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Monats-Archive: August 2021

20. + 19.08.2021: Der Binger Kran am Rheinufer war ein halbes Jahrtausend in Betrieb. 1487 wurde er erbaut und ist damit der älteste datierbare Landkran zwischen Mainz und Köln am Rhein. 1980 wurde er durch die Aufschüttung des Rheinufers obsolet, weil er danach nicht mehr am Rheinufer lag. Er war allerdings nicht der einzige Kran im Binger Hafen während dieser Zeit, denn er war eine wichtige Einnahmequelle für die Binger Landesherren, das Mainzer Domkapitel. Das Beladen und Entladen der Schiffe war gebührenpflichtig, dafür sorgten der Kranmeister und seine Knechte. 2005 wurde der alte Binger Kran restauriert und bekam einen künstlichen Zugang zum Rhein. Dafür wurde die Spundwand am Rhein aufgebrochen und ein Hafenbecken gebaut, so dass der Kran wieder direkt am Wasser steht:

19.08.2021: Am 1. Juli 1858 wurde der Grundstein zur Johanneskirche gelegt. Dem waren umfangreiche Überlegungen und Gespräche vorausgegangen. Ein Grundstück musste gesucht werden, und die Finanzierung galt es zu sichern, da die Evangelische Gemeinde in ihren Anfängen nicht die Kraft hatte, solch ein Projekt alleine zu bewältigen.
1856 hatte der Binger Kreisbaumeister Köhler den Grundriss dem zuständigen grossherzoglichen Oberbaudirektor in Darmstadt zur Genehmigung vorgelegt. Er konzipierte eine rechteckige Grundfläche mit dreiseitig geschlossenen Chor, ergänzt um eine kleine Sakristei und einem vorgelagerten Turm. Der Kirchenraum wurde als Saalbau mit gerader und geschlossener Decke konzipiert. Bei der farblichen Gestaltung griff man die Vorstellungen der damaligen Zeit auf, so wurde z.B. für die Aussenmauer blosser Haustein verwandt, um eine vermeintliche mittelalterliche Romantik nachzuempfinden. Am 3. September 1860 konnte die Kirche schliesslich feierlich eingeweiht werden. 1958 wandelte sich bei der Kirchenrenovierung das innere Erscheinungsbild des Gotteshauses grundlegend. Nach einer ausführlichen Dokumentation der Denkmalbehörde aber hat die Kirche im Jahre 1983 in ihrer Ausmalung weitgehend den historischen Charakter der Anfangsjahre zurückerhalten. Doch vieles hat sich seit der Grundsteinlegung verändert. Die Kirche steht mittlerweile nicht mehr am Stadtrand, sondern mitten in Bingen. Die evangelische Gemeinde ist gut integriert und so kam man in den 1990er Jahren zu dem Entschluss, dass die evangelische Kirche einen Namen erhalten sollte, so wie die umliegenden katholischen Kirchen auch. Nach intensiver Diskussion in der Gemeinde entschied man sich für den Namen Johanneskirche:

19.08.2021: Auf einer Erhebung südöstlich von Bingen befindet sich die 1895 im neugotischen Stil errichtete Wallfahrtskirche St. Rochus. Ihre Geschichte reicht aber weit über dieses Datum hinaus. Nachdem die Pest 1666 viele Tote gefordert hatte, gelobten Mitglieder des Magistrats der Stadt Bingen dem Schutzheiligen der Pestkranken, dem heiligen Rochus, eine Kapelle zu stiften und alljährlich eine Prozession dorthin abzuhalten. Nachdem die Kirche 1795 bei Kämpfen zwischen französischen Revolutionstruppen und deutschen Soldaten in Flammen aufging, errichtete man sie 1814 erneut. Die Feierlichkeiten der Kirchweihe wurden von Johann Wolfgang von Goethe beschrieben, der unter den Gästen weilte und auch ein Altarbild, das den Heiligen auf Wanderschaft zeigt, stiftete. Ab dieser Zeit wird die Rochuskapelle auch zu einem Ort der Verehrung Hildegards von Bingen, die im 19. Jahrhundert an Bedeutung gewann. Nach der Auflösung des Eibinger Klosters gelangten die Inneneinrichtung der ehemaligen Klosterkirche und der Reliquienschatz auf den Rochusberg. Das neueingeführte Hildegardisfest liess zu Hildegards 700. Todestag 1879 über 8.000 Menschen in die Kapelle strömen. 1889 brannte die Wallfahrtskirche infolge eines Blitzschlags nieder, auch Teile der Einrichtung aus Eibingen wurden ein Opfer der Flammen. Die heutige Kirche entstand schliesslich von 1891 bis 1895 nach Plänen des Diözesanbaumeisters Max Meckel. Zwei Nebenaltäre der Kirche wurden erneut Hildegard und Rupert geweiht. Der Hildegard-Altar von Jakob Busch zeigt in acht plastischen Reliefs Szenen aus dem Leben der Heiligen. Im Sockel des Altars befinden sich die aus dem Feuer geretteten Reliquien Hildegards:

Ansicht aus Süden von der gegenüber liegenden Rheinseite:

19.08.2021: Mit der Erzbergerschen Reform wurden 1920 reichseinheitlich Finanzämter geschaffen. Für den Landkreis Bingen war dies das Finanzamt Bingen. Es hatte seinen Sitz zunächst im Beamtenhaus in der Maria-Hilf-Strasse. Aufgrund des Zuwachses der Mitarbeiter wurde bald ein Neubau notwendig. In den Jahren 1927 bis 1928 wurde das jetzige Dienstgebäude in der heutigen Rochusallee 10 erbaut. Die Pläne stammten von dem Darmstädter Architekten Friedrich Lauer. Er entwarf einen viergeschossigen klassizierenden Walmdachbau, in dem auch die Wohnungen für Vorsteher und Hausmeister eingerichtet wurden. Das Gebäude steht als strassenbildprägend unter Denkmalschutz. 1943 wurde das Finanzamt Ingelheim aufgelöst und die Aufgaben vom Finanzamt Bingen übernommen. Zum 1. Januar 2003 wurden die Finanzämter Bingen und Alzey zum Finanzamt Bingen-Alzey fusioniert. Heute dient das Gebäude diesem Finanzamt als Hauptstelle:

19.08.2021: Das ehemalige Grossherzogliche Kreisamt (Landratsamt) mit Steuergebäude dient jetzt als Ämterhaus mit den Ämtern für Gebäudewirtschaft, öffentliche Ordnung, soziale Aufgaben und Sport. Das Bauamt und die Stadtkasse sind hier ebenfalls untergebracht. Es handelt sich um eine monumentale drei- bis viergeschossige Baugruppe aus Porphyrbruchstein (1901-1903):

19.08.2021: Wie geschaffen für eine Burg oder Festung ist der Kloppberg. Der gesamte Berg war damals Teil eines von einer Mauer umschlossenen Verteidigungsgürtels, in dem auch das Städtchen Bingium Platz fand. 355 n. Chr. fiel die Anlage den Alemannen zum Opfer. Die Jahrhunderte danach spielten dem Berg übel mit. Burgen entstanden und wurden vernichtet. 1282 wird der Name Burg Klopp zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die Burg Klopp wurde mehrfach durch kriegerische Auseinandersetzungen zerstört, zuletzt 1689 im pfälzischen Erbfolgekrieg. Die malerische Ruine etablierte sich zur Zeit der Rheinromantik zu einem beliebten Ausflugsziel. Erst Mitte des vorigen Jahrhunderts begann der vermögende Kaufmann Ludwig Cron aus Köln einen grosszügigen Wiederaufbau. 1897 ging die Burg dann in den Besitz der Stadt Bingen über. Seitdem residieren hier die Oberbürgermeister und ein Teil der Stadtverwaltung. Erheblich zerstört im Zweiten Weltkrieg, präsentiert sich die Feste heute wieder als eines der schönsten Wahrzeichen der Stadt.

Ansicht vom Rochusberg aus Süden:

Ansicht vom Rheinufer aus Norden:

Ansicht aus Richtung Westen von Bingerbrück:

Torhaus und Burgbrücke:

Brunnen und Treppenaufstieg zum Burgkomplex:

Der Bergfried:

Im neugotischen Hauptgebäude ist ein Teil der Binger Stadtverwaltung untergebracht, darunter das Büro des Oberbürgermeisters:

Kleiner Wehrturm:

19.08.2021: Man braucht sich nur bewusst zu machen, dass die Römer bereits in den Jahren vor Christi Geburt genau an dieser Stelle einen Göttertempel erbaut hatten. Das Schenkungsverzeichnis der Abtei Lorsch für das Jahr 793 erwähnt St. Martin erstmals urkundlich. 883 wird das romanische Bauwerk zerstört und 1220 wieder neu ein-geweiht. Als am 14. August 1403 ein Stadtbrand ausbricht, fällt fast die ganze Kirche in Schutt und Asche. Dreizehn Jahre später wird eine neue St. Martinskirche im gotischen Stil fertig gestellt. Da St. Martin eine Stiftskirche war, wurde 1505 der Barbarabau als Pfarrkirche erweitert. In der folgenden Zeit erlebte die Kirche viele Veränderungen, Altäre und Kunstschätze gingen verloren oder wurden verkauft. Am 1. April 1930 verlieh Papst Pius XI. St. Martin den Titel einer päpstlichen Basilika. Nach der Bombardierung 1944 stürzten das Gewölbe des Hauptschiffes und ein Teil des Hochaltars ein. Heute erwartet die Besucher wieder ein Gotteshaus von besonderer Schönheit:

19.08.2021: Die mächtige Doppelturmfassade der katholischen Pfarrkirche St. Ruprecht und St. Hildegard wurde 1890-1892 nach Plänen von Carl Rüdell und Richard Odenthal aus Köln errichtet. In Anlehnung an die Klosterkirche des Ruprechtsklosters führte man die Kiche in romanischen Bauformen aus. Nach Kriegsschäden 1944 wölbte man das Mittelschiff 1950 nicht wieder ein, sondern versah den Raum mit einer Flachdecke. Die ursprüngliche Malerei ist einer Farbgestaltung gewichen, die in mittelalterlichen Kirchen verbreitet ist. Der Innenraum beeindruckt durch seine Grösse und seine figürliche Bauplastik: