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Monats-Archive: Juni 2021

16.06.2021: Im Innenhof des Bernardbaus aus dem Jahr 1896 befindet sich der ehemalige Wasserturm, der nach Kriegsbeschädigung im Zweiten Weltkrieg nur bis zum Boden des ehemaligen Behälters erhalten blieb. Er diente zur Speisung der Dampfmaschinen. Der annähernd quadratische Grundriss des Turmes verjüngt sich oberhalb der Dachkante zu einer polygonalen Form als Überleitung zum darüber liegenden runden Turm:

16.06.2021: Das Haus der Stadtgeschichte ist 2004 durch den Zusammenschluss von Stadtmuseum und Stadtarchiv entstanden. Es befindet sich in einem 1896 fertiggestellten Gebäudekomplex mit Verwaltungs- und Fabriketagen, dem einstigen Produktionsort der 1733 gegründeten Tabakfabrik der Familie Bernard (Bernardbau). Das Museum erstreckt sich über zwei Etagen des ehemaligen Fabrikgebäudes und nutzt eine ehemalige, nun multifunktional eingerichtete Industriehalle für Wechselausstellungen und weitere Veranstaltungen. Seine modern gestaltete Ausstellung präsentiert 10.000 Jahre Geschichte von der Steinzeit bis zur Gegenwart. Zu den ältesten Objekten des Museumsbestandes gehören steinzeitliche Artefakte, bronze- und eisenzeitliche sowie römische Funde. Weitere Stationen behandeln die Epoche der Völkerwanderung und der Franken sowie das Mittelalter. Ausgehend von der Ersterwähnung Offenbachs im Jahr 977 wird die Stadtentwicklung anhand verschiedener Modelle oder Stadtansichten dokumentiert. Im Mittelpunkt der Abteilung über die Industriegeschichte steht ein funktionsfähiger Nachbau der Lithographen-Presse von Alois Senefelder, der im Jahr 1800 für den Offenbacher Musikverleger Johann Anton André die weltweit erste kommerziell tätige Steindruckerei einrichtete. In der oberen Etage können sich die Besucherinnen und Besucher auf multimediale Weise mit Themen der Stadtgeschichte beschäftigen. Hier werden Exponate zu verschiedenen Schwerpunkten (z. B. Hugenotten und Juden in Offenbach, Goethezeit), Offenbacher Münzen oder Fayencen (1739–1829) sowie das über zwei Meter hohe d’Orvillesche Puppenhaus von 1757, das einen Haushalt der Rokokozeit darstellt, gezeigt. Eine Gemäldegalerie enthält Bilder regionaler Künstler seit dem 18. Jahrhundert:

16.06.2021: Um 1775/80 liessen sich die Familien Bernard und d’Orville, Inhaber der 1733 gegründeten Schnupftabakfabrik, ein neues Wohn- und Geschäftshaus bauen, das heutige Büsingpalais. Neben dem schlossartigen Hauptgebäude mit dem großen Garten befanden sich seitlich des grossen Hofs Lagerräume und ein Teil des Manufakturbetriebs, weitere Fabrikbauten lagen in der Nachbarschaft. Ende des 18. Jahrhunderts erlebte das Haus seine Glanzzeit. Peter Bernard verwandte einen beträchtlichen Teil seines Firmengewinns für die Unterhaltung eines Orchesters, mit dem er zusammen musizierte. Nachdem 1896/97 die Errichtung des Bernardbaus die Arbeitsräume im Altbau überflüssig machte, liess der damalige Inhaber Adolph Freiherr von Büsing-Orville die Anlage im Stil des Neorokoko umbauen. Er verlegte den Firmensitz der Schnupftabakfabrik der Firma Gebrüder Bernard im Jahr 1923 in die bereits seit 1812 bestehende Filiale in Regensburg. Bereits 1920 konnte die Stadt das Anwesen von ihm erwerben, sie öffnete den Park für die Bevölkerung und nutzte das Gebäude bis zur Kriegszerstörung 1943 als Rathaus. Der Mittelbau blieb bis 1984 eine Ruine. Für die Stadtbücherei und das Klingspor Museum wurden 1953 die Seitenflügel instand gesetzt. Erst 2011 wurde der im Zweiten Weltkrieg zerstörte Dachstuhl des Klingspor Museums mit Spenden aus der Bürgerschaft rekonstruiert.

Ansicht aus dem Büsingpark:

Monopteros im Büsingpark – etwa 1790 entstand auf einer kleinen Anhöhe ein ursprünglich wohl als Bühne für Musikdarbietungen gedachter, 2004 sanierter, offener Rundtempel im Rokokostil. Ursprünglich war der Tempel innen mit aufwändigen Stuckarbeiten ausgestattet und wies wahrscheinlich auch Malereien auf. Im Inneren des Hügels soll es einen Keller gegeben haben, in dem Stühle aufbewahrt werden konnten:

Auf der Parkseite ist dem Gebäude über seine ganze Breite eine Terrasse vorgelegt. Die Terrasse wird durch eine Sandsteinbalustrade abgeschlossen und ist über einen Treppenaufgang erreichbar, der von zwei liegenden Löwen flankiert wird, die die Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs weitgehend unbeschadet überstanden:

Nordansicht:

Ansichten des Innenhofs:

16.06.2021: Das Bürogebäude liegt im Herzen Offenbachs am Platz der Deutschen Einheit und verfügt über rund 23.450 Quadratmeter Fläche verteilt auf insgesamt 16 Stockwerke. Das markante Objekt mit Baujahr 1998 wechselte im April 2021 den Besitzer. Käufer war ein Family Office aus Bad Homburg. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Frank M. Huber, CEO vom Vorbesitzer Verifort Capital, kommentiert: „Im Ankaufsjahr 2015 betrug der Vermietungsstand des Bürogebäudes nur etwa 25 Prozent. Durch aktives Asset-Management konnte Verifort Capital die Belegungsquote bis zum Zeitpunkt des Verkaufs auf 80 Prozent steigern.“ Der Mietermix in den beiden Bürotürmen umfasst diverse Gewerbemieter. Langfristiger Hauptmieter ist die Stadt Offenbach. Das Gebäude, inklusive Tiefgarage mit 233 Stellplätzen, befindet sich im Zentrum der Stadt, direkt angrenzend an das Rathaus und die Fussgängerzone. Derzeit werden die Büroflächen vor allem durch die Kita-Verwaltung und das Jugendamt Offenbach als langfristige Mieter genutzt:

16.06.2021: Die Kirche wurde in den Jahren 1717 bis 1718 in der für hugenottische Bauweise typischen Scheunenform erbaut. Fügte sich der Kirchenbau damals unscheinbar in die bestehende Bebauung ein, so steht das Kirchengebäude heute isoliert zwischen modernen Neubauten in der Innenstadt. Das heutige Erscheinungsbild mit der neobarocken Fassade gründet auf einer Renovierung aus den Jahren 1874/1875. 1913 wurde die Kirche mit elektrischem Licht und einer Gasheizung ausgestattet. Durch eine private Erbschaft kam die Französisch-Reformierte Gemeinde in den Besitz des fast gegenüberliegenden Pfarrhauses in der Herrnstrasse. Dieses dient heute noch als Gemeindezentrum und steht unter Denkmalschutz. Das Barockhaus aus dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts erhält seinen besonderen Rang unter den Kulturdenkmälern Offenbachs als eines der wenigen erhaltenen Hugenottenhäuser. Am 20. Dezember 1943 wurde die Kirche als auch das Pfarrhaus durch Bomben stark beschädigt. Eine abschließende Renovierung konnte erst 1953 durchgeführt werden, nachdem sie 1947 bereits provisorisch instand gesetzt wurde. Im Inneren der Kirche finden sich entsprechend dem 2. Gebot der reformierten Theologie kaum Ausschmückungen. 1838 erhielt die Kirche eine 13-registrige Orgel, die 1905 erweitert wurde und heute, nach mehrmaligen Renovierungen, immer noch bespielt wird. Die Kirche ist ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz:

OFFENBACH AM MAIN

(130.900 Einwohner, 98 m ü. NHN) ist die fünftgrösste hessische Stadt und eines von zehn Oberzentren in Hessen. Die kreisfreie Stadt liegt im Rhein-Main-Gebiet und grenzt direkt an Frankfurt am Main, mit dem es über den Regionalverband FrankfurtRheinMain kooperativ verbunden ist. Die ursprünglich hugenottisch geprägte Industriestadt war vor allem als Zentrum der Lederwarenindustrie bekannt. Heute ist Offenbach ein wichtiges Dienstleistungszentrum und Hochschulstandort mit Schwerpunkt im Designbereich. Ausserdem befindet sich in Offenbach der Sitz des Deutschen Wetterdienstes. Offenbach ist eine Gründung aus der Zeit nach der fränkischen Reichsteilung von 561. Der Ortsname hat eine für diese Zeit typische Endung auf -bach und steht – einer Theorie zufolge – in Verbindung mit dem Personennamen Ovo. Die Herkunft des Namens ist jedoch nicht endgültig geklärt. Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt Offenbach am Main stammt vom 12. April 977. Kaiser Otto II. beurkundete eine Schenkung in Offenbach an die Salvatorkirche (der spätere Dom) in Frankfurt. Davor war Offenbach Teil des Maingaues und die umliegenden Wälder gehörten zum Wildbann Dreieich. Dieser unterhielt in Offenbach auch eine seiner 30 Wildhuben. Vom Mittelalter bis 1819 war Offenbach Teil der Biebermark. Lange Zeit wurde Offenbach durch Bauten der Hugenotten aus dem späten 17. und 18. Jahrhundert geprägt. Typisch sind Bauten mit Mansarddach. Von diesen sind die Französisch-Reformierte Kirche sowie ein Geschäftshaus in der Frankfurter Straße/Ecke Aliceplatz weitestgehend original erhalten. Der Wiederaufbau nach dem Krieg und der Bau der Berliner Strasse haben das Bild der Innenstadt wesentlich verändert. Die angrenzenden Gründerzeitquartiere sind von grösseren Schäden meist verschont geblieben. Die Stadt hat 403 einzelne Kulturdenkmäler und zusammen etwa 1.600 denkmalgeschützte Bauwerke.

Deutsches Ledermuseum:

Evangelische Stadtkirche:

Französisch-Reformierte Kirche:

City-Tower:

Haus der Wirtschaft:

Büsingpalais mit Monopteros im Büsingpark:

Haus der Stadtgeschichte im Bernardbau mit ehemaligem Wasserturm:

Turm der ehemaligen Schlosskirche:

Isenburger Schloss:

Maincubes Offenbach:

EVO Energieversorgung Offenbach mit einer alten Kondensationsturbine vor dem Verwaltungsgebäude:

EVO-Heizkraftwerk:

Gasturm des ehemaligen Gaswerks:

Alle Aufnahmen enstanden am 28.03.2023, 16.06.2021 und 10.11.2018.

16.06.2021: Der City Tower ist ein 2003 fertiggestelltes, 120 Meter hohes Hochhaus an der Berliner Straße. Der Tower verfügt über zwei Untergeschosse einschliesslich der Tiefgarage, Erdgeschoss mit Galerie und 32 Obergeschosse und hat auf 700 Quadratmetern Geschossfläche eine Brutto-Grundfläche von 23.000 Quadratmetern. Die technischen Anlagen befinden sich im ersten und zweiten Untergeschoss sowie in Teilen des 25. Obergeschoss und im gesamten 33. Obergeschoss. Der Entwurf für den CityTower stammt von dem Offenbacher Architekturbüro Novotny Mähner Assoziierte. Bauherrin ist die Commerz Grundbesitz Investmentgesellschaft mbH (CGI). Das Facility Management übernahm die Hochtief Facility Management GmbH. Seit Oktober 2014 wird die Liegenschaft kaufmännisch und technisch von der HAUSMAXX Gruppe betreut. Bauzeit war von Dezember 2000 bis Januar 2003. Hauptmieter im CityTower ist die Unternehmensberatung Capgemini. Durch die Montage eines knapp 18 Meter hohen Stahlmastes erreicht das Gebäude eine Gesamthöhe von 140 Metern und ist somit das höchste Gebäude der Stadt Offenbach:

16.06.2021: 1734 hatten einige Männer und Frauen in Offenbach eine lutherische Gemeinde begründet und der tolerante reformierte Graf Wolfgang Ernst III. erlaubte ihnen eine eigene Kirche zu bauen. 1735 bestanden die Lutheraner bereits aus 40 Familien. 1737 erwarb die Gemeinde den Kirchbauplatz in der Neugasse, der jetzigen Herrnstrasse. Der Grundstein für den Kirchenbau wurde am 2. September 1739 gelegt. In etwa zehnjähriger Bauzeit entstand die barocke Stadtkirche. Ende des 19. Jahrhunderts war neben der Schlosskirchengemeinde und der Französisch-Reformierten Gemeinde auch die Stadtkirchengemeinde Gastgeber für die Alt-Katholiken. Den Eintretenden empfängt ein rechteckiger Saalbau mit dreiseitigem Chorschluss. Die Stadtkirche ist 1944 nach einem Luftangriff ausgebrannt. Erst 1949 war sie, mit veränderter Fassade und verändertem Innenraum, wieder aufgebaut. Zum 1. Advent 1949 wurde sie wieder eingeweiht. Die jüngste Renovierung des Innenraums fand 2003 statt. Das Farbkonzept des Innenschiffes unterstreicht jetzt stärker die barocken Elemente. Die Aussenfassade wurde 2004 nach historischem Vorbild neu gestaltet. Das Gemeindezentrum wurde 1959 in der Nähe des Isenburger Schlosses in der Kirchgasse errichtet. Die Struktur der Gemeinde ist durch die innerstädtische Wohnungssituation geprägt und umfasst vor allem ältere Bürger. Durch den Ausbau der Innenstadt zu einem Dienstleistungszentrum sank die Zahl der Gemeindemitglieder. Während sie 1960 noch rund 7.000 Personen betrug, ist die Stadtkirchengemeinde heute mit knapp 900 Gemeindegliedern eine der kleinsten in Offenbach. Umso grösser ist jedoch ihre Beteiligung bei öffentlichen Anlässen, sei es die Offenbacher Woche oder das Mainufer-Fest:

16.06.2021: Das Deutsche Ledermuseum in Offenbach ist ein Museum, das sich seit 1917 auf besonders wertvolle Lederprodukte spezialisiert hat und diese ausstellt. Vor allem historische Aspekte spielen hier eine wichtige Rolle. Das Museum führt ca. 30000 Exponate, die in 3 Abteilungen gegliedert werden. Die Abteilungen sind das Museum für Angewandte Kunst, in dem überwiegend europäische Lederkunstgeschichte dargestellt wird, das Ethnologische Museum, in dem internationale Ledergeschichte ausgestellt wird und das Weltschuhmuseum, in dem die Historie und Bedeutung des Schusterhandwerks näher dargestellt wird. Das Museum ist seit 1938 im ehemaligen Lagerhaus der Offenbacher Messe untergebracht, das 1829 im klassizistischen Stil erbaut wurde. Das Gebäude wurde erforderlich, da 1828 eine Zollvereinbarung zwischen dem Grossherzogtum Hessen und dem Königreich Preussen geschlossen wurde, der die Messestadt Frankfurt am Main zunächst nicht beitrat. In der Folge veranstaltete Offenbach ab September 1828 mit grossem Erfolg eine eigene Messe. 1836 schloss sich die Stadt Frankfurt dem erweiterten Deutschen Zollverein an, was zum Ende der Offenbacher Messe führte. Obwohl der Name des oder der Entwerfer unbekannt ist, kann dieser Zweckbau zu den von Georg Moller beeinflussten Bauwerken gezählt werden. Das Lagerhaus wurde 1938 nach Plänen Eberhardts zum Museum umgebaut. Bei dem ehemaligen Lagerhaus handelt sich um einen breit gelagerten, ursprünglich zweigeschossigen Baukörper aus unverputztem Bruchstein-Mauerwerk:

16.06.2021: Das Alte Rathaus wurde 1744 von Gräfin Maria Theresia als Schulhaus erbaut. Über dem Eingang sind die Jahreszahl 1744 und das Schönborn-Montfortsche Allianzwappen angebracht. Neben der Wohnung des von der Herrschaft angestellten Lehrers und der alten Gemeindewaage im Erdgeschoss enthielt es zeitweise drei Schulsäle. Als das 1880 von der Gemeinde erbaute eigene Schulhaus zu klein geworden war, wurde das gräfliche Schulhaus noch weiter benutzt. 1919 ging es in Gemeindeeigentum über und wurde später als Rathaus umgebaut und eingerichtet. Bis 1832 befand sich an der Ecke zur Schlossstraße ein Halseisen, an dem Diebe und Verbrecher öffentlich an den Pranger gestellt wurden. Nach aufwendigen Umbau- und Sanierungsarbeiten fand es ab 2008 eine neue Bestimmung als Haus der Musik. Heute gibt es verschiedene Räume für Chor- und Orchesterproben sowie einen Veranstaltungssaal für Konzerte und ähnliche Veranstaltungen: