09.08.2020: Das auffällige, im Jahre 1489 entstandene, spätgotische, dreigeschossige, hochgiebelige Fachwerkhaus gehörte dem Plattner (Harnischmacher) Hans Grünewald und ist ein typisches Beispiel für den Besitz und den Wohnstil wohlhabender Handwerker. Veit Wirsberger kaufte das Haus im Jahr 1507, in den folgenden Jahren folgten dann mehrere Besitzerwechsel. Eine bekannte Persönlichkeit von Nürnberg bwohnte das Pilatushaus in der Zeit von 1852 bis 1857 – Hans von Aufseß. Dieser Mann gründete das Germanische Nationalmuseum. Eine bedeutende Spur ist von ihm noch über dem Eingangsbereich des Hauses zu sehen. Hier befindet sich das Wappen der Familie, welches aus dem Jahr 1853 stammt. Heute ist die Stadt Nürnberg Eigentümerin des Pilatushauses. Die Stadt hatte das Haus bereits im Jahr 1931 erworben. Der Kunstverein Nürnberg hatte in der Zeit von 1973 bis 1991 seinen Sitz im Pilatushaus. Das Pilatushaus wird heute sowohl als Geschäftshaus als auch für Wechselausstellungen moderner Kunst genutzt:
Ab 1509 wohnte und arbeitete Albrecht Dürer (1471-1528) in dem benachbarten Fachwerkhaus (Bildmitte). Es ist eines der wenigen unzerstörten Bürgerhäuser aus Nürnbergs Blütezeit und das einzige Künstlerhaus aus dem 16. Jahrhundert in Nordeuropa. So vermitteln die Räume heute authentische Atmosphäre und spiegeln die Geschichte des Hauses als erstes deutsches Künstlermuseum seit 1828. Eine Besonderheit sind die Führungen durch eine Schauspielerin als Dürers Ehefrau Agnes. Wechselausstellungen zeigen die reichen Bestände der städtischen Kunstsammlungen und in der Werkstatt werden historische Drucktechniken erläutert:
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