Andere Profanbauten
22.07.2022: Das Amtsgericht Delmenhorst in der Bismarckstrasse 110 ist ein deutsches Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit. Dem Amtsgericht Delmenhorst sind das Landgericht Oldenburg und das Oberlandesgericht Oldenburg übergeordnet. Das Hauptgebäude des Amtsgerichts Delmenhorst wurde 1905 im Stil der Neorenaissance erbaut. Das Gebäude war ursprünglich für drei Richter konzipiert, erwies sich aber trotz Ausbau des Dachgeschosses als zu klein. Seit den 1950er Jahren ist zwar ein Ausbau geplant, aber bislang nicht umgesetzt. Heute werden zusätzliche Räumlichkeiten für das Gericht in dem Helmut-Lange-Haus in der Cramerstraße 183 genutzt:

22.07.2022: Die Villa Lahusen steht in Delmenhorst unmittelbar neben der ehemaligen Fabrik der NWK (Nordwolle). Die Fabrikantenvilla steht unter Denkmalschutz. Christian Lahusen liess ab 1886 unmittelbar neben der Fabrik der Nordwolle ein repräsentatives Wohnhaus errichten. Zu jener Zeit war es üblich, dass sich auch die Villa des Fabrikanten auf dem Fabrikgelände befand. Von den benachbarten Produktionsstätten und Wohnhäusern unterscheidet sie sich schon allein durch ihre Aussenfassade deutlich, da sie der einzige Putzbau der Anlage ist. Die Lage auf dem Areal war klug gewählt, da die vorherrschenden Westwinde das Grundstück vor den unangenehmen Gerüchen des benachbarten Werks schützte:

21.07.2022: Das Parlament in den Stadtstaaten Hamburg und Bremen heisst traditionell Bürgerschaft. In anderen Bundesländern bezeichnet man die Volksvertretung als Abgeordnetenhaus (Berlin) und Landtag. Seit 1966 hat die Bremische Bürgeschaft ihren Sitz auf dem Marktplatz. Die Fraktionen haben ihre Geschäftsstellen in den umliegenden Gebäuden der Innenstadt, da es in der Bürgerschaft selbst an Räumen mangelt:
21.07.2022: Der 2016 als Bremer Landesbank fertiggestellte Neubau ordnet sich selbstbewusst, nobel und mit hanseatischem Understatement in den Domshof nahe des UNESCO-Weltkulturerbes des mittelalterlichen Rathauses von Bremen ein. An der Fassade sind dunkle und harte Klinker pfeilerförmig und in ornamentalen Friesen angeordnet, die dem Gebäude eine dicke, gemauerte Haut verleihen. Innerhalb des vertikalen Rasters der Aussenmauer markieren auffällige, ausdrucksstarke Portale mit halbrunden, nach innen abgestaffelten Portalgewänden die Eingänge und sorgen hier für eine fast archaische Bodenständigkeit, die sowohl mit den umgebenden mittelalterlichen Bauformen als auch mit der ortstypischen Weser-Renaissance in Dialog tritt:
21.07.2022: Der Schütting am Markt in der Bremer Altstadt ist der traditionelle Sitz der Kaufmannschaft. Das Gebäude wurde 1537-38 nach Plänen von Johann dem Buschener erbaut und später mehrfach verändert. 1565 erhielt das Gebäude einen neuen Ostgiebel von Karsten Husmann, 1594 folgte ein Zwerchgiebel von Lüder von Bentheim. Der Renaissancebau wurde 1818 noch einmal überformt und erhielt 1895-98 nach Entwürfen von Max Salzmann und Ernst Ehrhardt sein repräsentatives Portal zum Markt mit der Inschrift „Buten un binnen – wagen un winnen“:
21.07.2022: Die ehemalige Heimstatt der Bremer Bank am Domshof ist architektonisch eine wahre Augenweide. Zwischen 1902 und 1904 nach Plänen der Architekten Albert Dunkel und Diedrich Tölken entstanden, bezaubert das Bauwerk im Stil der Neo-Renaissance mit Türmchen, Giebeln und wohlgefälligen Rundbögen. 1979 erfolgte eine erhebliche Erweiterung, wobei das ursprüngliche Bankgebäude und insbesondere der Eingangsbereich auf der Seite zum Domshof weitgehend erhalten blieben. Von 1980 bis 1990 residierte dort die Bremer Börse, seit 1994 steht das Haus unter Denkmalschutz. Dem Interieur verleihen Fischgrät-Parkett, Toiletten, die eines Opernhauses würdig wären, weisse Säulen und eine spektakuläre Deckenlösung noblen Charakter. 2016 wurde in der Schalterhalle eine Filiale von Manufactum eröffnet:
21.07.2022: In direkter Nachbarschaft zum Marktplatz und nahe dem Schütting, dem Haus der Kaufmannschaft, steht in der Langenstrasse die Stadtwaage. Die Langenstrasse war im Mittelalter eine von Bremens Hauptverkehrsstrassen und gilt als älteste Kaufmannsstrasse der Stadt. Die Existenz eines Waagehauses in dieser Strasse geht bis auf das Jahr 1440 zurück. Doch schon davor, dokumentiert seit 1330, gab es in Bremen wie an jedem grösseren Handelsplatz im Mittelalter eine Stadtwaage. Über Jahrhunderte war die Stadtwaage die einzige verlässliche Wiegemöglichkeit. Waren, die auf dem Markt verkauft werden sollten oder auf dem Wasser- und Landweg importiert wurden, mussten auf der Stadtwaage gewogen werden, um Kaufleute und Kunden vor Betrug zu schützen oder Abgaben und Steuern auf Waren zu ermitteln bzw. zu kontrollieren. Ende des 16. Jahrhunderts hatte der Fernhandel schliesslich eine Grössenordnung erreicht, die eine neue Stadtwaage mit grösserer Kapazität erforderlich machte. So wurde 1587/88 an Stelle der alten eine neue Stadtwaage errichtet. Der mit Sandstein verzierte Backsteinbau mit prächtiger Renaissance-Fassade mit Volutengiebel war das Werk des Baumeisters Lüder von Bentheim, der rund 20 Jahre später die noch heute zu bewundernde Fassade des ehemals schlichten gotischen Rathauses errichtete:

21.07.2022: Das architektonisch und allegorisch auffälligste Gerichtsgebäude in Bremen ist das unter Denkmalschutz stehende sogenannte Alte Gerichtshaus an der Domsheide 16. In diesem Monumentalbau sind zur Zeit das Landgericht Bremen und Teile der Staatsanwaltschaft sowie des Amtgerichts untergebracht. Von den zerstörerischen Kriegseinwirkungen grösstenteils verschont geblieben, unter Berücksichtigung der Denkmalpflege mehrfach restauriert und modernisiert, fällt das 1895 fertig gestellte Gebäude durch seine aufwendigen handwerklichen Arbeiten und seine überwiegend auf christlicher Ethik beruhenden Allegorien auf.„Dies Haus ist gewidmet dem Rechte zum Schutz – dem Boesen zum Trutz“ ist auf der Widmungstafel an der Ostertorfassade zu lesen. Folgerichtig stellt sich das Gebäude als eindrucksvolles Grossbauwerk vor, von dessen Dachgesims Löwen, Megären- und Medusenhäupter, regenwasserspeiende Drachenköpfe aus Obernkirchener Sandstein oder Kupfer dem Betrachter zunächst einen bedrohlichen aber entschiedenen Eindruck vermitteln. Das Gerichtshaus stellt ein städtebauliches Ensemble dar, das mit seinen Dimensionen und seiner Ausstrahlung das historische Zentrum prägt. Die wuchtigen Rundtürme, die Diamantierung der Fassadensteine und die Granitfensterbänke sowie die vielen Ornamente, Halbreliefs, Bogenfenster und verschiedenen Bauformen entsprechen der wilhelminischen Erbauungszeit im sogenannten historisierenden Baustil. Die Architekten Klingenberg und Weber sahen neben dem notwendigen Zweckbau auch für die bremische Handwerkerschaft eine Gelegenheit, ihr Können zu präsentieren. So beeindrucken die zahlreichen Allegorien wie auch die Handwerkskunst gleichermassen. Als nicht übersehbare christliche Symbole sind die in Glasmosaik dargestellten mosaischen Zehn Gebote über dem Eingang und die Kardinaltugenden über den Fenstern der ersten Etage in der Violenstraße zu erkennen. Darunter veranschaulichen als Tierformen verzierte Kragsteine als sündhafte Lastersymbole den Tugendkampf, der sich in dem ganzen Gebäude an mehreren Stellen wiederholt. An dem Profanbau einer Hansestadt fehlen aber ebenso wenig die Hansewappen aus Majolika wie Symbole von Schifffahrt und Handel. Im Innern ist der Umbruch des bremischen Rechtswesens als aktuelles Thema während der Erbauungszeit durch zahlreiche Allegorien dokumentiert:

21.07.2022: Das Amtsgericht Bremen ist ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit und eines von drei Amtsgerichten im Bezirk des Landgerichtes Bremen und der Freien Hansestadt Bremen. Das Gerichtsgebäude des Amtsgerichtes befindet sich in der Ostertorstr. 25–31. Bei dem am 29. Oktober 1961 fertiggestellten Gerichtsgebäude handelt es sich um einen Neubau, der seit September 1975 über einen Anbau durch eine mehrstöckige Glasbrücke mit dem alten Gerichtsgebäude verbunden ist. In dem Altbau ist das Landgericht Bremen untergebracht:
21.07.2022: Das Bremer Polizeihaus wurde 1906-08 nach Plänen von Carl Börnstein als zentales Dienst- und Verwaltungsgebäude erbaut. Heute sind in dem Komplex neben der Zentrale der Bremer Stadtbibliothek das Hanseatische Oberlandesgericht sowie Verwaltungs- und Oberverwaltungsgericht Bremen untergebracht:
