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Tages-Archive: 2. Juni 2022

28.02.2019: Der Bahnhof Lüneburg ist ein Kreuzungsbahnhof im Nordosten Niedersachsens an der Eisenbahnstrecke Hamburg-Hannover. Neben Regionalzügen halten in Lüneburg auch Intercity- und Intercity-Express-Züge. Der Bahnhof besteht eigentlich aus zwei Bahnhöfen mit je einem eigenen Empfangsgebäude, die sich durch die Bahnhofstraße getrennt gegenüberliegen. Der Bahnhofsteil West liegt an der Wendland-Bahn. Sein Empfangsgebäude in aufwändiger spätklassizistischer Architektur wird inzwischen als Spielhalle genutzt. Der Bahnhofsteil Ost mit seinen fünf Gleisen hat ein etwas einfacheres Gebäude (im Bild), das auch heute noch als Empfangsgebäude genutzt wird:

02.06.2022:

02.06.2022: Die Ratsmühle ist die vorderste Mühle im Verlauf der Ilmenau im Stadtgebiet. Sie wird erstmals 1319 in den Urkunden erwähnt und gehörte zu diesem Zeitpunkt dem welfischen Herzog Otto II. dem Strengen. Seine erbberechtigten Söhne Otto III. und Wilhelm II. verkauften 1332 die inzwischen stattliche Mühle mit allen Rechten an einen Lüneburger Ratsherren. Dessen Nachkommen gaben den Mühlenbetrieb als Lehen an Pächter weiter. Die Ratswasserkunst wurde 1568-72 von der neu gegründeten Ratswasserkunst-Gesellschaft erbaut und diente der Stadt und der Saline zur Versorgung mit Frischwasser. Ein Schöpfwerk, angetrieben von einem Wasserrad der Mühle, beförderte das Wasser der Ilmenau in den Turm. Von dort transportierte ein kompliziertes Pumpen- und Rohrsystem aus Holz das kostbare Nass zu seinen Verbrauchern. 1932 wurde der eigentliche Mühlenbetrieb eingestellt. Stattdessen baute man in das grosse Mühlengebäude Turbinen zur Stromerzeugung für das öffentliche Stromnetz ein. 1938 kaufte ein Privatmann das Anwesen. Im Turm befindet sich heute eine exklusive Ferienwohnung. Die anderen Gebäude werden gewerblich, behördlich und zu Wohnzwecken genutzt. An den noch erhaltenen Fabrikschornstein von 1861 ist die Heizungsanlage angeschlossen:

02.06.2022: Der Wasserturm in Lüneburg prägt neben den Türmen der drei gotischen Kirchen die Silhouette der Stadt. Auf seiner Aussichtsplattform in 56 Metern Höhe erlebt der Besucher einen fantastischen Panoramablick über Lüneburg. Bei gutem Wetter kann man bis zu 40 Kilometer ins Land und nach Hamburg schauen. Die unvergleichliche Sicht über die Dächer Lüneburgs begeistert. Lüneburg benötigte Anfang des 20. Jahrhunderts eine moderne Trinkwasserversorgung. Zwischen 1905 und 1907 wurde daraufhin der Wasserturm auf den Resten der mittelalterlichen Stadtbefestigungsanlagen im neogotischen Stil errichtet. Er erhielt einen Tank mit einem Volumen von 500.000 Litern, von dem aus das Wasser in das Leitungsnetz der Stadt Lüneburg eingespeist wurde. Im Jahr 1985 wurde der Wasserturm stillgelegt und die alte Wassertechnik verschrottet, nur der Wassertank blieb erhalten. Später wurde er unter Denkmalschutz gestellt, blieb aber ungenutzt und verfiel zusehends. Vom Motto der EXPO 2000 in Hannover „Mensch-Natur-Technik“ inspiriert, wurde 1998 der Trägerverein Wasserturm Lüneburg gegründet. Er erwarb den Bau und begann mit der Sanierung. Seit Sommer 2000 dient der Wasserturm Lüneburg nicht mehr zur Wasserversorgung, sondern als Veranstaltungsort und Aussichtsturm. Besucher können die Aussichtsplattform barrierefrei mit Fahrstuhl oder über die Treppe erreichen. Jedes Jahr zur Adventszeit beginnt eine besondere Zeit am Wasserturm. Dann nämlich wird auf dem Wasserturm der wohl höchste Adventskranz Deutschland aufgebaut, der von weithin sichtbar ist:

02.06.2022: Bereits 1455 wird ein Kalandhaus genannt. Das heutige Gebäude wurde aber erst um 1481 errichtet. Es gehörte der Kalandbruderschaft, die sich 1274 gegründet hatte. Ihr gehörten ausschliesslich hochrangige Geistliche und Bürger sowie Herzöge an. Der Name Kaland leitet sich vom lateinischen Wort Kalandae ab, das den ersten Tag des Monats bezeichnet und den Tag an dem sich die Bruderschaft traf. Die Bruderschaft versorgte Bedürftige und unterhielt eine Armenstiftung, vor allem ging es ihr aber um das Seelenheil ihrer Mitglieder. Im Zuge der Reformation wurde die Kalandbruderschaft im Jahre 1532 aufgelöst und das Kalandhaus ging in den Besitz der Stadt Lüneburg über. Über Jahrhunderte wohnte dann hier der Rektor des nahen Johanneums. Während des zweiten Weltkrieges wurde es auch als Aussenstelle des Konzentrationslagers Neuengamme genutzt. Im Grundriss und der Struktur gleicht das Gebäude einem gotischen Dielenhaus mit hoher Diele im Erdgeschoss und einem mittigen spitzbogigen Eingang. Über diesem Eingang befinden sich drei Nischen mit goldenen Figuren, die auf die Frömmigkeit der Kalandbruderschaft verwiesen, Christus mit dem Kreuzstab, eine Mondsichelmadonna und Gottvater als Weltenherrscher mit Reichsapfel. An den Ecken des Gebäudes sind zwei Wappen des Landes und der Stadt unter einem glasierten Laubwerkfries zu sehen. Der siebenteilige Giebel ist reich mit Taustein verziert. Der Vordergiebel wurde 1896 nach altem Vorbild rekonstruiert:

02.06.2022: Die St. Johanniskirche am Fusse des Platzes Am Sande zählt nicht nur zu den ältesten Backsteinbauten in Lüneburg, sondern gehört auch zu den schönsten Zeugnissen norddeutscher Backsteingotik. Der erste Grundstein für die fünfschiffige gotische Hallenkirche wurde im Jahr 1289 gelegt. Bei genauem Hinsehen fällt auf, dass der Kirchturm schief ist. Insgesamt weicht die Spitze um 1,30 Meter nach Süden und sogar 2,20 Meter nach Westen vom Lot ab. Um diesen Zustand rankt sich eine berühmte Legende. Der Baumeister soll so unglücklich über die Schieflage des Turms gewesen sein, dass er sich aus Verzweiflung vom Turm stürzte. Doch wie durch ein Wunder landete er sanft und unbeschadet in einem zufällig vorbeifahrenden Heuwagen. Ein besonderer Schatz der St. Johanniskirche ist die Barockorgel, die 1551 bis 1553 vom berühmten niederländischen Orgelbaumeistern Hendrik Niehoff erbaut wurde. Seitdem wurde diese mehrfach erweitert und zählt heute zu den bedeutendsten Orgeln in ganz Deutschland. Hier lernte einst der junge Johann Sebastian Bach von seinem Onkel Georg Böhm das Orgelspielen und Komponieren. Dieser war von 1698 bis 1733 Kantor und Komponist der St. Johanniskirche Lüneburg:

02.06.2022: Das 1946 gegründete Lüneburger Stadttheater ist über die letzten Jahre zu einem Dreispartentheater geworden. So besteht das Theater heute aus dem Grossen Haus mit 542 Plätzen, der Studiobühne T.NT (Treffpunkt Neues Theater) mit 120 Plätzen und der Jungen Bühne (T.3) mit 140 Plätzen. Auf allen Bühnen zusammen werden bei regulärem Betrieb ungefähr 500 Veranstaltungen pro Jahr aufgeführt. Die Ursprünge des Theaters finden sich in der frühen Nachkriegszeit. Ab dem 01.08.1945 wurde die Albert-Fuchs-Turnhalle des MTV Treuebunds an der Neuen Sülze 9 als „Metropoltheater“ genutzt. Nach Anordnung der Regierung wurde das Theater am 01.04.1946 in „Lüneburger Bühne“ umbenannt. Diese Umbenennung wurde veranlasst, da die Gastspielprogramme des Metropoltheaters durch ihren ständigen Wechsel nur schwer arbeitsrechtlich kontrolliert werden konnten. Dies hatte außerdem zur Folge, dass das Theater fortan von der Stadt Lüneburg geführt wurde und nur gemeinnützig fungierte. Unter dem Intendanten Heinz Zimmermann wurde ein ehemaliges Kino der britischen Besatzung umgebaut. Friedrich Homann, der der leitende Architekt der Errichtung 1956 war, leitete auch den Umbau zum Theater. Am Sonntag, den 01.10.1961, konnte das Theater seinen neuen und jetzigen Standort An den Reeperbahnen 3 eröffnen. Das Theater wurde von nun an Lüneburger Stadttheater genannt. Die T.NT (Treffpunkt Neues Theater) Studiobühne, die inzwischen neben dem Haupteingang zu finden ist, wurde 1979 in der Ritterstraße 54 gegründet. In ihm wurden schon nach der Eröffnung gesellschaftskritische Stücke aufgeführt:

02.06.2022: Eine besondere Attraktion im Lüneburger Kurpark stellt das Gradierwerk dar. Es wurde 1907 in der neu angelegten Kuranlage errichtet und wegen der großen Beliebtheit 1927 erweitert. Das Lüneburger Gradierwerk war von Anfang an eine Kureinrichtung zur Behandlung von Atemwegs-Problemen. Man setzt sich einfach auf eine Bank neben der Anlage und atmet. Gespeist von der Solequelle unter der Stadt tröpfelt hier das salzhaltige Wasser über Schwarzdorn-Reisig. Dieses sorgt dafür, dass die Soletröpfchen fein versprüht und in die Umgebung abgegeben werden. Die natürliche Verdunstung erhöht die Salzkonzentration in der Umgebung:

02.06.2022: Die St. Michaeliskirche ist eine der drei Hauptkirchen Lüneburgs. Als ehemalige Klosterkirche nimmt sie zudem eine Sonderstellung unter den Sakralbauten Lüneburgs ein. Der älteste Beleg der Kirche St. Michaelis in Lüneburg stellt gleichzeitig die älteste urkundliche Erwähnung unserer Stadt dar. Darin sichert Otto I. im Jahr 956 dem Michaeliskloster die Zolleinnahmen aus den Verkäufen der Saline zu. Zu diesem Zeitpunkt steht das Michaeliskoster mit Kirche noch in der Burg auf dem einst 80 m hohen Lüneburger Kalkberg. Nach der Zerstörung im Zuge des Lüneburger Erbfolgekrieges, wurde das Kloster fünf Jahre später, im Jahr 1376 in unmittelbarer Nähe neu errichtet. Heute steht die St. Michaeliskirche auf den Grundfesten des ehemaligen Benediktinerklosters, dessen Überreste noch heute sichtbar sind. Von aussen an der Chorseite fällt der Blick in den Kapitelsaal, der einst für Lesungen oder Gerichtsverhandlungen diente und 1978 ausgegraben wurde. Im Inneren zeigt sich die St. Michaeliskirche heute von einer eher schlichten Ausstattung, denn sie wurde im 18. und 19. Jahrhundert vollständig umgebaut. Eine ihrer wertvollsten Kostbarkeiten, die Goldene Tafel, die einst den Altar zierte, fiel dem berühmten Kirchenräuber Nickel List und seiner Bande zum Opfer. Im Südschiff kann man noch heute ihren Wert anhand von Bildtafeln nachvollziehen. Ein besonderes Kunstwerk ist die von dem Bildhauer David Schwenke geschaffene Kanzel aus dem Jahr 1602. Wie die gesamte Westliche Altstadt hat auch die St. Michaeliskirche mit Senkungsschäden zu kämpfen. Die zehn wuchtigen Säulen, die das Kirchenschiff tragen, neigen sich teilweise über 60 cm zur Seite und werden durch Holzkonstruktionen stabilisiert:

02.06.2022: 1852 wurde per Gesetz die Rechtsprechung in allen Instanzen von der Verwaltung getrennt. Die Gerichtsbarkeit wurde vollständig auf staatliche Gerichte übertragen. Als Untergerichte entstanden die Amtsgerichte, sie lösten die ständischen und städtischen Gerichte ab. Zu Beginn war das Amtsgericht Lüneburg mit drei Richtern besetzt und im Rathaus untergebracht. Erst 1983 wurden alle Abteilungen des Amtsgerichts in das ehemalige Regierungsgebäude Hertogen-Hus verlegt. Dieses Gebäude wurde 1849 erbaut und beherbergte zunächst mehrere Landdrosteien, ab 1885 den Sitz des Regierungspräsidenten. Die Wappen in den Fenstern des Sitzungssaales 125 zeugen heute noch von den damaligen hannoverschen Drosteien:

02.06.2022: Der berühmte, deutsche Dichter Heinrich Heine betitelte die Salz- und Hansestadt einst als „Residenz der Langeweile“. Während seiner Studienzeit besuchte Heine oft seine Eltern in Lüneburg, die von 1822 bis 1826 im zweiten Stock des schmuckvollen Patrizierhauses direkt am Marktplatz wohnten. Ganz so langweilig und uninspirierend kann Lüneburg damals dann doch nicht gewesen sein, schliesslich verfasste der junge Heine hier viele seiner wunderbaren Gedichte. Als er sich eingelebt hatte, meinte er: „Die Menschen hier sind gar nicht so schlimm.“ Insgesamt verbrachte er anderthalb Jahre seiner Semesterferien im biedermeierlichen Lüneburg und schrieb hier seine romantischen Lieder, die 1827 im Buch Le Grande erschienen. Die baulichen Ursprünge des Heinrich-Heine-Hauses liegen zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert. Während umfangreicher Restaurierungsarbeiten Mitte der 80er- bis Anfang der 90er-Jahre wurden wunderschöne Wand- und Deckenbemalungen aus dem 16. bis 19. Jahrhundert freigelegt, die noch heute fast jeden Raum im Haus zieren. Heute beherbergt das Heinrich-Heine-Haus u.a. das Trauzimmer des Standesamtes und das Literaturbüro. Die malerischen Räumlichkeiten werden nur zu gerne für zahlreiche Lesungen, Konzerte und Ausstellungen genutzt: