Kirchen
17.06.2022: Das markante rote Backsteingebäude, das mit dem Pfarrhaus eine harmonische Einheit bildet, stammt aus dem Jahr 1897. Der Name Martinskirche verweist auf den Reformator Martin Luther. Besonders beeindruckend ist das grosse, runde Kirchenfenster über dem Eingang, dass in der hellen Kirche bei dem richtigen Sonnenstand einen ganz besondere Flair verleiht:

17.06.2022: Der älteste Teil der jetzigen Kirche ist der im Kern gotische Westturm, er wurde 1580–1581 errichtet. Das Kirchenschiff wurde an die Stelle der Vorgängerkirche gebaut, die im 18. Jahrhundert schadhaft und für die wachsende Gemeinde zu klein geworden war. Die Kirche, ein breiter Saalbau mit schmalerem, aussen dreiseitig und innen rund geschlossenem Chor, wurde von 1777 bis 1781 unter dem tatkräftigen Camberger Pfarrer Caspar Schmid (1727–1801) erbaut, dessen Grabstein sich im Chorraum neben dem Eingang zur Sakristei befindet. Der Kurtrierer Weihbischof Johann Maria Cuchot d’Herbain, Bischof von Ascalon und Hilfsbischof von Trier, weihte die Kirche am 15. Juli 1781 zu Ehren der Apostel Petrus und Paulus. Die Kirche wurde von 1987 bis 1995 mehrmals innen und aussen umfangreich saniert und renoviert. Dabei wurden die übermalten Appiani-Fresken freigelegt und die ursprünglichen Farben und Stuckarbeiten wieder hergestellt:

10.06.2022: Eine Kirche in Kastel wird bereits im Jahr 1147 genannt. Damals bestätigte der Mainzer Erzbischof Heinrich I. die Übertragung des Patronatsrechtes von Propst Ludwig von St. Peter zu Mainz auf dessen Kapitel. Die alte Pfarrkirche lag nordwestlich ausserhalb Kastels. Wohl weil sie so weit vom Ort entfernt lag, verrichtete der Pfarrer den Gottesdienst schon in den ersten Jahren des 16. Jahrhunderts in der Maria Himmelfahrts-Kapelle im Ort, die bereits 1490 genannt wurde. Aus dieser Zeit stammen die steinerne Stiftungsurkunde der Karfreitagspredigt aus dem Jahre 1498 sowie das Pestkreuz aus dem Jahre 1680. Der Taufstein wurde 1587 von „St. Georg vor den Mauern“ in die Ortskirche versetzt, weil Diebe die daran befindlichen Blei- und Innenausstattung der aus Stein gehauenen Barockarbeit gestohlen hatten. Jetzt wurde die Kapelle als Pfarrkirche anerkannt. Die ehemalige Pfarrkirche ausserhalb des Ortes verfiel, ebenso das leer stehende dortige Pfarrhaus. Nach einer teilweisen Zerstörung durch die Schweden 1689 konnte die Renovierung der Kapelle 1703 beendet werden. Sie wurde jetzt dem hl. St. Georg geweiht. Unter Pfarrer Hense (1720-1746) wurde die Innenausstattung der Kirche erneuert. 1935-1937 fand eine grosse Umbauphase statt, die eine komplette Umgestaltung der Kirche zu Folge hatte:

04.06.2022: Die St. Nikolaikirche ist zur Ehre und zum Lob Gottes erbaut worden. Man findet in dieser Kirche viele Orte, die zum Gebet und zur Besinnung einladen. St. Nikolai gehört zu den schönsten Zeugnissen mittelalterlicher Backsteinarchitektur in Norddeutschland. Sie ist nach St. Marien Lübeck die zweithöchste backsteingotische Basilika der Welt und gilt als deren Nachfolgebau. Der warme rote Backstein prägt St. Nikolai, ebenso wie die ungewöhnlich steilen Proportionen, die die Blicke und Herzen in die Höhe ziehen. Die reiche Ausstattung verbindet uns mit den Glaubenshaltungen früherer Generationen. St. Nikolai ist mit St. Marien und St. Georgen eine von drei hanseatischen Grosskirchen, die das Stadtbild der Hansestadt Wismar prägen. Der Bau der Nikolaikirche begann vor 1381 und wurde 1508 vollendet. Der 120 Meter hohe Turmhelm stürzte 1703 durch einen Orkan herab und zerstörte die Gewölbe des Mittelschiffs. Danach wurde im Barockstiel neu eingerichtet. Die Hansestadt Wismar erlitt im Zweiten Weltkrieg starke Schäden. Heute befinden sich die wertvollsten Ausstattungsstücke aus den zerstörten Kirchen St. Georgen und St. Marien in der Nikolaikirche. Die Nikolaikirche wird das ganze Jahr für Gottesdienste, Ausstellungen und Konzerte genutzt…zum Zeitpunkt der Aufnahmen war der Kirchturm eingerüstet:

04.06.2022: Die jüngste der drei Hauptkirchen ist die St.-Georgen-Kirche, einst Gotteshaus der Handwerker und Gewerbetreibenden. Über ihren Vorgängerbau, der sich bereits auf diesem Platz befand, ist nicht viel überliefert. Mit dem Bau der heutigen Kirche wurde 1295 begonnen. Die St.-Georgen-Kirche besticht durch ihre Weiträumigkeit. Der beeindruckende Unterbau lässt die beabsichtigte monumentale Grösse der Kirche erahnen. Wegen finanzieller Schwierigkeiten konnte der Turmbau leider nicht abgeschlossen werden. Der Turmstumpf überragt den Unterbau nur um einige Meter. Die gotische Kreuzkirche besitzt ein Lang-, ein Mittel- und ein mächtiges Querschiff. Das Mittelschiff wird durch hohe, flankierende Seitenschiffe gestützt. Die Aussenwände schmücken Glasurbänder mit Greifen, Dämonen und Drachen. Bei einem Luftangriff im April 1945 wurde die St.-Georgen-Kirche schwer beschädigt. Jahrzehntelang dem Verfall preisgegeben, stürzte in einer Sturmnacht 1990 der Nordgiebel ein. Danach begannen umfangreiche Sanierungsarbeiten, die im Mai 2010 abgeschlossen wurden. Bedeutende Ausstattungsstücke der St.-Georgen-Kirche konnten gerettet werden und nahmen bzw. nehmen vorübergehend in der St.-Nikolai-Kirche, der Heiligen-Geist-Kirche und in der Neuen Kirche einen ebenbürtigen Platz ein. In den letzten Jahren standen der Hochalter von 1430 (einer der grössten und wertvollsten seiner Art im Ostseeraum) und der Passionsaltar im Fokus der umfangreichen Sanierungsarbeiten. Auf dem 36 Meter hohen Turm der Kirche empfängt Sie eine Besucherplattform. Bis zu 30 Gäste können von dort aus zu jeder Jahreszeit einen wunderschönen Ausblick über die Stadt und die nähere Umgebung geniessen. Bei gutem Wetter reicht die Sicht sogar bis zur Insel Poel. Der Aufstieg ist unkompliziert – ein gläserner Aufzug bringt die Besucher durch den Kirchenturm sicher zum Ziel und wieder zurück:

04.06.2022: Die katholische Kirche wurde 1901 mit Zustimmung des Großssherzogs Friedrich Franz IV. errichtet und schon ein Jahr später dem heiligen Diakon Laurentius geweiht. Die schlichte Innenausstattung der Kirche wird durch einen einfachen Steinaltar unterstrichen. Die emporragenden Altarfenster mit den Inschriften „Der Weg“, „Die Wahrheit“ und „Das Leben“ stammen aus dem Jahre 1902. Die Innenwände des Kirchenschiffes wurden 1954 mit Darstellungen des Kreuzweges Christis geschmückt:

02.06.2022: Die St. Johanniskirche am Fusse des Platzes Am Sande zählt nicht nur zu den ältesten Backsteinbauten in Lüneburg, sondern gehört auch zu den schönsten Zeugnissen norddeutscher Backsteingotik. Der erste Grundstein für die fünfschiffige gotische Hallenkirche wurde im Jahr 1289 gelegt. Bei genauem Hinsehen fällt auf, dass der Kirchturm schief ist. Insgesamt weicht die Spitze um 1,30 Meter nach Süden und sogar 2,20 Meter nach Westen vom Lot ab. Um diesen Zustand rankt sich eine berühmte Legende. Der Baumeister soll so unglücklich über die Schieflage des Turms gewesen sein, dass er sich aus Verzweiflung vom Turm stürzte. Doch wie durch ein Wunder landete er sanft und unbeschadet in einem zufällig vorbeifahrenden Heuwagen. Ein besonderer Schatz der St. Johanniskirche ist die Barockorgel, die 1551 bis 1553 vom berühmten niederländischen Orgelbaumeistern Hendrik Niehoff erbaut wurde. Seitdem wurde diese mehrfach erweitert und zählt heute zu den bedeutendsten Orgeln in ganz Deutschland. Hier lernte einst der junge Johann Sebastian Bach von seinem Onkel Georg Böhm das Orgelspielen und Komponieren. Dieser war von 1698 bis 1733 Kantor und Komponist der St. Johanniskirche Lüneburg:

02.06.2022: Die St. Michaeliskirche ist eine der drei Hauptkirchen Lüneburgs. Als ehemalige Klosterkirche nimmt sie zudem eine Sonderstellung unter den Sakralbauten Lüneburgs ein. Der älteste Beleg der Kirche St. Michaelis in Lüneburg stellt gleichzeitig die älteste urkundliche Erwähnung unserer Stadt dar. Darin sichert Otto I. im Jahr 956 dem Michaeliskloster die Zolleinnahmen aus den Verkäufen der Saline zu. Zu diesem Zeitpunkt steht das Michaeliskoster mit Kirche noch in der Burg auf dem einst 80 m hohen Lüneburger Kalkberg. Nach der Zerstörung im Zuge des Lüneburger Erbfolgekrieges, wurde das Kloster fünf Jahre später, im Jahr 1376 in unmittelbarer Nähe neu errichtet. Heute steht die St. Michaeliskirche auf den Grundfesten des ehemaligen Benediktinerklosters, dessen Überreste noch heute sichtbar sind. Von aussen an der Chorseite fällt der Blick in den Kapitelsaal, der einst für Lesungen oder Gerichtsverhandlungen diente und 1978 ausgegraben wurde. Im Inneren zeigt sich die St. Michaeliskirche heute von einer eher schlichten Ausstattung, denn sie wurde im 18. und 19. Jahrhundert vollständig umgebaut. Eine ihrer wertvollsten Kostbarkeiten, die Goldene Tafel, die einst den Altar zierte, fiel dem berühmten Kirchenräuber Nickel List und seiner Bande zum Opfer. Im Südschiff kann man noch heute ihren Wert anhand von Bildtafeln nachvollziehen. Ein besonderes Kunstwerk ist die von dem Bildhauer David Schwenke geschaffene Kanzel aus dem Jahr 1602. Wie die gesamte Westliche Altstadt hat auch die St. Michaeliskirche mit Senkungsschäden zu kämpfen. Die zehn wuchtigen Säulen, die das Kirchenschiff tragen, neigen sich teilweise über 60 cm zur Seite und werden durch Holzkonstruktionen stabilisiert:

02.06.2022: Die Kirche St. Nicolai ist die jüngste und kleinste der drei Hauptkirchen der Stadt. Die dem heiligen Nikolaus von Myra geweihte Kirche ist eine dreischiffige Basilika. Sie wurde von 1407 bis 1440 im Stil der Backsteingotik errichtet wie andere Kirchen in Hansestädten im Ostseeraum. Seit der Einführung der Reformation in Lüneburg 1530 werden in der Kirche evangelische Gottesdienste gehalten. Der Vorgängerbau der Lüneburger Nikolaikirche, eine Kapelle für die Einwohner des Wasserviertels, wurde 1409 als erster von der Stadt selbst initiierter Sakralbau geweiht. Bereits 1420 beschloss der Rat der Stadt, die Kapelle zu einer Kirche zu erweitern, die um 1440 fertiggestellt war. Der erst 20 Jahre später begonnene Turmbau blieb aus finanziellen Gründen unvollendet und wies bald Schäden auf. Erst 1587 erhielt der gedrungene Turm einen Helm. 1831 musste der Turm wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Auch das Kirchenschiff war zu diesem Zeitpunkt bereits stark beschädigt. 1843 gründete sich ein Verein zur Rettung der Kirche, auf dessen Bemühungen die Instandsetzung des Kirchenschiffs ab 1869 und der Bau des 1896 fertiggestellten neugotischen Turms beruhen. Die Kirche ist eine der letzten Backsteinbasiliken. St. Nicolai ist eine querschifflose Pfeilerbasilika mit einem vierjochigen Langhaus mit Chorjoch. Beeindruckend ist das etwa 7,20 Meter breite und 28,70 Meter hohe gotische Mittelschiff mit dem im heutigen Norddeutschland einmaligen achtzackigen Sternengewölbe und mit seinem mittelalterlichen Gepräge. Durch zahlreiche Restaurierungen ist die gotische Kirche stark vom 19. Jahrhundert geprägt. Auffällig ist der im Stil der Neugotik erbaute, 93 Meter hohe Backsteinturm, der erst 1895 neu errichtet wurde und zu den höchsten Kirchtürmen Niedersachsens gehört. An drei Seiten ist eine Turmuhr angebracht, an der Nordseite, an der der historische Stadtkern recht bald endet, nicht. Grund dafür ist der Treppenaufgang, der die Anbringung eines vierten Zifferblattes nicht ermöglicht hatte:

03.05.2022: Die evangelische Pfarrkirche Unser Frauen ist die zweitgrösste Kirche des evangelisch-lutherischen Dekanates Memmingen. Sie wird umgangssprachlich auch Frauenkirche oder Zu Unserer lieben Frau genannt. Sie ist geostet, wie es bei Kirchenbauten bis ins 16. Jahrhundert üblich war, steht im ehemaligen Weber- und Gerberviertel der Stadt und setzt einen starken städtebaulichen Akzent in der südlichen Altstadt. Urkundlich wurde sie erstmals im Jahre 1258 erwähnt, doch dürfte der erste Kirchenbau an dieser Stelle bereits vor 500 errichtet worden sein. Er ist damit einer der ältesten Oberschwabens. Bekannt ist die Kirche vor allem durch ihre hervorragend erhaltenen Fresken aus der Anfangszeit der Memminger Schule im 15. Jahrhundert. Die Kirche wurde nach der Reformation von etwa 1530 bis 1806 als Simultankirche von der katholischen und der evangelischen Stadtbevölkerung benutzt, bis zur Säkurlarisation 1802 auch von den katholischen Kreuzherren und Franziskanerinnen. Sie war damit vermutlich die älteste Simultankirche auf dem Gebiet des heutigen Bayerns. Beim Bombenangriff vom 20. April 1945 stürzte das vierteilige Kreuzrippengewölbe im Westjoch des nördlichen Seitenschiffes ein. Die Fresken des Hauptschiffes und der Arkadenbögen blieben jedoch erhalten. Durch die Druckwellen barsten alle 43 Fenster, darunter auch die grossen Chorfenster. Die Dächer wurden abgedeckt, das Hauptportal wurde vom Luftdruck zerrissen. Erst 1955 waren die Spuren des Bombenangriffs vollständig beseitigt und der ursprüngliche Zustand, soweit möglich, wiederhergestellt. In den 1970er Jahren wurde die Kirche erneut renoviert:
