Monats-Archive: Mai 2023
22.05.2023: Den Heiligen Wolfgang und Jacobus geweiht wurde sie 1438 errichtet und diente spätestens seit Ende des 16. Jahrhunderts dem 1369 gegründeten und 1960 aufgelösten Pfründnerspital als Gotteshaus. Das Spital stand alten, pflegebedürftigen Personen aus der Stadt und den Amtsdörfern zur Verfügung. Beim Umbau von 1612 erhielt die Kirche ihre heutige Gestalt mit den nachgotischen Masswerkfenstern, dem Glockentürmchen und dem Eingangsportal im Renaissancestil der Echterzeit. Im inneren sind vor allem die an der Nordwand und im Chor freigelegten Fresken des späten 15. Jahrhunderts bemerkenswert. Sie zeigen hauptsächlich Reste eines eindrucksvoll realistischen Passionszyklus. Die Seitenaltäre (um 1700) und das prächtig gerahmte Maria-Hilf-Bild an der Südwand stammen aus der Stadtpfarrkirche:
22.05.2023: Das Amtsgericht Karlstadt war ein von 1879 bis 1973 bestehendes bayerisches Gesicht der ordentlichen Gerichtsbarkeit mit Sitz in der Stadt Karlstadt. Karlstadt wurde im Jahr 1804 Sitz eines Landgerichts älterer Ordnung. Mit Inkrafttreten des Gerichtsverfassungsgesetzes am 1. Oktober 1879 wurde ein Amtsgericht zu Karlstadt errichtet. Übergeordnete Instanz war das Landgericht Würzburg. 1973 wurde das Amtsgericht dem Amtsgericht Gemünden am Main eingegliedert. Das Amtsgericht war untergebracht in einem zweiflügeligen, zweigeschossigen im Jahr 1902 errichtetem Mansardwalmdachbau mit rundem Eckturm:
22.05.2023: Dieses Spezialmuseum beherbergt eine in Europa wohl einmalige Sammlung alter Maschinen, Werkzeuge, Dokumente, Gesellen- und Meisterstücke aus Spengler-, Klempner-, Flaschner-, Blechner- und Kupferschmiede-Handwerk. Alte Traditionen und Arbeitsweisen sind ebenso zu sehen wie aktuelle, zukunftsweisende Techniken. Die Verbindung aus Vergangenheit, Gegenwart und vor allem Zukunft findet in der futuristisch wirkenden Architektur des Gebäudes seine Umsetzung. Engagierte Helfer und Gönner haben aus ganz Europa ausgefallene Unikate Stück für Stück zusammengetragen und zur Verfügung gestellt. Dank des großen Einsatzes haben Idealisten und Mitglieder das Bauwerk mit Geld- und Sachspenden ins Leben gerufen. Das multifunktionale Nutzungskonzept sieht vor, neben der ständigen Ausstellung auch Leben ins Haus zu bringen. Helle, transparent wirkende Räumlichkeiten bieten den idealen Rahmen für alle möglichen Veranstaltungen. 460 qm mit 120 qm Galerie bietet das entsprechende Ambiente und Platz für ca. 120 Personen für Tagungen, Schulungen, Lossprechungsfeiern, Wanderausstellungen, Konzerte und kulturelle Veranstaltungen:
22.05.2023: Der obere Torturm von ca. 1350 bildet den südlichen Zugang zur Stadt und war bis zum Anfang unseres Jahrhunderts Sitz des Stadttürmers. Im Volksmund heisst er Katzenturm, seit der letzte Türmer beim Heraufziehen von Brennholz einen Fall aus dem vorletzten Stockwerk auf einen grossen Reisighaufen in der Hauptstrasse wie eine Katze unbeschadet überstand. Die Renovierung von 1990/91 gab dem Torturm – er ist einer der höchsten in Franken – die Farbfassung zurück, mit der er im 16. Jahrhundert bemalt worden war. Auf der Landseite gehört dazu das grosse Wappen des Fürstbischofs Melchior Zobel von Giebelstadt (1544-58). Seitlich neben dem neuzeitlichen Fussgängerdurchlass ist ein Kreuzigungsrelief aus dem 15. Jahrhundert eingemauert, das früher, in der Tordurchfahrt, als sog. Beichtmarter letzte Station zum Tode Verurteilter auf dem Weg zum Richtplatz war. Im Turminneren ist bei Stadtführungen die Türmerstube zugänglich:
Aus der Zeit des Fürstbischofs Zobel stammt, wie das Wappen am Katzenturm, auch das Vorwerk, der vorgelagerte äussere Torbau von 1549, der im 18. Jahrhundert umgestaltet wurde. Zwischen dem Torhaus und dem Katzenturm überspannte eine Holzbrücke auf Pfeilern den Stadtgraben, der im 19. Jahrhundert vollständig verfüllt wurde:
22.05.2023: Die Burg wurde um 1150 von den Herren von Hohenlohe auf einem Bergsporn des Schlossberges über dem Maintal erbaut. 1291 wurde sie an Gottfried von Schlüsselberg verkauft, wechselte dann mehrfach die Besitzer, bis sie im Jahr 1525 von aufständischen Bauern zerstört, ausgebrannt und nicht wieder aufgebaut wurde. An der Ostseite hinter der Kirche steht ein 18 Meter hoher und 7 Meter breiter quadratischer Turm mit Buckelquaderverblendung, der mit der noch teilweise vorhandenen Ringmauer verbunden ist. Durch ein Loch in der Mauer ist das Kellergewölbe des ehemaligen Haupthauses der Burg sichtbar. Die Burg ist an den Flanken von Steilabfällen nach Nordost und Südwest geschützt. Der Eingang befand sich vermutlich auf der nordwestlichen Seite, der einzige gut erreichbare Zugang der Anlage. Da die Burg am ehesten von der Bergseite aus erobert werden konnte, musste sie durch einen mächtigen quadratischen Turm (Dicker Turm) und durch einen heute zugeschütteten Halsgraben geschützt werden. Der Dicke Turm befindet sich auf einem höher gelegenen Plateau ausserhalb der eigentlichen Burganlage. Er ist 10 Meter hoch und 7,6 Meter breit. Seine 2 Meter starken Mauern sind sowohl innen als auch aussen mit solide behauenen Steinen verblendet, die Ecken wurden mit mächtigen übergreifenden Buckelquadern ausgebildet. Zum Schutz der nordöstlichen Seite wurde ein dritter Turm errichtet, von dem heute nur noch die Grundmauern zu sehen sind. Ein Zwinger aus dem 14. Jahrhundert und zwei in der Zwingermauer eingelassene Halbrundtürme sind noch zu erkennen. 1978 bis 1983 wurde der Dicke Turm, von der Stadt Karlstadt renoviert. Das übrige Burggelände ist verpachtet, dort wurde ein Privatgarten angelegt:
Dicker Turm:
22.05.2023: Das zwischen Mainlauf und Berghang auf einer Talterrasse gelegene Renaissanceschloss zeigt sich in einem hervorragend erhaltenen und restaurierten Zustand. Nach der Zerstörung des alten Schlosses im Bauernkrieg begannen die Nachfolger der Grafen von Wertheim mit dem Bau der neuen Anlage auf der oben erwähnten Talterrasse. 1556 ging Laudenbach in den Besitz des Ludwig von Stolberg, verh. mit einer Tochter des Grafen von Wertheim über. Bauherr vor Ort könnte 1566-1569 Valentin Rüdiger, Amtsmann von Laudenbach, Vorgänger und Schwiegervater des Abtes Clemens Leusser von Brombach gewesen sein. In einem Wappenstein im Renaissanceportaleingang des polygonen Treppenturms finden wir ein gehörntes Schaf, ein Tier, das die Grafen von Rieneck als Symbol benutzten:
22.05.2023: Majestätisch mit ihrer typischen Echterspitze thront die Pfarrkirche St. Ägidius vor der Laudenbacher Burgruine über dem Ort. 1613 von Fürstbischof Julius Echter erbaut, wurde der Chor 1845 neu errichtet. 1988 wurde die Kirche innen renoviert und neu ausgestattet. Figuren aus den vorherigen Kirchenausstattungen wurden dabei integriert. Grosse Oberammergauer Holzfiguren (Maria, Josef, Johannes der Täufer und Ägidius) grüssen von den Wänden. Die Kirche ist nur zu den Gottesdiensten geöffnet:
22.05.2023: Die 1911 für die Grafen von Wertheim im Stil der Burgenromantik errichtete Gartenvilla (Steinbrücksches Schlösschen) ist ein dreigeschossiger Satteldachbau mit Seitenflügel und Treppengiebeln sowie Ecktürme mit Zinnenkranz bzw. Kegeldach auf unregelmässigem Grundriss:
22.05.2023: Die Karlsburg liegt auf einem Felssporn am linken Mainufer gegenüber der Stadt Karlstadt. Der Aufstieg beginnt im Stadtteil Mühlbach. Am Westende der Alten Mainbrücke führen zwei schmale Treppen auf einen 500 m langen Waldweg, der stetig ansteigend, vorbei am Schlössle, einer 1910 erbauten Villa, zur Ruine führt. Hinter der steinernen Burg befinden sich im Ackergelände gerade noch wahrnehmbare Wallreste einer früh- bis hochmittelalterlichen Anlage von etwa 170 x 120 Meter Grösse. Die Anfänge der nördlich von Karlstadt am linken Mainufer gelegenen Talsiedlung Karlburg und der gleichnamigen Höhenburg gehen auf die Zeit um 600 zurück. Sie gehören so zu den ältesten Siedlungsplätzen in der Epoche der fränkischen Landnahme am Main. Der Burgberg, nach Süden und Osten durch Steilhänge von Natur aus gesichert, wurde im Westen und Norden durch ein Graben- und Wallsystem befestigt. Durch eine zweite Bauphase im 10. Jahrhundert wurde eine Mauer mit viereckigen Bastionen errichtet. Neben der Aufgabe als Fluchtburg dürfte die Anlage auch Funktionen der Landeserschliessung und Verwaltung erfüllt haben. 1254 urkundete erstmals ein Bischof auf der Karlsburg, die in den nachfolgenden Unruhejahren öfter zum Zufluchtsort der Landesherren wurde. 1336 wird eine der Heligen Gertrud geweihte Burgkapelle erwähnt. 1409 musste Bischof Johann von Egloffstein wegen hoher Schulden die Burg pfandweise dem Domkapitel überlassen, in dessen Besitz sie bis 1493 blieb. In diese Zeit fielen zahlreiche Sanierungs- und Ausbaumassnahmen, u.a. der seinerzeit viel bestaunte ca. 60 m tiefe Brunnen. Nur 32 Jahre nach Wiedereinlösung der Burg durch die Bischöfe zerstörten im Frühjahr 1525 die Karlstadter sie nach langem Zögern, kurz bevor der Bauernkrieg im Hochstift Würzburg blutig niedergeschlagen wurde. Steinräuber dezimierten bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts die Überreste. Seit 1960 ist die Burg in der Obhut und Pflege des Landkreises Main-Spessart:
Blick von der Burg auf Karlstadt, Saupurzel (300 m) und den Stadtteil Laudenbach: