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02.06.2022: Das historische Rathaus in Lüneburg ist eine absolute Besonderheit. Es entstand im Laufe mehrerer Jahrhunderte und beherbergt Gebäude aus vielen Stilepochen. Das Grundgebäude entstand um 1230 und ist bis heute Sitz der Lüneburger Verwaltung. Das Lüneburger Rathaus ist das grösste mittelalterliche Rathaus Norddeutschlands. Der Reichtum der Hanse in Lüneburg spiegelt sich auch im Rathaus wieder. Nur während der Führungen lassen sich die eindrucksvollen Gebäudeteile, wie Gerichtslaube, Fürstensaal, Altes Archiv, Kanzlei und grosse Ratsstube besichtigen, weil sie so kostbar sind. Da das Rathaus keine Kriegsschäden erlitten hatte, ist es wunderbar erhalten. Die meisten Gebäude gehören in die Epoche der norddeutschen Backsteingotik. Nachdem jedoch die gotische Fassade zum Marktplatz durch ein Unwetter 1703 beschädigt wurde, entschied man sich, bis 1720 eine barocke Fassade davor zu stellen. Wenn sie ein Glockenspiel hören, dann kommt es aus dem Rathausturm. Hier befindet sich ein Glockenspiel aus Meissener Porzellan, das regelmässig spielt. Der Boden der Gerichtslaube ist noch im Originalzustand aus dem 14. Jahrhundert und mit Glasplatten abgedeckt. Die Decken- und Wandmalereien sind eindrucksvoll und stellen das Jüngste Gericht dar. Auch die spätgotischen Fenster sind erhalten. Im Raum befindet sich auch eine Truhe, in der das Ratssilber aufbewahrt wurde. Überhaupt war Lüneburg durch das Salz sehr reich geworden, es gab hier im Rathaus den grössten Silberschatz aller deutschen Städte. Der Fürstensaal ist einer der grössten säulenfreien Säle seiner Zeit und damit ein echtes Kunstwerk. An den Wänden finden sich die Lüneburger Fürsten wieder. Die große Ratsstube ist mit Eichenholzschnitzereien und Wandmalereien reich verziert. Der Saal entstand während der Renaissance und ist ein ideales Beispiel dafür, wie die Lüneburger das Rathaus immer wieder durch Anbauten vergrösserten. In der Ratsstube wurden auch die Bürgermeister Lüneburgs gewählt. Die Macht der Lüneburger war so gross, dass sogar das herzogliche Schloss auf der Schattenseite des Rathauses liegt. Dies war zur damaligen Zeit ein Affront, musste aber vom Herzog geduldet werden:

Rathausgarten:

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