Monats-Archive: Juni 2022
21.06.2022: An dem weitläufigen Areal des Museums vorbei, geht es vom Marktplatz bergan zum Schnatterlochturm von 1453, der zu der mittelalterlichen Stadtbefestigung gehörte. Einer Version nach kann der Name Schnatterloch von dem Wort „Schnate“ und „Schnatie“ abgeleitet sein, das für Einschnitt steht und sich von daher auf die zwischen Schlossberg und Greinberg gebildete Schneise beziehen kann. Durch das Schnatterlochtor führt der Weg hoch zur Mildenburg:
21.06.2022: Das ehemalige Oberamt war ursprünglich ein adeliger Hof und geht in seiner heutigen Form auf die Familie der Herren von Fechenbach um 1679 zurück. Ab 1730 Mainzisches Oberamt, dann Amtsgebäude bis 1964 mit unterschiedlichen Bezeichnungen. Als westlicher Abschluss des ersten Mauerrings stand hier der Stumpfturm, der nach einer Wach- und Feuerverordnung ständig mit zwei Mann besetzt war:
21.06.2022: Das Alte Bannhaus diente vom 13. Jahrhundert bis 1780 als Mainzisches Zollgebäude. Im Hof befinden sich Reste der ältesten Stadtmauer von Miltenberg. Belagerungsgeschosse, sogenannte Blidensteine, befinden sich als Schmuck in der Stützmauer. Im 19. Jahrhundert bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Gebäude als städtisches Gefängnis geführt:
21.06.2022: Das Schwertfeger Tor aus dem 14./15. Jahrhundert war einst der Abschluss der inneren Westvorstadt. Der Name geht auf einen hier arbeitenden Waffenschmied zurück:
21.06.2022: Das Mainzer Tor ist ein fünfgeschossiger Torturm und einer der beiden Stadttore. Er wurde 1379 erstmals als äusserster westlicher Zugangspunkt zur Stadt erwähnt. Die mit Zinnen bekränzte Plattform wird von einem zweigeschossigen Aufbau -mit einem Pyramidendach- bekrönt. Die Wappentafel über der Tordurchfahrt lässt auf den Erbauer, den Mainzer Erzbischof Adolf I. von Nassau schliessen:
21.06.2022: Miltenberg HBF (bis 1906: Miltenberg, ab 1977: Miltenberg Gbf) war ab 1876 der erste Bahnhof der bayerischen Stadt Miltenberg. Da er als Kopfbahnhof ein fortwährendes Betriebshindernis darstellte, wurde er im Personenverkehr 1977 durch den rechtsmainischen Bahnhof Miltenberg Nord abgelöst und diente von da an bis 2001 als Güterbahnhof. Das Empfangsgebäude im spätklassizistischen Stil erhielt eine Verblendung aus rotem Mainsandstein. Nachdem der Personenbahnhof verlegt worden war, diente das Empfangsgebäude zunächst der örtlichen Bahnmeisterei und als Wohngebäude für Bahnbedienstete. Nach einer Ausschreibung gelangte das Gebäude 1981 an einen Investor, der die Wohnungen in Mietwohnungen umwandelte. Das imposante Empfangsgebäude ist ein Kulturdenkmal nach dem Bayerischen Denkmalschutzgesetz:
Die Eisenbahnbrücke über den Main bei Miltenberg gehört zur Bahnstrecke Miltenberg/West – Wertheim und überspannt den Main am Mainkilometer 123,47. Das eingleisige 185 Meter lange Stahlbauwerk wurde von MAN 1904/1905 errichtet. Die Widerlager und Pfeiler waren auf ursprünglich stromaufwärts mit Türmen aus Buntsandstein verziert. Während des Zweiten Weltkriegs wurden Ende März 1945 zwei Pfeiler gesprengt. Die zerstörte Brücke wurde in der Nachkriegszeit in gleicher Geometrie mit Betonpfeilern wiederaufgebaut:
21.06.2022: Die Mildenburg wurde um 1150 im Auftrag des staufischen Königs Konrad III. errichtet. Aus dieser frühen Zeit stammen Bergfried und Ringmauer. Um 1200 ging die Burg in den Besitz des Mainzer Erzbischofs über und diente fortan als Verwaltungssitz des mainzischen Amtsmannes. An ihrem Fusse entstand die rasch wachsende Siedlung Miltenberg. Ihr heutiges Erscheinungsbild erhielt die Burg im 16. Jahrhundert, als sie nach Zerstörungen im Markgräflerkrieg (1552) und folgendem Wiederaufbau ihren Treppenturm erhielt. Um 1730 zog der Amtmann in die Stadt und das Gebäude verfiel zusehends. Im 19. und 20. Jahrhundert wechselte die Burg mehrfach die Besitzer, welche die Anlage in Teilen ergänzten und modernisierten. 1979 erwarb die Stadt Miltenberg das mittlerweile stark sanierungsbedürftige Gebäude. Nach umfangreichen Baumassnahmen ist die Mildenburg seit 2011 wieder öffentlich zugänglich. Vom Bergfried aus bietet sich eine herrliche Aussicht über das Maintal und die Stadt. Seit dem Ende der umfangreichen Sanierung 2011 werden im Museum Burg Miltenberg nun alte Ikonen (17. bis 19. Jahrhundert, russischer und griechischer Provenienz) und zeitgenössische Kunst präsentiert, die miteinander in einen spannenden Dialog treten. Die Werke des 20. und 21. Jahrhunderts stammen u.a. von Künstlern wie Barlach, Beuys, Fräger, Lange, Lehnen, Morgner, Pechstein, Polke, Stötzer, Stoltz, Triegel und Willikens. Wie der Blick aus der Burg weit über die vom Main geprägte Landschaft reicht, so laden die Kunstwerke zu einem Ausblick über die Grenzen des Lebens und der Welt ein:
Eingang zum Burggelände aus dem Schnatterloch:
Ausblick von der Burg:
Eingang aus der Schlossgasse: