Türme
16.10.2023: Die von der Grundkonzeption her symmetrische Anlage von 1923/24 addiert sich aus einem fast quadratischen Kesselhaus, beidseitig flankiert von Schornsteinen (der westliche 1984 wegen Baufälligkeit zum Teil abgetragen) auf übermächtig dimensionierten, polygonalen Basen. Im Auftrag der für die architektonische und technische Planung zuständigen AEG entwarf das Architektenteam Dr. Walter Klingenberg & Werner Issel ein formal in die Zukunft weisendes Kraftwerk (Der Wasserbehälter am Schornstein wurde 2019 entfernt):

11.09.2023: Der im Jahre 1938 erbaute 51,70 Meter hohe Wasserturm ist als Kulturdenkmal in der Denkmaltopographie der Bundesrepublik Deutschland aufgeführt. Auffällig ist seine pickelhaubenförmige Dachkonstruktion, die einem barocken Schlossturm gleicht. Der ursprüngliche Wasserhochbehälter, der 500 m³ Wasser aufnehmen konnte und für den nötigen Druck im Trinkwassernetz sorgte, beherbergt heute Nistkästen für Turmfalken und sechs verschiedene Antennen für die Feuerwehr, den Katastrophenschutz und Mobilfunknetzbetreiber. Bis in die 1990er Jahre wurde in dem Wassertank Löschwasser für das angrenzende Krankenhaus gespeichert:

10.09.2023: Dieburg wurde im Jahr 1220 durch den Bau einer Stadtmauer von 1,3 km Länge geschützt, die mit 9 Türmen besetzt war. Von diesen Türmen blieb nur der Mühlturm erhalten. Der 18,50 Meter hohe Turm bekam seinen Namen von den vor den Mauern der Stadt liegenden Mühlen. Der Mühlturm enthielt im unteren Teil ein Verlies, das vom ersten Stock aus durch das sogenannte Angst- oder Hungerloch erreichbar war. Die Verurteilten wurden auf dem Knoten eines Seiles reitend hinabgelassen in die Dunkelheit und Enge des Verlieses und erst nach Verbüssung der Strafe wieder heraufgezogen. Der heutige ebenerdige Zugang wurde erst in neuerer Zeit hergestellt. Im 1. Stock des Turmes, der über die Wehrmauer erreichbar war, befand sich ein Zugang zum Angstloch. Darüber gab es zwei Kammern, deren letzte unter der Turmhaube lag. Hier hielten sich in Kriegszeiten die Verteidiger der Stadt auf. Der Mühlturm war im 20. Jahrhundert marode geworden und musste 1930 neu aufgebaut werden. 2015 bis 2017 ließ der Heimatverein das Turminnere und den anschliessenden Garten mit Mauern und Boden renovieren:

09.09.2023: Von der ehemaligen Stadtbefestigung der Stadt Sankt Goar sind heute noch Teile erhalten. Bis um 1800 war die Stadt von einer Befestigung mit zehn Türmen und drei Toren umschlossen. Die Nordmauer wurde durch drei Türme unterteilt. Am Südlichen Ende befand sich der heute nicht mehr erhaltene Nappenturm, in der Mitte der Mauer der Hexenturm und an der Nordwestecke der Kanzleiturm. Der Kanzleiturm steht an der Gelenkstelle zwischen bergseitigen West- und der Nordwestmauer und besitzt einen Fünfeckgrundriss aus einem leicht trapezförmig zulaufenden, stadtseitigen Quadrat und einer bergseitig vorgesetzten, spornartig vorstossenden Dreieckspitze. An der Südostseite liegt ein vom ersten Obergeschoss aufsteigender Treppenturm an drei Seiten des Sechsecks an. Der Grundriss und die Ausrichtung resultieren aus seiner ursprünglich wehrtechnischen Funktion und dem Standort an der Nordwestecke der Stadtmauer. Die Turmspitze weist nach Nordwesten gegen die Feindseite auf das ehemals offene Feld zwischen Stadt, Neustadt und Burg Rheinfels. Der Treppenturm steht eingepasst zwischen Turm und bergseitiger Westmauer an der ehemals geschützten Südseite. Der Turm ist urkundlich und bildlich zwar erst ab dem 17. Jahrhundert erwähnt, jedoch sprechen einige Elemente für eine frühere Entstehung. Der fünfeckige Grundriss mit polygonalem Treppenturm, die im Vergleich zu älteren Türmen schlanken Proportionen, der geschlossene Baukörper sowie das über dem umlaufenden Bogenfries schwach vortretende, vermutlich von Beginn an bedachte Obergeschoss sowie die am Bogenfries verwendeten schmalen Backsteine und die langgestreckte Form der Schiessscharten der unteren Geschosse deuten auf eine Datierung des Turm in die Mitte des 14. Jahrhunderts:

09.09.2023: Mit dem Bau die Stadtmauer von Sankt Goar wurde vor 1219 begonnen. Die Ortsumwehrung ist mit dem Bering der Burg verbunden. Erhalten sind der hangseitige Mauerzug mit zwei starken, nach innen ursprünglich offenen Türmen, dem Hexenturm am Bahnhof und den Kanzleiturm am Ulmenhof. Beide Türme sind neu überdacht und zu Wohnzwecken ausgebaut:

09.09.2023: An der Stadtbefestigung hinter dem Bahnhof St. Goar befindet sich der Eiserturm, der in alten Unterlagen auch als Glockhaus bezeichnet wird. Der Eiserturm wurde inzwischen komplett vom Efeu befreit. Dadurch ist jetzt deutlich zu erkennen, dass der Turm aufgestockt wurde, um ihn für Wohnzwecke herzurichten. Der ehemalige Dechant von St. Goar, Karlwerner Eiser, hatte sich den Ausbau vorgenommen, dann aber nach ersten Bauarbeiten nicht weiter verfolgt. Neben dem Eiserturm sind in den letzten Kriegstagen 1945 noch Bomben gefallen, die einen Teil der Befestigung zerstört haben. Im Hintergrund ist hinter dem Eiserturm der als Kurzer Pfad bezeichnete steile Weg hinauf zum Ortteil Biebernheim zu sehen:

09.09.2023: Der viereckige Turm oder auch Ostturm genannt, diente der Verteidigung des oberen Stadttores. Der Turm ist direkt auf dem Uferfelsen errichtet worden und ragte ursprünglich 23 Meter in die Höhe. Mit einem quadratischen Grundriss und einer Seitenlänge von 9 Metern hatte der Turm eine enorme Grösse. Heute hat der Turm an seiner imposanten Mächtigkeit aufgrund der Aufschüttung der Rheinuferstrasse an Höhe verloren. Betroffen ist das ganze unterste Geschoss, welches als Verlies diente. Die Einstiegsöffnung lag oberhalb dieses Geschosses und war über den Wehrgang der Mauer zu erreichen. Sie liegt heute in etwa auf Höhe der Strassenfläche. Das unterste Geschoss wurde aufgrund seiner Lage regelmässig bei hohem Wasserstand des Rheins umspült und geflutet. Über dem damaligen Erdgeschoss verfügte der Turm über vier weitere Stockwerke, welche durch Fenster, Kamine, Abort und Wasserstein versehen bewohnbar waren. Der Turm bot besonders in Kriegs- und Wassernöten Zuflucht für die Bewohner der Stadt. Das fünfte und oberste Stockwerk diente als Wehrplattform, welche vermutlich im 16. Jahrhundert zu einem weiteren Wohnraum ausgebaut wurde. Bei dem Dach des Turmes handelt es sich um ein vierkantiges Spitzdach. Die Stockwerke sind ab der Höhe des ehemaligen Wehrgangs, also ab der zweiten Etage über eine aus Stein erbaute Wendeltreppe miteinander verbunden. Die Treppe mündet im Dach in einem kleinen Turm. Dieser diente dem Turmwächter um das Vorfeld und den Rhein zu überwachen:

09.09.2023: Der runde Turm stellt ein kleineres Abbild des Bergfrieds der Burg Katz dar. Er besitzt ebenso ein oberstes Geschoss, welches auf Rundbogenfries vorgekragt ist und zur Traufe hin in ein Achteck übergeht. Das Zeltdach des Turmes greift die achteckige Struktur auf und verfügt über vier Dachhäuschen. Die Ähnlichkeiten sind eindeutig und sprechen dafür, dass die Burg Katz und die Stadtbefestigung in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind (14. Jahrhundert). Der Runde Turm diente in seiner Geschichte lange Zeit als städtische Nachtwache. Ausserdem kam ihm die Funktion als Stadtuhr zu, was noch heute an der Turmuhr zu erkennen ist. Der runde Turm, auch aufgrund der Nähe zum Plan (früherer Marktplatz) Marktturm genannt, weist heute eine Neigung von 41 cm nach Osten und 63 cm nach Norden auf. Durch seine deutliche Neigung erhielt er als weiteren Spitznamen den Titel „Der Schiefe Turm von Sankt Goarshausen“. Mögliche Ursache für diese Neigung ist vermutlich die Nähe zur Forstbachmündung, welches ein unsicheren Baugrund darstellt und die Neigung zur Folge haben könnte:

09.09.2023: Funkmast oberhalb von Sankt Goarshausen auf dem Rabenack – Montagehöhe über Grund 38,50 m:
08.09.2023: Von etwa 1321-1370 wurde in einer gewaltigen Baumassnahme die neue Stadtgründung Butzbach mit einer starken, insgesamt 1.321 m langen und 9,3 m hohen Ringmauer mit ihren typischen Schwibbögen gesichert. Drei Stadttore und mehrere Türme sicherten zusätzlich die gut befestigte Stadt. Der Hexenturm ist einer der letzten erhaltenen Stadtmauertürme (spätes 14. Jahrhundert) und wurde als Gefängnis- und Wachtturm errichtet. In ihm wurden auch die der Zauberei angeklagten Hexen bis zu ihrer Aburteilung eingekerkert:
