09.09.2023: Die Stiftskirche war bis zur Reformation ein berühmter Wallfahrtsort zum Grab des Heiligen Goar, dem Missionar und Stadtgründer des gleichnamigen Ortes. Schon Karl der Grosse besuchte dieses Grab. Das Innere der Kirche zieren spätgotische Wandmalereien und Netzgewölbe, eine sehenswerte Pfeilerkanzel und drei hervorragende Grabdenkmäler. Die dreischiffige, romanische Krypta aus dem 11./12. Jahrhundert gilt als die schönste zwischen Köln und Speyer:
09.09.2023: Gleich in der Nachbarschaft zur ehemaligen Stiftskirche steht das ehemalige Stiftsgebäude aus dem Jahr 1724. Im Kern besteht der fünfzehnachsige Putzbau aus Fachwerk und ist wohl noch älter. Das einstige Kloster St. Goar wurde vermutlich im 7. Jahrhundert als eines der ersten deutschen Klöster errichtet. Der Bau beherbergt heute das Finanzamt:
09.09.2023: Das zweigeschossige, giebelständige Wohnhaus hat ein massives Erdgeschoss. Das ehemalige Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert ist heute verputzt. Im Inneren findet man aber teilweise noch die alte Raumaufteilung sowie eine kurze Barocktreppe. Auch der liegende Dachstuhl stammt noch aus dem 18. Jahrhundert. Die Besonderheit dieses Hauses ist die durchschnittlich 2 Meter dicke, mehrmals modifizierte Keller- und Erdgeschossmauer. Möglicherweise gehörte diese Mauer zur Strassenseite früher einmal zur mittelalterlichen Stadtbefestigung. Auf dem Schild an der Aussenfassade des Hauses ist zu erkennen, dass die „Lurelei“ in diesem Haus als Pflegekind ihre Jugendjahre verbrachte. Die Bewohnr des Hauses waren über Jahrhunderte als Fischer, Schiffer und Lotsen tätig. In den letzten Jahren wurde das Haus restauriert:
09.09.2023: Der Häusener Kran gehört zu den ältesten noch erhaltenen Verladekränen am Rhein. Er ist somit Zeugnis der Maschinentechnik des frühen 20. Jahrhunderts im Dienste des Rheinhandels. Aufbau und technische Einrichtung sind fast vollkommen im Zustand der Erbauungszeit erhalten. Der Häusener Kran wurde 1917 von der Maschinenfabrik Jäger, Duisburg, erbaut im Bautyp eines für die damalige Zeit hochmodernen elektrisch betriebenen Vollportal-Drehkranes mit einem um 360 Grad verschwenkbaren Auslegerarm. Das fahrbare Portal mit einer Höhe von 6 Metern bewegt sich auf einer dem Flussverlauf im Bogen folgenden 150 Meter langen Kranbahn. Auf dem Portal sitzt das Kranführerhaus mit dem Auslegerarm und einem Gegengewicht aus Beton. Zunächst betrug die Traglast 10 t bei einer Auslegerlänge von 20 Metern. Da jedoch immer längere Schiffe gebaut wurden, die hier gelöscht werden sollten, die jedoch, bedingt durch den Bogenverlauf des Ufers, nicht mehr nah genug heranfahren konnten, erwies es sich 1924 als unerlässlich den Auslegerarm um 5 Meter auf nunmehr 25 Meter zu verlängern. Gleichzeitig wurde das Gegengewicht von 46 auf 48 t vergrössert. Der Kran wird elektrisch betrieben, die Zuführung erfolgt über eine Stromschiene seitlich der Bahnschiene, die Stromentnahme über einen Mitnehmer. Der Häusener Kran ist von Höhe und Ausladung von silhouettenhafter Wirkung im Ortspanorama und verdeutlicht in Einklang mit dem gut erhaltenen Hafenbecken die mit dem Rheinhandel verbundene Bedeutung des Ortes St. Goarshausen:
09.09.2023: Das Alte Rathaus ist das Herz der Altstadt von St. Goarshausen und stammt aus dem Jahre 1532. Das Gebäude ist heute also über 400 Jahre alt. Bis zum Jahr 1847 diente es als Rathaus und Schulgebäude, anschliessend ging es in privaten Besitz über. Heute dient das alte Rathaus als Aussenstelle des Standesamtes und ist offizielles Trauzimmer. Darüber hinaus kann es für private Feierlichkeiten wie zum Beispiel Weihnachtsfeiern, Geburtstage, Betriebsfeste gemietet werden. Das Alte Rathaus bietet im Eingangsbereich, in gemütlicher Atmosphäre, einen Raum für Präsentationen, Ausstellungen oder als Sekt-Empfangsbereich für Feierlichkeiten. Das Trauzimmer befindet sich im oberen Stockwerk, eingebettet in einer Nische, im Saal des Alten Rathauses. Der Saal fasst ca. 40 Personen und ist mit genügend Tischen und Stühlen bestückt. Die angrenzende Küche verfügt über ausreichend Gedecke, inklusive Bestecken. Das Alte Rathaus wird von der Bürgerinitiative Altstadt betreut:
09.09.2023: Die mit einem kuppelhaubigen Glockenturm versehene, aus Bruchstein gemauerte, 1925 fertig gestellten katholischen Kirche St. Johannes der Täufer, verleiht dem Stadtbild eine eigene Note. Im Inneren krönt eine Voutendecke den Saal. Eine bemerkenswerte Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit wurde 1925 von Pfarrer Sand (1919–1929) aus Privatbesitz erworben. Sie wird dem Umkreis Lucas Cranachs des Älteren zugeschrieben. Im Westen schliesst das Pfarrhaus an:
09.09.2023: Wie eine Katze, die zum Sprung auf den Rheinzoll ansetzt – so erscheint die Burg Katz oberhalb von St. Goarshausen. An der nur von aussen zu besichtigenden Burg Katz lässt sich der fortgesetzte Konflikt zwischen den Kurtrierern und den Grafen von Katzenelnbogen ebenso festmachen wie an ihrem Pendant, der Burg Maus. Die Bezeichnung „Katz“ hat der Burg in St. Goarshausen der Volksmund eingetragen, die 1371 eigentlich als Burg Neu-Katzenelnbogen entstanden war. Mit ihr wollten die Grafen von Katzenelnbogen ihre Besitzungen am Rhein und insbesondere die Zollstelle im gegenüberliegenden St. Goar schützen – sowie gleichermassen bewusst ein Gegengewicht zur kurtrierer Burg Maus setzen, welche ihre Zollabfertigung bedrohte. Wie viele Rheinburgen vermag sie den französischen Truppen schlussendlich nicht zu wiederstehen, die Burg wird 1806 zerstört. Es dauert fast ein Jahrhundert, ehe ein historisierender Wiederaufbau 1898 bis 1899 die Ruine zum prächtigen Wohnsitz werden liess. Heute in Privatbesitz, steht die Burg einmal im Jahr zu Rhein in Flammen im Mittelpunkt, wenn von hier aus das Feuerwerk abgeschossen wird und bengalisches Feuer die Burg in rotes Licht taucht:
09.09.2023: Von Eduard Zais, Sohn des Baumeisters Johann Christian Zais, stammen die Pläne für die evangelische Kirche, die 1863 eingeweiht wurde. Aus dem Jahr 1929 stammen die Chorfenster, die neben der schönen Kassettendecke den Raum prägen. Die historische Orgel wurde gebaut vom Orgelbauer Christian Friedrich Voigt (1803-1868) und mit der Kirche im Jahr 1863 eingeweiht. In den 1950er Jahren wurde die Orgel umgebaut, um mehr barocke Orgelwerke spielen zu können. Im Jahr 2006 hat sich die Kirchengemeinde zu einer Restaurierung entschlossen, um die Orgel technisch und klanglich wieder in seiner ursprünglichen Pracht präsentieren zu können:
09.09.2023: Sankt Goarshausen liegt im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz. Die Stadt gehört seit 2002 zum UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal. Als 1845 das neue Schulgebäude in der Mittelstadt erbaut wurde, entschied die Gemeinde, die Schultheisserei vom alten Rathausgebäude in der Burgstrasse dorthin zu verlagern. Anschliessend wurde sie nach Errichtung des Kreishauses kurzzeitig dort eingerichtet. Mit dem Kauf des Lotichius’sches Anwesens und dessen Umbau entstand das heutige Rathaus, welches zudem eine Bürgermeisterwohnung enthält:
09.09.2023: Der Bahnhof Sankt Goarshausen liegt an der rechten Rheinstrecke, hier verkehren die Linie RB 10 (Neuwied – Koblenz – Sankt Goarshausen – Wiesbaden – Frankfurt-Höchst – Frankfurt (Main) HBF der Vias GmbH nach dem Rheinland-Pfalz-Takt täglich im Stundenrhythmus. Bis 1956/57 endete einer der Äste der nassauischen Kleinbahn am Hafenbahnhof und verband den Ort mit Nastätten. Auch war Sankt Goarshausen früher ein Verladebahnhof und D-Zug-Haltestelle. Beim Empfangsgebäude handelt es sich um einen klassizistischen Typenbau von 1862: