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Andere Profanbauten

21.07.2022: In direkter Nachbarschaft zum Marktplatz und nahe dem Schütting, dem Haus der Kaufmannschaft, steht in der Langenstrasse die Stadtwaage. Die Langenstrasse war im Mittelalter eine von Bremens Hauptverkehrsstrassen und gilt als älteste Kaufmannsstrasse der Stadt. Die Existenz eines Waagehauses in dieser Strasse geht bis auf das Jahr 1440 zurück. Doch schon davor, dokumentiert seit 1330, gab es in Bremen wie an jedem grösseren Handelsplatz im Mittelalter eine Stadtwaage. Über Jahrhunderte war die Stadtwaage die einzige verlässliche Wiegemöglichkeit. Waren, die auf dem Markt verkauft werden sollten oder auf dem Wasser- und Landweg importiert wurden, mussten auf der Stadtwaage gewogen werden, um Kaufleute und Kunden vor Betrug zu schützen oder Abgaben und Steuern auf Waren zu ermitteln bzw. zu kontrollieren. Ende des 16. Jahrhunderts hatte der Fernhandel schliesslich eine Grössenordnung erreicht, die eine neue Stadtwaage mit grösserer Kapazität erforderlich machte. So wurde 1587/88 an Stelle der alten eine neue Stadtwaage errichtet. Der mit Sandstein verzierte Backsteinbau mit prächtiger Renaissance-Fassade mit Volutengiebel war das Werk des Baumeisters Lüder von Bentheim, der rund 20 Jahre später die noch heute zu bewundernde Fassade des ehemals schlichten gotischen Rathauses errichtete:

21.07.2022: Das architektonisch und allegorisch auffälligste Gerichtsgebäude in Bremen ist das unter Denkmalschutz stehende sogenannte Alte Gerichtshaus an der Domsheide 16. In diesem Monumentalbau sind zur Zeit das Landgericht Bremen und Teile der Staatsanwaltschaft sowie des Amtgerichts untergebracht. Von den zerstörerischen Kriegseinwirkungen grösstenteils verschont geblieben, unter Berücksichtigung der Denkmalpflege mehrfach restauriert und modernisiert, fällt das 1895 fertig gestellte Gebäude durch seine aufwendigen handwerklichen Arbeiten und seine überwiegend auf christlicher Ethik beruhenden Allegorien auf.„Dies Haus ist gewidmet dem Rechte zum Schutz – dem Boesen zum Trutz“ ist auf der Widmungstafel an der Ostertorfassade zu lesen. Folgerichtig stellt sich das Gebäude als eindrucksvolles Grossbauwerk vor, von dessen Dachgesims Löwen, Megären- und Medusenhäupter, regenwasserspeiende Drachenköpfe aus Obernkirchener Sandstein oder Kupfer dem Betrachter zunächst einen bedrohlichen aber entschiedenen Eindruck vermitteln. Das Gerichtshaus stellt ein städtebauliches Ensemble dar, das mit seinen Dimensionen und seiner Ausstrahlung das historische Zentrum prägt. Die wuchtigen Rundtürme, die Diamantierung der Fassadensteine und die Granitfensterbänke sowie die vielen Ornamente, Halbreliefs, Bogenfenster und verschiedenen Bauformen entsprechen der wilhelminischen Erbauungszeit im sogenannten historisierenden Baustil. Die Architekten Klingenberg und Weber sahen neben dem notwendigen Zweckbau auch für die bremische Handwerkerschaft eine Gelegenheit, ihr Können zu präsentieren. So beeindrucken die zahlreichen Allegorien wie auch die Handwerkskunst gleichermassen. Als nicht übersehbare christliche Symbole sind die in Glasmosaik dargestellten mosaischen Zehn Gebote über dem Eingang und die Kardinaltugenden über den Fenstern der ersten Etage in der Violenstraße zu erkennen. Darunter veranschaulichen als Tierformen verzierte Kragsteine als sündhafte Lastersymbole den Tugendkampf, der sich in dem ganzen Gebäude an mehreren Stellen wiederholt. An dem Profanbau einer Hansestadt fehlen aber ebenso wenig die Hansewappen aus Majolika wie Symbole von Schifffahrt und Handel. Im Innern ist der Umbruch des bremischen Rechtswesens als aktuelles Thema während der Erbauungszeit durch zahlreiche Allegorien dokumentiert:

21.07.2022: Das Amtsgericht Bremen ist ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit und eines von drei Amtsgerichten im Bezirk des Landgerichtes Bremen und der Freien Hansestadt Bremen. Das Gerichtsgebäude des Amtsgerichtes befindet sich in der Ostertorstr. 25–31. Bei dem am 29. Oktober 1961 fertiggestellten Gerichtsgebäude handelt es sich um einen Neubau, der seit September 1975 über einen Anbau durch eine mehrstöckige Glasbrücke mit dem alten Gerichtsgebäude verbunden ist. In dem Altbau ist das Landgericht Bremen untergebracht:

21.07.2022: Das Bremer Polizeihaus wurde 1906-08 nach Plänen von Carl Börnstein als zentales Dienst- und Verwaltungsgebäude erbaut. Heute sind in dem Komplex neben der Zentrale der Bremer Stadtbibliothek das Hanseatische Oberlandesgericht sowie Verwaltungs- und Oberverwaltungsgericht Bremen untergebracht:

21.07.2022: Bereits seit 1872 prägt das Parkhotel am Hollersee das Bremer Stadtbild. In den ersten Jahrzehnten noch als Ausflugsrestaurant „Parkhaus“, seit 1956 als das Grand Hotel wie man es bis heute kennt. Der eindrucksvolle, denkmalgeschützte Bau gilt als eines der Wahrzeichen Bremens. Hier sind rauschende Feste, leiser Luxus, prominente Besucher und Gäste aus aller Welt zu Hause:

Der Hollersee wird von mehreren Statuen flankiert, die jeweils an den Ecken seines Ufers stehen. Musik und Tanz: aus Marmor als idealisierte Personifikationen von Diedrich Kropp von 1885. Das Skulpturenensemble Vier Jahreszeiten (1991) mit den vier Skulpturen Frühling, Sommer, Herbst und Winter stammt von Bernd Altenstein und wurde anlässlich des 125-jährigen Bestehens des Bürgerparks aufgestellt:

20.07.2022: In der Bauepoche der Jahrhundertwende und im Stil des Historismus entstand das zweigeschossige, verputzte Hafenhaus bzw. Seeamt Bremerhaven mit einem Walmdach einem Mittelrisalit und Rundbogenfenstern sowie einer Dienstwohnung. Das Gebäude wurde 1944 schwer beschädigt und 1949 wieder aufgebaut. Es steht auf einer Verkehrsinsel neben dem Deutschen Auswandererhaus. Seeämter sind heute Gremien, die Unfälle im Schiffsverkehr untersuchen. Es gibt sie in Deutschland in Bremerhaven, Emden, Hamburg, Kiel und Rostock. Unter Vorsitz eines Richters tagen in der Regel vier sachkundige Beisitzer (Kapitäne, Schiffsingenieure, Lotsen, Sachverständige). Als Behörde wurde das Seeamt Bremerhaven 2002 aufgelöst. Die Seeämter sind nun Untersuchungskommissionen der Wasserstrassen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV). Das Haus wird heute für Büros genutzt:

20.07.2022: Der Norddeutsche Lloyd (NDL) aus Bremen betrieb als grösste Reederei von der Weser nicht nur zahlreiche überseeische Liniendienste, sondern auch zum Eigenbedarf eine ansehnliche Schlepperflotte sowie eine rege Personenschifffahrt zwischen Bremen und Bremerhaven sowie nach Helgoland und zu anderen Nordseebädern. So entstand 1911 die Idee, eine Warte- und Speisehalle für die Anlegestelle dieses Bäderdienstes zu errichten. Am 13. August 1912 fasste die Bremerhavener Stadtverordnetenversammlung einen entsprechenden Beschluss. Die Planung übernahm der Bremerhavener Stadtbaurat Julius Hagedorn (1874-1943), der zeitnahen Architekturströmungen nahe stand, wie etwa dem renommierten, 1907 gegründeten Deutschen Werkbund. Hagedorn konnte beim Entwurf der Strandhalle einige Änderungen durchsetzen. So entfiel eine zunächst geplante Galerie im Obergeschoss, und statt einer äusseren Verputzung entstand schließlich ein Klinkerbau, der mit zahlreichen anderen Gebäuden in Bremerhaven baulich korrespondierte. Auch der Einbau eines Aquariums im Kellergeschoss wurde schliesslich festgelegt. 1913 erfolgte die Fertigstellung der Strandhalle. 1958 und 1966/67 wurden umfangreiche Renovierungen vorgenommen, wobei das Gebäude einiges von seiner ursprünglichen Form einbüsste. Im Januar 1987 wurde das baulich marode Lokal geschlossen. Eine gründliche Renovierung führte zu einer Erneuerung der Klinkerfassade, einer Erhöhung des Turms sowie einer gründlichen Neugestaltung im Innern. Am 9. Juli 1989 neu eröffnet, dient die Strandhalle nach wie vor als Restaurant im nostalgischen Dampferstil und vermittelt dem Gast ein gediegenes Stück Bremerhavener Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts:

19.07.2022: Gleich hinter dem Lotsenhaus gelegen findet sich das bereits im Dezember 1923 fertiggestellte und von der Bugsierreederei an der Elbstrasse errichtete, sogenannte Bugsierhaus (heute Leuchtturmweg 3). Dieses ist ein über rechtwinkligem Grundriss angelegtes Reedereigebäude, das im Obergeschoß mit Ziegelziersetzungen geschmückt und seeseitig mit einer Aussichtsplattform ausgestattet ist:

19.07.2022: Am Leuchtturmweg 5 befindet sich das am 21. Oktober 1924 offiziell eingeweihte Lotsenhaus. Es handelt sich bei diesem, so die knappe Beschreibung in der amtlichen Publikation zu den Baudenkmalen in Niedersachsen, um einen schlichten zweigeschossigen Kubus, dessen Mittelachse auf der westlichen Traufseite turmähnlich hervortritt und mit einer Aussichtsplattform abschliesst:

19.07.2022: Die verklinkerte ehemalige Wetterwarte Cuxhaven aus den 1920er Jahren besteht aus einem dreigeschossigen Verwaltungsgebäude mit walmdach und einer prägenden Freitreppe und einem sechsgeschossigen achteckigen Turm. Die früher täglich von 5.00 bis 21.30 Uhr besetzte wetterwarte als wetterdienst und meteorologische Station berichtete regelmässig dem Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Main und der Regionalzentrale Hamburg. Die Warte hatte eine lokale Bedeutung für die Berufs- und Hobbyschifffahrt oder für Bürger, die nach Sturmschäden für die Versicherung Informationen über lokale Wetterereignisse benötigten. Bekannt ist die Meldung des Leiters der Wetterwarte Cuxhaven am Morgen des 16. Februar 1962, also vor der Sturmflut 1962 in der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962: „In den nächsten 18 bis 24 Stunden anhaltender voller Sturm aus West, später Nordwest. Erste Flut um 11.07 Uhr mindestens 1,80 Meter, zweite Flut 23.33 Uhr mehr als zwei Meter über normal erhöht. Nach meiner privaten Auffassung steht eine besorgniserregende Situation bevor, die gefährliche Ausmasse anzunehmen droht“. Die Wetterwarte ist seit 2017 nur noch eine automatisierte Sensorstation. Aktuell hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben Nebenstelle Cuxhaven hier seinen Sitz: