15.02.2024: Das Rathaus wurde 1956-1958 nach Plänen des Stuttgarter Architekten Rudolf Lempp erbaut. Es handelt sich um einen vierstöckigen Bau, dessen Mitteltrakt auf Pfeilern erbaut wurde, wodurch das Erdgeschoss an dieser Stelle eine offene Halle ist. Der Eingang des Rathauses befindet sich im Glockenturm, an dem eine normale und eine astronomische Uhr befestigt sind. Im Vorbau befindet sich das Trauzimmer, dessen Fensterfront ein Relief mit der Hochzeitsdarstellung des Kaisers Friedrich II. mit Isabella von England aufweist. Die Rückwand des Ratssaales schmückt ein farbiges Glasfenster mit einer stilisierten Darstellung der Stadt. Bevor an dieser Stelle das Rathaus gebaut wurde befand sich dort das mittelalterliche Franziskanerkloster. Das Kloster wurde nach der Reformation zur städtischen Lateinschule und wurde dann nach der Stadtzerstörung 1689 durch ein barockes Schulhaus ersetzt. Dieses wurde 1945 zerstört. Das spätmittelalterliche Rathaus, der Bürgerhof, stand in der unmittelbaren Nähe des neuen Rathauses, in der Hagenstrasse 3. Es handelte sich dabei um einen spätgotischen, zweigeschossigen Komplex aus mehreren Gebäuden. Von diesem Bau sind in der Bürgerhofstrasse eine offene Halle mit Arkaden zum heutigen Innenhof des Rathauses, eine Pforte mit Spitzbogen, sowie mehrere Fenster zur Hagenstrasse aus dem Jahr 1537 erhalten. Das Archivgewölbe, welches sich ebenfalls im Rathauskomplex befindet stammt aus dem 17. Jahrhundert und wurde 1884 durch Otto Hupp ausgemalt. Aus der selben Zeit stammen auch die Archivschränke. Der östliche Gebäudetrakt des Rathauskomplexes in der Hagenstrasse wurde 1883/84 durch Gabriel von Seidl wiederhergestellt. Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg ist heute nur noch ein vereinfachter Wiederaufbau dieses Traktes zu sehen. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Bau, der im Westen mit einem Treppenturm abgeschlossen ist.1908-1910 wurde in der Hagenstrasse ein Verbindungstrakt zwischen dem damals neu erbauten Cornelianum und dem Rathauskomplex erbaut:
15.02.2024: Das Nibelungenmuseum ist kein Museum im klassischen Sinn, das Relikte sammelt und präsentiert. Mit seinem auf modernen Medien basierenden Konzept fügt sich das Nibelungenmuseum in die lange Tradition der Nibelungen-Rezeptionen ein. Es ist selbst ein Nibelungen-Werk, das über den jahrhundertealten Mythos informiert, ihn interpretiert und mit seiner futuristischen Ausstellungsarchitektur begeistert und provoziert. Das Nibelungenmuseum ist in zwei malerischen Türmen der stauferzeitlichen Stadtmauer integriert, durch die der Besucher mit einem Multimedia-Guide ausgestattet wie durch ein begehbares Hörbuch wandert. Diese Mauer, die im 12. Jahrhundert das damals mächtige Worms umschloss und verteidigte, könnte der Ort gewesen sein, an dem der unbekannte Dichter um das Jahr 1200 die 39 Aventüren (Kapitel) des Nibelungenliedes niederschrieb. Siegfrieds Einzug in Worms und der Königinnen-Streit vor dem Dom sind zwei von vielen Szenen, die in und um Worms spielen. Nicht zu vergessen: die Versenkung des berühmten Nibelungenschatzes durch Hagen im Rhein. Zahlreiche der im Nibelungenlied beschriebenen Personen und Ereignisse sind historisch bezeugt. Und so wie im Lied Dichtung und Wahrheit miteinander verschmelzen, gehen Mythos und Wirklichkeit auch im Nibelungenmuseum eine faszinierende Synthese ein:
15.02.2024: Der Torturm entstand anlässlich der östlichen Stadterweiterung. Er diente als eines der Tore zum Rhein hin. Direkt vor ihm befand sich der Woog, ein angestauter Teich, über den die Fischerbrücke führte. Diese war rheinseitig durch einzusätzliches kleines Aussentor gesichert. Der Turm ragt feldseitig aus der Mauerflucht heraus, der Wehrgang führt stadtseitig an der Aussenseite um das Gebäude herum. Die für die Stauferzeit typischen Buckelquader wurden hier verwendet. Die rheinseitigen Turmecken sind durch je zwei Strebepfeiler verstärkt. Das Erdgeschoss ist eine Torhalle mit spitzbogigem Zugang. Zum Rhein hin gibt es nur kleine Schiessscharten, rückwärts, zur Stadt hin, dagegen grosse Fenster. Der Turm hatte insgesamt vier Geschosse mit hölzernen Decken. Im Raum des ersten Geschosses befand sich ein Kamin. Der heutige Turmhelm stammt erst von 1987. Bei der Stadtzerstörung 1689 brannte der Turm aus. Er wurde ebenfalls 1907 restauriert. Der Turm blieb erhalten, weil er zu dem Mauerabschnitt gehört, der aufgrund seiner Nähe zum Rhein als sehr schlechtes Bauland galt. Die entsprechenden Grundstücke der Befestigung erwiesen sich als unverkäuflich. So setzte sich der Gemeinderat 1838 – ganz entgegen seiner sonst geübten Politik – für den Erhalt des Turmes ein. Während des Zweiten Weltkriegs war hier ein Luftschutzbunker angebaut. Bei dessen Abbruch nach dem Krieg wurde die Bogenlaibung des Tors stark beschädigt. Bis zum Beginn von Sanierungsarbeiten sind Bürgerturm und Torturm eingenetzt:
15.02.2024: Der Bürgerturm, ebenfalls anlässlich der östlichen Stadterweiterung errichtet, ist baugleich mit dem abgegangenem Mayfels und ragt feldseitig aus der Mauerflucht heraus. Hier gibt es nur kleine Schiessscharten, rückwärts, zur Stadt hin, dagegen grosse Fenster. Die für die Stauferzeit typischen Buckelquader wurden hier verbaut. Der Turm ist viergeschossig. Erst 1988 wurden die Zinnen zu Fenstern umgestaltet und ein Turmhelm aufgesetzt. Bis zum Beginn von Sanierungsarbeiten sind Bürgerturm und Torturm eingenetzt:
15.02.2024: Zwischen den Rheinkilometern 443 und 444 verbinden zwei Rheinbrücken die rheinland-pfälzische Stadt Worms sowie Rheinhessen mit hessischen Städten wie Lampertheim und Bürstadt, Darmstadt und Frankfurt. Sie sind die einzigen Strassenbrücken über den Rhein zwischen Mannheim im Süden und Mainz im Norden. Beide Brücken verfügen über kombinierte Fussgänger- und Radfahrwege. Die neue Rheinbrücke führt auf zwei Spuren stadtauswärts über den Rhein auf die hessische Rheinseite. Die alte Nibelungenbrücke mit Brückenturm und Torbogen führt zweispurig auf die rheinland-pfälzische Rheinseite nach Worms hinein. Aufgrund grossem Verkehrszuwachs und wegen Sanierungsbedürftigkeit der alten Nibelungenbrücke wurde am 4. Mai 2005 der Grundstein für die zweite, parallel verlaufende Rheinbrücke wenige Meter flussaufwärts gelegt. Die neue Rheinbrücke wurde, genau wie die alte Brücke, im Freivorbau errichtet und hat die gleichen Stützweiten. Die Bauaufsicht- und leitung lag beim Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz. Der Neubau der Brücke wurde am 12. September 2008 vom rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck, Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee, den Verkehrsministern von Rheinland-Pfalz und Hessen, Hendrik Hering und Alois Rhiel, sowie dem Wormser Oberbürgermeister Michael Kissel, im Rahmen eines Brückenfestes eingeweiht:
15.02.2024: Auf der rheinland-pfälzischen Rheinseite ist der 53 Meter hohe, Nibelungenturm genannte, neuromanische Brückenturm der Alten Wormser Rheinbrücke (Nibelungenbrücke) erhalten, ein monumentaler Turm im Nibelungenstil und repräsentativer Eingang zur Stadt Worms. Er wurde 1900 nach Plänen von Stadtbaumeister Karl Hofmann errichtet. Formal ist der Fahrbahnüberbau in Turmform der ehemaligen Mainzer Pforte nachempfunden. Der Rundbogen ist verziert mit Ornamenten von Augusto Varnesi, Darmstadt. Auf der Westseite des Torbogens befindet sich die Bauinschrift „Erbaut 1897–1900 unter der Regierung Ernst-Ludwigs Grossherzog von Hessen und bei Rhein“. Oberhalb davon wird das kleine Wappen des Grossherzugtums Hessen als Sandsteinrelief dargestellt. Darüber befindet sich eine vergoldete Turmuhr. Unterhalb des Schieferhelms sind ebenfalls in rotem Sandstein die Wappen der drei Provinzhauptstädte des Grossherzogtums angebracht, Mainz für Rheinhessen, Darmstadt für Starkenburg und Giessen für Oberhessen. Auf der Ostseite ziert den Schlussstein des Torbogens eine mit einer Weinkrone bekrönte Fratze. Das Wappen von Worms befindet sich oberhalb der auch auf dieser Seite angebrachten Turmuhr. Die alten Kassenräume auf Fahrbahnniveau wichen nach dem Krieg den Durchbrüchen für Fuss- und Radweg. Direkt über der Durchfahrt befanden sich ursprünglich auf zwei Etagen Dienstwohnungen für die Brückenwärter, später wurden auch die beiden oberen Massivetagen ausgebaut. Darüber befinden sich drei Dachgeschosse mit einem imposanten Schieferhelm. Von den insgesamt acht Etagen oberhalb der Fahrbahn werden heute fünf vom Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder genutzt. In den drei Etagen unterhalb der Fahrbahn im Turmfuss und auf der Aussichtsplattform der Treppenarkade ist heute die Rheingütestation Worms untergebracht. Bis 1945 gab es auf der gegenüber liegenden, heute hessischen Rheinseite einen baugleichen Zwillingsturm. Der Turm auf der hessischen Rheinseite wurde kurz vor Kriegsende zerstört und nicht wieder aufgebaut:
15.02.2024: Die Rheinpegelstandsmessung existiert in Worms bereits seit dem Jahr 1819. Seit den späten 1920er Jahren steht unmittelbar am Rhein das Wormser Pegelhaus, ein turmartiger Rundbau mit einem Kegeldach. Es wird beiderseits umfasst von zwei weiteren, kleinen Gebäuden, die 1855 bei der Anlage der Schiffsbrücke über den Rhein errichtet wurden, also gut 70 Jahre älter als das Pegelhaus sind. Links vom Pegelhaus befindet sich das sogenannte Gelderhaus, das als Zahlstelle für den Brückenzoll der Schiffsbrücke diente. Rechts vom Pegelhaus befindet sich das sogenannte Dammwächterhaus für die Dammwache:
15.02.2024: Das Hagendenkmal an der Wormser Rheinpromenade erinnert an Hagen von Tronje, einen Held aus dem Nibelungenlied. Er soll den sagenumwobenen Nibelungenschatz geraubt und im Rhein versenkt haben. Das Hagendenkmal wurde 1906 als Galvanoplastik von dem Wormser Bildhauer Johann Hirt geschaffen und von Cornelius Wilhelm von Heyl zu Herrnsheim gestiftet. Sein ursprünglicher Platz befand sich bis in die 1930er Jahre im Stadtpark Bürgerweide, im Juni 1932 versetzte man es jedoch an seinen heutigen Standort am Rheinufer:
15.02.2024: Die mittelalterliche Liebfrauenkirche liegt umgeben von Weinbergen. Sie wurde im gotischen Baustil seit 1276 erbaut und ist laut Bauinschrift 1465 vollendet worden. Ursprünglich diente sie als Stiftskirche, an deren Bau die Bürgerschaft von Worms regen Anteil nahm. Sie ist die einzige erhaltene der ehemals zahlreichen gotischen Kirchen in Worms. Die umliegenden Weinberge und ihr Wein, die Liebfrauenmilch, erhielten ihren Namen von der Kirche. Die original Liebfrauenmilch wird noch heute im Umfeld der Kirche angebaut:
15.02.2024: Das Stift und Kloster St. Paulus, ab dem Jahr 1002 erbaut, findet sich inmitten von Worms und ist ein Ort der Ruhe in der quirligen Stadt. Die Stiftskirche wurde ursprünglich als dreischiffige romanische Pfeilerbasilika erbaut, und die steinernen Kuppelhelme der beiden Heidentürme geben der Kirche ihr besonderes Gesicht. Der Chor ist im Gegensatz zu anderen Stiftskirchen fünfseitig geschlossen in guten spätromanischen Formen. Der Westbau trägt eine Achteckkuppel (13. Jahrhundert) und ist flankiert von zwei älteren steingedeckten Rundtürmen (orientalischer Einfluss). Kirche und Kloster gehören dem Dominikanerorden an, der in Worms auch eine Ausbildungsstätte, ein Noviziat, betreibt. Im Innern des Klosters befindet sich ein zauberhafter Innenhof, der für die Öffentlichkeit nicht kontinuierlich geöffnet ist. Zu den Klosterkonzerten gestatten die Dominikaner den Zugang zu der grünen Oase, die allein schon eine Reise wert ist: