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Tages-Archive: 20. Juli 2022

20.07.2022: Der Bremerhavener Hauptbahnhof befindet sich 2 km südöstlich der Innenstadt und ist als Durchgangsbahnhof konzipiert. Er verfügt über vier Bahnsteiggleise, die auf beiden Seiten von Gütergleisen umgeben sind. Von ihm führen Verbindungen nach Süden (Bremen), Osten (Bremervörde) und Norden (Cuxhaven). Zur Columbuskaje fahren Züge mit Gästen von Kreuzfahrtschiffen. Das Empfangsgebäude des Hauptbahnhofs Bremerhaven ist 1911-14 nach Plänen von Ernst Moeller errichtet worden und ersetzte den damaligen Bahnhof Geestemünde. Eine Teilsanierung des Bahnhofsgebäudes sowie die Erneuerung der Bahnsteige und Bahnsteigüberdachungen inklusive Einbau von Aufzügen war für 2008 geplant und wurde Ende 2009 begonnen. Eine Komplettsanierung der Empfangshalle war aus Kostengründen zunächst nicht geplant, wurde jedoch nach der Erhöhung des Anteils der Deutschen Bahn sowie einer zusätzlichen Beteiligung der Stadt Bremerhaven ebenfalls umgesetzt. Der Barrierefreiheit dient auch ein Tastmodell des Bahnhofs vor dem Gebäude. Im Herbst 2011 wurde der kernsanierte Hauptbahnhof feierlich an die Bremerhavener Bevölkerung übergeben:

20.07.2022: Der Bremer Bürgermeister Johann Smidt (1773-1857) war der der Gründer des Bremer Havens. Nach komplizierten Verhandlungen mit dem Königreich Hannover erwarb er ein Landstück am rechten Weserufer nördlich der Geestemündung. Das war die Keimzelle der heutigen Stadt Bremerhaven. Das Denkmal auf dem Theodor-Heuss-Platz wurde von dem Leipziger Bildhauer Werner Stein (1855-1930) entworfen und am 12. September 1888 eingeweiht. Der Theodor-Heuss-Platz war ursprünglich der Marktplatz von Bremerhaven (ab 1827):

20.07.2022: Das Gebäude im Zentrum der Stadt wurde für die Präsentation der Sammlung des Kunstvereins Bremerhaven von 1886 e.V. errichtet. Auf drei Stockwerken mit über 700 qm Ausstellungsfläche verfügt der Verein hier über die Räumlichkeiten, um in wechselnder Zusammenstellung eine Auswahl von Werken aus der über 100-jährigen Sammlungsgeschichte an der Wesermündung zu zeigen. Dabei bietet die Ausstellung nicht nur einen Einblick in ein weitgehend unbekanntes Kapitel der Bremerhavener Kulturgeschichte sondern zeigt zugleich die lange und intensive Verbundenheit vieler heute bekannter Künstlerinnen und Künstler mit Bremerhaven:

20.07.2022: Das Stadttheater Bremerhaven ist ein 1867 gegründetes Mehrspartentheater im Zentrum Bremerhavens mit Aufführungen von Opern, Operetten, Musicals, Schauspielen und Tanztheater. Die 1911 gebaute Spielstätte wurde bei dem schweren Bombenangriff in der Nacht des 18. Septembers 1944 vollständig zerstört. Reste der Jugendstil-Fassade wurden in das 1952 neu gebaute Theatergebäude integriert. Das Bauwerk wurde 1977 unter Bremer Denkmalschutz gestellt:

20.07.2022: Die Bremerhavener nennen ihre Seefahrer-Kirche aus dem Jahre 1855 einfach und plausibel Grosse Kirche, denn nach wie vor ist der rote neugotische Backsteinbau eines der höchsten Gebäude der Innenstadt. Eine Kirche war im Gründungs-Stadtplan von 1827 zunächst nicht vorgesehen, erst 1842 wurde ihr Bau beschlossen. Allerdings scheiterte der erste Bauversuch von 1846 an dem weichen Marschenboden. 1853 wurden nach den Plänen von Simon Loschen, der auch den Alten Leuchtturm entworfen hatte, 552 Pfähle in den Boden gerammt, um darauf die dreischiffige Hallenkirche mit Apsis und Westturm zu errichten. Der Bau wurde in rotem Backstein gehalten und mit farbig glasierten Klinkern dekoriert, die Seitenfronten erhielten gotische Spitzbögen. Der Kirchenbau zeigt viele mittelalterliche Formdetails, ist jedoch nach klassizistischen Prinzipien gestaltet. 1855 fand die feierliche Einweihung durch Bürgermeister Smidt statt. Die Fertigstellung des 86 m hohen Turms mit der abschliessenden Kreuzblume gelang erst 1970. Die Gestaltung des Apsis lässt das große Talent des Baumeisters Loschen erkennen, der in den Giebeln und Brüstungen des Chors alle Möglichkeiten ausgespielt hat. Durch den Bombenkrieg brannte 1944 die Kirche völlig aus, auch das angrenzende Pfarrhaus wurde zerstört. 1960 war der Wiederaufbau, ermöglicht durch zahlreiche Spenden aus der Bremerhavener Bevölkerung, abgeschlossen. Dabei wurde der Innenraum völlig neu gestaltet. Ungewöhnlich an der Grossen Kirche ist, dass sie als einzige Kirche Deutschlands einem (weltlichen) Bürgermeister gewidmet ist:

20.07.2022: Am 18. Juni 1867 wurde die St.-Marien-Kirche durch den Apostolischen Provikar der Nordischen Missionen, den Osnabrücker Bischof Johannes Heinrich Beckmann, geweiht. Sie war eine einschiffige neogotische Saalkirche mit einem Querschiff und einem 49 m hohen Turm im Westen. Anfangs gehörte St. Marien als Filialkirche von St. Johann in Bremen zum Apostolischen Vikariat des Nordens, von 1929 bis zum 30. Juni 1969 gehörte sie direkt zum Bistum Osnabrück. Am 18. September 1944 wurde die Kirche wie fast die ganze Innenstadt nahezu völlig zerstört. 1952 wurde die Kirche als neoromanische Basilika mit schmalen Seitenschiffen und ohne Querschiff wieder aufgebaut. Auf dem erhaltenen Stumpf des Turmes wurde ein Faltdach errichtet. Am 8. Dezember 1952 wurde die St.-Marien-Kirche unter grosser Beteiligung der Gemeindemitglieder durch Weihbischof Johannes von Rudloff neu geweiht. 1968 begann man mit Umgestaltungen im Altarraum entsprechend den Richtlinien des Zweiten Vatikanischen Konzils:

20.07.2022: In der Bauepoche der Jahrhundertwende und im Stil des Historismus entstand das zweigeschossige, verputzte Hafenhaus bzw. Seeamt Bremerhaven mit einem Walmdach einem Mittelrisalit und Rundbogenfenstern sowie einer Dienstwohnung. Das Gebäude wurde 1944 schwer beschädigt und 1949 wieder aufgebaut. Es steht auf einer Verkehrsinsel neben dem Deutschen Auswandererhaus. Seeämter sind heute Gremien, die Unfälle im Schiffsverkehr untersuchen. Es gibt sie in Deutschland in Bremerhaven, Emden, Hamburg, Kiel und Rostock. Unter Vorsitz eines Richters tagen in der Regel vier sachkundige Beisitzer (Kapitäne, Schiffsingenieure, Lotsen, Sachverständige). Als Behörde wurde das Seeamt Bremerhaven 2002 aufgelöst. Die Seeämter sind nun Untersuchungskommissionen der Wasserstrassen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV). Das Haus wird heute für Büros genutzt:

20.07.2022: Der Norddeutsche Lloyd (NDL) aus Bremen betrieb als grösste Reederei von der Weser nicht nur zahlreiche überseeische Liniendienste, sondern auch zum Eigenbedarf eine ansehnliche Schlepperflotte sowie eine rege Personenschifffahrt zwischen Bremen und Bremerhaven sowie nach Helgoland und zu anderen Nordseebädern. So entstand 1911 die Idee, eine Warte- und Speisehalle für die Anlegestelle dieses Bäderdienstes zu errichten. Am 13. August 1912 fasste die Bremerhavener Stadtverordnetenversammlung einen entsprechenden Beschluss. Die Planung übernahm der Bremerhavener Stadtbaurat Julius Hagedorn (1874-1943), der zeitnahen Architekturströmungen nahe stand, wie etwa dem renommierten, 1907 gegründeten Deutschen Werkbund. Hagedorn konnte beim Entwurf der Strandhalle einige Änderungen durchsetzen. So entfiel eine zunächst geplante Galerie im Obergeschoss, und statt einer äusseren Verputzung entstand schließlich ein Klinkerbau, der mit zahlreichen anderen Gebäuden in Bremerhaven baulich korrespondierte. Auch der Einbau eines Aquariums im Kellergeschoss wurde schliesslich festgelegt. 1913 erfolgte die Fertigstellung der Strandhalle. 1958 und 1966/67 wurden umfangreiche Renovierungen vorgenommen, wobei das Gebäude einiges von seiner ursprünglichen Form einbüsste. Im Januar 1987 wurde das baulich marode Lokal geschlossen. Eine gründliche Renovierung führte zu einer Erneuerung der Klinkerfassade, einer Erhöhung des Turms sowie einer gründlichen Neugestaltung im Innern. Am 9. Juli 1989 neu eröffnet, dient die Strandhalle nach wie vor als Restaurant im nostalgischen Dampferstil und vermittelt dem Gast ein gediegenes Stück Bremerhavener Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts:

20.07.2022: Das Atlantic Hotel Sail City wurde 2008 nach Plänen von Thomas Klumpp im Entwicklungsgebiet Havenwelten am Alten Hafen in Bremerhaven erbaut. Das Hochhaus in Form eines Segels hat 23 Etagen und eine Höhe von 86 Metern, mit Spitze 147 Meter. Auf dem Dach befindet sich eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform. Im Sockel ist das Conference Center Bremerhaven untergebracht. Das Hotel wurde im baulichen Zusammenhang mit dem Wissenschaftsmuseum Klimahaus 8° Ost und dem Einkaufszentrum Mediterraneo erbaut:

20.07.2022: Wohl aufgrund seiner übergrossen Kugelspitze wird dieser Leuchtturm im Volksmund auch Zwiebelturm oder Minarett genannt. Zuerst wurde das Leuchtfeuer mit einem Sphäroidspiegel und Petroleumglühlicht betrieben, dass schon sehr bald durch ein Gasglühlicht ersetzt und 1925 durch Glühlampenlicht und eine Gürtellinse ersetzt wurde. Heute wird das über dem Umgang scheinende Feuer mit einem Doppelsignalscheinwerfer betrieben. Beim Bau der neuen Seebäderkaje wurde der Stahlturm im November 1992 um 56 m an die derzeitige Stelle versetzt, da die am Kai anlegenden Schiffe das Leuchtfeuer verdeckten. Seit 1973 wird das Leuchtfeuer ferngesteuert. Zusammen mit dem 208 m weiter nördlich stehendem Oberfeuer, dem Simon-Loschen-Leuchtturm, bilden die beiden Leuchttürme die Richtfeuerlinie Bremerhaven, die für die Weser abwärts fahrenden Schiffe die Mitte des Fahrwassers im Blexener Bogen bei Nordenham zwischen Stromkilometer 65 und 66 markiert. Der Leuchtturm steht unter Denkmalschutz: