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Baudenkmäler und Sehenswürdigkeiten

05.08.2023: Der zweigeschossiger Bau von 1561, der an die Nordwestseite des Kirchhofes angrenzt, trägt ein auffallend steiles Satteldach und steht mit der Traufseite zur Hauptstrasse des Ortes. Das Erdgeschoss mit seinen massiven Umfassungswänden wurde als offene Halle konzipiert. Darüber erhebt sich ein Fachwerkgeschoss, das nach der Sanierung in einem leuchtenden Rot den Blickfang des Ensembles bildet. Das Rathaus war bis 1806 nicht nur Sitz der bürgerlichen Vertretung und Verwaltung, sondern zugleich Sitz des Solms-Braunfelsischen Amtes Gambach:

05.08.2023: Die evangelisch reformierte Pfarrkirche wurde 1698 bis 1703 in der Zeit der Herrschaft des Grafen Wilhelm Moritz von Solms-Braunfels erbaut. Dies datiert eine Inschrift des westlichen Turmportals. Die Kirche mit Kirchhof wird von einer mittelalterlichen Kirchhofmauer umgeben, die ursprünglich wehrhaften Charakter besass. Die hohe mittelalterliche Kirchhofummauerung weist noch Reste von Schiessscharten auf. Die Pfarrkirche ist von ihrer Anlage her als protestantische Predigtkirche gestaltet worden, die über einen einheitlichen Innenraum mit der erhöhten Kanzel im Osten im Mittelpunkt verfügt. Auffallend für das Ortsbild ist der hoch herausragende Westturm mit seinem eleganten, dreifach gestaffelten Haubenhelm, der zusammen mit dem historischen Rathaus das Bild des Stadtteils Gambach in besonderem Masse prägt:

05.08.2023: Dem ehemaligen Bahnhof von 1903 südlich des Gambacher Ortskerns ist trotz des Verlustes originaler Bauteile wie z.B. Fenster in der Gesamtform der Charakter eines an Vorbildern des Barock und der Renaissance ausgerichteten Gebäudes erhalten geblieben. Der Gambacher Bahnhof ist in dieser Hinsicht den übrigen dieser aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts stammenden Bahnlinie ähnlich (vgl. etwa Butzbach, Butzbach-Griedel oder Münzenberg). Nicht zuletzt der Zusammenklang dieser Bahnhöfe spricht für eine Bewertung auch des Gambachers als Kulturdenkmal:

05.08.2023: Das alte Ober-Hörgerner Rathaus befindet sich in markanter Lage an der Kreuzung Licher Strasse und Brunnenstrasse. Der zweigeschossige Bau im Erdgeschoss ist massiv, während das Obergeschoss in Fachwerk erscheint. Die Giebelseite zur Licher Strasse enthielt früher Einfahrten für Spritzenwagen. An der Ecke zur Brunnenstrasse befindet sich noch ein altes Halseisen, das wie beim Münzenberger Rathaus im Mittelalter und in der frühen Neuzeit für die öffentliche Strafe des Prangerstellens verwendet wurde. Das Obergeschoss wurde in den vergangenen Jahren vom Putz befreit, sodass das alte Fachwerk wieder zum Vorschein kam. Die Fensteröffnungen wurden wieder in das Fachwerk zurückgeführt. Einzelne Teile des Fachwerks stammen vermutlich noch aus dem 17. Jahrhundert:

05.08.2023: In einer Inschrift unter den Wappen des Grafen Friedrich Wilhelm von Solms-Lich und seiner Gemahlin Wilhelmina Magdalena ist das Datum der Erbauung der Kirche mit 1729 angegeben. Der rechteckige Saalbau mit seinem seitlich angrenzenden Turm prägt die Ansicht des Ortes. Unter einer barocken hölzernen Vorhalle befindet sich im Westen der Hauptzugang des Gebäudes. Über dem Portal sind das bereits beschriebene Wappenfeld des Grafen Friedrich Wilhelm von Solms-Lich und seiner Gemahlin Wilhelmina Magdalena erkennbar. Der Kirchturm an der Nordseite ist noch gotisch, sein gestaffelter Haubenhelm stammt allerdings von 1778, was der Datierung der Wetterfahne zu entnehmen ist. Im Innern der Kirche erblickt man eine dreiseitige Empore, ein Gestühl und eine Kanzel, die der Bauzeit von 1729 zugerechnet werden. Die Orgel wurde 1839 eingebaut:

05.08.2023: Der Bahnhof Münzenberg liegt an der Stammstrecke Butzbach-Lich der Butzbach-Licher Eisenbahn (BLE). Er ging gemeinsam mit der Strecke am 28. März 1904 in Betrieb. Am 27. Mai 1961 wurde hier der Personenverkehr aufgegeben. Der Güterverkehr wurde zum 26. September 1985 zwischen Münzenberg und Trais-Münzenberg eingestellt. Heute ist der Münzenberger Bahnhof Endpunkt der Züge der Museumseisenbahn der Eisenbahnfreunde Wetterau e. V. (EfW). Die Züge befahren die Strecke über Griedel und Rockenberg nach Bad Nauheim Nord. Das Empfangsgebäude des Bahnhofs Münzenberg ist heute ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz:

05.08.2023: In Münzenberg erhebt sich oberhalb des Marktplatzes der steinerne Bau des Rathauses aus dem Jahre 1551, der den lang gezogenen dreieckigen Platz abschliesst. Der Blick auf das Rathaus mit der Burg im Hintergrund bietet ein äusserst reizvolles Bild. Der heutige Massivbau aus dem 16. Jahrhundert, der nur im Obergeschoss auf der Längsseite zum Marktplatz hin Fachwerk zeigt, hatte einen Vorgänger, der vermutlich ganz im Fachwerkstil erbaut worden war. In den Anfängen der Stadtgeschichte stand das Rathaus vermutlich auf Holzständern und war im Erdgeschoss offen. In dieser Halle konnten Versammlungen stattfinden, Gericht abgehalten und Marktstände aufgebaut werden. Möglicherweise fiel der Vorgängerbau des heutigen Rathauses einem der zahlreichen Stadtbrände zum Opfer:

05.08.2023: Die evangelische Pfarrkirche, umgeben von der alten Bruchsteinmauer des ehemaligen Friedhofs, geht auf einen romanischen Bau aus der Gründungszeit der Stadt zurück. Mitte des 13. Jahrhunderts genügte das kleine Gotteshaus nicht mehr den Ansprüchen der aufstrebenden Stadt Münzenberg. Deshalb löste sich die Pfarrei von der Traiser Mutterkirche und begann mit einer Erweiterung der Kirche. Der monumentale Kirchturm und das südliche Seitenschiff wurden angebaut. Eine weitere Umbauphase schloss sich in der Barockzeit an. Die beiden Emporen entstammen der nachreformatorischen Zeit. Sie wurden notwendig, damit mehr Menschen der Predigt zuhören konnten, die seit der Reformation im Mittelpunkt des Gottesdienstes stand. Die Besonderheiten der evangelischen Pfarrkirche stellen vor allem das Taufbecken aus dem 13. Jahrhundert, der gotische Kruzifixus mit Echthaar aus dem 15. Jahrhundert, die spätbarocke Kanzel mit dem reich verzierten Schalldeckel, das Kellergestühl und die beiden Tafelgemälde aus der Reformationszeit dar:

05.08.2023: Als Hattsteiner Hof wird das weiträumige, auf allen Seiten umbaute Gutshofareal des ehemaligen Solms-Laubachischen Wirtschaftshofes bezeichnet, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Süden von Burg Münzenberg in seiner heutigen Form angelegt wurde. Auf diesem Gebiet wurden zunächst die Unterkünfte der provisorischen Bauhandwerker, die mit dem Burgenbau beschäftigt waren, errichtet. Später siedelten sich dort wohl die ersten Kaufleute, Handwerker und Burgmannen an. Aus dieser Zeit stammt noch die Altstädter Pforte, die als Stadttor im Rahmen der Befestigungsanlage ihren Zweck erfüllte. Im 12. Jahrhundert erfolgte die Markt- bzw. Stadtgründung durch Kuno von Münzenberg auf der Nordseite seiner imposanten Burganlage und die Altstadt wurde aufgegeben. Die Bewohner siedelten sich in der auf dem Reissbrett geplanten Neustadt mit ihrem lang gezogenen dreieckigen Marktplatz an, von dem alle Strassen wie die Strahlen der Sonne wegliefen. Nach dem Aussterben der Herren von Falkenstein im Jahre 1418 kamen die Grafen von Solms anteilsmässig in den Besitz von Burg Münzenberg und verfügten als Territorialherren auch über Besitztümer und Rechte in der Stadt. Ihre herrschaftliche Stellung wurde auch durch den Besitz des Gutshofes mit seinen umfassenden Wirtschaftsgebäuden dokumentiert, die die Münzenberger Gesamtanlage begrenzen. Auch heute noch ist die Gesamtanlage Hattsteiner Hof mit ihren inzwischen weitgehend als Wohngebäude genutzten früheren Wirtschaftsgebäuden ein beeindruckendes Ensemble am Fusse der Stauferburg. Ins Auge fällt allerdings ein schlossähnliches, zweigeschossiges Herrenhaus, das aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stammt. Das im barocken Stil erbaute Herrenhaus schliesst auf der Hofseite direkt an einen Gebäudeteil mit rundem Treppenturm an, der dem 16. Jahrhundert zugerechnet wird:

05.08.2023: Mit ihren zwei mächtigen Bergfrieden, dem zwischen ihnen hochaufragendem Giebel und den massiven, teils zinnenbewehrten Mauern ist die Burgruine Münzenberg (oder kurz: Münzenburg) heute das Wahrzeichen der Wetterau. Errichtet wurde sie einst als Manifest des Machtanspruchs der Staufer, jener Familie, die zwischen dem 11. und dem 13. Jahrhundert die römisch-deutschen Könige und Kaiser stellten. Mit damals insgesamt zehn Burgen in der Wetterau demonstrierten und sicherten sie ihren Anspruch auf das Land. Unterstützt wurden sie dabei von örtlichen Adelsgeschlechtern, die ihnen – wie die Familie von Hagen-Arnsburg – als Reichministeriale direkt unterstellt waren. Kuno von Hagen-Arnsburg, der Mitte des 12. Jahrhunderts die Burg errichten liess, nannte sich nach seinem neuen Domizil fortan Kuno von Münzenberg. Durch seine enge Verbindung zu Kaiser Friedrich I. Barbarossa (1122-1190) wurden er und seine Familie zur beherrschenden territorialpolitischen Macht in der Wetterau. Vom ersten Bauabschnitt des 12. Jahrhunderts sind heute noch der östliche und südliche Teil der inneren Ringmauer, der östliche Bergfried und der romanische Palas erhalten. Obwohl Kuno die Anlage nicht vollendete, entsprach sie mit diesen Bauten dem Idealbild einer stauferzeitlichen Burganlage. Die Mauern aus imposanten Buckelquadern und die Rundbögen der Fenster am Palas sind nicht nur typische Elemente für die Architektur der Romanik, wie die Epoche zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert in der Kunstgeschichte genannt wird. Die repräsentativen Wohnbauten mit dem reichen plastischen Schmuck an Säulen und Kapitellen der Fensterarkaden geben auch ein nachdrückliches Zeugnis von Rang und Selbstverständnis ihrer Erbauer. 1255 starben die Münzenberger in männlicher Linie aus. Mehrere Adelsgeschlechter teilten sich infolge die Burg, die bis Anfang des 15. Jahrhunderts als Ganerbenburg, sozusagen eine Art Wohngemeinschaft verschiedener Familien war. Eine davon waren die Herren von Falkenstein. Sie errichteten gegenüber dem Romanischen Palas um 1260 den Falkensteiner Palas. Wie sein Pendant hatte auch er im Obergeschoss einen grossen Saal – seine Fenster zeigen mit ihren Spitzbögen die damals zeitgemässe Formensprache der Gotik. Des Weiteren vollendeten die Falkensteiner die innere äussere Ringmauer und den westlichen Bergfried. Um 1500 schliesslich wurde die Münzenburg u.a. mit der Anlage eines grossen Bollwerks ein letztes Mal verteidigungstechnisch auf den neusten Stand gebracht. Noch vor dem Jahr 1600 begann die, schon nicht mehr bewohnte Burg zur zerfallen, im 30-jährigen Krieg wurde sie vollends zur Ruine. Zur Zeit der Burgenromantik Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Münzenberg als Ausflugsziel entdeckt. Erste Massnahmen zu ihrer Erhaltung folgten und dauern bis heute an. Aber auch als Ruine zeigt die Münzenburg ihren Besuchern und Besucherinnen eindrucksvoll, dass sie zu den bedeutendsten romanischen Burganlagen Deutschlands zählt.

Ansicht aus Südwesten vom Galgenweg:

Vortor im Hirschgarten:

In Höhe Hattsteiner Hof aus Richtung Süden:

Portenturm im Torzwinger:

Burgtor:

Romanischer Palas:

Zwingermauern und Schalentürme:

Östlicher Bergfried:

Blick vom östlichen Bergfried auf die Kernburg mit dem westlichen Bergfried, dem Romanischen Palas (links) und dem Gotischen Palas (rechts):

Blick auf Münzenberg:

Blick nach Ober-Hörgern und Eberstadt:

Aussichtsplattform des östlichen Bergfrieds:

Aufstieg im östlichen Bergfried:

Westl. Bergfried mit Romanischem Palas und Gotischem Palas:

Informationstafel:

Blick aus Richtung Norden in Höhe Ober-Hörgern: