20.07.2022: Am 18. Juni 1867 wurde die St.-Marien-Kirche durch den Apostolischen Provikar der Nordischen Missionen, den Osnabrücker Bischof Johannes Heinrich Beckmann, geweiht. Sie war eine einschiffige neogotische Saalkirche mit einem Querschiff und einem 49 m hohen Turm im Westen. Anfangs gehörte St. Marien als Filialkirche von St. Johann in Bremen zum Apostolischen Vikariat des Nordens, von 1929 bis zum 30. Juni 1969 gehörte sie direkt zum Bistum Osnabrück. Am 18. September 1944 wurde die Kirche wie fast die ganze Innenstadt nahezu völlig zerstört. 1952 wurde die Kirche als neoromanische Basilika mit schmalen Seitenschiffen und ohne Querschiff wieder aufgebaut. Auf dem erhaltenen Stumpf des Turmes wurde ein Faltdach errichtet. Am 8. Dezember 1952 wurde die St.-Marien-Kirche unter grosser Beteiligung der Gemeindemitglieder durch Weihbischof Johannes von Rudloff neu geweiht. 1968 begann man mit Umgestaltungen im Altarraum entsprechend den Richtlinien des Zweiten Vatikanischen Konzils:
20.07.2022: In der Bauepoche der Jahrhundertwende und im Stil des Historismus entstand das zweigeschossige, verputzte Hafenhaus bzw. Seeamt Bremerhaven mit einem Walmdach einem Mittelrisalit und Rundbogenfenstern sowie einer Dienstwohnung. Das Gebäude wurde 1944 schwer beschädigt und 1949 wieder aufgebaut. Es steht auf einer Verkehrsinsel neben dem Deutschen Auswandererhaus. Seeämter sind heute Gremien, die Unfälle im Schiffsverkehr untersuchen. Es gibt sie in Deutschland in Bremerhaven, Emden, Hamburg, Kiel und Rostock. Unter Vorsitz eines Richters tagen in der Regel vier sachkundige Beisitzer (Kapitäne, Schiffsingenieure, Lotsen, Sachverständige). Als Behörde wurde das Seeamt Bremerhaven 2002 aufgelöst. Die Seeämter sind nun Untersuchungskommissionen der Wasserstrassen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV). Das Haus wird heute für Büros genutzt:
20.07.2022: Der Norddeutsche Lloyd (NDL) aus Bremen betrieb als grösste Reederei von der Weser nicht nur zahlreiche überseeische Liniendienste, sondern auch zum Eigenbedarf eine ansehnliche Schlepperflotte sowie eine rege Personenschifffahrt zwischen Bremen und Bremerhaven sowie nach Helgoland und zu anderen Nordseebädern. So entstand 1911 die Idee, eine Warte- und Speisehalle für die Anlegestelle dieses Bäderdienstes zu errichten. Am 13. August 1912 fasste die Bremerhavener Stadtverordnetenversammlung einen entsprechenden Beschluss. Die Planung übernahm der Bremerhavener Stadtbaurat Julius Hagedorn (1874-1943), der zeitnahen Architekturströmungen nahe stand, wie etwa dem renommierten, 1907 gegründeten Deutschen Werkbund. Hagedorn konnte beim Entwurf der Strandhalle einige Änderungen durchsetzen. So entfiel eine zunächst geplante Galerie im Obergeschoss, und statt einer äusseren Verputzung entstand schließlich ein Klinkerbau, der mit zahlreichen anderen Gebäuden in Bremerhaven baulich korrespondierte. Auch der Einbau eines Aquariums im Kellergeschoss wurde schliesslich festgelegt. 1913 erfolgte die Fertigstellung der Strandhalle. 1958 und 1966/67 wurden umfangreiche Renovierungen vorgenommen, wobei das Gebäude einiges von seiner ursprünglichen Form einbüsste. Im Januar 1987 wurde das baulich marode Lokal geschlossen. Eine gründliche Renovierung führte zu einer Erneuerung der Klinkerfassade, einer Erhöhung des Turms sowie einer gründlichen Neugestaltung im Innern. Am 9. Juli 1989 neu eröffnet, dient die Strandhalle nach wie vor als Restaurant im nostalgischen Dampferstil und vermittelt dem Gast ein gediegenes Stück Bremerhavener Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts:
20.07.2022: Das Atlantic Hotel Sail City wurde 2008 nach Plänen von Thomas Klumpp im Entwicklungsgebiet Havenwelten am Alten Hafen in Bremerhaven erbaut. Das Hochhaus in Form eines Segels hat 23 Etagen und eine Höhe von 86 Metern, mit Spitze 147 Meter. Auf dem Dach befindet sich eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform. Im Sockel ist das Conference Center Bremerhaven untergebracht. Das Hotel wurde im baulichen Zusammenhang mit dem Wissenschaftsmuseum Klimahaus 8° Ost und dem Einkaufszentrum Mediterraneo erbaut:
20.07.2022: Wohl aufgrund seiner übergrossen Kugelspitze wird dieser Leuchtturm im Volksmund auch Zwiebelturm oder Minarett genannt. Zuerst wurde das Leuchtfeuer mit einem Sphäroidspiegel und Petroleumglühlicht betrieben, dass schon sehr bald durch ein Gasglühlicht ersetzt und 1925 durch Glühlampenlicht und eine Gürtellinse ersetzt wurde. Heute wird das über dem Umgang scheinende Feuer mit einem Doppelsignalscheinwerfer betrieben. Beim Bau der neuen Seebäderkaje wurde der Stahlturm im November 1992 um 56 m an die derzeitige Stelle versetzt, da die am Kai anlegenden Schiffe das Leuchtfeuer verdeckten. Seit 1973 wird das Leuchtfeuer ferngesteuert. Zusammen mit dem 208 m weiter nördlich stehendem Oberfeuer, dem Simon-Loschen-Leuchtturm, bilden die beiden Leuchttürme die Richtfeuerlinie Bremerhaven, die für die Weser abwärts fahrenden Schiffe die Mitte des Fahrwassers im Blexener Bogen bei Nordenham zwischen Stromkilometer 65 und 66 markiert. Der Leuchtturm steht unter Denkmalschutz:
20.07.2022: Schon die erste Dockschleuse von der Weser zum Neuen Hafen aus dem Jahre 1852 sorgte weltweit für Aufsehen. Der Neubau von 2005 steht dem kaum nach. Der Unterschied: Zwischen 1847 und 1852 wurde eine Dockschleuse gebaut, die nur bei Hochwasser genutzt werden konnte, jetzt entstand in 27 Monaten Bauzeit eine hochmoderne und technisch weltweit einmalige Kammerschleuse mit Sektortoren und Drehbrücken. Vor allem Freizeit-Kapitäne sollen mit ihren Segel- und Motoryachten künftig einen schnellen Weg vom Neuen Hafen aus auf die Weser oder in den Hafen finden. Aber trotzdem ist die Schleuse Neuer Hafen keine reine Sportboot-Schleuse, sondern geeignet, alle Schiffe aufzunehmen, die in die 50 x 14 m grosse Schleusenkammer passen. Und bei guten Wetter lässt sich die Schleusenlänge sogar auf 62,50 Meter erweitern. Dann wird aus dem doppelten Seehaupt der Schleuse nur ein einfaches Tor- bzw. Sektorpaar:
20.07.2022: Der 37 m hohe, rotbraune quadratische Backstein-Turm im neugotischen Stil wurde 1855 in Betrieb genommen und steht am Neuen Hafen. Auf seiner Spitze trägt er ein grünes achteckiges Laternenhaus mit spitzem Dach. Der seitliche Ausleger diente als Anzeige für Sturmwarnungen. Der Leuchtturm wurde 1853 bis 1855 nach den Plänen des Architekten Simon Loschen erbaut und ist der älteste Festland-Leuchtturm an der Nordseeküste und eines der Wahrzeichen von Bremerhaven. Seit 1984 steht er unter Denkmalschutz:
20.07.2022: Die Klappbrücken mit Maschinenhäusern in zeittypischer Klinkerbauweise verbinden den Alten Hafen und den Neuen Hafen miteinander. Zuvor waren die beiden Hafenbecken noch gar nicht miteinander verbunden. Erst zwischen 1926 und 1928 wurde der Verbindungskanal geschaffen. Statt dessen verband eine Schleuse den Alten Hafen mit der Geestemündung. Die eine Brücke war ursprünglich als Eisenbahnüberführung angelegt, wie an den eingelassen Schienen noch deutlich zu erkennen ist. Die breitere Brücke diente von Beginn an dem Strassenverkehr und ist heute eine wichtige Zufahrt in die Havenwelten Bremerhaven. Das heutzutage denkmalgeschützte Ensemble wurde Mitte der 1980er Jahre saniert:
20.07.2022: Die 107,5 Meter lange Glasdrehbrücke verbindet die Havenwelten mit der Innenstadt. Sie besteht aus einem 40,9 m langen Mittelstück über dem Hafenbecken sowie zwei festen Vorlandbrücken mit Spannweiten von 42,65 m und 17,15 m. 300 Tonnen verbauter Stahl wirken dank der Glasscheiben filigran und leicht. Durch ihre elliptische Form, ihrem Lichtkonzept und ihrer Drehfunktion wird sie zur Touristenattraktion. Die Brücke lässt sich tatsächlich öffnen. Dabei dreht sie sich um 90° über den mittleren Standfuss und gibt dadurch eine Fahrrinne mit einer lichten Durchfahrtsbreite von ca. 13,6 m und unbegrenzter Höhe frei:
20.07.2022: Die Bremerhavener Eisenwerk AG, die diesen Kran 1925 als Drehkran baute, hatte ihre Fabrikhallen damals in der Nähe der Strandhalle hinter dem Weserdeich. 1951 baute die berühmte ehemalige Hamburger Kranbaufirma Kampnagel den Kran zum Dreh-Wippkran um. Er wurde in den stadtbremischen Kaiserhäfen von Bremerhaven eingesetzt. Nachdem beim Umbau das Drehwerk erneuert und ein Spindeleinziehwerk eingebaut worden waren, war der Drehkreis des Krans den Aufgaben besser angepasst. Ausserdem konnten die Kranführer nach dem Einbau eines grösseren Fensters in die Krankabine deutlich sicherer arbeiten. Seit 1978 zählt der Kran, den die damalige Bremer Lagerhausgesellschaft (BLG) dem Deutschen Schiffahrtsmuseum spendete, zu den Wahrzeichen des Museumshafens: