Städtetrips
MOSBACH
(23.300 Einwohner, 156 m ü. NHN) ist eine Mittelstadt im Norden Baden-Württembergs, etwa 25 km nördlich von Heilbronn und 35 km östlich von Heidelberg. Sie ist die Kreisstadt und grösste Stadt des Neckar-Odenwald-Kreises sowie ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden. Seit dem 1. Juli 1976 ist Mosbach Grosse Kreisstadt. Im Hoch- und im Spätmittelalter war Mosbach eine selbstständige Reichsstadt im Heiligen Römischen Reich, was sich im Stadtwappen widerspiegelt. Mosbach entstand um das Benediktinerkloster „Monasterium Mosabach“ und wird im 9. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Aus dieser geistlichen Keimzelle wuchs nach und nach ein Gemeinwesen heran, dem nach Zuerkennung etlicher Privilegien im 13. Jahrhundert (gesichert ist die Zahl 1241) die Rechte als Reichsstadt verliehen wurden. Seine erste grosse Blütezeit erreichte Mosbach im 15. Jahrhundert als Residenz der Pfalzgrafen Otto I. und Otto II. (1410 bis 1499). Nach Auflösung des Mosbacher Fürstentums (Tod Ottos II. 1499) wurde die Stadt Sitz des Oberamtes Mosbach, das bis zum 18. Jahrhundert zum bedeutendsten rechtsrheinischen Oberamt der Kurpfalz heranwuchs. Der Grundriss der Altstadt und etliche der noch heute erhaltenen Fachwerkbauten stammen aus dem 16. Jahrhundert. In diesem und im folgenden Jahrhundert förderten die Handwerker die Bedeutung der Stadt. Die heute noch vorhandenen Mühlen und Wasserbauwerke entstanden im 18. Jahrhundert. Handwerksbetriebe, Sägewerke und Mühlen bildeten sich entlang der Elz und nutzten die vorhandene Wasserkraft. Einen weiteren Aufschwung erlebte das seit 1806 badische Mosbach Mitte des 19. Jahrhunderts durch die Anbindung an die Eisenbahnlinie Heidelberg-Meckesheim-Obrigheim und die Entstehung der ersten Eisengiessereien. Nach der Kommunalreform entstand 1976 die Grosse Kreisstadt Mosbach mit den Stadtteilen Diedesheim, Lohrbach, Neckarelz, Reichenbuch und Sattelbach als wirtschaftlicher und kultureller Kristallisationspunkt des Neckar-Odenwald-Kreises.
Elektrizitätswerk und heutige Stadtwerke Mosbach:

Amts- und Landgericht:
Polizeirevier Mosbach:
Kultur- und Tagungszentrum Alte Mälzerei:
Katholische Kirche St. Cäcilia:
Finanzamt:
Mosbacher Schloss:
Pfalzgrafenstift:
Rathaus:
Stiftskirche St. Juliana:
Palm’sches Haus:
Haus Lindenlaub – Das Gebäude wurde 1589 errichtet. Ab dem 19. Jahrhundert führte die Familie Humbert in dem Gebäude ein Lebensmittel- und Kolonialwarengeschäft. 1869 erhielten die Besitzer von der Badischen Gemeindeversicherung die Auflage, das Haus aus Brandschutzgründen verputzen zu lassen. Dem Zeitgeschmack folgend hat man das Fachwerk um 1900 wieder freigelegt. Nachdem die Familie Humbert in den 1920er Jahren nach Amerika ausgewandert war, bezogen die Geschwister Schneider das Gebäude und eröffneten ein Hutgeschäft:
Haus Brauß – Das Gebäude gehört zum historischen Gebäudebestand rund um den Mosbacher Marktplatz. Im 19. Jahrhundert befand sich darin das Geschäft von Uhrmachermeister Baunach, später führte sein Schwiegersohn Ludwig Brauß darin ein Kurz-, Weiss- und Wollwarengeschäft:
Salzhaus – Es wurde 1424/25 errichtet und ist damit das älteste Fachwerkhaus der Stadt. Sein Name rührt daher, dass das Haus vermutlich einst zur Aufbewahrung von Salz diente. Um 1900 befand sich in dem Gebäude die Papierwaren- und Musikalienhandlung von Wilhelm Halter, der 1895 den Musikverein Concordia gegründet hatte. Nach dem Wegzug von Halter richtete Franz Schell in dem Gebäude einen Kolonialwaren- und Delikatessenladen ein:
Stadtmuseum Mosbach mit Haus Kickelhain:
Katholische Pfarrkirche St. Josef:
Blick vom Pavillon am Hamberg auf Mosbach, Stiftskirche und Rathaus, Schloss Mosbach und die drei Gebäude des Landratsamtes:
Bismarckturm Mosbach:
Rathaus Mosbach-Neckarelz:
Evangelische Martinskirche in Mosbach-Neckarelz:
Schloss Neuburg oberhalb Neckarelz:
Johanniterburg / Tempelhaus in Mosbach-Neckarelz:
Alte Posthalterei – erbaut 1551. Hier bezog Johann Wolfgang von Goethe am 7. Oktober 1815 für eine Nacht in dem damals als Poststation genutzten Gebäude Quartier:
Hotel Gasthof Eisenbahn – Regionale deutsche Küche und eine hauseigene Brennerei erwarten den Gast in diesem traditionellen Hotel aus dem 19. Jahrhundert:
Bahnhof Mosbach-Neckarelz:
Alle Aufnahmen enstanden während eines Tagesbesuchs am 12.04.2022.
LANDSTUHL
(8.350 Einwohner, 248 m ü. NHN) ist der Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Landstuhl und die bevölkerungsreichste Stadt im Landkreis Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz. Landstuhl ist ein staatlich anerkannter Erholungsort und gemäss Landesplanung als Mittelzentrum ausgewiesen. Früheste Spuren ständiger Besiedlung auf der Gemarkung Landstuhls sind die Steinkranzgräber aus der La-Tène-Zeit (500 v. Chr. bis Christi Geburt). Aus der Zeit der Kelten stammt der Heidenfels, ein Quellheiligtum zwischen Landstuhl und Kindsbach, das noch bis in die römische Zeit von der gallorömischen Provinzbevölkerung aufgesucht wurde. Nachgewiesen und erforscht wurde ein Gräberfeld auf dem Gebiet der Römersiedlung, dessen Nutzung vom 1. bis gegen Ende des 4. Jahrhunderts Münzfunde belegen. Der Ort Landstuhl wurde Mitte des 12. Jahrhunderts Zentrum der gleichnamigen Herrschaft, die nach verschiedenen Inhabern Ende des 15. Jahrhunderts an die von Sickingen kam. Das bekannteste Mitglied dieser Familie war Franz von Sickingen. Er musste sich nach seiner Niederlage beim Pfälzischen Ritteraufstand auf seine Burg Nanstein bei Landstuhl zurückziehen, wo er bei der Belagerung durch den Erzbischof von Trier, den Pfalzgrafen bei Rhein sowie den Landgrafen von Hessen beim Beschuss der Wehrbauten schwer verwundet wurde und am 7. Mai 1523 seinen Verletzungen erlag. Die Burg Nanstein wurde 1689 durch die Franzosen zerstört. Die Herrschaft fiel 1815 an das Königreich Bayern und 1946 wurde das Gebiet Teil von Rheinland-Pfalz. Den Namensbestandteil Sickingenstadt trägt die Stadt seit dem 14. Juli 1995. Die Stadt ist Sitz der VR-Bank Westpfalz, von Imfeld Busverkehr und des Klinikverbundes Nardini Klinikum. Die Streitkräfte der USA betreiben in Landstuhl oberhalb des eigentlichen Stadtkerns – auf dem Kirchberg – den Militärkrankenhaus–Komplex Landstuhl Regional Medical Center (LRMC) mit diversen Fachkliniken für Verwundungen aller Art. Es ist die grösste Einrichtung ihrer Art ausserhalb der USA.
Bahnhof:
Bismarckturm:
Blick vom Bismarckturm nach Ramstein und der Air Base Ramstein:
Blick auf Landstuhl und die Burg Nanstein:
Heilig-Geist-Kirche:
Alte Kapelle:
Evangelische Stadtkirche:
Alter Markt mit Löwen-Denkmal:
Sickinger Würfel:
Schloss Hotel unterhalb der Burg Nanstein – im Jahre 1935 von der Stadt Landstuhl für die Kurgäste errichtet, wurde das Haus in den Jahren 1991-1997 völlig erneuert und mit exklusivem Ambiente erweitert:
Burg Nanstein:
Blick von der Burg zum gegenüberliegen Kirchberg mit Bismarckturm und auf Landstuhl:
Katholische Pfarrkirche St. Andreas:
Altes Pfarrhaus:
Alte Rentei und heutiges Standesamt:
Ehemalige Zehntenscheune:
Überreste der Stadtbefestigung, erste Hälfte des 14. Jahrhunderts:
Bürgerhaus und Stadtbücherei:
Amtsgericht:
Finanzamt:
Rathaus:
Stadthalle:
Didiersches Herrenhaus:
Blick zum Kirchberg mit Bismarckturm:
Alle Aufnahmen entstanden während eines Tagesbesuchs am 28.03.2022.
BEBRA
(13.800 Einwohner, 183 m ü. NHN) ist eine Kleinstadt im Nordosten Hessens. Bebra ist eine klassische Eisenbahnerstadt als Knotenpunkt mehrerer Eisenbahnstrecken. Die Stadt liegt im Landkreis Hersfeld-Rotenburg etwa 45 km südsüdöstlich von Kassel an der Fulda. Sie ist dank der markanten Lage am Fuldaknie auf den meisten Landkarten leicht zu finden. Die grössten Nachbarorte sind Rotenburg und Bad Hersfeld. Seine erste urkundliche Erwähnung erfuhr die Stadt in einem Güterverzeichnis von 786, dem Breviarium St. Lulli, des Klosters Hersfeld, dessen Bau im Jahr 769 fertig gestellt wurde. Der Grund der Erwähnung ist die Schenkung Bebras an das Kloster zur Deckung des Nahrungsbedarfs. Deswegen kann man davon ausgehen, dass das Verzeichnis selbst und somit auch Bebra als bestehende Ortschaft noch einige Jahre älter sind. Bebra stand jahrhundertelang im Schatten von Rotenburg, das – schon seit dem 12. Jahrhundert Stadt – aus strategischen und dynastischen Gründen als kleine Residenzstadt einer Nebenlinie der hessischen-kasselischen Landgrafen eine Schlüsselstellung einnahm. Dies änderte sich mit dem Einzug der Eisenbahn. Mit dem Bau setzte bald ein wirtschaftlicher Aufschwung ein. Ein wichtiger Tag in der Geschichte der Stadt ist deshalb der 25. Januar 1849, als zum ersten Mal ein Zug der Hessischen Eisenbahn von Kassel nach Eisenach in Bebra hielt. Die Bahnstrecke wurde als Friedrich-Wilhelm-Nordbahn bezeichnet, weil der Kurprinz Friedrich-Wilhelm die Konzession zum Bau der Bahn im Jahre 1844 erteilte. 1866 kam die Linie nach Hersfeld – Fulda – Hanau hinzu. Die Stadtrechte erhielt Bebra durch den Oberpräsidenten der Provinz Hessen-Nassau, Philipp Prinz von Hessen, am 20. September 1935. Das Wachstum der Stadt setzte sich – durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen – bis in die 70er Jahre fort. Aufgrund der guten Verkehrsanbindung siedelten sich grössere Industriebetriebe an. Während der Zeit des Kalten Krieges wurde in Bebra eine Grenzübergangsstelle eingerichtet, um den Personen- und Güterverkehr im Interzonenverkehr, später innerdeutschen Grenzverkehr, abzufertigen. Seit Mitte der 80er Jahre verlor Bebra als Eisenbahnknotenpunkt zunehmend an Bedeutung, was zu deutlicher Reduzierung des Güterverkehrs und somit zu weniger Arbeitsplätzen bei der Deutschen Bahn führte. Heute ist Bebra wirtschaftliches und kulturelles Zentrum für elf Stadtteile. Der Einzugsbereich reicht jedoch über die Stadtgrenzen hinaus. Bebra übernimmt für das Umland eine wichtige Versorgungsfunktion.
Bahnhof:
Römisch-katholische Filialkirche St. Marien:
Altes Rathaus:
Hessischer Hof – Anfang des 19. Jahrhunderts baute Georg Jacob, genannt „Der Bierwirt“, den heutigen Hessischen Hof. Er wurde über fünf Generationen im Familienbesitz vererbt. Aus dem ehemaligen Landgasthof ist im Laufe vieler Jahre ein weit über die Grenzen Bebras hinweg bekanntes Hotel entstanden. 1981 wurde Bebras Hessicher Hof von Familie Karl-Heinz Rehs erworben und bis heute weitergeführt. Mit viel Einsatz sowie modernen und frischen Ideen entwickelte sich das Hotel schliesslich zu dem, was es heute ist:
Evangelische Auferstehungskirche:
Die Bebra:
Das Backhaus am Platzborn:
Neues Rathaus:
Eventlocation Lokschuppen:
Wasserturm und Eisenbahnmuseum:
Alle Aufnahmen entstanden während eines Kurzbesuchs am 26.03.2022.
ROTENBURG AN DER FULDA
(13.800 Einwohner, 183 m ü. NHN) ist eine Kleinstadt im Nordosten von Hessen und liegt am Fluss Fulda im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Die Siedlung am linken Fuldaufer, die heutige Altstadt, wurde bekanntermassen erstmals 1248 als Stadt erwähnt und nach dem hessisch-thüringischen Erbfolgekrieg 1264 gehörte die Stadt zur Landgrafschaft Hessen. Die alte Talburg, auf der Seite der Altstadt, soll nach 1423 abgetragen worden sein. Im Jahre 1470 entstand das erste Schloss Rotenburg. Ein grosser Stadtbrand zerstörte 1478 die Altstadt und auch das erst kurz zuvor errichtete Schloss. Von 1627 bis 1834 war Rotenburg Residenzstadt der landgräflichen Nebenlinie Hessen-Rotenburg, der sogenannten Rotenburger Quart. Im Dreissigjährigen Krieg wurden 1637 die Stadt und das Rathaus von Soldaten aus dem Regiment Isolani niedergebrannt. Während des Zweiten Weltkrieges war Rotenburg Standort eines Kriegsgefangenenlagers für Offiziere. Rotenburg war bis 1972 Kreisstadt des Altkreises Rotenburg, seit 1972 gehört es zum Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Im Jahr 2004 erhielt die Stadt im Bundeswettbewerb „Unsere Stadt blüht auf“ eine Silbermedaille und im darauffolgenden Jahr 2005 eine Goldmedaille und einen Sonderpreis für die Gestaltung des renaturierten Landschaftsraumes in der Flussaue der Fulda. Rotenburg an der Fulda liegt inmitten der leicht hügeligen Landschaft im ehemaligen Grenzland zwischen West- und Ostdeutschland, etwas abseits von den grossen Ballungszentren, aber doch gut erreichbar. Beispielsweise von Frankfurt am Main aus gelangt man in etwa zweieinhalb Stunden mit der Bahn direkt in den Ort. Das Umland ist von weiten Feldern geprägt, die Hügel erheben sich darum, meist sind sie dicht bewaldet. Die Ansiedelung von mehreren Behörden und Fachhochschulen war hier ursprünglich zur Strukturförderung erfolgt. Das kleine Amtsgericht wurde aber im Jahr 2011 geschlossen. Auch der Bundeswehrstandort wurde bereits seit 2006 merklich verkleinert.
Bahnhof:
Blick Richtung Norden zum Berg Alter Turm (418 m) mit Göbel’s Hotel Rodenberg…:
…und dem Hochhaus des Herz-Kreislauf-Zentrums:
Puppen- und Spielzeugmuseum:
Alte Landvogtei:
Stiftskirche St. Elisabeth und Maria:
Brücke der Städtepartnerschaften:
Alte Fuldabrücke:
Fuldawehr, Schleuse und Wasserkraftwerk:
Rathaus:
Jakobikirche:
Brunnen „Der Kump“ am Marktpaltz:
Stadtbefestigung und Bürgerturm:
Hexenturm:
St. Georgskapelle:
Kleinlandwirt – Ein Kleinst-Bauernhof, der armen Handwerkern in der beengten Altstadt noch ein Zubrot ermöglichte. Die Türgrössen deuten auf Hühner, Ziegen und Schweine hin, Heu und Stroh lagen auf dem Dachboden. Die Kuh wurde im Parterre des Wohnhauses gehalten:
Landgräfliches Schloss (ausführlicher Bericht unter SCHLÖSSER):
Marstall:
Kreisheimatmuseum:
Alle Bilder entstanden während eines Kurzbesuchs am 26.03.2022.
GOTHA
(45.100 Einwohner, 300 m ü. NHN) ist die fünftgrösste Stadt des Freistaats Thüringen und Kreisstadt des Landkreises Gotha. In alten Reisebeschreibungen wird Gotha oft als die schönste und reichste Thüringer Stadt dargestellt. Die ehemalige Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Gotha ist leicht zu erreichen und bietet mit ihren historischen Bauwerken und Denkmälern für jeden Geschmack etwas. Erstmals schriftlich erwähnt wird Gotha als „villa gotaha“ in einer Urkunde Karls des Grossen im Jahre 775. Beherrschendes Bauwerk Gothas ist der imposante Bau von Schloss Friedenstein, die grösste frühbarocke Schlossanlage Deutschlands aus dem 17. Jahrhundert. Im Westturm des Schlosses befindet sich das Ekhof-Theater. Das 1774 unter dem Schauspieler Conrad Ekhof gegründete Gothaer Hoftheater war das deutschlandweit erste mit fest angestellten Schauspielern. Das inzwischen nach ihm benannte Theater ist europaweit das älteste Barocktheater mit fast vollständig erhaltener historischer Bühnentechnik aus dem Jahre 1681. Neben dem Museum der Natur ist auch die Schlosskapelle sehenswert. Im Schlossmuseum findet man Werke des Mittelalters und der Renaissance, darunter das berühmte Gothaer Liebespaar, die älteste Darstellung zweier Personen auf einem Bild von 1484. Der Landschaftspark mit Orangerie um Schloss Friedenstein entstand in seiner ersten Fassung 1770 und lädt jederzeit zu einem Spaziergang ein. Im 17. und 18. Jahrhundert entwickelte sich das Gothaer Verlagswesen zu einer über die deutschen Grenzen hinausgehenden Bedeutung, hier erschien u.a. die erste Gesamtausgabe der Werke Voltaires mit 71 Bänden. Der Almanac de Gotha, das Verzeichnis des deutschen Adels, wurde als „Der Gotha“ zu einem Markenzeichen der Stadt. In der Forschungsbibliothek im Schloss Friedenstein sind Exemplare des Adelskalenders zu sehen. Gotha ist idealer Ausgangspunkt für zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten in den Thüringer Wald und auf den nahegelegenen Boxberg mit der ältesten Pferderennbahn Deutschlands, auf der in den letzten Jahren die Tradition der Pferderennen wiederbelebt wurde. Die grosse Vergangenheit des 1681-83 erbauten Schlosstheaters wird jährlich von Juli bis August während des Ekhof-Festivals zum Leben erweckt. Dem Besucher erschliesst sich eine Welt voller faszinierender Effekte des Theaterspiels. Erlebt man den Zauber der Kulissenverwandlung, Sturm, Donner und Flugmaschinen, dazu die Akteure auf den Bühnenbrettern, wird man das Ekhof-Theater in Gotha nie mehr vergessen. Am letzten Wochenende im August wird Schloss Friedenstein Kulisse für das erlebnisreiche Barockfest. Die Besucher können den Herzog mit seinem Hofstaat und seinen Hofbeamten beispielsweise bei der Audienz oder beim Ausflug zur Jagd erleben. Im Schlosshof veranschaulichen Händler, Handwerker und andere Akteure in historischen Kostümen das farbenfrohe lebhafte Treiben einer fürstlichen Residenz im 18. Jahrhundert.
Bahnhof:
Thüringer Finanzgericht:
Prinzenpalais:
Ehemaliger Marstall:
Neue Herzogliche Sternwarte:
Herzogliches Museum:
Schloss Friedenstein (ausführlicher Bericht unter SCHLÖSSER):
Historisches Rathaus:
Rathauskeller und Innungshaus:
Lucas-Cranach-Haus:
Evangelische Margarethenkirche:
Neues Rathaus – ehemaliges Schlosshotel Gotha:
Kulturhaus:
Postgebäude:
Freundwarte:
Bürgerturm am Galberg und Gaststätte Berggarten:
Rohrbachsche Sternwarte:
Augustinerkirche:
Alle Aufnahmen entstanden während eines Tagesbesuchs am 22.03.2022.
GÖTTINGEN
(116.000 Einwohner, 150 m ü. NHN) ist eine Universitätsstadt in Südniedersachsen. Mit einem Anteil von rund 20 Prozent Studenten an der Bevölkerung ist das städtische Leben stark vom Bildungs- und Forschungsbetrieb der Georg-August-Universität, der ältesten und nach der Leibniz Universität Hannover zweitgrössten Universität Niedersachsens, und zweier weiterer Hochschulen geprägt. Die Siedlung Gutingi wurde erstmals in einer Urkunde des Kaiser Otto I. im Jahr 953 erwähnt. Noch weiter zurückverfolgen kann man die Geschichte des Ortes anhand von archäologischen Siedlungsfunden, die bis auf das 7. Jahrhundert zurückgehen. Das erste Siedlungsgebiet Gutingis lag im Bereich der heutigen Albanikirche, deren Ursprünge wiederum auf das 11. Jahrhundert zurückgehen. Ein weiterer historisch bedeutsamer Ort aus der Frühzeit Göttingens war die Pfalz Grona, eine Kaiserpfalz Heinrich II. (973 – 1024) am westlichen Steilhang des Leinetals, aus dem das Dorf Grone, heute ein Ortsteil von Göttingen, hervorging. Ab dem 13. Jahrhundert entstand dann die Stadtbefestigung um die heutige Altstadt, deren damaliger Verlauf auf einem Spaziergang über den noch fast vollständigen Stadtwall gut zu entdecken ist. Auch ein kleiner Überrest der Stadtmauer und ein Turm der Stadtbefestigung sind in der Turmstraße noch erhalten. Der erste umgrenzte Stadtkern umfasste neben dem Markt die Kirchen St. Johannis, St. Jacobi und St. Nicolai und das Rathaus am Markt. 1866 wurde Göttingen preussisch und leistete sich einen Bismarckkult, der selbst für die damalige Zeit heraus stach – Bismarckturm, Bismarckstein, Bismarckhäuschen auf dem Wall. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wuchs Göttingen über den nunmehr funktionslosen Wall hinaus. Nach Norden expandierte die Universität, nach Osten und Süden entstanden Wohngebiete, nur nach Westen stoppten die Bahnlinie und die Leineniederung die Entwicklung. Ungewöhnlich für Städte in der Westwindzone, entstanden die gehobenen Wohnlagen in der Hauptwindrichtung im Osten der Stadt den Hainberg hinauf, klares Indiz, dass es zu dieser Zeit noch nicht viel Industrie und rauchende Schlote gab. In den 1950er Jahren wuchs die Einwohnerzahl Göttingens rasch, in der kaum zerstörten Stadt war die Wohnungsnot weniger drängend als anderswo, auch die Nähe zum Grenzdurchgangslager Friedland hatte ihren Anteil daran. Die Wirtschaft profitierte von der glücklichen Mischung aus Zonenrandförderung und der guten Infrastrukturanbindung durch die Nord-Süd-Autobahn (A 7) und Bahnlinie, die Anfang der 1980er Jahre zu einer Schnellfahrtrasse ausgebaut wurde. Gewerbebetriebe siedelten sich überwiegend in den damals noch selbständigen Gemeinden um Göttingen an, besonders in Grone im Westen und Weende im Norden. In den 1960er Jahren wuchs das Stadtgebiet durch zahlreiche Eingemeindungen. In der Altstadt fielen historische Gebäude wie der universitäre Reitstall, aber auch zahlreiche Wohngebäude einer grossflächig durchgeführten Flächensanierung zum Opfer. Erst in den 1980er Jahren fand ein Umdenken statt und alte Bausubstanz wurde behutsamer saniert oder, wo notwendig entkernt, Objekte wie die langjährig leerstehende Lokhalle saniert und als Veranstaltungszentrum revitalisiert. Der Mauerfall 1989 beendete die Randlage Göttingens, die Stadt wurde zu einem Oberzentrum, das weit ins Thüringische hinein ausstrahlt. Grossflächiger Einzelhandel am Stadtrand entstand besonders an der Autobahnabfahrt und der Kasseler Landstraße. In der Innenstadt führten explodierende Ladenmieten zu einem Verdrängen vieler eingesessener Einzelhändler durch Handelsketten und in der Summe zu einer Verarmung der Vielfalt in den Haupteinkaufsstraßen. Politisch-historische Ereignisse waren in den Nachkriegsjahren die Göttinger Erklärung, in der 18 Atom- und Kernforschern 1957 gegen die atomare Aufrüstung der Bundeswehr protestierten, die Studentenunruhen 1968 (die sich auch gegen die Vernichtung alter Bauwerke in der Stadt zugunsten einer Neugestaltung des Stadtbildes richteten), und immer wieder aufflammende gewaltsame Proteste der Autonomen Antifa und des Schwarzen Blocks, die bis in die 90er Jahre zu sogenannten Scherben-Demos aufriefen und teilweise eine Verbarrikadierung der gesamten Innenstadt zur Folge hatten.
Bahnhof Göttingen: 
Der Zentrale Busbahnhof (ZOB):
Das Sonnenobservatorium – Der Göttinger Sonnenturm:
Bismarckturm Göttingen:
Historische Sternwarte:
Neues Rathaus Göttingen:
Friedrich-Wöhler-Denkmal, eingeweiht 1890…von Prof. Ferdinand Hartzer zum Gedächtnis an Friedrich Wöhler (1800-82). Die bedeutenste Leistung von Wöhler war die erste Synthese einer organischen Verbindung (Harnstoff), Entdecker des Aluminiums:
Katholische Pfarrkirche St. Michael:
Letzter erhaltener Wehrturm der inneren Stadtbefestigung:
Das Bismarckhäuschen ist der letzte noch erhaltene Turm des äusseren mittelalterlichen Befestigungsringes:
Universitätskirche St. Nikolai:
Pfarrkirche St. Marien und Kommende des Deutschen Ordens:
Evangelisch-lutherische Markt- und Ratskirche St. Johannis:
Klosterkirche St. Peter und Paul:
Thomas-Buergenthal-Haus – Stadtbibliothek:
Historisches Rathaus Göttingen:
Der Gänseliesel-Brunnen ist ein Markt- und Zierbrunnen auf dem Markt vor dem Alten Rathaus in der Innenstadt. Der Brunnen mit einem Gänseliesel als Brunnenfigur wurde 1901 errichtet und gilt als Wahrzeichen der Stadt. Umgangssprachlich wird der ganze Brunnen als Gänseliesel bezeichnet. Man trifft sich in Göttingen „am Gänseliesel“:
Die Junkernschänke in der Innenstadt ist ein Fachwerkhaus aus dem 15. Jahrhundert, in dem sich seit 1883 eine Gaststätte befindet:
König Wilhelm IV von Grossbritannien und Hannover schenkte der Universität zum 100. Geburtstag das prachtvolle Gebäude die Aula. Die Göttinger stellten zum Dank ein Denkmal für den König auf dem Wilhelmsplatz auf:
Die Aula wurde 1835 nach dem Vorbild einer römischen Basilika erbaut. Der Figurenschmuck an der Fassade stellt Allegorien der vier klassischen Fakultäten dar – Medizin, Jura, Philosophie und Theologie – (Bildhauer Ernst von Bandel):
Das ehemalige Amtsgericht Göttingen und die Alte Mensa:
Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Albani:
Deutsches Theater:
Städtisches Museum im Hardenberger Hof und im ehemaligen Stall- und Remisengebäude der Post:
Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Jacobi:
Staatsanwaltschaft Göttingen – Der Werksteinbau wurde 1854-56 errichtet als Obergerichtsgebäude von Otto Prael und Friedrich Doeltz im hannoverschen Rundbogenstil:
Justizvollzugsanstalt – Klassizistischer Putzbau 1836 erbaut als Criminal-Gefangenenhaus nach Plänen von Otto Prael durch den Göttinger Bauunternehmer Christian Friedrich Andreas Rohns:
Verwaltungsgericht Göttingen im Gebäude an der Berliner Strasse 5:
Alle Aufnahmen entstanden während eines Tagesbesuches am 12.03.2022.
IPHOFEN
(4.780 Einwohner, 250 m ü. NHN) ist eine Stadt im unterfränkischen Landkreis Kitzingen und der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Iphofen. Durch den Weinanbau wurde die Stadt auch überregional bekannt. Mit ihrem malerischen, vollständig erhaltenen mittelalterlichen und barocken Altstadtensemble bildet Iphofen gleichzeitig einen touristischen und historischen Anziehungspunkt. Die Einwohner Iphofens heissen Iphöfer. Ebenso wird das Adjektiv zum Stadtnamen gebildet, beispielsweise in Iphöfer Stadtmauer oder den Bezeichnungen der Iphöfer Weinlagen. Erstmals wird der Ort im Jahre 741 urkundlich erwähnt. Iphofen hat seit 1293 Stadtrecht. Der Ort gehörte zum Bistum Würzburg. Das Juliusspital, eine Stiftung für Bedürftige, hatte und hat in Iphofen Weinberge. Das 16. und 17. Jahrhundert zeigt eine recht wechselhafte Stadtgeschichte mit Pestjahren (1584, 1611 und 1632) und Dreissigjährigem Krieg. Iphofen erlitt wiederholt schwere Schäden. Allein im Jahre 1632 wurde die Stadt insgesamt vierzehnmal geplündert. Nach der Säkularisation gelangte dann Iphofen Anfang des neunzehnten Jahrhunderts mit Würzburg und Franken zu Bayern. Wirtschaftliche Bedeutung für Iphofen hat neben dem Weinbau und dem Tourismus die Forstwirtschaft und der industrielle Gipsabbau, namentlich durch die Fa. Knauf. Der Spruch der Iphöfer lautet „Wein, Gips und Holz sind Iphofens Stolz.“ Weitere Stadtteile von Iphofen sind Birklingen, Dornheim, Hellmitzheim, Mönchsondheim, Nenzenheim und Possenheim.
Rundgang um die mittelalterliche Stadtbefestigung im Uhrzeigersinn, an der Bahnhofstrasse beginnend.
Stadtmauer Bahnhofstrasse 20:

Halbschalenturm Bahnhofstrasse 20:
Mainbernheimer Tor:
Hirtenturm:
Henkersturm:
Halbschalenturm Pfarrgasse 12:
Bürgerturm:
Rödelseer Tor:
Mittagsturm:
Halbschalenturm Kirchgasse 26:
Hackerturm:
Einersheimer Tor:
Eulenturm:
Halbschalenturm Obere Gasse 10:
Pesttor / Zentturm:
Halbschalenturm Untere Gräbengasse 8:
Weitere Baudenkmäler und Sehenswürdigkeiten.
Bahnhof Iphofen:
Blick von der Bahnhofstrasse zum Schwanberg:
Alte Post:
Wallfahrtskirche zum Heiligen Blut:
Spitalkirche St. Johannes der Täufer:
Stadtpfarrkirche St. Veit:
Michaelskapelle:
Barockes Rathaus:
Altes Schulhaus und nach Sanierung heutiges Dienstleistungszentrum Iphofen mit Stadtverwaltung und Verwaltungsgemeinschaft:
Marienbrunnen am Marktplatz:
Knaufmuseum im ehemaligen Rentamt:
Alle Aufnahmen entstanden während eines Kurzbesuchs am 08.03.2022.
BRUCHSAL
(45.600 Einwohner, 114 m ü. NHN) ist eine Stadt am westlichen Rand des Kraichgaus, etwa 20 Kilometer nördlich von Karlsruhe in Baden-Württemberg. Sie ist die Stadt mit dem grössten Spargelmarkt Europas, die bevölkerungsreichste Stadt des Landkreises Karlsruhe und ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden. Bis 1972 war Bruchsal Sitz des gleichnamigen Landkreises, der im Zuge der Kreisreform zum 1. Januar 1973 im Landkreis Karlsruhe aufging. Um das Jahr 1955 überschritt die Einwohnerzahl die Grenze von 20.000. Deshalb wurde Bruchsal bereits mit Inkrafttreten der baden-württembergischen Gemeindeordnung zum 1. April 1956 zur Grossen Kreisstadt erhoben. Der Name leitet sich aus Bruch für Sumpf und Sal, was entweder als Königshof gedeutet wird oder als Verweis auf Salzgewinnung an der Saalbach. Auf dem heutigen Stadtgebiet befanden sich zwei Siedlungspunkte. Der so genannte Weissenburger Hof auf Höhe der heutigen Peterskirche entstand in der Merowingerzeit (ca 450-700). Daneben gab es den Königshof, dessen genaue Lage aufgrund neuerer archäologischen Forschungen auf Höhe der Stadtkirche vermutet wird. Ein so genanntes Tafelsilberverzeichnis aus dem 12. Jahrhundert lässt keine Schlüsse auf Grösse und Lage des zu diesem Zeitpunkt ehemaligen Königshof zu. Mit den ersten durch einen deutschen König in Bruchsal ausgestellten Urkunde, namentlich durch Otto II. am 18. und 19. Januar 976, ist Bruchsal auch erstmals urkundlich belegt. Bereits sein Vater Otto I. hatte Bruchsal zwei mal aufgesucht, allerdings ohne dort Regierungsgeschäfte zu vollziehen. Im Oktober 980 hielt sich der Otto II. ein zweites mal für zwei Tage in Bruchsal auf. Sein Sohn Otto III. kam drei mal für insgesamt 6 Tage an den Bruchsaler Königshof. 994, 996 und 1000. König Heinrichs II. Aufenthalt am Bruchsaler Hof diente vor allem der Machtsicherung gegenüber dem Herzogtum Schwaben. Er empfing hier die Unterwerfung des schwäbischen Herzogs. Am 3. Oktober 1002 übertrug er den Königshof an den Salier Otto von Kärnten, nachdem dieser zuvor zur Abgabe seiner Besitzungen in Worms gezwungen war. Damit hatte Bruchsal seine regionale Bedeutung als Königshof verloren. Ottos Sohn Konrad von Kärnten gab den Königshof weiter an den salischen König Heinrich III., der ihn wenig später, im Jahr 1056, ans Hochstift Speyer übertug. 1067 hielt sich mit Heinrich VI. letztmalig ein deutscher Kaiser in Bruchsal auf. In den Jahren 1774, 1824 und 1876 kam es in Bruchsal zu heftigen Überschwemmungen. Die bislang grösste Flut ereignete sich Anfang Mai 1931, als nach langanhaltendem Regen die Saalbach das Wasser nicht mehr tragen konnte, in der Entenflusssiedlung ein Damm brach und für mehrere Tage die Innenstadt zwischen Holzmarkt und Bahnhof bis zu 120 cm unter Wasser stand. Zentrum des kulturellen Lebens in der Stadt ist das 1987 fertig gestellte Bürgerzentrum in der Innenstadt. Ein professionelles Theater, die Badische Landesbühne, hat hier seinen Sitz, in den drei unterschiedlich grossen Sälen finden aber auch Veranstaltungen anderer Anbieter statt. Auch im Bereich Sport ist Bruchsal bestens ausgestattet: Die Freizeit kann man im Winter im jüngst renovierten Hallenbad mit grosser Sauna-Landschaft oder im Sommer in einem der Freibäder, auf dem Golfplatz oder auf den Sportanlagen oder Tennisplätzen der zahlreichen Vereine verbringen. Die reizvolle Kraichgaulandschaft mit ausgedehnten Wäldern, Seen, Wiesen und Feldern lädt zum Erkunden zu Fuss oder per Fahrrad ein. Heute ist die Stadt Bruchsal ein moderner Wirtschaftsstandort mit einem stimmigen Branchen-Mix. Neben grossen Arbeitgebern wie SEW und John Deere sorgen viele mittelständische Unternehmen und Dienstleistungsbetriebe dafür, dass die Bürger Arbeit haben und die Stadt die notwendigen Steuereinnahmen. Bruchsal liegt an der Badischen Spargelstrasse und beherbergt einen von Europas grössten Spargelmärkten. In guten Erntejahren werden hier bis zu 40.000 Zentner badischen Qualitätsspargels vermarktet.
Strassen- und Gleisansicht des Bahnhofs Bruchsal:

Der Spatzenturm war ein Wasserturm am Saalbach. Reste davon sind noch erhalten. Der 12 bis 15 Meter hohe Turm war an an seiner Westseite mit einem Vorbau versehen, der als Zugang diente. Errichtet wurde der Turm 1721 auf Weisung Damian Hugo von Schönborns und diente dem Bauhof, der zum Bau des Bruchsaler Schlosses benötigt wurde, als Wasserturm, weswegen Schönborn auf die rasche Fertigstellung des Turmes drängte. Der Turm wurde beim Bombenangriff auf Bruchsal 1945 nur leicht beschädigt, dennoch nicht wieder hergestellt. Er wurde auf das Erdgeschoss zurückgebaut, das Eingangsportal abgebrochen und zur Trafostation umgewidmet, als welche er heute noch fungiert. Die heute auf der Südseite befindlichen vier Fenster haben nichts mit den ursprünglichen Fenstern zu tun:
Lutherkirche:
Schloss Bruchsal (weitere Bilder unter Schlösser):
Damianstor am Schloss:
Amtsgericht im Kanzleibau des Schlosses:
Finanzamt im Grossen Dienerbau des Schlosses:
Das Schiesshaus Belvedere auf dem Steinsberg:
Über dem neuen Wasserreservoir wurde ein eingeschossiges Wasserhaus (Lusthaus), auch Wasserburg oder Wasserschloss genannt, gebaut. In den späteren Jahren wurde das Gebäude als „Die Reserve“ bezeichnet. 1803 ging die „Reserve“ in den Besitz des Grossherogtum Baden über. Das Schloss und die Nebengebäude wurden von der Markgräfin Amalie von Baden bis zu ihrem Tode 1832 genutzt. Nachdem die Wasserversorgung des Schlosses nicht mehr von der „Reserve“ erfolgte, wurde das Lusthaus 1892 aufgestockt und in ein Schulhaus, das heutige Schönborn-Gymnasium, umgewandelt:
Blick von der Andreastafel südlich des Stadtparks auf Bruchsal mit Bergfried, Stadtkirche und Wasserturm des ehemaligen Schlachthofs:
St. Paulusheim:
Saalbach in Höhe Schlachthof:
Wasserturm und ehemaliger Schlachthof:
Katholische Pfarrkirche St. Peter:
Blick auf Bergfried und Hofkirche:
Otto-Oppenheimer-Platz:
Bergfried und Bürgerzentrum:
Rathäuser in der Luisenstrasse, am Otto-Oppenheimer-Platz und Am Markt:
Stadtkirche Unsere Liebe Frau:
Alle Aufnahmen entstanden während eines Kurzbesuchs am 04.03.2022.
SIEGEN
(101.500 Einwohner, 267 m ü. NHN) ist eine Grosse kreisangehörige Stadt und die Kreisstadt des Kreises Siegen-Wittgenstein im Regierungsbezirk Arnsberg im Land Nordrhein-Westfalen. Mit knapp über 100.000 Einwohnern ist Siegen eine Grosstadt. Seit Juli 2012 nennt sich Siegen Universitätsstadt. Aus dem geschichtsträchtigen Stahlstandort hat sich vor wenigen Jahren das neue Siegen entwickelt. Der freigelegte Fluss Sieg mit Sitzstufen am Ufer ist ein beliebter Treffpunkt in der Innenstadt. Auch der neue Universitätsstandort im Unteren Schloss belebt das Stadtzentrum. In der Geburtsstadt des Barockmalers Peter Paul Rubens mit dem Siegerlandmuseum und dem Museum für Gegenwartskunst gibt es attraktive Kunstsammlungen zu sehen. Die grünste Grosstadt Deutschlands mit vielen mittelständischen Unternehmen ist besonders für Familien attraktiv. Besondere Highlights in Siegen sind das Altstadtfest und das Siegener Stadtfest im Sommer. Bereits seit 1905 ist im Oberen Schloss das Siegerlandmuseum untergebracht, in dem neun Originalgemälde von Peter Paul Rubens bewundert werden können. Der weltberühmte flämische Barockmaler wurde in Siegen geboren. Überregional bekannt ist auch das Museum für Gegenwartskunst in einem alten Telegraphenamt. Besucher zieht es zudem in das Apollo-Theater in der Unterstadt. Hier, wie in der nahe gelegenen Siegerlandhalle und dem Kulturhaus Lÿz, kann man auch Konzerte und Lesungen erleben. Auf dem Siegberg, hoch über dem namensgebenden Fluss Sieg (aus dem Keltischen, „fliessendes Gewässer“), befand sich seit ca. 1200 eine Höhenburg. Diese war anfangs gemeinschaftlicher Besitz der Erzbischöfe von Köln und der Grafen von Nassau. Später ging sie ganz in nassauischen Besitz über und diente, teilweise umgebaut, als Residenz. Eine Linie der Nassauer mit Stammsitz in Siegen hat bedeutende Persönlichkeiten der europäischen Geschichte hervorgebracht, allen voran im 16. Jahrhundert Wilhelm I. Prinz von Oranien und Graf zu Nassau, genannt „der Schweiger“. Wilhelm brach von seiner Geburtsstadt Dillenburg, nur wenige Kilometer südlich von Siegen gelegen, auf, um zum grossen Befreiungskämpfer der Niederlande zu werden. Historische Zeugnisse der fast 800-jährigen Geschichte säumen heute den Spaziergang durch die Innenstadt, die nach einem schweren Luftangriff 1944 fast vollständig zerstört war. Gleichzeitig ist Siegen eine junge Stadt. An der Universität Siegen absolvieren fast 20.000 Studierende ihre akademische Ausbildung. Ein Meilenstein der jüngeren Stadtgeschichte war 2013 die Offenlegung der Sieg in der Innenstadt, die mit einem Parkplatz überbaut war. Siegen hat eine Oberstadt und eine Unterstadt. Auf dem Siegberg entwickelte sich die mittelalterliche Oberstadt, bestehend aus dem Unteren Schloss, dem Markt mit Rathaus und Nikolaikirche, dem Oberen Schloss mit Park sowie der Altstadt mit teilweise Fachwerkbauten. Die Unterstadt erstreckt sich beiderseits der Sieg. Die baulichen Strukturen sind überwiegend durch die Nachkriegsarchitektur der verschiedenen Epochen gekennzeichnet.
Empfangsgebäude des Siegener Hauptbahnhofs:

Katholische St. Michael-Kirche:
Sender Giersberg:
Oberes Schloss:
Blick vom Oberen Schloss auf das nördliche Siegen mit dem Monte Schlacko im Hintergrund:
Das Siegener Alte Zeughaus an der Burgstrasse liegt zwischen dem Oberen Schloss und der Nikolaikirche. Hier lagerten einst Waffen und Kriegsgerät, heute beherbergen seine bis zu eineinhalb Meter dicken Bruchsteinmauern eine gehobene Gastronomie:
Rathaus:
Evangelische Nikolaikirche:
Katholische Pfarrkirche St. Marien:
Das Laternchen in der im Krieg grösstenteils zerstörten Altstadt Siegens. Stellvertretend für wirklich nur wenige erhaltene schiefergedeckte Fachwerkhäuser, die erahnen lassen, wie schön dieser Teil der Stadt einmal gewesen sein muss:
Aktives Museum Südwestfalen:
Obergraben gegen Fischbacherberg:
Bronzeskulpturen – Hirtengruppe des Künstlers Wolfgang Kreutter in der Alten Poststrasse:
Museum für Gegenwartskunst:
Unteres Schloss mit dem Dicken Turm:
Kulturhaus LYZ:
Das Kreishaus ist Sitz des Kreises Siegen-Wittgenstein:
Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul:
Amts- und Landgericht:
Blick von der Berliner Strasse zum 364 m hohen Häusling mit Sendeturm:
Die neue Oberstadtbrücke mit den 1902 vom Bildhauer Friedrich Reusch geschaffenen Statuen Henner und Frieder:
Alle Aufnahmen entstanden im Zuge eines Tagesbesuches am 28.08.2022.
BAD NAUHEIM
(32.500 Einwohner, 151 m ü. NHN) ist eine Kurstadt und nach Bad Vilbel die zweitgrösste Stadt im hessischen Wetteraukreis in Deutschland. Die Bedeutung Bad Nauheims ist in den Solquellen begründet, die am Fusse des Johannisbergs zutage treten. Ihre Nutzung lässt sich bis in das 5. vorchristliche Jahrhundert zurück verfolgen, als keltische Salzsieder an der Usa siedelten. Fränkische Siedler gründen um 900 n. Chr. das Dörfchen Niwiheim, ein Söderdorf. Auch sie leben von der Salzgewinnung, die in der Römerzeit nicht weitergeführt worden war. Während des Mittelalters betreibt eine Söderzunft die Salzgewinnung. Nauheim wäre sicher ein kleines Städtchen mit bäuerlicher Struktur geblieben, hätte man nicht die heilende Wirkung der salzigen Quellen entdeckt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts verschicken die Bad Nauheimer Sole zur Behandlung Kranker nach Wilhelmsbad und Hanau. Im benachbarten Friedberg nutzen bereits zwei Ärzte die heilende Wirkung des salzigen Wassers. Mit der Gründung der „Ersten Solbadeanstalt zu Nauheim“ beginnt der Aufstieg zum Heilbad. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entstehen neue Badehäuser und immer mehr Unterkünfte für die Kurgäste. Dank des 1846 hervorgebrochenen Grossen Sprudels und des kurze Zeit später erbohrten Friedrich-Wilhelm-Sprudels hat man genug Quellwasser für die Behandlung der zahlreichen Badegäste. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts reichen die bestehenden Badeanlagen für die wachsende Zahl der Kurgäste nicht mehr aus. Auf Veranlassung von Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein entstehen neue Bade- und Kuranlagen im Jugendstil. Die Zahl der Kurgäste steigt auf mehr als 35.000 im Jahr, darunter viele Russen und Amerikaner. Doch auch den weniger begüteten Menschen kann ein Kuraufenthalt ermöglicht werden. Die erste soziale Einrichtung entsteht bereits 1898 durch die Stiftung von Francis Theodora Konitzky. In der Folge wandelt sich das Kurhospital von bescheidenen Anfängen zu einer vielbeachteten Institution. Seit Mitte der fünfziger Jahre etablieren sich in Bad Nauheim zunehmend Kurheime der Versicherungsanstalten des Landes und Bundes. Durch die offenen Kuren der Krankenkassen erlebt Bad Nauheim einen neuen Aufschwung als Sozialbad. Zur Sicherung des Kurbetriebs siedeln sich immer mehr Fachkliniken für Herz- Kreislauferkrankungen an und bescheren dem Herzheilbad eine zweite Blütezeit. 1975 kommen über 60.000 Kurgäste nach Bad Nauheim. Das Kurhaus entwickelt sich zu einem bedeutenden Tagungs- und Kongresszentrum. 1972 werden im Zuge der hessischen Gebietsreform Nieder-Mörlen, Schwalheim, Rödgen, Wisselsheim und Steinfurth eingemeindet. Bad Nauheim ist nun die grösste Stadt des Wetteraukreises.
Den Johannisberg erreicht man über bequeme Fusswege – oder auch mit dem Auto. Oben angekommen, eröffnet sich ein einmaliger Blick über Bad Nauheim, weit hinaus in die Wetterau bis hin zum Vogelsberg und zur Stadt Frankfurt. Bad Nauheims Hausberg befindet sich 268 m über dem Meeresspiegel. Durch seine herausragende Lage war der Johannisberg bereits lange vor dem Christentum Kultstätte heidnischen, keltischen und germanischen Brauchtums. Funde belegen eine Besiedlung bereits in der Stein- und Bronzezeit. Bereits 779 soll hier eine Missionskirche errichtet worden sein. Die Johanniskirche wurde als Tauf- und Mutterkirche zur Urpfarrei der ganzen nördlichen Wetterau. Während der Reformationszeit wurde die Kirche allerdings aufgegeben und verfiel schnell. Einzig der Kirchturm blieb in seinen Grundmauern erhalten und wurde 1866 zum Aussichtsturm umgebaut. Seit 1965 beherbergt der Turm die Volkssternwarte. Nur wenige Schritte von der Volkssternwarte entfernt steht man vor den Überbleibseln eines römischen Signalturms aus dem 2. Jahrhundert, der zum UNESCO Weltkulturerbe Limes gehört. Er ist der besterhaltenste Signalturm entlang des Limes.
Die Volkssternwarte im Johannisbergturm:

Überreste eines römischen Signalturms:
Hinweistafeln auf dem Johannisberg:
Das geschlossene Café Restaurant Johannisberg:
Ausblicke vom Johannisberg auf Bad Nauheim mit seinen Kirchen und Gradierwerken…:
…und auf Friedberg mit seiner Burg:
Treppenauf- und abtieg zum Johannisberg:
Bahnhof Bad Nauheim:
Kurhaus und Jugendstiltheater:
Direkt neben dem Hotel Villa Grunewald befindet sich die Elvis Stele auf dem Elvis-Presley-Platz. Sie wurde am 26. August 1995 eingeweiht und ist seit dem Gedenkstätte für Elvis-Fans aus der ganzen Welt. Blumen und kleine Botschaften werden von den Fans in allen Sprachen der Welt niedergelegt:
Maschinenzentrale und ehem. Saline mit Werkstattgebäude:
Blick vom Bahnhof zum Johannisberg:
Gradierwerke V + IV mit dem Mühlenturm:
Blick zum Steinkopf:
Gradierwerk III mit Wasserrad am Ludwigsbrunnen und Café:
Die Usa am Gradierwerk III:
Gradierwerk II:
Gradierwerk I:
Katholische Pfarrkirche St. Bonifatius:
Jeder Elvis-Fan kennt es, das auf der Usa-Brücke geschossene Foto von Elvis in Uniform, wie er lässig am Geländer lehnt. Die deutschlandweit einmalige Elvis Statue aus Bronze steht seit August 2021 auf der sanierten Brücke:
Evangelische Dankeskirche:
Ein heiß begehrtes Fotomotiv ist die Burgpforte, wo das Bild für das Plattencover von „A Big Hunk O‘ Love“ entstand:
Ein Schmuckstück der Stadtgeschichte Bad Nauheim ist das Gasthaus Zur Krone. Nicht als Gasthaus gedacht, wurde es im Jahre 1661 im fränkischen Fachwerkbaustil errichtet:
Rathaus:
Altes Rathaus am Marktplatz:
Der junge Franklin begleitete seine Eltern James und Sara Roosevelt in den Jahren 1891 bis 1896 zu mehreren Kuraufenthalten nach Bad Nauheim. Während des ersten Aufenthaltes besuchte der Neunjährige für etwa sechs Wochen die städtische Volksschule, die sich von 1869 bis 1902 im späteren Rathausgebäude, Friedrichstrasse 3, befand:
Der Waitzsche Turm:
Der Sprudelhof: