Tages-Archive: 15. Juni 2021
15.06.2021: Die evangelische Kirche in Schwabsburg ist neben dem Burgturm das Wahrzeichen Schwabsburgs. Sie wurde 1892 im neugotischen Stil erbaut. Ihr mächtiger Turm mit den drei markanten Zwischengiebeln des Daches bilden eine Besonderheit in Rheinhessen. Ein Vorgängerbau wurde 1613–1616 errichtet. Der Altarraum beherbergt ein modernes Holzkreuz des Künstlers Gustav Nonnenmacher. Eine bronzene Christusfigur erhebt sich vor dem Kreuz, die Arme einladend erhoben. Der auferstehende Christus lässt die Totenköpfe am Kreuz unter sich. An der Rückseite auf der mächtigen Empore dominiert die Walckerorgel. An den beiden Seiten finden sich fünf grosse Kirchenfenster, die die Evangelisten und Martin Luther zeigen. Das besonders farbenfrohe Fenster im Altarraum zeigt die Auferstehung Jesu. Alle Fenster wurden von der Heidelberger Glasmalerei Heinrich Beiler gestaltet und von Schwabsburger Familien gestiftet:
Blick auf die Kirche von der Burgruine:
15.06.2021: Durch den Bau von Burgen versuchte der staufische König Friedrich II. ein Reichsland als Machtbasis der Krone zu schaffen. Eine dieser Burgen war die 1214 auf einem Bergsporn errichtete Schwabsburg. Sie diente dazu, die Verbindung zwischen dem Reichsgut um Oppenheim und dem Ingelheimer Grund zu sichern. Der Osten, die Angriffsseite, war durch eine 2,80 Meter breite Schildmauer, einen Graben und einen Bergfried besonders geschützt. Im Süden lag der Eingang zur Burg, ein überwölbter Torweg oder ein Torturm, im Südosten der Palas mit seinem repräsentativen Saal. Erhalten blieb von der aufwändig mit Buckelquadern aus Kalkstein verkleideten Burganlage nur der quadratische Bergfried, dem heute allerdings das oberste Geschoss fehlt. Er hat einen Eingang auf halber Höhe im Westen. Im Spätmittelalter waren auch Schultheissen von Oppenheim oder Nierstein Befehlshaber der Burg. Die Burgbesatzungen in Schwabsburg und Oppenheim hatten viele gemeinsame rechtliche Regelungen und konnten mit Hilfe optischer Signale via Wartturm in Nierstein kommunizieren. Auf dem im Jahr 1645 publizierten Kupferstich Matthäus Merians ist die Schwabsburg bereits als Ruine zu sehen. Vermutlich wurde sie im Verlauf des Dreissigjährigen Kriegs zerstört und diente von da an als Steinbruch, bis sie im September 1799 schliesslich bis auf den Bergfried abgebrochen wurde:
15.06.2021: Der Wartturm oberhalb der Stadt Nierstein, nördlich im Roten Hang gelegen, ist der höchste Aussichtspunkt in den Weinbergen mit einem hervorragenden Rundblick über Nierstein bis hin zum Donnersberg, zur Hessischen Bergstrasse, in den Taunus, nach Wiesbaden, Mainz und das Rhein-Main-Gebiet. Zu seinem Bau verwendete man die Steine des abgebrochenen Königsstuhls zwischen Nierstein und Lörzweiler wo 1024 die Fürstenversammlung Kondrad II. zum ersten Salier auf dem deutschen Königsthron wählte. Ursprung des Wartturms: Mittelalterlicher Signalturm aus dem 12. Jahrhundert. Der Wartturm hat eine Höhe einschließlich Brüstung von 10,20 m. Er ist das Niersteiner Wahrzeichen. Hervorgegangen aus einem mittelalterlichen Signalturm, diente er den Winzern lange Zeit als Beobachtungs- und Einsatzzentrale der alljährlichen Starenabwehr. In neuerer Zeit wurde das Bauwerk als Fremdenverkehrsmagnet wiederentdeckt und von rührigen Niersteiner Bürgern in aufwendiger Kleinarbeit neu verputzt und herausgeputzt. Dass die Schönheit des Turms auch nachts wahrgenommen werden kann, ist ein wesentlicher Verdienst der Niersteiner Wartturm-Freunde, mit ihrem Engagement wurde die Beleuchtung des Turms ermöglicht. Er ist begehbar, der Schlüssel ist bei der Stadtverwaltung Nierstein erhältlich:
NIERSTEIN
(8.450 Einwohner, 84 m ü. NHN) ist eine Stadt im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Sie gehört seit dem 1. Juli 2014 der Verbandsgemeinde Rhein-Selz an, deren grösste Kommune sie ist. An einer der landschaftlich schönsten Stellen entlang der Rheinterrassen liegt Nierstein am Rhein. Mit fast 1.000 Hektar Weinbergsfläche ist Nierstein die grösste weinbautreibende Gemeinde am Rhein. Bekannt und in aller Welt begehrt sind Niersteiner Weine vom berühmten Roten Hang mit den Top-Lagen Pettenthal, Hipping, Auflangen, Glöck, Orbel und Schloss Schwabsburg. Gut ausgebaute Wanderwege, mit Blick über den Rhein bis hin zum Taunus und Odenwald, laden zum Wandern und Radfahren ein. Im historischen Ortskern findet der Gast und Weinfreund romantische Weinhöfe, Strausswirtschaften, Weinstuben und Gaststätten, die Herzhaftes aus der regionalen Küche und beste Niersteiner Weine bieten. Vor 2000 Jahren befand sich an der Stelle des heutigen Nierstein eine römische Siedlung, die den Namen Bauconia Nova trug. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Nierstein im Jahre 742. Der fränkische Hausmeier Karlmann, ein Sohn von Karl Martell, schenkte die Marienbasilika in Nierstein samt Zubehör dem 741 errichteten Bistum Würzburg. Das auf altem Königsgut befindliche Reichsdorf wurde 1315 zunächst von Ludwig dem Baier an den Erzbischof von Mainz und 1375 schliesslich an Ruprecht von der Pfalz verpfändet. 1451 werden Weingärten der Grafen von Katzenelnbogen in der Walpe erwähnt. Im 17. Jahrhundert wurden Teile Niersteins während des Dreissigjährigen Kriegs und des Pfälzischen Erbfolgekriegs zerstört. 1797 fiel Nierstein an Frankreich. Ab 1816 gehörte Nierstein zum Grossherzogtum Hessen. Der rheinland-pfälzische Ministerrat entschied am 12. März 2013, der Ortsgemeinde Nierstein die Stadtrechte zu verleihen. Die Ernennungsurkunde wurde am 7. Juni 2013 in einer Feierstunde übergeben. Mit den Stadtrechten sind in Rheinland-Pfalz keine Vorteile gegenüber anderen Gemeinden verbunden.
Empfangsgebäude Bahnhof Nierstein:
Rathaus Nierstein in einem ehemaligen Gutsgebäude:
Evangelische Pfarrkirche mit mittelalterlichen Kirchhofbefestigung mit dem spätromanischen Rundturm:
Herrenhaus Haxthäuser Hof:
Altes Rathaus und aktuell Paläontologische Museum:
Schloss Dalberg-Herding:
Karlmann-Steige zur Pfarrkirche:
Pfarrkirche St. Kilian auf dem Kiliansberg:
Blick von St. Kilian in Richtung Norden auf die Weinlagen des Bruderbergs:
Wartturm Nierstein:
Aussicht vom Wartturm auf den Rhein und Nierstein:
Burgruine Schwabsburg:
Blick von der Burg auf den Niersteiner Ortsteil Schwabsburg und evangelischer Kirche:
Evangelische Kirche Schwabsburg:
Katholische Kirche St. Pankratius: