Stadttürme
02.05.2025: Eingebunden in eines der restaurierten Teilstücke der alten Stadtmauer in der Klosterstrasse steht der ebenfalls wieder hergerichtete Taubenturm:

04.04.2025: Neben dem Strunk an der Wispermündung der einzige erhaltene Stadtturm der ehemaligen Stadtmauer zwischen Weiseler Tor und der Schauerpforte. Der Schauerweg erinnert heute an diese Pforte. Der Name Hexenturm geht auf das Jahr 1520 zurück, als ein Presberger der Überlieferung nach seine Schwiegermutter als Hexe einsperren liess, um an ihren Besitz zu kommen:
04.04.2025: Der Strunk, ein mittelalterlicher Rundturm, befindet sich hinter dem Bahndamm am Südufer der Wisper. Der Turm wurde um 1567 erbaut und diente zur Verteidigung der Wispermündung und der 1556 erbauten Wisperbrücke, sowie als Gefängins. Das obere Geschoss des Turmes und die Plattform sind durch einen vorgewulsteten Treppenturm erreichbar. Die Wände sind aus Schieferbruch- und Sandsteinen gemauert und haben innen vier mit Stichbögen überdeckte Blenden mit viereckigen kleinen Fenstern oder Schlüsselscharten. Das Verlies war einst ein Loch im Gewölbe. In den Jahren 2005 und 2006 wurde der Turm restauriert und steht heute wieder nach Anmeldung zu besichtigen. Im ersten Geschoss befindet sich ein Trauzimmer. Noch immer kann von dort durch eine Bodenluke, die allerdings heute mit Gitterstäben versperrt ist, hinunter in das ehemalige Verlies geschaut werden. Dort ist heute ein kleines Informationszentrum zum UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheintal eingerichtet, das man über einen neuen Zugang von aussen erreichen kann. Während den Öffnungszeiten des Informationszentrums kann sowohl das Trauzimmer als auch die Plattform besichtigt werden, von der sich ein wunderschöner Rundumblick über Lorch bietet:

04.04.2025: Dieser rechteckige Turm wurde um 1320 erbaut und 1324 erstmals erwähnt. Er befindet sich am Dörscheider Weg (heute Rheinsteig) im Blüchertal am Südhang des Leiterberges inmitten der Weinberge. Im Ort wird er auch Frankfurter Turm (nach einem Frankfurter Gläubiger), gewöhnlich im Volksmund aber, seit etwa 1875, Philippineburg genannt. Letzterer Name bezieht sich auf die ehemalige Bewohnerin Philippine Linkenbach. Neben dem Turm hat sich noch ein Rest der Stadtmauer erhalten, durch die eine spitzbogige Toröffnung, die sogenannte Dörscheider Pforte, führt. Dieser Wehrturm soll einst einen feindlichen Angriff auf die Stadt von Dörscheid und Weisel her verhindert haben. In Stockbüchern des 19. Jahrhunderts wird er beschrieben als dreistöckiges Wohnhaus. Der seit dem Mittelalter bis heute kontinuierlich bewohnte Wachtturm hat früher noch ein Fachwerkobergeschoss und ein hohes Walmdach besessen. 1741 war dieser Fachwerkaufbau ruinös und erneuerungsbedürftig. Man hatte den Turmstumpf nur noch mit einem Notdach versehen und damit die ursprüngliche imposante Erscheinung des Bauwerks stark gemindert. Nach seiner Versteigerung im Jahre 1807 ging der Turm dann in Privatbesitz über:

04.04.2025: Der Weseler Turm wurde um 1320-1324, etwa zur gleichen Zeit zum Fey-Turm und zum Leiterberger Turm (Philippineburg) im Norden, als nordwestlicher Eckpfeiler der Stadtbefestigung erbaut. Er trägt den Namen Weseler Turm wegen seiner Ausrichtung nach der linksrheinischen Stadt Oberwesel, früher nur Wesel genannt. Seine Aufgabe war es, feindliche Angriffe von Oberwesel und St. Goarshausen her abzuwehren. Außerdem sicherte er das zwischen ihm und dem Fey-Turm in kurzer Entfernung stehende, durch die Stadtmauer führende sogenannte Weseler Tor. Der auf Spitzbogenfries vorgekragte Wehrgang in seinem 4. Obergeschoss war ursprünglich auf den zwei nordwestlichen Ecken mit polygonalen Türmchen besetzt, deren Helmspitzen 1772 zusammen mit dem hohen Walmdach abgetragen worden sind. Da der fünfgeschossige Turm jetzt nur noch ein flaches Zeltdach besitzt, hat er viel von seiner einstigen ansehnlichen Höhe eingebüsst. Er gelang 1818 nach Versteigerung in Privatbesitz, war seitdem unbewohnt und befindet sich heute innen in einem ruinösen Zustand:

04.04.2025: In der Kauber Zollstrasse befindet sich der gegen Ende des 13. Jahrhunderts erbaute viereckige Wachtturm Mainzer Torturm. Dieser besitzt eine in seine südliche Flankenmauer eingelassene spitzbogige Toröffnung. Um 1485-1490 erhielt der Torturm ein Fachwerkobergeschoss mit Ecktürmchen und einen hohen Spitzhelm. 1757 wurden der spätgotische Fachwerkaufbau und die Dachbekrönung wegen Baufälligkeit abgetragen und durch einen Pyramidenhelm ersetzt. Den Turmabschluss bildet seit 1850 ein zinnbewehrtes Flachdach mit drei polygonalen steinernen Ecktürmchen. Zinnen und Türmchen wurden 1958 entfernt und 1990/91 bei einer umfangreichen Turmsanierung wieder neu, jetzt mit vier Ecktürmchen, aufgebaut. Bis 1804 war im untersten Geschoss des Turms die Stadtwache untergebracht. Während die gnädige Herrschaft (Regierung) für die Unterhaltung des Turms zuständig war, hatte die Gemeinde für die Ausstattung der Wachstube zu sorgen. In ihr befanden sich ein eiserner Ofen, zwei hölzerne Pritschen, ein tannener Tisch, eine Laterne, eine Holzaxt, zwei Springstöcke mit Eisen beschlagen und ein grosser Wächterspiess mit Eisen beschlagen, welcher der Nachtwächter zum Gebrauch hatte:

04.04.2025: An der Zollstrasse, Ecke Adolfstrasse, befindet sich der Dicke Turm. Wie kein anderes Bauwerk in Kaub steht der mächtige Rundturm für die einstige Stadtbefestigung von Kaub. Bei der Stadterweiterung im 15. Jahrhundert wurde um 1485-1487 ein mächtiger runder Turm als südliches Bollwerk der Stadtbefestigung errichtet, der als Dicker Turm, Diebsturm und Stollenturm in den Akten erscheint. Der Name Stollenturm rührt daher, dass er seit 1871 Eigentum der Schiefergrubenbetreiber war. Dieser Turm, mit der aussen schwach vortretenden Wand des Treppenschachts und einem auf halber Turmhöhe vorspringenden Gusserker, besitzt einen zwölfeckigen hölzernen mit Schieferdach versehenen Wehrgang. Darüber erhebt sich ein Pyramidendach, bei dem als Spitze ein kleines mit Gauben versehenes Walmdach aufsitzt. Von 1990 bis 1992 ist der hölzerne Dachaufbau mit Wehrgang komplett erneuert und originalgetreu wiederhergestellt worden. Am Fusse des noch bis 1871 bewohnten Turms wurden beim Vortrieb eines der Dachschieferstollen Scherben gefunden, die nach ihrer lückenlosen Zusammensetzung ein Tongefäß aus der Übergangszeit von der Hallstatt- zur La-Tène-Kultur (etwa 500 v. Chr.) ergeben, ein Beleg für die einstige keltische Besiedlung des Ortes:

21.09.2024: Der Rote Turm bildet zum Rhein hin die Grenze zwischen der südlichen Vorstadt und Kirchhausen und verbindet somit zwei Bauphasen der Stadtbefestigung miteinander. Am Roten Turm knickt die Stadtmauer im rechten Winkel nach Westen zur Bergseite hin ab. Rheinseitig in nördliche Richtung befindet sich in unmittelbarer Nähe der kleinere Rundturm, Turm und Haus Schönburg. In der Stadtarchitektur Oberwesels gilt der Rote Turm als Pendant zum Ochsenturm und verfolgt – auch wenn es sich hier ebenfalls um eine Eckbastion handelt – primär eine repräsentative Funktion. Dieser Rundturm soll auf die Macht und Bedeutung von Oberwesel verweisen. Zu Verteidigungszwecken wurden zu allen Seiten Schiessscharten und breite Schlitzfenster eingelassenen, die im Rahmen der Umbaumassnahmen erweitert oder völlig umgestaltet wurden. Der Rote Turm wurde 1864 für 150 Taler zusammen mit einem Teil der Stadtmauer an den aus Erlangen stammenden Hofmaler Carl Haag verkauft. Dieser baute den Roten Turm um, sodass neben Wohnräumen ein Atelier entstand, welches besichtigt werden kann. Ausserdem erhöhte Carl Haag die Turmruine um ein weiteres Geschoss. Dieses Geschoss präsentiert sich in einer achteckigen Form und weist ein vorkragendes Kehlgesims als Abschluss auf. Darauf wurde als abschliessendes Dach eine Nürnberger Haube, eine für das Rheinland eher untypische Dachform, aufgesetzt. Das Dach verfügt zudem über Dachgauben und eine Laterne. Es wird vermutet, dass für den Dachabschluss der Bergfried der Burg Nürnberg das Vorbild war. Die Stadtmauer zwischen dem Zehnerturm und dem Roten Turm wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts bei dem Bau der Eisbahn abgerissen. Allerdings sind Teile der Stadtmauer noch erhalten, da Carl Haag an den Turm angrenzende Teilstücke der Mauer kaufte. Von dem Wehrgang aus gelangte Carl Haag in die zweite Ebene des Turms. Einen neuen Zugang schaffte der zudem von der Liebfrauenstrasse aus. An dieser Stelle stand einst ein hoher rechteckiger Turm, der dem Bau der Liebfrauenstrasse zum Opfer fiel:

21.09.2024: In der südlichen Vorstadt wurde die rheinseitige Stadtbefestigung durch zwei Rundtürme gesichert, zum einen durch den Roten Turm und zum anderen durch den Turm Haus Schönburg. Bereits der Name des Turmes weist darauf hin, dass einst in seinem Bereich das Stadtpalais der Schönburger lag. Da der Rundturm mittig auf der Stadtmauer liegt, verläuft der Wehrgang mitten durch den Turm. Noch heute sind die rundbogigen Wehrgangspforten zu beiden Seiten zu sehen. Der Durchmesser beträgt knapp sechs Meter. Zudem ist der Turm mit einer Höhe von neun Metern auch kleiner als die anderen Türme an der rheinseitigen Stadtbefestigung. Im Obergeschoss beziehungsweise an der Verteidigungsplattform wird der Turm durch einen aus hellem Sandstein bestehenden Rundbogenfries sowie einen oberhalb dessen anschliessenden Zinnenkranz mit abgeschrägten Scharten gesäumt. Ebenfalls auffällig sind die zur Rheinseite nachträglich eingesetzten, spitzbogigen Fenster sowie der achteckige Zinnkranz der Beobachtungsplattform, der sich über dem Rundbogenfries auf Kalksandsteinkonsolen anschliesst: