26.03.2022: Das Backhaus am Platzborn ist das letzte von ursprünglich 36 Backhäusern in Bebra. Auf dem Stadtplan aus 1775 ist es noch nicht abgebildet, auf dem Kartenblatt 26 der Flurkarte von 1880 ist es eingezeichnet auf dem auch damals unbebauten Grundstück neben dem Hof von Landwirt Georg Holl. Aus dem Kataster der Hessischen Brandversicherung von 1890 ergibt sich, dass es gemeinsamer Besitz von Georg Holl, Konrad Schmidt, Heinrich Keßler, Heinrich Wittich, Christoph Häde, Nikolaus Wittich, Georg Völlkopf und Joseph Sommer war, also von sieben Familien aus der Nachbarschaft gemeinsam betrieben wurde. Um 1930 wurde der Backofen gründlich saniert. Dieser Ofen ist bis heute erhalten. Etwa 30 Bauernbrote passen in den Ofen. Der Ofen wurde auch zum Backen von Kuchen für größere Weihnachtsfeiern, für die Weihnachtsbäckerei, zum Dörren von Obst und für die Zubereitung von Festtagsbraten genutzt. Bis wann das Backhaus regelmässig genutzt wurde, lässt sich nicht mehr erkunden. Zeitzeugen erinnern sich an nur noch gelegentliche Nutzungen in den 1950er Jahren. Der angrenzende Bauernhof der Familie Holl ist 2008 leider abgebrannt. Der 2009 gegründete Verein „Interessengemeinschaft Backhaus am Platzborn e.V.“ verfolgt die Wiederbelebung des letzten Bebraer Backhauses mit viel ehrenamtlichem Engagement. Mit Unterstützung der Stadt Bebra und von heimischen Firmen hat er das Backhaus restauriert. Am 26. Juli 2015 fand bei bestem Wetter die mit einem Gottesdienst eröffnete Einweihungsfeier statt. Mit der Rettung des Backhauses hat man in Bebra dank des Vereins ein Stück Tradition bewahrt und ein historisches Bauwerk saniert und erhalten:
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