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Baudenkmäler und Sehenswürdigkeiten

18.07.2024: Ursprünglich in der Südwestecke der ehemaligen Altstadtbefestigung gelegener Adelshof, erbaut wohl 1732/33 über den Grundmauern 1731 abgebrochener Vorgängerbauten. Bauherr war der kurtrierische und kurmainzische Geheime Rat, Generalfeldzeugmeister und Kommandant der Festung Ehrenbreitstein Franz Philipp Caspar Freiherr Wambolt von Umstadt, Architekt war vermutlich der Ingenieur und Fähnrich Franz Peter Kersten aus Ehrenbreitstein, dem die Entwürfe für ein prächtiges Herrenhaus der Wambolts in Bensheim zugeschrieben werden. Diese Entwürfe wurden hier in wesentlich vereinfachter Form realisiert, wobei bekannt ist, dass bei der Errichtung der Gebäude der Maurermeister Andreas Streng aus Bensheim, der Steinmetzmeister Andreas Schiffer aus Heidelberg und der Zimmermeister Martin Reichard beteiligt waren. Nach dem Ankauf durch die Stadt diente der Komplex zunächst als Unterkunft eines Infanteriebataillons, später wurden die Räumlichkeiten für Sozialwohnungen, Büros und Schulzwecke genutzt. 1933 legte man bereits das Fachwerk der Südseite frei. Nach einer heftigen Diskussion um Abriss oder Erhaltung wurde der alte Adelshof in den Jahren 1975/76 restauriert, heute befinden sich hier u.a. wieder Wohnungen, ein Café sowie eine Beratungsstelle der Kreisverwaltung:

18.07.2024: Repräsentativer Massivbau in der Bensheimer Altstadt, errichtet 1732 für den Faktor des Mainzer Domkapitels wohl an Stelle des alten Adelshofes der Junker von Rüdigheim zu Rückingen. Dieser war wahrscheinlich in der Mitte des 16. Jahrhunderts nach dem Niederlegen mittelalterlicher Häuser entstanden. Inwiefern Teile des Renaissancegebäudes wiederverwendet wurden, ist nicht eindeutig geklärt, die Faktorei entsprach jedoch bereits dem heutigen voluminösen Bau von fünf zu acht Achsen, jedoch noch ohne das zweite Obergeschoss und ohne das steile Mansarddach. Das ursprüngliche Dach entsprach eher einem gestuften Walmdach. Nach einer grundlegenden Sanierung in den der Jahren 1983-1987 wurde bis 2001 die Stadtbibliothek untergebracht, die wegen statischer Probleme das Gebäude wieder aufgeben und dem Bürgerbüro bzw. der Touristeninformation überlassen musste. Das Faktoreigebäude zählt zu den bedeutendsten Bauwerken Bensheims. Es zeugt von der einst engen Bindung der Stadt an das Fürstbistum Mainz und ist heute innerhalb des Altstadtgefüges ein wichtiger Bezugspunkt. Stilistisch bietet der Bau eine gelungene Symbiose aus Barock und Historismus, wobei hinsichtlich seiner Entstehung durchaus noch Klärungsbedarf besteht:

18.07.2024: Die berühmte und bekannte Brücke über die Lauter verbindet die Altstadt mit der Vorstadt. Im Jahr 1732 noch als Holzbrücke installiert, wurde sie durch eine Überschwemmung zerstört und erst im Anschluss aus Stein wieder aufgebaut. Wohl 1747 stifteten die Eheleute Ernsperger zwei Heiligenfiguren, einen Heiligen Johann von Nepomuk und einen Heiligen Franz Xaver, die, sich diametral gegenüberstehend, beide mitten auf die damals niedrigeren Brüstungsmauern der Bücke gestellt wurden. Wohl in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurde die beschädigte Figur des Heiligen Franz Xaver durch eine völlig neue ersetzt und wahrscheinlich wenig später auch die Assistenzfigur des Inderknaben ergänzt. Der ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogene Heilige Nepomuk wurde im Jahr 1900 ebenfalls ausgetauscht, diesmal jedoch durch eine barocke Originalfigur. Beide Figuren wurden in den zwanziger und siebziger Jahren erneut restauriert, bis sie 1987 durch Kunststeinkopien ersetzt wurden. Die beiden Originale befinden sich heute in der Stadtpfarrkirche St. Georg:

18.07.2024: Das Besondere an diesem Fachwerkhaus, welches 1615 erbaut wurde ist der zweigeschossige Erker, welcher heute noch sehr gut erhalten ist. Früher befand sich hier der Gasthof Zur Armbrust. Direkt links nebenan befindet sich ein dreigeschossiges Fachwerkhaus, das vermutlich um 1600 herum erbaut wurde. Ab 1891 befand sich hier Schumachermeister Christoph Mitterle. Die Holzfigur zeigt Franziskanerprediger Antonius von Padua, u.a. der Schutzheilige der Liebenden, der Ehe, der Frauen und Kinder:

18.07.2024: Die Georgskirche in Bensheim gilt als die älteste katholische Kirche der Stadt. Vermutungen zufolge wurde sie bereits im 9. Jahrhundert erbaut. Aus historischen Dokumenten geht allerdings nur hervor, dass zu dieser Zeit an Ort und Stelle eine Kirche stand. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass es sich um das damalige Gotteshaus St. Georg handelte. Im Jahr 1826 wurde dieses mittlerweile marode Gebäude bis auf den Kirchturm abgerissen. Der Hofbaudirektor des Grossherzogtums Hessen-Darmstadt Georg Moller liess daraufhin eine Kirche im klassizistischen Stil erbauen. Der erhalten gebliebene historische Kirchturm wurde in das neue Gotteshaus integriert. 1830 fand die Einweihungsfeier des fertiggestellten Bauwerks statt. Im März 1945 fiel die Georgskirche bei einem Bombenangriff erheblichen Beschädigungen zum Opfer. Die Säulen und die Umfassungsmauern blieben jedoch erhalten. Rund fünf Jahre dauerte der Wiederaufbau des Gebäudes. Die sanierte Kirche erhielt zwei neue Türme im Eingangsbereich sowie zwei weitere über dem Altarraum. Auch wurde mit der Restaurierung der Farbgestaltung im Innenbereich begonnen. Vorlage war hierbei das klassizistische Original von Georg Moller. Im Jahr 1963 erfolgte die Fertigstellung:

18.07.2024: Der Marktbrunnen wurde im Jahr 1895 erbaut und befindet sich auf dem Marktplatz der südhessischen Stadt. Zu der damaligen Zeit diente er als städtische Wasserstelle und Tränke für die Pferde. Auf dessen Spitze ist eine Figur des Heiligen Georg zu sehen. Bei diesem handelt es sich um den Stadt- und Kirchenpatron von Bensheim. Des Weiteren befinden sich an dem Brunnen Kinderfiguren als Stellvertreter für die vier Jahreszeiten. In der Nähe dieser Wasserstelle erstreckte sich früher in Nord-Süd-Richtung die römische Bergstrasse Strata Montana:

18.07.2024: Die Alte Gerberei ist ein unter Denkmalschutz stehendes Kulturdenkmal. Der Bensheimer Rotgerber Philipp Franz Müller liess 1873 das Gebäude erbauen. Das östlich der St. Georgskirche stehende Gebäude liegt unmittelbar an der Lauter und diente bis 1915 als Gerberei und Lager, für die zum Rotgerben benötigten Rinden. Danach wurde es an die grossherzogliche Weinbaudomäne verkauft und ging nach Ende des Ersten Weltkriegs an die Staatsweingüter über. Bis Anfang der 1990er Jahre diente das Gebäude als Wein- und Gerätelager, anfänglich auch als Wohnung. 1995 wurde das Gebäude komplett durch die Stadt Bensheim saniert. Seit 1996 werden die oberen Räumlichkeiten der Alten Gerberei für kulturelle Zwecke (Varieté Pegasus) genutzt. In den Kellerräumen ist ein Restaurant untergebracht:

18.07.2024: Das 1909 gegründete, kultur- und stadtgeschichtliche Museum liegt in der Altstadt auf dem Gelände des ehemaligen Lorscher Klosterhofes. In einem der Museumsräume wurde Fachwerk mit historischer Bemalung und der Jahreszahl 1590 entdeckt – hier befindet sich heute eine museale Amtsstube. In einem anderen Raum veranschaulichen Möbel aus der Biedermeierzeit die bürgerliche Wohnkultur. Die ältesten Objekte stammen aus der Jungsteinzeit – sie vermitteln zusammen mit anderen archäologischen Funden Einblicke in die vor- und frühgeschichtlichen Epochen bis zur fränkischen Zeit. Im Untergeschoss befinden sich Ensembles zum Thema Handwerk und Landwirtschaft. Hier sind Zunftobjekte, eine Schmiede und eine Glaserwerkstatt zu besichtigen. Neben der landwirtschaftlichen Arbeit werden auch die Textilherstellung sowie die Arbeit im Weinberg und die Weinbereitung veranschaulicht. In der 2005 neu konzipierten stadtgeschichtlichen Dauerausstellung sind die Epochen vom frühen Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert dargestellt. Die eher schmucklosen Gebäude am Südhang des Kirchenplateaus wurde als Verwaltungs- bzw. Wirtschaftsgebäude errichtet, im Mittelalter in klösterlichem Besitz (Kloster Lorsch, vielleicht auch Zisterzienserkloster Eberbach), dann zu Kurmainz bzw. Kurpfalz gehörig. Ab 1624 Sitz des Mainzer Oberschaffners und ab 1782 des städtischen Amtskellers:

18.07.2024: Die Friedhofskirche St. Crescens ist zusammen mit dem umgebenden Friedhof ein unter Denkmalschutz stehendes Kulturdenkmal. Die Kirche befindet sich in der Friedhofstrassee 41. Da im Stadtzentrum von Bensheim Platz für ein neues Rathaus benötigt wurde und der Kirchhof vor der St. Georgskirche zu klein wurde, entschlossen sich die Stadtväter Bensheims 1554 dazu, ausserhalb der Stadtmauern in südlicher Richtung einen neuen Friedhof anzulegen. Eine kleine Kapelle, die möglicherweise einen Turm hatte, wurde in den darauffolgenden Jahren errichtet. Die Kapelle wurde dann 1616 bis 1618 durch die heutige Friedhofskirche ersetzt. Der Bau fiel noch in die lutherische Zeit Bensheims. Von der alten Kapelle wurde die Ostwand für den Neubau genutzt. Dies ist an zwei kleinen mittlerweile verputzten Rundbogenfenstern zu erkennen. Der Bau wurde von Stadtbaumeister Hans Grunauer, den Ratsherren Werner Tuchscherer, Philipp Mahler und Jost Falck, sowie dem Mühlenarzt Bernhard Schmidt, geplant und geleitet. Maurermeister am Bau war Hans Rapbether:

18.07.2024: In geschichtlichen Dokumenten wurde bereits im Jahr 817 ein Vorgängerbau erwähnt. Historiker gehen davon aus, dass es die Hospitalkirche bereits im 14. Jahrhundert unter der Bezeichnung Heilig-Geist-Spitalkirche gab. Der heutige Altarraum wurde um 1500 an das Gebäude angebaut. Vermutlich diente das Kirchenschiff in der ersten Zeit als Krankensaal und erst später als Kirche. Wann es zu dieser Nutzungsänderung kam, ist jedoch nicht bekannt. 1706 fand eine erneute Weihung des Gebäudes statt. Zeitgleich erhielt es eine Glocke. Umfassende Sanierungsarbeiten an dem Bauwerk erfolgten im Jahr 1869. In diesem Zusammenhang wurden weite Teile des Mauerwerks mitsamt Dachstuhl restauriert. Drei Jahre später erfolgte die Weihung des Gotteshauses zu Ehren des Heiligen Joseph. Zum Einbau einer zweiten Glocke wurde 1894 der 1870 errichtete Dachreiter durch einen neuen ersetzt. Bei der Hospitalkirche handelt es sich um ein schlicht gehaltenes unverputztes Bauwerk, das aus Bruchsteinen besteht. Die Fenster sowie Teile der Giebelwände sind mit rotem Sandstein verkleidet. Der schmale Altarraum befindet sich gegenüber des Haupteingangs. Bei dem eher kleinen Gebäude handelt es sich von allen historischen Gründen um eines der bedeutendsten Bauwerke Bensheims. Aus diesem Grund steht die Hospitalkirche unter Denkmalschutz: