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Monats-Archive: März 2024

20.03.2024: Eine Kapelle in Frauenstein wird erstmals im 14. Jahrhundert erwähnt. Im 18. Jahrhundert war die Kirche nächstgelegenes Gotteshaus für die Katholikinnen und Katholiken der Wiesbadener Diaspora. 1953 erfolgte die Kirchenerweiterung mit Glockenturm (vier Glocken), 1989/90 die Renovierung der Pfarrkirche. Die alte Kommunionbank bildet eine Verbindung zu den neuen Sitzbänken. Im Mittelteil der Kommunionbank ist ein Heiratswappen der Stifter (Anton Joseph von Sohlern und seiner Gemahlin Salome Scherer von Hohenkreuzberg) abgebildet. In dem übrigen Schnitzwerk kommen Trauben und Reben vor. In der 1990 neu geschaffenen Pietà-Nische findet sich ein Vesperbild, das vor zirka 500 Jahren aus Lindenholz von einem unbekannten Meister geschnitzt und später aus der Katharinenkapelle in die Pfarrkirche gebracht wurde. Um zirka 1510 entstand das Kreuz an der Nordwand des Kirchenschiffes. Erwähnenswert ist auch die Kanzel, die einst ihren Platz in der Ägidienkirche in Hadamar hatte und um 1660 entstand. Sie wird von einer Traube mit Fruchtgehängen geziert (spätes 17. bis spätes 18. Jahrhundert):

20.03.2024: Nach der frühesten bisher bekannten Urkunde ist Frauenstein 1221 erwähnt worden, Heinrich Bodo von Frauenstein war Zeuge in einem Vergleich. Die Burg Frauenstein ist aber schon älter. Durch eine dendrochronologische Bestimmung eines original verbauten Holzbalkens, der in der Burg gefunden wurde, konnte das Datum in die Zeit um 1184 gelegt werden. Also entstand die Burg im 12. Jahrhundert und ist somit das älteste in Wiesbaden bekannte Bauwerk aus dem frühen Mittelalter. Als weiterer Besitzer der Burg ist Siegfried von Frauenstein 1231 urkundlich erwähnt. Seine Familie, die über mehrere Generationen Erbhofmarschälle des Mainzer Erzstiftes war, errichtete und erweiterte die Burg auf eigenem Grund und Boden. Das Burgdorf gleichen Namens entwickelte sich um die Burg mit ihrer hohen Ringmauer mit Wehrgang und Zinnen herum. Die Burg erhielt eine Vorburg mit Weiher, wie durch Grabungen im Jahre 1943 zum ersten Male bestätigt werden konnte. Mitte des 13. Jahrhunderts fiel die Burg an Philipp von Frauenstein, der ebenfalls ein Mainzer Marschall war. Um 1300 verkaufte Siegfried IV. die von den Vätern ererbte Burg mit allem Grundbesitz und den im Tal wohnenden Hörigen an den Erzbischof Gerhard von Mainz. Die Kurfürsten von Mainz spielten lange Zeit eine wichtige Rolle für die Burg Frauenstein und das gleichnamige Dorf. Kriegerischer Bedrohung ist die Burg im Laufe der Jahrhunderte nur wenig ausgesetzt gewesen. Anfang des 14. Jahrhunderts wurde die Burg zum ersten Mal in ihrer wechselvollen Geschichte von König Albrecht I., dem Sohne Rudolfs von Habsburg, benannt. Im 14. Jahrhundert wurden Lehnsleute der Mainzer Bischöfe als Burgmänner eingesetzt. Im 17. Jahrhundert waren Frauenstein und seine Burg ein Aussenposten des Mainzer Kurfürsten gegen das Herzogtum Nassau. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verlor die Burg ihre Bedeutung als Grenzsperre und wurde nicht weiter instand gehalten. Am 20. November 1996 erstand dann der neu gegründete Burgverein Frauenstein das Burggelände für 1069 Mark. Unter Mithilfe der Frauensteiner Bürger sowie engagierten Spendern von ausserhalb ist es möglich geworden, die Burg zu renovieren und in den Stand zurückzuversetzen, den sie in Zeiten des 16. Jahrhunderts darstellte:

20.03.2024: Als drittes neu errichtetes Erholungsheim für Mitarbeiter aus Industrie und Handel weihte die Deutsche Gesellschaft für Kaufmannserholungsheime im Mai 1913 das Kaiser-Wilhelm-Heim in Wiesbaden ein. Die Gesellschaft hatte das Grundstück, das sich rund 1,5 km vom Bahnhof Chausseehaus entfernt befand, vom Biebricher Magistrat erworben. Der Neubau, den der Wiesbadener Architekt Paul A. Jacobi entworfen hatte, machte 1913 auf die Eröffnungsgäste äusserlich einen imposanten Eindruck, die Innenausstattung war jedoch eher bescheiden gehalten und sollte dem Geschmack und den Gewohnheiten der Angestellten und kleinen Kaufleute entsprechen. Im Erdgeschoss befanden sich neben einem Speisesaal für 200 Personen Gemeinschaftsräume wie ein Rauchsalon für Herren, ein Damenzimmer sowie eine Schreib- und Lesehalle, während in der oberen Etage die Wohnzimmer lagen. Im Nationalsozialismus wurde die Gesellschaft für Kaufmannserholungsheime der NS-Organisation Kraft durch Freude (KdF) zugeordnet und der Deutschen Arbeitsfront unterstellt. Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges wurde das Heim als Lazarett genutzt und zwischen 1945 und 1949 diente es zunächst als Krankenhaus. Erst 1949 konnte das damalige Taunusheim seinen Betrieb als Erholungsstätte wieder voll aufnehmen. 1965 erhielt das Haus nach dem Kaufmann und Gründer der Kaufmannserholungsheime, Joseph Baum, seinen jetzigen Namen. Seit 1984 wird es als Fortbildungsstätte des hessischen Justizministeriums genutzt und ist Sitz des H.B. Wagnitz-Seminars:

20.03.2024: Der Turm ist eine fiktive Nachbildung eines mittelalterlichen Bergfrieds, was typisch für die Zeit um 1900 war. Er befindet sich auf dem 454 Meter hohen Schläferskopf, einem Berg im Taunuskamm. Der Gipfel mit dem Turm liegt im Stadtgebiet der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden, ca. drei Kilometer nordnordwestlich des Stadtteils Klarenthal im Naturpark Rhein-Taunus. Der Name des Schläferskopfs rührt von den dort lebenden Siebenschläfern her. Im Innern des Berges befindet sich der Schläferskopfstollen, der das Kluftgrundwasser aus dem Quarzit des Taunuskamms sammelt. Im Jahr 1883 wurde bereits ein zehn Meter hoher Holzturm auf dem Schläferskopf aufgestellt. Wegen Baufälligkeit wurde er 1900 wieder abgerissen. Von 1905-1906 wurde der 31 Meter hohe Kaiser-Wilhelm-Turm mit Schutz- und Erfrischungsraum auf dem Berg errichtet. Dies geschah auf Anregung des Wiesbadener Verschönerungsvereins und wurde mit Spenden der Wiesbadener Bürger finanziert. Im Innern des Turms befindet sich eine doppelläufige Spindeltreppe, deren Spindeln sich nach dem Prinzip einer Doppelhelix umeinander winden. Sie ermöglicht einen getrennten Auf- und Abstieg. In den Jahren 1907-1908 wurde ein Gastronomiegebäude ergänzt. Der Zugang zum Aussichtsturm erfolgt durch dieses Gebäude. Wegen statischer Probleme war der Turm lange Zeit geschlossen und musste saniert werden. Im Frühjahr 2016 waren die Sanierungsarbeiten abgeschlossen. Es war vorgesehen, den Turm anschliessend über die angegliederte Gaststätte zu deren Öffnungszeiten besteigen zu können. Diese wurde aber kurze Zeit später geschlossen und zwangsversteigert. Die Verfügungsgewalt liegt nun bei der Stadt Wiesbaden, die einen seriösen Betreiber für die Gaststätte sucht, der auch den Schliessdienst für den Aussichtsturm übernimmt. Bis dahin kann der Turm in der Regel nicht bestiegen werden:

19.03.2024: Der Nextower ist ein 2009 errichtetes Hochhaus mit 136 Metern Höhe (Ranking Frankfurt: Platz 26). Das Gebäude ist Teil vom Palaisquartier, das zwischen 2004 und 2010 an der Großen Eschenheimer Strasse in der Innenstadt errichtet wurde. Das Palaisquartier besteht aus vier Gebäuden: Einer verkleinerten Rekonstruktion des barocken Palais Thurn und Taxis, dem hier vorgestellten Bürohochhaus Nextower, dem 99 Meter hohen Jumeirah Frankfurt Hotel sowie dem Einkaufszentrum MyZeil. Der Entwurf für den Nextower stammt aus der Feder vom Frankfurter Architekturbüro KSP Engel und Zimmermann. Es hat in leicht dekonstruktivistischer Manier geknickte Fassaden aus matt schimmerndem Aluminium und Glas. Der Nextower weist auf 32 Geschossen 48.000 Quadratmeter Gesamtfläche auf. Er wurde im Herbst 2011 bezogen, die ersten Mieter waren eine Anwaltskanzlei und eine Unternehmensberatung.

Ansicht vom Main Tower:

19.03.2024: Das Bürohochhaus Gallileo ist 136 Meter hoch und liegt an der Ecke von Gallusanlage und Kaiserstrasse im Bankenviertel mit Blick über die Gallusanlage und seine Parkbepflanzung (Ranking Frankfurt: Platz 26). Im Gallileo Frankfurt ist auch The English Theatre untergebracht, das einzige englischsprachige Theater in Deutschland. Das in Stahlbetonskelett- und Stahlbetonverbundbauweise errichtete Gebäude wurde nach Plänen von Novotny Mähner Assoziierte im Jahre 2000 begonnen und im Frühjahr 2003 für die Dresdner Bank fertiggestellt. Streng genommen hätte das Hochhaus an diesem Ort nicht entstehen dürfen. Denn es gehört formal zum Bahnhofsviertel, und dort sind neue Hochhausstandorte nicht vorgesehen. Durch geschicktes Verhandeln mit der Stadt konnte sich der Bauherr dennoch durchsetzen.Heute wird das Galileo-Hochhaus komplett von der Commerzbank genutzt.

Ansicht vom Main Tower:

19.03.2024: Das Geldmuseum der Deutschen Bundesbank im Frankfurter Stadtteil Bockenheim ist das einzige Geldmuseum in Deutschland. Es möchte zum Verständnis des Geldwesens in seinen vielfältigen Aspekten beitragen. Das Museum wurde 1999 eröffnet und zuletzt von rund 40.000 Besuchern jährlich besucht, ehe es 2014 zur Modernisierung für zwei Jahre geschlossen wurde. Mit einem Gesamtaufwand von 19 Millionen Euro wurde die Ausstellungsfläche durch einen Anbau von 600 auf 1.000 m² erweitert und ein neues Präsentationskonzept realisiert, seit Ende 2016 ist das Geldmuseum wieder geöffnet, der Eintritt ist weiterhin frei. Im selben Gebäude befindet sich die Zentralbibliothek der Deutschen Bundesbank. Es befindet sich zusammen mit der Zentrale der Deutschen Bundesbank auf demselben Gelände. Vor dem Gebäude ist eine Grossskulptur von Erich Hauser aufgestellt:

09.03.2024: Aus einem Text über Wirtheim in dem Band „Historische Stätten in Hessen“ geht hervor, dass sich das Schloss bereits 1369 im Bau befand. Dieses im Renaissancestil durch den Kurfürsten von Mainz errichtete Gebäude war Verwaltungssitz des Kurfürstentums. Zu dem Schloss gehörte ein Gut von 140 Morgen besten Landes. 1426 wird es urkundlich genannt als Herrensitz des Martin von Forstmeister als Lehen von Kurmainz. Über dem Eingang zieht ein Allianz-Wappen die Blicke auf sich. Die Wolfsangel derer von Forstmeister mit dem Kreuz der Kreuzfahrer und dem Beil und Kesselhaken derer von Schleifras, darüber die alte Grafenkrone mit Blattwerk. Nach wechselnden Besitzern erwarben 18 Wirtheimer Bürger im Jahre 1808 für 17.800 Gulden das Gebäude. In der Zeit von 1997 bis 2001 wurde es renoviert und steht heute unter Denkmalschutz. Der linke Schlossteil ist Privatbesitz, während der rechte Teil nach und nach in den Besitz der Gemeinde übergegangen ist. Die ehemaligen Stallungen des Schlosses sind als Wohnhäuser umgebaut. In den ehemaligen Schlossgärten, westlich des Schlosses, sind ebenfalls Neubauten entstanden:

09.03.2024: Als 976 Wirtheim erstmals urkundlich erwähnt wurde, befand sich vermutlich auf dem Platz der heutigen Kirche eine kleine Holzkirche. Im Jahr 1184 stellte Papst Lucius III. die Pfarrei Wirtheim in den besonderen Schutz des Stiftes Peter und Alexander in Aschaffenburg. Zu dieser Zeit befand sich hier wahrscheinlich eine romanische Steinkirche, deren Fundamente bei späteren Umbauarbeiten gefunden wurden. Es ist davon auszugehen, dass der Bau der gotischen Kirche am Ende des 14. Jahrhunderts im Rahmen der Befestigungsanlagen der zur Stadt erhobenen Gemeinde Wirtheim entstand. Das Gebäude wurde als Wehrkirche errichtet, umgeben mit einer hohen Mauer als letzter Verteidigungsring. Die Süd- und Westseite dieser Kirche und der Turm sind heute noch erhalten. 1795 erfolgte eine grundlegende Erneuerung des damals baufälligen Kirchturms. Als das Hauptschiff der Kirche 1861 – 1862 erstmals erweitert wurde, entferne man vorher zwei Anbauten und erhöhte die Kirche um gut einen Meter. Durch die Erhöhung entstand Platz für eine grosse Empore, die über zwei Aussentreppen zu erreichen war. Bei einer zweiten grossen Erweiterung 1936 wurde in nördlicher Richtung ein Seitenschiff angebaut und die Apsis in östlicher Richtung um etwas mehr als 8 Meter verschoben. In den Jahren 1970 – 1971 gestaltete man das Innere der Kirche nach den Vorgaben des II. Vatikanischen Konzils um: