29.07.2024: Zu Beginn des 13. Jahrhunderts hatten die Friedberger eine Technik entwickelt Tuch zu bleichen und exportierten das Friedberger Tuch in alle Welt. Als Ausdruck des Glaubens wie des Bürgerstolzes wurde eine Pfarrkirche von den Ausmassen einer Kathedrale geplant, die die gesamte Bürgerschaft (damals 3000 Frauen, Männer und Kinder) aufnehmen konnte. So wurde über einem romanischen Vorgängerbau, aus dem noch Altar und Taufstein stammen, die gotische Hallenkirche errichtet, ein geistliches wie bürgerliches Symbol. 1306 wurde der Chorraum geweiht, im Laufe des 14. Jahrhunderts wurde das Hauptschiff vollendet. Die geplanten Türme wurden nie vollendet – die Reichsburg fürchtete, dass in den massiv geplanten Türmen Geschütze aufgestellt werden könnten und veranlasste 1410 die endgültige Einstellung des Turmbaus. Seit der Reformation in Friedberg (1528 – 1552) ist die Stadtkirche evangelisch. Der Reichtum der Friedberger hielt sich nicht lange. Im 19 Jahrhundert wurden zahlreiche Kunst- und Kirchenschätze verkauft um Renovierungen zu finanzieren und den Erhalt der Kirche zu sichern. Wer in die Stadtkirche kommt, ist begeistert von der Harmonie des Raumes – der einheitliche Gesamteindruck der Halle entsteht durch die gleiche Höhe von Mittel- und Seitenschiffen und dem Abstand der grossen Säulen. Vor allem aber fasziniert das Licht in der Kirche. Die durchgängig farbigen Fenster verwandeln das natürliche Licht in eine Pracht leuchtenden Scheins, der nach mittelalterlichem Verständnis das Licht im Reich Gottes vorwegnimmt. Die Stadtkirche bietet einen repräsentativen Überblick über sechs Jahrhunderte der Kirchenfensterkunst und verbindet sie zu einem einladenden Ganzen. Der rote Sandstein trägt mit zur warmen Ausstrahlung bei, die zurückhaltende Ausstattung nach einer Innenrenovierung in den 60er Jahren gibt Menschen und Musik einen weiten Raum, der sich frei gestalten lässt:
29.07.2024: Auf 1882 ist der Zeitpunkt des Baus der Marienkirche in der Haagstrasse datiert. Zu dieser Zeit gab es in dem nahezu protestantischen Friedberg wieder fast 1000 Katholiken, für die die St.-Georgs-Kapelle auf der Seewiese nicht mehr ausreichte. Die historisch neugotische Ausstattung aus der Bauzeit ist noch weitgehend zu besichtigen. Auch die ursprüngliche Ausmalung wurde nach einem Brand 1991 wieder vollständig sichtbar gemacht. Besonders bemerkenswert sind die Szenen der Geburt Jesu am Hochaltar. Wenige Meter von der Marienkirche entfernt steht Der Rote Turm aus dem 14. Jahrhundert, der als einziger aus der Vielzahl der Türme der Stadtbefestigung erhalten ist. Die Marienkirche ist auch ausserhalb der Gottesdienstzeiten zur Besichtigung geöffnet:
29.07.2024: Das Wetterau-Museum in direkter Nachbarschaft zur Friedberger Stadtkirche blickt auf eine über 100-jährige Sammlungsgeschichte zurück und versteht sich heute als ein lebendiges Museum für Friedberg und die Wetterau. Einen Schwerpunkt bilden die archäologisch überlieferten Kulturen in der Wetterau von der Steinzeit bis ins frühe Mittelalter, wobei die Epochen der Kelten und der Römer besonderen Raum einnehmen. Schlaglichter auf die Geschichte von Burg und Stadt Friedberg werden mit ausgewählten Exponaten in der stadtgeschichtlichen Abteilung geworfen. Weitere Ausstellungen zeigen die Entwicklung der ländlichen Arbeitswelt in der Wetterau von 1800 bis 1950 sowie einen Friedberger Kolonialwarenladen. Sonderausstellungen und Angebote für Kinder bilden weitere Schwerpunkte der Museumsarbeit. In den Jahren 1912/13 wurde ein schon bestehendes Hausgeviert zwischen Haagstrasse und Schnurgasse ausgebaut, um das seit 1901 bestehende Museum, das Stadtarchiv und die Stadtbibliothek unter einem gemeinsamen Dach zu vereinigen:
29.07.2024: Das Rathaus von Friedberg befindet sich in dem Gebäude an der Mainzer-Tor-Anlage 6, das am 25.11.1912 seiner ursprünglichen Bestimmung als Blindenanstalt übergeben wurde. Für den Entwurf zeichnete das grossherzogliche Hochbauamt in Friedberg veranwortlich:
29.07.2024: Das 1913 von Regierungsbaumeister Friedrich Lohoff erbaute ehemalige Postgebäude zählte zu den repräsentativsten Gebäuden im „neuen Friedberg“ und dient als Beispiel des Bauens vor dem Ersten Weltkrieg, bei dem sich Sachlichkeit und Historismus überlagern. Das ganze Gebäude ist in Renaissanceformen des frühen 17. Jahrhunderts errichtet. Zahlreiche Umbauten vor allem am Seitenflügel und in der Dachzone haben allerdings die Gesamterscheinung beeinträchtigt. 1999 verkauft, beherbergt es heute das Staatliche Schulamt für den Hochtaunus- und Wetteraukreis sowie das Studienseminar für Grund-, Haupt-, Real- und Förderschulen Friedberg:
29.07.2024: Im Jahr 1912 liess der Ortsgewerbeverein Friedberg ein Gewerbevereinsgebäude für die seit 1848 in Friedberg bestehende Gewerbeschule bauen. Das Gebäude ist den Reformbewegungen der Architektur im beginnenden 20. Jahrhundert zuzuordnen, denen an funktionaler und elementarer Gestaltung gelegen war. In diesem Zusammenhang ist etwa die gestaltprägende Stereometrie des Daches anzuführen. Nach der Selbstauflösung des Vereins 1933 beherbergte der Bau verschiedene Schulen, u. a. die Luftschutzschule. Ab April 1947 war das Gebäude Sitz der Amerikanischen Militärregierung in Friedberg. Nach der Wiedergründung des Ortsgewerbevereins 1948 kam es wieder in den Besitz des Vereins und ist seither Vereinssitz. Hauptnutzer ist allerdings die Augustinerschule, die im Haus zahlreiche Räume für ihre Schüler belegt:
29.07.2024: Seit 1850 besitzt Friedberg mit der Eröffnung der Strecke nach Frankfurt am Main einen Eisenbahnanschluss. Viele Streckenverbindungen folgten und spätestens mit der Eröffnung der Strecke nach Friedrichsdorf 1901 genügte der 500 Meter nördlich gelegene Alte Bahnhof den Ansprüchen nicht mehr, so dass Friedberg ein neues Empfangsgebäude und von 1911 bis 1922 erweiterte Bahnhofsanlagen erhielt. Das von 1911 bis 1913 unter der Leitung von Armin Wegner nach dem Entwurf von Regierungsbaumeister Krause im neoklassizistischen Stil erbaute Empfangsgebäude wird von der gestreckten Halle dominiert. Auf dem Parkplatz neben dem Bahnhof steht der 1897/98 errichtete Fürstenbahnhof in Gestalt eines barockisierenden Pavillons für die Besuche des Darmstädter Grossherzogs in seiner Friedberger Residenz. Im Jahr 1917 wurde der Fürstenbahnhof an den 1913 in Betrieb genommenen neuen Bahnhof verlegt. Den alten Bahnhof riss man 1983 für den Bau des City-Parkhauses ab. Im Bahnhof Friedberg (Hessen) hält im Zweistundentakt ein ICE der Linie 26 von Hamburg nach Karlsruhe. Zwei Zugpaare bedienen Schwerin. Ein Zugpaar fährt als Intercity nach Westerland. Mit Ausnahme einzelner HVZ-Verstärkerzüge halten alle verkehrenden Regionalzüge in Friedberg. Dies sind die Regional-Express-Züge Frankfurt Hbf-Siegen (Main-Sieg-Express) und Frankfurt Hbf-Kassel Hbf (Main-Weser-Express), der Mittelhessen-Express, die Züge der Relation Hanau-Giessen sowie die HVZ-Direktzüge der Relation Nidda-Frankfurt Hbf. Ausserdem ist er Anfangs- bzw. Endpunkt der HLB-Züge von/nach Friedrichsdorf, Wölfersheim-Södel und Nidda. Seit dem 28. Mai 1978 ist der Bahnhof Friedberg (Hessen) mit der Linie S6 an das S-Bahn-System Rhein-Main angeschlossen. Diese verkehrt im 30-Minuten-Takt zwischen Friedberg (Hessen) und Frankfurt Süd:
18.07.2024: Als einziges fest bestuhltes Theater im Kreis Bergstrasse hat sich das Parktheater Bensheim erfolgreich zu einem wichtigen kulturellen Treffpunkt in der Region etabliert und hat einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft. Ein abwechslungsreiches Programm mit den Sparten Sprech-, Musik- und Tanztheater sowie Kinder- und Jugendtheater locken neben dem städtischen Spielplan alle Theaterbegeisterten ins Parktheater Bensheim, welches mit dem grossen Saal und der Empore eine tolle Atmosphäre hat. Die Räumlichkeiten des Parktheaters Bensheim wurden ab dem Jahre 1951 zunächst als Kino genutzt, welches bis 1963 existierte. Anschliessend wurde das Gebäude zuerst zu einem Musik- und später zu einem Theaterhaus ausgebaut, welches nach dreissigjähriger Spielzeit Ende der neunziger Jahre umfassend saniert wurde. Das Parktheater, das auch für tolle Kabarett- und Kleinkunstveranstaltungen genutzt wird, zeichnet sich durch moderne Bühnentechnik, exzellente Akustik und ein sehr angenehmes Theatererleben aus. Seit 1986 findet hier jährlich die Verleihung des Getrud-Eysoldt-Ringes statt:
18.07.2024: Mit der umfassenden Sanierung und Erweiterung wird aus dem Bensheimer Bürgerhaus das Kultur- und Kongresszentrum KUKO. Mit seinem neuen und flexiblen Raumangebot, seiner zukunftsweisenden technischen Ausstattung und der Gastronomie auf internationalem Niveau, bietet das Kultur- und Kongresszentrum KUKO ein besonderes Ambiente für vielfältige Veranstaltungen an der Bergstrasse. Mit seiner Lage in Bensheim hat es die Vorteile einer wunderschönen, naturnahen Umgebung und ist gleichzeitig ideal an die Region und die umliegenden Städte, wie Frankfurt, Darmstadt, Heidelberg und Mannheim angebunden. Das Raumkonzept des KUKO gibt Veranstaltern grösstmögliche Gestaltungsräume, um das perfekte Umfeld für unterschiedlichste Events zu kreieren. Ob Konzerte, Shows, Tanzabende, Messen oder private Feiern, das KUKO passt sich an und unterstützt mit hoher Qualität in allen Bereichen:
18.07.2024: Der Dalberger Hof befindet sich unmittelbar an der nordwestlichen ehemaligen Bensheimer Stadtmauer. Teile der alten Stadtmauer wurden in den Adelshof mit eingebaut. Direkt an das Gebäude grenzt das Parktheater, das an Teile des Gebäudes stösst. Der Dalberger Hof wurde wahrscheinlich 1586/87, zusammen mit dem mittlerweile in das Gebäude integrierten Stadtmauerturm, erbaut. Die ehemaligen Besitzer des Hofes, die Familie Dalberg, waren in Bensheim seit dem 15. Jahrhundert begütert. Im Laufe der Geschichte wurde der Dalberger Hof mehrfach umgebaut und verschiedenartig genutzt. So wurden in der Zeit von 1852 bis zur Einweihung der Michaelskirche 1863 evangelische Gottesdienste abgehalten. Eine evangelische Schule wurde 1858 eingerichtet. 1866 ging der Dalberger Hof dann in den Besitz der Stadt Bensheim über, die das Gebäude lange Zeit als Zollamt nutzte. Der Umbau zu einem Restaurant erfolgte in den 1950er Jahren. Im Obergeschoss des Gebäudes wurde im Rahmen der Umbaumassnahmen der sogenannte Wappensaal durch Franz Freyer neu gestaltet. Der Saal wird für verschiedene Veranstaltungen genutzt. Der Dalberger Hof ist ein langgestrecktes zweigeschossiges Gebäude. An der Südseite befindet sich eine konsolgestützte offene Fachwerkgalerie. Der Turm hat einen eigenen in Fachwerk ausgeführten Laubengang: