Monats-Archive: August 2020
10.08.2020: Gräfin Ottilie von Faber und ihr Mann Alexander zu Castell-Rüdenhausen liessen nach Ihrer Hochzeit im Jahr 1903 einen repräsentativen Neubau neben dem kleinen „Alten Schloss“ erbauen. In nur drei Jahren Bauzeit entstand ein Schloss als Zeugnis aristokratischer Wohnkultur. Altes und Neues Schloss, Wintergarten, Kapelle und Kreuzgang gruppieren sich um einen rechteckigen Innenhof. Der Glockenturm – Wahrzeichen der Stadt Stein – verbindet beide Schlösser und verleiht der nördlichen Fassade den Charakter eines städtischen Rathauses. Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges zog die gräfliche Familie wie üblich auf Ihren Sommersitz ausserhalb von Nürnberg. Währenddessen wurde das Schloss von der Deutschen Wehrmacht beschlagnahmt. Nachdem das Schloss den Krieg nahezu unversehrt überstand, wurde es ab 1945 zum Quartier der US-Alliierten. Während der Nürnberger Prozesse diente es als Unterkunft für internationale Anwälte und Presseberichterstatter. Erst im Jahr 1953 verliessen die letzten Amerikaner das Schloss, das bis zuletzt als Pressecamp diente. Die Familie Faber-Castell bezog das Schloss nicht wieder. Erst 30 Jahre nach dem Abzug der Amerikaner, nahm sich Anton-Wolfgang Graf von Faber-Castell die Renovierung und Inventarisierung des Schlosses vor, sodass es zum 225-jährigen Firmenjubiläum im Jahr 1986 erstmals wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnte:
10.08.2020: Mit seiner Höhe von 293 Metern ist der Nürnberger Fernsehturm das Gebäude, das aus vielen Stadtteilen das Bild der Frankenmetropole prägt. Von weitem ist der Turm, der aufgrund seiner Form auch von den Nürnbergern liebevoll als das Nürnberger Ei bezeichnet wird, zu sehen. Von den Einheimischen wird der Turm, welcher die offizielle Bezeichnung Fernmeldeturm Nürnberg trägt, aber auch gerne nur Fernsehturm genannt. Die Planungen des Fernmeldeturms, der wegen einer Station für die Richtfunkbrücke Frankfurt-München erforderlich wurde, gehen auf das Jahr 1971 zurück. Es sollten allerdings noch einige Jahre vergehen, bis der Turm Wirklichkeit wurde. Im Frühling 1977 wurde im Stadtteil Schweinau mit den Bauarbeiten begonnen. Etwas mehr als drei Jahre später, nämlich im Sommer 1980 wurde der Fernmeldeturm fertiggestellt. Ebenfalls von Anfang an geplant und betrieben wurde ein touristischer Bereich mit einem Drehrestaurant mit einer Umlaufdauer von einer Stunde und einer Aussichtsplattform im unteren Bereich des Turmkorbs. Diese Angebote trugen sich jedoch nicht und trotz mehrerer Pächter und wechselnder Angebote ist der Turm daher seit 1991 für Besucher geschlossen:
09.08.2020: Beschreibung siehe Laufertorturm:
09.08.2020: Das Spittlertor ist ein altes Tor im Südwesten der Nürnberger Stadtmauer. Der Name bezieht sich auf das damalige nahe gelegene Spital St. Elisabeth. Das Tor ist bereits 1377 als Teil der letzten Stadtmauer belegt und ersetzte den Torturm der vorletzten Stadtmauer, den Weissen Turm, früher Inneres Spittlertor genannt. Die zugehörige Straße führte in Richtung Schwabach, Rothenburg ob der Tauber und Donauwörth:
09.08.2020: Beschreibung siehe Laufertorturm:
09.08.2020: Von Nürnberg nach Fürth fand im Jahr 1835 die erste Zugfahrt in Deutschland statt. Der heutige Hauptbahnhof entstand aber erst von 1900-1906 als repräsentativer Neubau im Stil des Neubarock nach Entwurf von Karl Zenger. Er ist aus der Verkehrssituation in Mittelfranken nicht wegzudenken. Pro Tag besuchen etwa 150.000 Menschen den Bahnhof – auf der Durchreise, um umzusteigen oder zum Shopping. Rund 13.000 Quadratmeter des Geländes sind an Gastronomie und Handel vermietet. Nicht nur U-Bahn, Tram- und Buslinien laufen hier zusammen, es halten auch Nah- und Fernverkehrszüge. Für die ICE-Verbindungen von München nach Dortmund, Hamburg oder Bremen ist Nürnberg ein wichtiger Zwischenstopp. Nach Mannheim, Prag oder Zürich kann man von hier aus mit dem DB-Fernbus reisen. Diese Zahlen und Fakten der Deutschen Bahn machen den Nürnberger Bahnhof zum zweitgrößten Bahnhof in Bayern:
09.08.2020: Das auffällige, im Jahre 1489 entstandene, spätgotische, dreigeschossige, hochgiebelige Fachwerkhaus gehörte dem Plattner (Harnischmacher) Hans Grünewald und ist ein typisches Beispiel für den Besitz und den Wohnstil wohlhabender Handwerker. Veit Wirsberger kaufte das Haus im Jahr 1507, in den folgenden Jahren folgten dann mehrere Besitzerwechsel. Eine bekannte Persönlichkeit von Nürnberg bwohnte das Pilatushaus in der Zeit von 1852 bis 1857 – Hans von Aufseß. Dieser Mann gründete das Germanische Nationalmuseum. Eine bedeutende Spur ist von ihm noch über dem Eingangsbereich des Hauses zu sehen. Hier befindet sich das Wappen der Familie, welches aus dem Jahr 1853 stammt. Heute ist die Stadt Nürnberg Eigentümerin des Pilatushauses. Die Stadt hatte das Haus bereits im Jahr 1931 erworben. Der Kunstverein Nürnberg hatte in der Zeit von 1973 bis 1991 seinen Sitz im Pilatushaus. Das Pilatushaus wird heute sowohl als Geschäftshaus als auch für Wechselausstellungen moderner Kunst genutzt:
Ab 1509 wohnte und arbeitete Albrecht Dürer (1471-1528) in dem benachbarten Fachwerkhaus (Bildmitte). Es ist eines der wenigen unzerstörten Bürgerhäuser aus Nürnbergs Blütezeit und das einzige Künstlerhaus aus dem 16. Jahrhundert in Nordeuropa. So vermitteln die Räume heute authentische Atmosphäre und spiegeln die Geschichte des Hauses als erstes deutsches Künstlermuseum seit 1828. Eine Besonderheit sind die Führungen durch eine Schauspielerin als Dürers Ehefrau Agnes. Wechselausstellungen zeigen die reichen Bestände der städtischen Kunstsammlungen und in der Werkstatt werden historische Drucktechniken erläutert:
09.08.2020: Das Neutor ist ein altes Tor im Nordwesten der Nürnberger Stadtmauer, südwestlich der Nürnberger Burg gelegen. Das Neutor war eines der vier Haupttore der Nürnberger Stadtbefestigung, wurde schon 1377 erwähnt und führte über St. Johannis (Nürnberg) nach Fürth, Würzburg und Frankfurt am Main:
09.08.2020: Beschreibung siehe Laufertorturm:
09.08.2020: Die vier markanten Rundtürme der Nürnberger Stadtmauer wurden im Zweiten Weltkrieg ebenfalls für den Luftschutz herangezogen. Man machte sich dabei die ungewöhnlich dicken Mauern der Türme zunutze, die ihrerseits das Ergebnis früherer Kriege sind. Vor allem der Angriffskrieg des Markgrafen Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach 1553 im sogenannten zweiten Markgrafenkrieg traf Nürnberg empfindlich. Zwar wurde die Stadt nicht eingenommen, doch ein grosser Teil der reichsstädtischen Siedlungen wurde zerstört. So veranlasste der Rat der Stadt die Befestigungen Nürnbergs zu modernisieren und zu verstärken. Zwischen 1556 und 1564 wurden im Rahmen dieser Massnahmen auch massige runde Steinmäntel um die vier ursprünglich eckigen Haupttürme (spätes 14. Jahrhundert) gelegt. Die nun kreisrunden Türme erreichten durch die Verstärkung einen Durchmesser von bis zu 17 Metern. Durch ihre veränderte äussere Form boten sie ausserdem den Geschossen von Kanonen eine deutlich geringere Angriffsfläche. Als zusätzliche Massnahme wurde eine Artillerieplattform auf dem Dach eingebaut, die mit 16 Kanonen bestückt wurde. Sie konnten aus einer Höhe von acht Stockwerken weit in das Umland feuern und Angreifer von der Stadt fernhalten. In Kombination mit ihrer massiven Bewehrung waren diese vier Türme einer der Gründe, warum Nürnberg bis 1945 nicht eingenommen wurde: