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Baudenkmäler und Sehenswürdigkeiten

25.06.2024: Die heutige katholische Pfarrkirche liegt in der Fischbacher Kirchgasse in reizvoller Lage am Ortsrand über dem Talgrund des Fischbaches. 1778-1781 wurde sie an der Stelle eines baufällig gewordenen Gotteshauses errichtet. 1781, das Jahr ihrer Fertigstellung, ist als Maueranker an der Giebelseite eingelassen und auch verschlüsselt im Chronogramm über dem Portal zu lesen. Ursprünglich war der Heilige Matthäus der Kirchenpatron. Mit der Übernahme des Gimbacher Wallfahrtsbildes im Jahre 1830 wurde dann hier vorwiegend die Heilige Dreifaltigkeit verehrt, die dann seit 1956 alleinige Patronin der Fischbacher Kirche ist. Die Dreifaltigkeitskirche vermittelt den Baustil einer dörflichen Kirche des 18. Jahrhunderts. Der einfache Saalbau mit einem dreiseitigen Chorabschluss und Haubendachreiter wird durch schmale Rundbogenfenster gegliedert. Die angebaute Sakristei, Vorhalle und Seitenkapelle sind Ergänzungen der Jahre 1954-1956. Die Dreifaltigkeitskirche ist die älteste Wallfahrtsstätte im Bistum Limburg. Die Pilger kommen überwiegend am Feste der Heiligen Dreifaltigkeit (Sonntag nach Pfingsten) und am dritten Sonntag im September nach Fischbach. Besucht wird das „Gimbacher Wallfahrtsbild von 1717 aus der 1830 abgebrochenen Kapelle beim Gimbacher Hof. Dieses Bild mit der Darstellung des Empfangs Mariens im Himmel durch die Hl. Dreifaltigkeit befindet sich in einer Seitenkapelle der Kirche, zusammen mit einem Glasgemälde des Heiligen Antonius (der Einsiedler, aus der Zeit um 1400) und dem „Roteldisstein, einem frühchristlichen Grabstein aus dem 7. Jahrhundert:

25.06.2024: Umgeben von Wald, Wiesen und Äckern liegt nahe der Bundesstrasse 455 zwischen Kelkheim-Fischbach und Königstein-Schneidhain der Rettershof. Der aus einem Kloster hervorgegangene beliebte Ausflugsort besteht heute aus drei Gebäudekomplexen, dem Hofgut mit Reitbetrieb, dem Schlosshotel mit Restaurant für gehobene Ansprüche und am Waldrand gegenüber die Waldgaststätte Zum fröhlichen
Landmann.

Waldgaststätte Zum fröhlichen Landmann – Die Familie von Richter-Rettershof erbaute 1938 jenseits des Teiches das Café-Restaurant. Dort konnte sie die Produkte des Gutsbetriebs (Milch, Eier, Fleisch und Obst) besser verwerten. Zuvor musste jedoch der Platz für das Gebäude durch Sprengen des Felsens, der bis an den Teich reichte, geschaffen werden. Die dadurch gewonnenen Steine fanden für den Bau der Privatstrasse hin zur heutigen Bundesstrasse Verwendung. Nach dem Ankauf durch die Stadt Kelkheim wurde das Café-Restaurant 1983/84 umgestaltet und erneuert. Ein neuer
Pächter konnte die Waldgaststätte am 20. August 1984 wieder eröffnen. Bis heute machen Wanderer hier Rast oder nehmen den Rettershof als Start für eine der vielen Rad- und Wanderwege:

Hofgut Retters – Das Hofgut in Fachwerkbauweise als Vierseithof entstand in seiner heutigen Form im Stile des Historizismus in den 1920er- und 1930er-Jahren unter der Führung der Familie von Richter-Rettershof. Den Abschluss bildete das 1936 errichtete Torhaus mit reichen Ausschmückungen an der Fassade sowie den Wappen der verschiedenen historischen Herrschaften und mit Retters verbundenen Adelshäusern, die in das schmiedeeiserne Tor aus dem Jahr 1932 eingelassen sind. Die meisten Ausschmückungen an den Wänden des Gutshofs, zumeist Fassadensprüche zum Thema Pferd und Reiterei, stammen direkt von Felix und Hertha von Richter-Rettershof, die in den 1930er-Jahren begannen, den Hof mit Verzierungen dieser Art auszugestalten. Auch die reichlich anzutreffenden Jagdtrophäen und anderer Zierrat, darunter Heiligenfiguren und Wappensteine, stammen aus dieser Zeit. Zudem wurden in der Folge einige, etwas abseits gelegene Zweckbauten, zur Bewirtschaftung errichtet. Im Jahr 2000 kam eine große Reithalle im Osten des Gestüts hinzu:

Herrenhaus – Das 1884/85 von Frederik Rodewald erbaute Schloss (das Baujahr 1885 befindet sich auf einem wappenartig gestalteten Stein über dem nördlichen Eingang) wurde 1983 auf Grund seiner künstlerischen und geschichtlichen Bedeutung als kulturdenkmal in das Denkmalbuch des Landes Hessen aufgenommen. Dem in seiner Art im Main-Taunus-Kreis einmaligen Bauwerk kommt auf Grund seiner stattlichen Bauform, seinem vielgestaltigen Baukörper mit reicher Dachlandschaft, Giebeln, Erkern und dem turmartigen Aufbau sowie seinen architektonischen Details (in Sandstein gehauene Wappensteine, ornamentierte Sturz- und Brüstungsfelder, Simse und Zinnenkränze) und der Vielfalt der Baumaterialien (Sandstein, wahrscheinlich Pfalz, und Mammolshainer Bruchstein) besondere Bedeutung zu. Nach dem Ankauf durch die Stadt Kelkheim (Taunus) 1980 suchte man alsbald eine sinnvolle neue Nutzung für das Baudenkmal. Nach vielfachen Überlegungen wurde im Juli 1983 mit der kostenintensiven Sanierung des Schlosses und dem Umbau zu einem Hotel und Schulungszentrum begonnen. Hinzu kam der Neubau eines Bettentraktes am Hang, der durch einen Glaskuppelgang an das Schloss angebunden ist und sich mit seiner Kupferbedeckung harmonisch in die Landschaft einfügt. Am 25. Dezember 1984 konnte das Schlosshotel Rettershof mit 69 Betten in 35 Zimmern und mit drei Restauranträumen eröffnet werden:

09.06.2024: Der Bahnhof Wetzlar ist ein Keilbahnhof, in dem die Lahntalbahn in die Dillstrecke einmündet. Im Gegensatz zu den meisten Keilbahnhöfen befindet sich das Empfangsgebäude nicht im Keil zwischen den sich trennenden Strecken, sondern seitlich an den Gleisen der Lahntalbahn. Zusammen mit dem angrenzenden zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) ist er der wichtigste ÖPNV-Knoten Wetzlars. Der Bahnhof Wetzlar besitzt fünf Bahnsteiggleise. Er ist Station für Regionalbahn, Regional-Express und die Intercity-Linie 34 Frankfurt–Dortmund/Münster (–Norddeich). Als Bahnhöfe für die Stadt Wetzlar fungierten seit der Eröffnung der Lahntalbahn III (Wetzlar – Nassau) am 10.1.1863 nacheinander drei Bahnhofsbauten. Der älteste Bahnhof, der 1862 fertggestellt wurde stand auf der Gemarkung der damals noch selbständigen Gemeinde Niedergirmes. 1917 wurde westlich des bis heute erhaltenen, wenn auch stark veränderten Bahnhofs ein neue Empfangsgebäude im Jugendstil eröffnet. Er wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, aber wieder aufgebaut. 1985 wurde er abgebrochen und 1986 durch den heutigen kubischen Bau ersetzt, der im oberen Gebäudeteil das zentrale Stellwerk enthält:

08.06.2024: Das Haus wurde in der Mitte des 15. Jahrhunderts vom Rheinschiffer Peter Ackermann errichtet. Durch dendrochronologische Untersuchungen konnten die Balken des Fachwerks auf 1438 datiert werden. 1450 wurde das gesamte Anwesen (wohl an Fronleichnam) eingeweiht, was auch die Inschrift über dem Haustor bezeugt. Zum Winzerhof gehören ein Garten und ein Kelterhaus, worin noch zwei Hochkeller und ein Ziehbrunnen erhalten sind. Das Kelterhaus stammt spätestens aus dem 13. Jahrhundert, was durch das spätromanische Ährenmauerwerk dort bezeugt wird. Das Bauwerk wurde in Ständerbauweise errichtet, bei der die senkrechten Balken jeweils aus einem einzigen Stamm bestehen. In diese Stämme wurden dann waagerecht verlaufende Balken eingelegt. Das Anwesen stand im Besitz des Reichsritters Franz von Sickingen, woher es auch seinen heutigen Namen hat. Es ist als eines der ältesten Häuser in Rheinland-Pfalz anzusehen. Seit rund 300 Jahren befindet es sich im Privatbesitz der Familie Petit-Lieberz:

08.06.2024: An der Südostecke des Mauerrings auf der zum Rheinufer vorspringenden ehemaligen Zollbastion steht heute die katholische Pfarrkirche St. Nikolaus. Sie gehörte ehedem zu einem Kapuzinerkloster, das 1685 unter Kurfürst Philipp Wilhelm gegründet und 1802 im Zuge der Säkularisation wieder aufgehoben wurde. Bis zur Einweihung der neuen Kirche benutzten die Kapuziner die Wernerkapelle. Die Kirche entstand zwischen 1688-1705 nach Plänen von Hugo von Traunstein, ein schlichter vierachsiger Saalbau mit hölzerner Tonne, an den rechteckigen eingezogenen Altarraum anschliessend der aussen durch einen Dachreiter betonte ehemalige Mönchschor. Die Einrichtung stammt aus der Erbauungszeit, die furnierten Altaraufsätze sind von 1694, zwei gemalte Antependien stammen aus dem Jahr 1692. Der Heilige Johann Nepomuk von Anfang des 18. Jahrhunderts. Weiterhin finden sich im Gebäude mehrere Olgemälde und ein Kreuzigungsrelief (Anfang 16. Jahrhundert), eine durch Gerhard von Kügelgen gefertigte gute Kopie der Maria Magdalena von Correggio. Aussen an der Nordostecke ist eine steinerne Muttergottes angebracht. An der Südseite der Kirche steht ein schlichtes, dreiflügeliges ehemaliges Gebäude des ehemaligen Kapuzinerklosters, das heute als Pfarrhaus dient (Ende 17. Jahrhundert):

Direkt benachbart befindet sich die Zollbastion aus dem 15. Jahrhundert:

08.06.2024: Das Alte Haus ist eines der bekanntesten mittelalterlichen Fachwerkhäuser am Rhein. Von vielen Rheindichtern besungen, wurde es auch in einigen Filmen Ort der Handlung. So hat Robert Stolz 1932 eine Operette mit dem Titel „Wenn die kleinen Veilchen blühen“ komponiert. Schauplatz dieser Operette ist sein Stammlokal, das Alte Haus. Das Alte Haus, im Jahr 1586 errichtet, ist eines der bekanntesten mittelalterlichen Fachwerkhäuser am Rhein. Seine Anfänge gehen der Inschrift am Haus zufolge auf das Jahr 1368 zurück. Die letze Renovierung wurde im Jahr 2012, als das Dach instand gesetzt wurde, begonnen.  Zwischen 2013 und 2015 wurde die Sanierung fortgeführt, insbesondere der Fachwerkkonstruktion bzw. der Fassade einschliesslich der Fenster. Ausserdem wurden Putze und Wandmalereien innen und aussen instandgesetzt. Hier zieren aufwendige Malereien die Wände, die zwischen Ende des 19. Jahrhunderts und 1920 entstanden sind. Der Loreleyzyklus, den vermutlich der bekannte Kirchenmaler Nikolaus Dauber aus Marburg geschaffen hat, sticht dabei heraus. Das Alte Haus von Bacharach ist ein einzigartiges, stadtbildprägendes Denkmal. Während die Mehrzahl der alten Bürgerbauten durch eine Reihe schwerer Stadtbrände um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert vernichtet wurden, bewahrte das Alte Haus in fast allen Teilen den reichen Charakter rheinischen Fachwerks. Es verfügt über vier Giebel, Ecktürmchen und Rokokotüren. Das Kleinod inmitten des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal ist ein Bauwerk von überregionaler Bedeutung:

08.06.2024: Ein geschichtsträchtiges Haus, im Mittelalter befand sich an der Stelle des Hotels der Kurkölnische Saalhof. Im Inneren hängt seit 1998 eine Gedenktafel der Malerzwillinge Kügelgen, die hier ihre Jugend verbrachten. Ursprünglich war der Kurkölnische Saalhof im Besitz des Kölner Erzstiftes. Hier hatte die Gerichtsbarkeit ihren Sitz. Er war früher wohl das bedeutendste weltliche Bauwerk der Stadt. 1810 riss die französische Verwaltung den Saalhof ab. Nach Ansicht von Experten stammten die Baubestandteile des Kurkölnischen Saalhofes aus der frühen fränkischen Zeit. Bis heute wurde noch keine Abbildung dieses Gebäudes gefunden. Das wieder aufgebaute Gebäude heisst heute Altkölnischer Hof:

08.06.2024: Die Architektur der Peterskirche lässt den Übergang von der mittelrheinischen Spätromanik zur Gotik deutlich werden. Das Gotteshaus wurde in der Zeit vom ausgehenden 12. Jahrhundert bis 1269 als dreischiffige Emporen-Basilika erbaut und Ende des 19. Jahrhunderts erneuert. Der viergeschossige Wandaufriss orientierte sich trotz der weitgehend romanischen Bauweise an der Frühgotik des französischen Kirchenbaus, der in dieser Zeit besonders im Rheinland gern als Vorbild genommen wurde. Der Turm wurde gleich zu Beginn errichtet, wohingegen der Chor erst nach 1350 entstand. Zum Ende des 15. Jahrhunderts waren die Mittelschiff-Gewölbe beendet. Der Grundriss der Peterskirche musste wie bei vielen anderen Kirchen im Mittelrheintal an die räumlichen Gegebenheiten des engen Tales angepasst werden. Der schmale Platz zwischen Berghang und Strasse sowie das ansteigende Gebäude liessen nur eine geringe Länge der Kirche zu. Steil fallen deshalb die Proportionen mit einer Länge von 11 Metern und einer Höhe von 17 Metern aus. An das Querhaus schliesst sich im Osten eine halbkreisförmige Apsis an, flankiert von zwei runden Chortürmen. Dominiert wird das Kirchenbauwerk von dem in das Langhaus einspringenden Westturm, dessen zinnenbekröntes, spätgotisches Obergeschoss aus dem Jahre 1478 stammt. Eine schlanke, achtseitige Dachpyramide aus der gleichen Zeit bildet den Abschluss. Die Orgel der Peterskirche wurde 1826 von den Gebrüdern Stumm (Sulzbach/Hunsrück) in dem historischen Orgelgehäuse aus den Jahren 1792-1793 erbaut. Das zweimanualige Instrument ist weitgehend erhalten und hat heute 26 Register. Von 1194 bis zur Reformation gehörte St. Peter zum Kölner Andreas-Stift. Das Stift stellte den Pfarrer und war im Viertälergebiet zuständig für die kirchliche Gerichtsbarkeit, die ihren Sitz im alten Kurkölnischen Saalhof gegenüber der Kirche hatte. 1810 riss die französische Verwaltung den Saalhof ab, und heute befindet sich der Altkölnische Saal an der Stelle:

08.06.2024: In die Häuserzeile der Oberstrasse eingebaut liegt die 1758 von Hofbaumeister Rabaliatti errichtete katholische Josefskapelle. Sie war von Kurfürst Carl Theodor als Hauskapelle der Lateinschule (Katholisches Gymnasium) gedacht worden. Sie wurde 1760 geweiht. Das dreiachsige Gebäude ist von den benachbarten (und ursprünglich als Schule zugehörigen) Häusern der selben Entstehungszeit durch Pilaster und Walmgiebel mit Dachreiter bei gleicher Firsthöhe nur wenig hervorgehoben. Offensichtlich sollte eine katholische Kirche im evangelischen Bacharach nicht zu deutlich hervortreten. Von 1889 bis 1959 diente die Kirche den armen Dienstmägden Jesu Christi als Klosterkirche. Im Innern Tabernakel aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sowie eine Muttergottes vom Ende des 17. Jahrhunderts: