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22.07.2022: Die Markthalle ist ein vom deutschen Architekten Heinz Stoffregen entworfener und 1920 fertig gestellter Rundbau, der zum Gebäudeensemble des Delmenhorster Rathauses gehört. Sie ersetzte die 1896 in einem Fachwerkbau errichtete erste Markthalle der Stadt, die sich als zu klein und unzweckmäßig erwiesen hatte. Die Halle war ursprünglich durch einen Arkadenganng mit dem Rathaus verbunden, der jedoch 1955 abgerissen wurde. Das Gebäude wird heute als Veranstaltungsort genutzt. Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz:

22.07.2022: Vier Jahre nach dem ursprünglichen Architektur-Wettbewerb wurde 1912 mit dem Bau des Rathauses begonnen. Inzwischen hatte sich der Zeitgeschmack gewandelt, Ornamente waren wieder gefragt. Dies schlug sich auch in der Arbeit des Bremer Architekten Heinz Stoffregen nieder, der Rathausentwurf wurde im Detail korrigiert. Auf den Entwürfen ersetzt teils ans Mittelalter, teils ans Barock erinnernde Ornamentik den nackten Putz. Die Eingangstür wird von einem Tierfries eingefasst, den der Bremer Bildhauer Ernst von Wachold schuf. Stoffregen entwarf ausserdem das Interieur und die Ausstattung des Rathauses, Lederstühle und -sessel, Sofas, Garderobenständer, eine Uhr, diverse Lampen, Fahrradständer, einen Briefkasten, Schrifttafeln, Bilder, Tapeten, Vorhänge, Papierkörbe und Heizkörperverkleidungen. Einige dieser Gegenstände sind erhalten geblieben und befinden sich im Besitz der Stadt Delmenhorst. Tisch und Stühle im grossen Sitzungssaal werden immer noch genutzt. Das Rathaus wurde 1914 fertiggestellt, ab Juni zogen die Behörden ein, am 10. September 1914 tagte der Gesamtstadtrat erstmals im repräsentativen Ratssaal des Neuen Rathauses:

22.07.2022: Anstelle der ersten Kirche in Delmenhorst, die am heutigen Marktplatz gestanden haben soll und die 1538 zerstört wurde, wurde am Kirchplatz eine Fachwerkkirche errichtet. 1614 begründete Graf Anton II. von Oldenburg und Delmenhorst den 1619 beendeten Bau einer neuen Kirche. Sie war vermutlich von dem norddeutschen Künstler Ludwig Münstermann ausgestattet (Altar, Kanzel und sogenannter Gräflicher Stuhl) und bekam eine als Grablege für das Grafenhaus gedachte Gruft. 1789 entstand ein Neubau, dessen Umfassungsmauern (ohne Chorraum) noch heute bestehen. 1908 wurde die Erweiterung der Kirche erforderlich, wobei der Altarraum angebaut und der Turm auf 54 Meter erhöht wurde. Dabei wurde der bisherige Eingang an der Südseite des Turms zur Westseite verlegt. 1967 und 2020 wurde der Innenraum neu gestaltet:

22.07.2022: Die Villa Lahusen steht in Delmenhorst unmittelbar neben der ehemaligen Fabrik der NWK (Nordwolle). Die Fabrikantenvilla steht unter Denkmalschutz. Christian Lahusen liess ab 1886 unmittelbar neben der Fabrik der Nordwolle ein repräsentatives Wohnhaus errichten. Zu jener Zeit war es üblich, dass sich auch die Villa des Fabrikanten auf dem Fabrikgelände befand. Von den benachbarten Produktionsstätten und Wohnhäusern unterscheidet sie sich schon allein durch ihre Aussenfassade deutlich, da sie der einzige Putzbau der Anlage ist. Die Lage auf dem Areal war klug gewählt, da die vorherrschenden Westwinde das Grundstück vor den unangenehmen Gerüchen des benachbarten Werks schützte:

22.07.2022: Inmitten des europaweit einmaligen, denkmalgeschützten Geländes der ehemaligen Norddeutschen Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei (NW&K – landläufig Nordwolle genannt) präsentiert das Nordwestdeutsche Museum für IndustrieKultur in zwei Häusern die Delmenhorster Industrie- und Stadtgeschichte.

Das Fabrikmuseum zeigt auf rund 2300 qm Fläche die wechselhafte Entwicklung der Nordwolle und erschliesst in vielfältiger Weise das umliegende ehemalige Fabrikgelände. Das Turbinenhaus von 1902 – frühere Kraftzentrale und imposante „Kathedrale der Arbeit“ – wird regelmässig für Sonderausstellungen, Konzerte und Theateraufführungen genutzt. Dieser Ort mit seiner einmaligen Atmosphäre kann für Veranstaltungen und Trauungen gemietet werden:

Das Stadtmuseum im Gebäude der früheren Lichtstation von 1884 lädt zu einer Zeitreise durch mehrere Jahrhunderte ein. Beginnend mit der Gründung der Burganlage im Mittelalter bis zur Entwicklung im 20. Jahrhundert wird die Delmenhorster Stadtgeschichte erlebbar:

22.07.2022: Im Jahr 1982 endete die Geschichte der Vereinigten Kammgarnspinnerei (VKS), wie das Unternehmen zuletzt hiess. Es wurde als gründerzeitlicher Ziegelbau ab 1884 errichtet und  ist ein bedeutsames Bauwerk des Industriezeitalters. Ein Grossteil der schönen Backsteinbauten konnte in der ursprünglichen Form erhalten bleiben. In das Alte Kesselhaus von 1902 ist die Volkshochschule einzogen:

22.07.2022: Im Jahr 1982 endete die Geschichte der Vereinigten Kammgarnspinnerei (VKS), wie das Unternehmen zuletzt hiess. Es wurde als gründerzeitlicher Ziegelbau ab 1884 errichtet und  ist ein bedeutsames Bauwerk des Industriezeitalters. Ein Grossteil der schönen Backsteinbauten konnte in der ursprünglichen Form erhalten bleiben, u.a. das Kontorgebäude am Haupttor, das Verwaltungshaus und das Lagerhaus, die beiden Maschinenhäuser von 1892 und 1902, das Kesselhaus von 1902 und der Wasserturm von 1910:

DELMENHORST

(77.500 Einwohner, 7 m ü. NHN) ist eine kreisfreie Stadt im Oldenburger Land in Niedersachsen. Sie gehört zur Metropolregion Nordwest und zum Kommunalverbund Niedersachsen/Bremen. Um 1234 erwarb der Oldenburger Graf Otto I. einen Horsthof an der Delme, der den Namen „de Horst“ trug. Dieser Horsthof, der voraussichtlich um 1247 Standort der Burg Delmenhorst wurde, gilt als Keimzelle der Stadt. Der Name Delmenhorst wird erstmalig in einer Urkunde von 1254 erwähnt. Graf Otto II. (1278 bis 1303), Begründer der älteren Linie Delmenhorst, machte die Burg zu seiner Residenz und liess sich von der Oldenburger Sippschaft die Regentschaft in der sogenannten „Herrschaft Delmenhorst“ zusichern. Während der Regentschaft dieser älteren Linie wurde am 15. Juni 1371 den Bewohnern des Ortes Delmenhorst das Stadtrecht nach Bremer Recht verliehen. Mit der Einweihung der Eisenbahnstrecke zwischen Bremen und Oldenburg begann 1867 für Delmenhorst eine Zeit der rasanten Veränderungen: Die Lage direkt an der Bahnlinie machte die Stadt attraktiv für die Industrie. Da Bremen bis 1888 nicht zum deutschen Zollbund gehörte, mussten auf in Bremen gefertigte Waren Zollabgaben geleistet werden. Die Bremer Kaufleute verlegten deshalb ihre industriellen Unternehmen in das Umland. In den folgenden Jahren änderte sich auch das Bild der Innenstadt. Unter der Regie von Bürgermeister Erich Koch-Weser, der von 1901 bis 1909 im Amt war, wurden ein Wasserwerk, eine Gasanstalt und ein städtisches Elektrizitätswerk gebaut. Koch-Weser initiierte auch den Bau des Delmenhorster Wasserturms, der 1910 fertig gestellt und schnell zum Wahrzeichen der Stadt wurde, sowie den bis 1920 andauernden Bau der vom Bremer Architekten Heinz Stoffregen gestalteten Rathausanlage und der Markthalle. Zudem wurden im Jahr 1906 die Graftanlagen neu gestaltet. Diese Vorhaben prägen bis heute das Bild der Delmenhorster Innenstadt. Die Nachkriegszeit brachte Delmenhorst den nächsten Wachstumsschub. Über 15.000 Flüchtlinge und Vertriebene wurden an der Delme aufgenommen. Nach der Währungsreform im Jahre 1948 stieg auch die Zahl der Beschäftigten wieder rapide an. Dieses lag in erster Linie an der wiedererstarkten Industrie, die vor allem in den Bereichen Metall, Wolle, Textil, Lebensmittel und Linoleum einen internationalen Bekanntheitsgrad erlangte. Nicht nur die Bevölkerung vermehrte sich, auch das Stadtgebiet wuchs an. Im Zuge der Gemeindereform wurde Hasbergen 1974 ein Ortsteil von Delmenhorst. Die Stadt hat eine schöne, sehr ausgedehnte, nicht hektische und so sehr angenehme Fussgängerzone. Hier findet man allerhand Geschäfte, die man hier so gar nicht vermutet hätte. Sie lädt also wirklich ein zu einem schönen Shopping-Tag. Dazu gibt es natürlich alle bekannten Fast-Food Möglichkeiten, auch hier hat man eher die Qual der Wahl. Entspannen kann man sich in Cafés und Restaurants, die alles bekannte anbieten. Man kann leider nur selten gemütlich auf der Strasse sitzen. Aber einkaufen macht hier Spass, auch wenn die Auswahl nicht so gross ist, wie in einer Grossstadt. Für den Reisenden bietet die Fussgängerzone eine schöne Abwechselung. Man kann sich hier sehr gut aufhalten und einfach nur bummeln.

Nördlich der Bahnlinie Oldenburg-Bremen befindet sich in zentraler Lage Delmenhorsts mit dem Nordwolle-Areal eines der grössten Industriedenkmale Europas…Wasserturm:

Fabrik- und Stadtmuseum:

Fabrikantenvilla Lahusen:

Stadtkirche Zur Heiligen Dreifaltigkeit:

Rathaus:

Markthalle:

Modell der Rathausanlage auf dem Rathausplatz:

Delme am Mühlendamm:

Westdelme am Rathausplatz:

Wasserturm:

Amtsgericht:

Restaurant Graft-Werk vor den Toren der Graftanlagen:

Altes Wasserwerk:

Die Lange Strasse ist die 900 Meter lange Haupteinkaufsstrasse:

Katholische Pfarrkirche St. Marien:

Fernmelde Typenturm in der Ludwig-Kaufmann-Strasse:

Bahnhof:

Alle Aufnahmen entstanden während eines Kurzbesuches am 22.07.2022.

21.07.2022: Das Parlament in den Stadtstaaten Hamburg und Bremen heisst traditionell Bürgerschaft. In anderen Bundesländern bezeichnet man die Volksvertretung als Abgeordnetenhaus (Berlin) und Landtag. Seit 1966 hat die Bremische Bürgeschaft ihren Sitz auf dem Marktplatz. Die Fraktionen haben ihre Geschäftsstellen in den umliegenden Gebäuden der Innenstadt, da es in der Bürgerschaft selbst an Räumen mangelt:

21.07.2022: Auf dem Marktplatz vor dem Rathaus steht seit 1404 der Roland, ein 10 m hohes Ritterstandbild aus Sandstein mit gezogenem Schwert als Zeichen der Gerichtsbarkeit und einem erst 16 Jahre später hinzugefügten und etwas unzugehörig wirkenden Schild vor der Brust. Wie in zahlreichen anderen Städten Europas, steht auch der Roland in Bremen als Symbol für die Freiheit der Stadt, die in früherer Zeit aus dem Marktrecht (das symbolisieren Rolands Handschuhe) und der eigenen Gerichtsbarkeit resultierte. Deshalb standen diese Statuen auch meist unmittelbar in Rathausnähe. Der Name Roland geht übrigens auf den Namen des bretonischen Grafen Hruotland (735-778) zurück, der in Diensten Karls des Grossen bei einem Feldzug im heutigen Spanien ums Leben kam und dessen heldenhafter Tod in dem zwischen Ende des 11. und Anfang des 12. Jahrhunderts entstandenen altfranzösischen mit rund 4000 Versen ziemlich umfangreichen Rolandlied besungen wird: