Tages-Archive: 21. Juli 2021
21.07.2021: Das Neue Rathaus ist seit 1900 das Rathaus der mittelhessischen Kreisstadt. Seit spätestens 1502 wurde das Haus Fischmarkt 21 als Rathaus genutzt, dieses wurde jedoch im 19. Jahrhundert zu klein. Ab 1865 zog die Verwaltung in ein Schulgebäude am Neumarkt, bevor am 1. Dezember 1892 die Stadtverordnetenversammlung einen Neubau beschloss. Am 31. Oktober 1895 kaufte die Stadt schliesslich ein Grundstück an der kürzlich erschlossenen Werner-Senger-Straße. 1897 wurden die Pläne fertiggestellt. Verantwortlich für den 100.000 Mark teuren Bau zeichneten der Wiesbadener Stadtbaumeister Felix Genzmer, dem der grössere Anteil zugeschrieben wird, sowie der Limburger Stadtbaumeister Joseph Kauter. Laut Inschrift im Giebel wurde das Gebäude 1898 fertig gestellt, der Bezug erfolgte 1899 bis 1900. Im Turm befindet sich ein Glockenspiel, dessen Repertoire 33 Lieder umfasst, darunter die Nationalhymnen der Partnerstädte sowie traditionelle deutsche Kinderlieder. Die Auswahl der gespielten Lieder wird in unregelmäßigen Abständen verändert. Das Limburger Rathaus gilt als überregional bedeutendes Beispiel für einen Verwaltungsbau des Späthistorismus und ist Kulturdenkmal aus geschichtlichen, kulturellen sowie städtebaulichen Gründen:
In den Jahren 1968 bis 1970 wurde an der Nordseite des Gebäudes ein Neubau errichtet, der über eine Glasbrücke mit dem Altbau verbunden ist. 1993 wurden zwei weitere Geschosse aufgesetzt. Dieser Anbau sowie weitere Betonzweckbauten der sechziger und siebziger Jahre in direkter Nachbarschaft beeinträchtigen die „ästhetische wie städtebauliche Ausstrahlung“ des ursprünglich als alleinstehend geplanten Gebäudes:
21.07.2021: Die Stadtkirche zu Limburg ist eine katholische Kirche gelegen am Bischofsplatz. Das mittelalterliche Gebäude stammt vermutlich aus dem anlaufenden 14. Jahrhundert und wurde vom Orden der Franziskaner errichtet. Als Vorgängerbau diente eine hölzerne Kirchenanlage. Ursprünglich wurde das steinere Nachfolgegebäude im Stile der Gotik errichtet, erfuhr jedoch massive Umbaumaßnahmen im 18. Jahrhundert, wobei man sich am Barock orientierte. Im Jahre 1820 übernahm die Stadt Limburg selbst die Kirche und erklärte sie zur Stadtkirche. Sie wurde ab 1827 in das neu errichtete Bistum Limburg eingegliedert – dem sie bis heute angehört:
21.07.2021: Der runde Turm mit eingezogenem Obergeschoss und verschiefertem Kegeldach war Teil der städtischen Wehranlagen Limburgs, die zwischen 1220 und 1230 entstanden. Der Name soll – wie die Limburger Chronik berichtet – von den Böllern oder Katzenköpfen herrühren, die dort abgefeuert wurden. Der Turm wird heute von der Marinekameradschaft als Marineheim und Museum genutzt:
21.07.2021: Die Alte Lahnbrücke ist eine aus dem Mittelalter stammende Brücke über eine seichte Stelle der Lahn in Limburg. Die Brücke war Teil der frühmittelalterlichen Handelsstraße Via Publica und ist heute die einzige Brücke aus dem 14. Jahrhundert, deren Brückenturm noch erhalten ist. Zusammen mit dem Limburger Dom ist sie das beliebteste Fotomotiv der Stadt. Weiterhin verfügt sie über sechs Rundbögen und eine Steinfigur des heiligen Johann von Nepomuk – dem Schutzpatron der Brücken. Während des Dreissigjährigen Krieges wurde das Zollhaus mit dem Brückenturm durch die Schweden zerstört – später jedoch wieder aufgebaut. Auch während des Zweiten Weltkrieges wurde die Brücke massgeblich zerstört, anschliessend aber, teilweise modernisiert wieder aufgebaut. Seit der Errichtung der Neuen Lahnbrücke, hat die Alte Ihre verkehrsrelevante Bedeutung verloren. Sie kann jedoch nach wie vor mit einem Auto überquert werden:
21.07.2021: Die Lahntalbrücke Limburg ist eine 450 Meter lange Brücke der Autobahn 3 in Limburg. Die ab 2013 errichtete und 2016 fertiggestellte Balkenbrücke liegt östlich der Limburger Kernstadt und überspannt die Lahn, sowie die parallel verlaufende Lahntalbahn und die Landesstraße L3020 (Eschhöfer Weg) in einer Höhe von maximal etwa 62 Metern über Grund. Die erste Lahntalbrücke der Autobahn bei Limburg wurde von 1937 bis 1939 als steinerne Bogenbrücke errichtet. Nach der Zerstörung durch ein Sprengkommando der deutschen Wehrmacht im Jahr 1945 wurde sie von 1949 bis 1962 mit Behelfsüberbauten wieder in Betrieb genommen. In den Jahren 1960 bis 1964 wurde eine Spannbetonbalkenbrücke errichtet. Diese wurde 2017 nach der Fertigstellung des Neubaus abgerissen. Seit 2001 verläuft wenige hundert Meter lahnaufwärts nahezu parallel die Lahntalbrücke der Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main:
21.07.2021: Der tatsächliche Name des Limburger Doms lautet Georgsdom, da er dem heiligen Schutzpatron St. Georg geweiht ist. Der Limburger Dom stammt aus dem Hochmittelalter und wurde über mehrere Jahrzehnte erbaut. Der Platz für seine Erbauung wurde schon vorher für Kirchenbauten verwendet. Direkt neben der Burg und auf einem Felsen gelegen thront der Limburger Dom über der Altstadt und ist somit schon von sehr weit her zu sehen. Das Gebäude selbst wird als eines der wichtigsten und bedeutendsten vollendeten Gebäude spätromanischer Baukunst verstanden. Der Dom selbst ist eine Basilika bestehend aus drei Schiffen. Er verfügt über sieben Türme, wobei der Vieringsturm mit 66 Metern der höchste ist. Wer sich in Limburg aufhält sollte neben der atmosphärischen Altstadt in jedem Falle einen Abstecher zum Dom machen. Neben dem eindrucksvollen Gebäude hat man vom Domplatz auch einen wunderschönen Rundumblick auf die zum Fusse liegende Stadt mit der Lahn:
21.07.2021: Die Burg Limburg, auch Limburger Schloss genannt, ist eine mittelalterliche Felsenburg. Die Burg befindet sich hinter dem Limburger Dom auf einem Kalkfelsen, dem sogenannten Domberg, hoch über der Lahn und überragt die Altstadt von Limburg. Sie blickt auf eine mehr als 1000 Jahre währende Geschichte zurück. Die ursprüngliche Aufgabe der Burg war die Strassensicherung, sowie die Überwachung der Lahn, die unterhalb der Burg eine Furt hatte. Dass die Lage der Burg strategischen Wert hatte, beweist die Tatsache, dass die Besiedlung des Burgberges sehr viel weiter in die Vergangenheit reicht, denn die Burg alt ist. Bereits 500 n. Chr. war der Domberg durch keltische Stämme besiedelt. Heute ist die Burg noch relativ gut erhalten, aber längst nicht mehr in dem Zustand, wie einst. Keine Türme thronen am Gemäuer und auch der spätgotische Saalbau war zwischenzeitlich abgebrannt. Die Burg Limburg beherbergt heute das städtische Archiv sowie die Dommusik. Ein regulärer Besuch der Burg ist nur sehr sporadisch möglich.
Burg- und Domensemble aus Südosten:
Aussenansicht vom Saalbau:
Innenhof mit Saalbau:
Innenhof in Richtung Ost mit Renaissancebau und Wohnturm mit Kapelle:
Blick auf das Lahntal mit Autobahn-und Eisenbahnbrücken:
Tor und Sakristei mit Dom:
Renovierungstafel:
21.07.2021: Die Runkeler Schleuse liegt bei Lahnkilometer 65,29 und wird durch das Wasserstrassen- und Schifffahrtsamt Koblenz, Aussenbezirk Wetzlar, verwaltet. Von der Lahnmündung aus betrachtet ist sie die 13. Schleuse. Sie steht unter Denkmalschutz.
Zum Schleusenkomplex zählen die Kammerschleuse, der Schleusenkanal sowie ein Schleusenwärterhaus, im Bild die Badeanstalt der Schleuseninsel Runkel, davor die Schleusenkammer:
LIMBURG AN DER LAHN
(35.700 Einwohner, 116 m ü. NHN) ist die Kreisstadt des mittelhessischen Landkreises Limburg-Weilburg und zugleich dessen einwohnerstärkste Stadt. Limburg wurde urkundlich zum ersten Mal im Jahr 910 erwähnt, Anlass war die Gründung des St.-Georg-Stifts. Deutlich früher tauchen die Stadtteile Lindenholzhausen (Holzhusen) und Ahlbach in den Urkunden auf (772). Dietkirchen wird erstmalig im Jahr 841 anlässlich der Reliquienübertragung des heiligen Lubentius aus Kobern an der Mosel erwähnt. Die übrigen Stadtteile werden wesentlich später urkundlich erstmals erwähnt. Eng verbunden ist die Stadt mit ihrem 1235 geweihten Wahrzeichen, dem Dom. Mit der Gründung des Bistums Limburg 1827 wurde die Stadt zum Bischofsitz erhoben. 1886 folgte die Benennung zur Kreisstadt des gleichnamigen Kreises, seit 1974 ist sie Sitz der Kreisverwaltung des Landkreises Limburg-Weilburg. Limburg ist Sitz von Verbänden und Institutionen, von Landgericht und Staatsanwaltschaft. Limburg profitiert von seiner verkehrsgünstigen Lage und den ausgezeichneten Verbindungen. Das war schon im Mittelalter der Fall, als die Leinenweber und Kaufleute im 13. Jahrhundert für eine Blütezeit sorgten. Nach einem deutlichen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivitäten sorgte im 19. Jahrhundert ein neues Verkehrsmittel für neuen Aufschwung. Mit der Eisenbahn (zunächst 1862 die Lahntalbahn, anschliessend weitere Strecken über den Taunus und in den Westerwald) wurde Limburg erneut zu einem zentralen Verkehrsknotenpunkt. Mit der Bahnwerkstatt verfügte die Stadt zudem über eine wichtige Einrichtung für die Infrastruktur dieses neuen Verkehrssystems. Im Umfeld des Bahnhofs und der Bahnwerkstatt siedelten sich Unternehmen an, die auf das Transportsystem Bahn angewiesen waren. Die zentrale Lage der Stadt wurde durch den Ausbau des Strassensystems weiter betont. Heute ist Limburg nicht nur als Einkaufsstadt ein Standort von herausgehobener Bedeutung in der Region (sehr hohe Einzelhandelszentralität), sondern sie ist ein zentraler Wirtschaftsstandort zwischen Wiesbaden, Koblenz, Köln und Frankfurt.
Evangelische Stadtkirche:
Hochbunker Limburg:
Burg und Dom-Ensemble aus Südosten:
Burg Limburg oder auch Limburger Schloss:
Limburger Dom:
Lahntalbrücken:
Johanneskapelle des Zisterzienserklosters – Um 1300 errichteten die Zisterzienser aus dem Kloster Eberbach im Rheingau auch in Limburg einen Klosterhof, den sogenannten Erbacher Hof. Hiervon zeugen noch die ab 1322 errichtete Johanneskapelle und ein barocker Wohnbau von 1777:
Der Domschatz und das Diözesanmuseum erzählen die Geschichte des Bistums Limburg bzw. des Stifts St. Georg anhand von historischen Objekten. Das Museum dokumentiert Wendungen in der Frömmigkeitsgeschichte, die Pflege der Liturgie durch die Jahrhunderte, die Wechselwirkungen zwischen der abendländischen Geschichte und der Region, aber auch besondere Ereignisse und Persönlichkeiten, die mit dem Bistum Limburg verbunden sind. Mehrere unterschiedliche Sonderausstellungen im Jahr ergänzen die Schau:
Alte Lahnbrücke mit Brückenturm:
Katzenturm:
Direkt an der Lahn erstreckt sich das nach Originalplänen im Jahre 1991 wieder aufgebaute Hotel Nassauer Hof:
Das Wohn- und Geschäftshaus Barfüsserstraße 1 von 1912 ist das schmuckreichste Beispiel des Fachwerkhistorismus in Limburg, wobei Fachwerkgefüge und -formen, Giebelsilhouette sowie Reichtum und Charakteristika des figürlichen Reliefschmucks wohl Vorbildern des frühneuzeitlichen Holzbaues in Deutschland folgen:
Stadtkirche zu Limburg:
Die meisten Stadtführungen durch Limburg an der Lahn beginnen bei einem Wahrzeichen der Stadt, der Pusteblume. Mit einer Metall-Säule an deren Ende 127 Düsen eine Kugel bilden, erinnert der Brunnen auf dem Serenadenhof von seiner Form her an eine Pusteblume. Der Platz rund um den Brunnen lädt zum Verweilen ein und ist besonders in den Sommermonaten ein beliebter Anziehungspunkt:
Neues Rathaus und Rathausanbau: