02.06.2022: Das ehemalige Schloss und heutige Landgericht von Lüneburg blickt auf eine interessante Geschichte zurück. Der Heideherzog Georg Wilhelm hatte die für ihn vorgesehene Braut, Sophie von der Pfalz, abgelehnt. Er schwor niemals zu heiraten, wenn sein jüngerer Bruder Ernst August ihm die Ungeliebte abnahm. Zudem verpflichtete er sich, sein Vermögen und Besitz seinen Nichten und Neffen zu vererben. Doch das Schicksal wollte es anders. Zehn Jahre später begegnete er seiner grossen Liebe, die schöne französischen Hofdame Eleonore d’Olbreuse. Er machte sie gegen den Willen seiner Familie zu seiner Frau. Beide lebten glücklich in der Residenzstadt Celle, beneidet von der Verwandtschaft. Um seine Gemahlin abzusichern, liess er am Lüneburger Marktplatz in den Jahren 1695 bis 1698 unter Einbeziehung der ursprünglich dort stehenden fünf Bürgerhäuser, ein kleines Schloss mit 33 Zimmern erbauen. Das Schloss ist ein massiger Barockbau, der sich an der Nordseite des Marktplatzes in Lüneburg befindet. Die Fassade zum Marktplatz zeigt einen dreigeschossigen symmetrisch angelegten Bau mit erhöhtem Erdgeschoss (über einem Souterrain-Geschoss) und prächtigem zentralen Portal, zu dem eine Treppe hinaufführt. Ab 1705 diente es elf Jahre lang als Witwensitz von Eleonore. Im 19. Jahrhundert war es eine Dragonerkaserne, heute wird es vom Land Niedersachsen als Landgericht und Untersuchungsgefängnis genutzt:
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