Tages-Archive: 7. September 2020
07.09.2020: Sieht man einmal davon ab, dass die Römerbrücke einige Meter weiter nördlich gestanden hat, so vermittelt die Deutzer Brücke heute einen guten Eindruck, an welchen Punkten die Entwicklung Kölns ihren Anfang genommen hat. Die Deutzer Hängebrücke, von 1913 bis 1915 als versteifte Kettenhängebrücke gebaut und Vorgängerin der heutigen Brücke, stürzte am 28. Februar 1945 bei der Reparatur zusammen. Eines der Kettenglieder der Konstruktion steht heute als Denkmal auf dem nördlichen Fußgängerweg der linksrheinischen Brückenseite. Das heutige Brückenbauwerk wurde nur zwei Jahre später von 1947 bis 1948 neu errichtet. Es war die erste Stahlkastenträgerbrücke der Welt. Bereits am 16. Oktober 1948 wurde die neue Brücke eingeweiht. Neben vier Fahrspuren und beidseitig angebrachten Geh- und Radwegen waren in der Fahrbahn auch Strassenbahngleise integriert. In den Jahren 1976 bis 1980 wurde eine zweite Brücke mit gleichem Profil, aus Kostengründen jedoch als Spannbetonkonstruktion, gebaut. Der sogenannte Brückenzwilling wurde südlich der vorhandenen Brücke fertig gestellt und anschließend an die alte Brücke herangeschoben. Wie bei der Severinsbrücke erhielt die Stadtbahn nun in der Mitte einen eigenen Gleiskörper. Die Deutzer Brücke wurde am 19. Mai 1989 unter Denkmalschutz gestellt:

Stadtbahnverkehr auf der Brücke:

07.09.2020: Beim Malakoffturm handelt es sich um ein Überbleibsel der zwischen 1848 und 1858 errichteten Preussischen Rheinuferbefestigung am Kölner Holzmarkt. Lange Zeit diente das Bauwerk der Sicherung des in der Südstadt gelegenen Rheinauhafens. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlagerte sich der Hafenumschlag in der Domstadt zunehmend an andere Plätze, infolgedessen dieser Standort an Bedeutung verlor.
Seit 2005 befindet sich am und im Malakoffturm die zugehörige „Hafenterrasse am Schokoladenmuseum“. Zur Stadtseite hin wurde an ihm ein Erker angebracht, darunter finden Besucher eine Tafel zum Gedenken an den von 1892 bis 1898 erfolgten Hafenbausbau vor.
Ansicht von der rechten Rheinseite:
07.09.2020: Schon im vierten Jahrhundert stand auf der Stelle des heutigen Domes ein christlicher Sakralbau. Der erste Kirchenbau, dessen Aussehen bekannt ist, war der 870 vollendete karolingische Dom. Dieses Bauwerk wurde im Osten ergänzt durch Kirche St. Maria ad gradus. Nachdem die Reliquien der Heiligen Drei Könige durch Erzbischof Rainald von Dassel 1164 von Mailand nach Köln gebracht worden waren, war der Dom nicht mehr nur Amtskirche des Kölner Erzbischofs. Mit einem Schlag wurde der Dom eine der bedeutendsten Wallfahrtskirchen Europas, für die eine andere architektonische Form notwendig war. Daher entschlossen sich die Kölner zu einem monumentalen Neubau im Stil der französischen Gotik. Dieser Baustil trat damit seinen Siegeszug durch Europa an. Der Grundstein des heutigen Kölner Doms wurde 1248 von Erzbischof Konrad von Hochstaden unter gelegt. Meister Gerhard entwarf den Bau in starker Anlehnung an die Kathedralen von Amiens, Paris und Strassburg. Schon 1322 konnte der Chor eingeweiht werden. Unverzüglich begab man sich an die Errichtung des Südturmes, doch nach 90 Jahren wurden die Arbeiten bei 56 m Höhe abgebrochen. 1560 ließ das Domkapitel alle Baumassnahmen – vermutlich aus finanziellen Gründen – einstellen. Jahrhundertelang prägte ein Baukran auf dem Südturm das Stadtbild. 1794 wurde der Dom von den napoleonischen Truppen als Pferdestall und Lagerhalle missbraucht. 1841 gründeten Kölner Bürger auf Veranlassung von König Friedrich Wilhem IV. den „Zentralen-Dombau-Verein“ und schon 1842 legte der preussische König den Grundstein für den Weiterbau des Bauwerks. Keine 40 Jahre später – im Jahr 1880 – war die Kathedrale mit Hilfe moderner Technik vollendet. Der Dom galt als nationales Denkmal und sollte die deutschen Katholiken mit dem staatstragenden preussischen Protestantismus aussöhnen. 1943 erlebte der Dom, getroffen von britischen Bomben, seine schwersten Stunden. Das Bauwerk hielt den Erschütterungen stand, nach dem Krieg mussten aber etliche Schäden repariert werden.
Ansichten von der rechten Rheinseite:







Users Today : 236
Users Yesterday : 680





