22.05.2023: Der obere Torturm von ca. 1350 bildet den südlichen Zugang zur Stadt und war bis zum Anfang unseres Jahrhunderts Sitz des Stadttürmers. Im Volksmund heisst er Katzenturm, seit der letzte Türmer beim Heraufziehen von Brennholz einen Fall aus dem vorletzten Stockwerk auf einen grossen Reisighaufen in der Hauptstrasse wie eine Katze unbeschadet überstand. Die Renovierung von 1990/91 gab dem Torturm – er ist einer der höchsten in Franken – die Farbfassung zurück, mit der er im 16. Jahrhundert bemalt worden war. Auf der Landseite gehört dazu das grosse Wappen des Fürstbischofs Melchior Zobel von Giebelstadt (1544-58). Seitlich neben dem neuzeitlichen Fussgängerdurchlass ist ein Kreuzigungsrelief aus dem 15. Jahrhundert eingemauert, das früher, in der Tordurchfahrt, als sog. Beichtmarter letzte Station zum Tode Verurteilter auf dem Weg zum Richtplatz war. Im Turminneren ist bei Stadtführungen die Türmerstube zugänglich:
Aus der Zeit des Fürstbischofs Zobel stammt, wie das Wappen am Katzenturm, auch das Vorwerk, der vorgelagerte äussere Torbau von 1549, der im 18. Jahrhundert umgestaltet wurde. Zwischen dem Torhaus und dem Katzenturm überspannte eine Holzbrücke auf Pfeilern den Stadtgraben, der im 19. Jahrhundert vollständig verfüllt wurde:
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