Kalender
April 2024
M D M D F S S
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930  
Archiv
263130
Users Today : 125
Users Yesterday : 275
From the Makers of…

luebeckportdiary
schiffeinfrankfurt
nahverkehrinhessen

Stadttürme

08.03.2022: Der Henkersturm diente einst als Behausung des Scharfrichters. Der Henker zählte auf Grund seines anrüchigen Gewerbes zu den unehrlichen Leuten. Sorgfältig vermied man jeglichen Umgang mit ihm. In der Schenke und in der Kirche hatte er seinen besonderen Platz und seine Behausung lag meist abgesondert. Von Ehrenämtern war der Henker ausgeschlossen und vielfach wurde ihm sogar das kirchliche Begräbnis verweigert. Infolge dieser Verfemung waren die Scharfrichterfamilien gezwungen, untereinander zu heiraten. Meist vererbte sich das Gewerbe vom Vater auf den Sohn oder Schwiegersohn:

04.03.2022: Der massive, spätmittelalterliche Bergfried ist das älteste Bauwerk der Stadt. Im Jahre 1057 hatte Kaiser Heinrich III. dem Speyerer Bischof Konrad I. den Bruchsaler Königshof geschenkt. Vom bischöflichen Baumeister Gerhard von Ehrenberg wurde schliesslich 1358 der mächtige Turm des Alten Schlosses errichtet. In seinem Kerker wurden die rebellischen Aufständischen des Bauernkrieges bis zu ihrer Hinrichtung gefangen gehalten, in den Kriegen des 17. Jahrhunderts ging rings um ihn herum die Stadt in Flammen auf, und auch ihn selbst trafen am 1. März 1945 die Fliegerbomben, die das Ende des alten Bruchsal besiegelten. Heute dient der Bergfried als Aussichtspunkt mit weitem Blick ins Umland. An seinem Treppenaufgang beherbergt er Bruchsals Geschichte in Form von Zeittafeln. Alle zwei Jahre findet im Bürgerpark und im angrenzenden Areal rund um den Bergfried das mittelalterliche Bergfried-Spectaculum statt. Zahlreiche historische Gruppen und Marktstände sowie ein attraktives Rahmenprogramm versetzen die Besucher zurück in die Epoche der Könige und Ritter, der Ordensbrüder und leibeigenen Bauern. Im angrenzenden Bürgerzentrum untergebracht sind ein Touristcenter, die Stadtbibliothek, die Bruchsaler Volkshochschule und die Badische Landesbühne:

01.10.2021: Der im Volksmund Schiffgen genannte Turm in der östlichen Stadtmauer wurde 2018 umfassend restauriert und bildet heute das historische Zentrum des neu gestalteten Karoline–Kahn-Platzes. Dieser Turm wird in einer Übersicht 1589 erstmals erwähnt. Der Turm steht inmitten der nord-östlichen Stadt- und Stützmauer, die das Plateau zum darunter liegenden Sauertal stützt. Vom Turm ergibt sich eine weite Rundumsicht nach Nordosten. Der Turm ist in seiner Bauweise und Abmessung dem Schwedenturm (Gebücksturm) sehr ähnlich. Aufgrund seiner exponierten Lage wurde der Turm zumindest in kriegerischen Krisenzeiten als Beobachtungsturm genutzt. Überliefert ist jedoch auch, dass der Turm neben dem Wolfsturm, dem Amtsturm (Schöffenpforte) auch als Arrestzelle benutzt wurde. Das Fehlen jeglicher wohnlicher Einrichtung, bis auf ein Strohlager, Stuhl und vielleicht Tisch und einem Eimer als Toilette, wird für die Delinquenten kein angenehmer Aufenthalt gewesen sein:

Blick vom Schiffgen in das Sauertal:

01.10.2021: Der Schwedenturm war ursprünglich ein Teil der Stadtmauer, ein Eckturm von strategischer Bedeutung, denn von hier aus konnte man weithin das Umland in drei Himmelsrichtungen überblicken. Das Alter des Turmes ist nicht belegt, vermutlich entstand er im 15. oder 16. Jahrhundert zusammen mit der Stadtbefestigung. Bis zur Turmspitze misst er eine Höhe von 19,40 Meter, der Mauersockel, auf dem er steht, erhebt sich immerhin 10,40 Meter über dem Abhang zum Gelbachtal. Der alte Turm hinter dem „Gebück“ wird im Montabaurer Volksmund Schwedenturm genannt. Diese Bezeichnung beruht wohl mehr auf Legenden denn auf historisch gesicherten Tatsachen. Einige dieser Erzählungen beziehen sich auf die Zeit des Dreissigjährigen Krieges als Montabaur von den Schweden belagert wurde. Während der Belagerung spielte der Turm aufgrund seiner strategischen Lage sicherlich eine wichtige Rolle:

01.10.2021: Im Südwesten der Altstadt erhebt sich weit sichtbar das markanteste Bauwerk der ehemaligen Stadtbefestigung, der sogenannte Wolfsturm. Der rund 20 Meter hohe Turm, bis zur Höhe der ehemaligen Stadtmauer in dreiviertel runder Form gegründet, umfasst zwei Stockwerke. Die Bauzeit wird in die Mitte des 14. Jahrhunderts zu datieren sein, als in Folge der Stadtrechtsverleihung eine Stadtbefestigung mit Mauern, ca. 15 Türmen und Tor-Pforten, angelegt werden konnte. Dieser ungewöhnlich grosse Turm diente – ausser als Beobachtungspunkt – als Gefängnis und während der Zeit der Hexenverfolgung von 1628 bis 1632 als Verlies für die der Hexerei verdächtigen Frauen und auch Kinder. Ab Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Stadtbefestigung selektiv abgebrochen, da sie wegen der Reichweite und Durchschlagskraft moderner Artilleriewaffen nicht mehr zeitgemäss war. Der Wolfsturm überstand diese Phase zunächst unbeschadet. Gleichwohl nagte der Zahn der Zeit an dem Bauwerk, so dass es 1876 fast wegen Einsturzgefahr abgebrochen werden sollte. Der Stadtrat entschied sich jedoch für eine erste Sanierung, um diesen markanten Turm als Kulturgut zu erhalten. Der Turm war im Zuge der vorletzten Sanierung 1969 auch als Veranstaltungsort ausgebaut worden. Er ist möbliert, es gibt Toiletten und eine Küche, jedoch ist eine private Nutzung nicht möglich:

22.09.2021: Der aus dem 14. Jahrhundert stammende Stadtturm diente bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts als Gefängnisturm. Der Pyramidenkegel über dem Zinnenkranz trug früher ein rotes Ziegeldach, das dem Turm seinen Namen gab:

22.09.2021: Am Rande des Gerberbachviertels, an dem heute unterirdisch fliessenden Grundelbach gelegen, stehen die Überreste des im 13. Jahrhundert erbauten Hexenturms, ein ehemaliger Doppelturm, worauf der noch in halber Höhe sichtbare Verbindungssteg hinweist. Der Name entstand erst im 19. Jahrhundert. In den Unterlagen der Stadt gibt es keine Hinweise auf Hexenprozesse:

22.09.2021: Der Blaue Hut, südwestlicher und wohl ältester Teil der Stadtbefestigung aus der Zeit um 1250 bis 1300, liegt am Rande des Schlossparks. Seinen Namen verdankt er der Farbe seines ehemaligen Schieferdaches. Der nur über den Wehrgang zugängliche Turm diente in früheren Zeiten als Gefängnis mit einem 8 m tiefen Verlies. Hier sind ein Teil der Stadtmauer und des ehemaligen Zwingers erhalten:

08.09.2021: Der Hexenturm (früher Mühlturm) – Wahrzeichen der Stadt Babenhausen – ist der zweite noch erhaltene Wehrturm in Babenhausen. Bewiesen ist nicht, dass hier Hexen verbrannt wurden. Folterungen, die manchmal auch zum Tod führten, sollen allerdings stattgefunden haben. Erhalten ist auch noch die kleine Nische mit dem Prangerstein, in dem die Delinquenten das Gespött der Mitmenschen über sich ergehen lassen mussten:

08.09.2021: Es wird angenommen, dass die erste Stadtbefestigung im Zuge der Erlangung der Stadtrechte 1295 angelegt wurde. 1445 wurden die Befestigungsanlagen erneuert. Etwa 60 % der Mauer sind bis zur Höhe des Wehrgangs erhalten. Von den ehemals 7 quadratischen Mauertürmen sind der Hexenturm und der Breschturm erhalten. Die beiden Tore am nördlichen bzw. südlichen Ortsausgang sind abgegangen. Der Breschturm (früher Spitzer Turm) besitzt eine Bresche, die eine Kanonenkugel der katholischen Belagerer im Deissigjährigen Krieg geschlagen haben soll. Neben dem Turm schliesst sich das Burgmannenhaus an. Die „Burg“ war im Mittelalter Stammsitz der Herren von Babenhausen, dem ältesten Adelsgeschlecht der Stadt. Heute ist hier das Stadtarchiv untergebracht: