, die zwischen Ende des 19. Jahrhunderts und 1920 entstanden sind. Der Loreleyzyklus, den vermutlich der bekannte Kirchenmaler Nikolaus Dauber aus Marburg geschaffen hat, sticht dabei heraus. Das Alte Haus von Bacharach ist ein einzigartiges, stadtbildprägendes Denkmal. Während die Mehrzahl der alten Bürgerbauten durch eine Reihe schwerer Stadtbrände um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert vernichtet wurden, bewahrte das Alte Haus in fast allen Teilen den reichen Charakter rheinischen Fachwerks. Es verfügt über vier Giebel, Ecktürmchen und Rokokotüren. Das Kleinod inmitten des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal ist ein Bauwerk von überregionaler Bedeutung:

08.06.2024: Ein geschichtsträchtiges Haus, im Mittelalter befand sich an der Stelle des Hotels der Kurkölnische Saalhof. Im Inneren hängt seit 1998 eine Gedenktafel der Malerzwillinge Kügelgen, die hier ihre Jugend verbrachten. Ursprünglich war der Kurkölnische Saalhof im Besitz des Kölner Erzstiftes. Hier hatte die Gerichtsbarkeit ihren Sitz. Er war früher wohl das bedeutendste weltliche Bauwerk der Stadt. 1810 riss die französische Verwaltung den Saalhof ab. Nach Ansicht von Experten stammten die Baubestandteile des Kurkölnischen Saalhofes aus der frühen fränkischen Zeit. Bis heute wurde noch keine Abbildung dieses Gebäudes gefunden. Das wieder aufgebaute Gebäude heisst heute Altkölnischer Hof:

08.06.2024: Die Architektur der Peterskirche lässt den Übergang von der mittelrheinischen Spätromanik zur Gotik deutlich werden. Das Gotteshaus wurde in der Zeit vom ausgehenden 12. Jahrhundert bis 1269 als dreischiffige Emporen-Basilika erbaut und Ende des 19. Jahrhunderts erneuert. Der viergeschossige Wandaufriss orientierte sich trotz der weitgehend romanischen Bauweise an der Frühgotik des französischen Kirchenbaus, der in dieser Zeit besonders im Rheinland gern als Vorbild genommen wurde. Der Turm wurde gleich zu Beginn errichtet, wohingegen der Chor erst nach 1350 entstand. Zum Ende des 15. Jahrhunderts waren die Mittelschiff-Gewölbe beendet. Der Grundriss der Peterskirche musste wie bei vielen anderen Kirchen im Mittelrheintal an die räumlichen Gegebenheiten des engen Tales angepasst werden. Der schmale Platz zwischen Berghang und Strasse sowie das ansteigende Gebäude liessen nur eine geringe Länge der Kirche zu. Steil fallen deshalb die Proportionen mit einer Länge von 11 Metern und einer Höhe von 17 Metern aus. An das Querhaus schliesst sich im Osten eine halbkreisförmige Apsis an, flankiert von zwei runden Chortürmen. Dominiert wird das Kirchenbauwerk von dem in das Langhaus einspringenden Westturm, dessen zinnenbekröntes, spätgotisches Obergeschoss aus dem Jahre 1478 stammt. Eine schlanke, achtseitige Dachpyramide aus der gleichen Zeit bildet den Abschluss. Die Orgel der Peterskirche wurde 1826 von den Gebrüdern Stumm (Sulzbach/Hunsrück) in dem historischen Orgelgehäuse aus den Jahren 1792-1793 erbaut. Das zweimanualige Instrument ist weitgehend erhalten und hat heute 26 Register. Von 1194 bis zur Reformation gehörte St. Peter zum Kölner Andreas-Stift. Das Stift stellte den Pfarrer und war im Viertälergebiet zuständig für die kirchliche Gerichtsbarkeit, die ihren Sitz im alten Kurkölnischen Saalhof gegenüber der Kirche hatte. 1810 riss die französische Verwaltung den Saalhof ab, und heute befindet sich der Altkölnische Saal an der Stelle:

08.06.2024: In die Häuserzeile der Oberstrasse eingebaut liegt die 1758 von Hofbaumeister Rabaliatti errichtete katholische Josefskapelle. Sie war von Kurfürst Carl Theodor als Hauskapelle der Lateinschule (Katholisches Gymnasium) gedacht worden. Sie wurde 1760 geweiht. Das dreiachsige Gebäude ist von den benachbarten (und ursprünglich als Schule zugehörigen) Häusern der selben Entstehungszeit durch Pilaster und Walmgiebel mit Dachreiter bei gleicher Firsthöhe nur wenig hervorgehoben. Offensichtlich sollte eine katholische Kirche im evangelischen Bacharach nicht zu deutlich hervortreten. Von 1889 bis 1959 diente die Kirche den armen Dienstmägden Jesu Christi als Klosterkirche. Im Innern Tabernakel aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sowie eine Muttergottes vom Ende des 17. Jahrhunderts:

08.06.2024: Oberhalb der Stadt Bacharach liegt auf einem Felsvorsprung zwischen der romanischen Pfarrkirche St. Peter und der Burg Stahleck in den Weinbergen die Ruine der Wernerkapelle. Der hochgotische Bau wurde bald nach dem Tod des Volksheiligen Werner im Jahr 1287 als Wallfahrtskirche errichtet, jedoch erst nach 1426 auf Betreiben Winands von Steegs vollendet. Der kleeblattförmige Bau wurde aus rotem Sandstein errichtet. An die quadratische Vierung schlossen sich nach Süden, Osten und Norden ehemals Apsiden an, wobei die Ostapside um ein Joch verlängert war. Im Westen befand sich ein schmales, ursprünglich mit einer Empore versehenes Joch, das durch einen Treppenturm begehbar war. Bei der Sprengung der Burg Stahleck im Jahr 1689 wurde die Wernerkapelle zu einem Teil zerstört. So dass man 1752 den Nordarm abtrug und 1787 alle Dächer und Gewölbe entfernte. Seine besonders feingliedrige Struktur und Bauplastik machen den Zentralbau zu einer bedeutenden Schöpfung der rheinischen Hochgotik. 1995 hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Sanierung der Empore und des Treppentürmchens im Westteil der Wernerkapelle gefördert:

08.06.2024: Das Steeger Tor, auch Holzturm oder Holzmarkttor genannt, befindet sich in der Blücherstrasse in Richtung Bacharach-Steeg. Das Bauwerk am westlichen Eckpunkt der Befestigung hat als einziger Turm seine ursprüngliche Bedachung und den alten Fachwerkausbau erhalten. Südlich anschliessend erkennt man einen Rest der ursprünglich hölzernen Überdachung des Wehrgangs:

08.06.2024: Hoch über Bacharach thront Burg Stahleck. In ihrem Inneren ist heute eine Jugendherberge untergebracht, die vor allem bei Schulklassen und ausländischen Individualreisenden beliebt ist. Die erste Erwähnung der Burg findet sich 1135 in Verbindung mit dem Burgherrn Goswin von Stahleck. Den wahrscheinlich ältesten Burgteil findet man im Innenhof, den mächtigen Wohnturm. Die Westseite der Burg war Teil der Stadtbefestigung. Davor entdeckt man etwas für Höhenburgen ganz Seltenes: einen Burgweiher von rechteckigem Grundriss. Die Brücke gleich daneben war früher die Zugbrücke. Der Name der Burg setzt sich aus den mittelhochdeutschen Wörtern stahel für Stahl und ecke als Bezeichnung für einen Bergsporn zusammen und bedeutet damit unbezwingbare Burg auf einem Bergsporn. Während des Dreissigjährigen Krieges wurde sie von verschiedenen Parteien insgesamt achtmal belagert und erobert. Während des Pfälzischen Erbfolgekriegs wurde die Burg wie die meisten Wehranlagen im Oberen Mittelrheintal endgültig zerstört. Französische Soldaten zündeten am 15. März 1689 Pulvervorräte in den Gewölben der Anlage an. Die Explosion zerstörte die Ringmauer und den Bergfried völlig. Die Wohngebäude brannten durch das entstandene Feuer komplett aus, und die Trümmer der Sprengung zerstörten die gotische Wernerkapelle am Fusse des Burgbergs. Burg Stahleck war derart stark beschädigt, dass ein Wiederaufbau unterblieb. Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz erwarb die Burganlage schliesslich 1909 von der preussischen Domänenverwaltung und liess sie ab 1925 als Jugendburg wiederaufbauen. 1967, mit dem Abschluss der Arbeiten am Bergfried, war sie jedoch erst vollständig wiederhergestellt. Die Burg selbst ist nicht zu besichtigen, der Innenhof ist frei zugänglich:

08.06.2024: Der langgestreckte Fachwerkbau über einem hohem Steinsockel wurde in der Oberstrasse 1 im 14. Jahrhundert als Zehnthof des Kölner Andreasstiftes errichtet. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts befand sich in dem Gebäude die Kurpfälzische Kellerei, die als Dreiflügelanlage ausgebaut wurde. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Gebäude vorübergehend als Hotel Alter Zollhof genutzt. Seit 1940 ist es das Rathaus und beherbergt die städtische Verwaltung. Bemerkenswert sind die Erdgeschossarkaden auf der Hofseite aus dem 16. Jahrhundert und die mittelalterliche Wasserleitung:

08.06.2024: Die linke Rheinstrecke verlief von Köln nach Mainz und wurde in mehreren Teilabschnitten von der Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft (RhE) errichtet. Die Bahnstation Bacharach liegt an dem Streckenabschnitt zwischen Koblenz und Bingen (Rhein) Hbf, der am 15. Dezember 1859 eröffnet wurde. Die Gesamtstrecke ging am 27. Dezember 1859 in Betrieb. Bacharach gehört dem Rhein-Nahe-Nahverkehrsbund an und wird im Stundentakt von der Mittelrheinbahn sowie zweistündlich unter dem Namen der SÜWEX mit der Regionalexpresslinie 2 bedient. Im Jahr 2008 sanierte die Deutsche Bahn AG die Bahnanlage. Dabei wurde der Personentunnel zugeschüttet und die Bahnsteigüberdachungen abgerissen. Die Bahnsteige wurden erneuert und eine Personenbrücke mit Aufzug zum Inselbahnsteig gebaut. Aus den Freiflächen entstanden Parkplätze.Bei dem Empfangsgebäude handelt es sich um einen spätklassizistischen Typenbau von 1858/59. Es wurde saniert und ist weitgehend erhalten: