Hessen
FRIEDBERG (HESSEN)
(31.300 Einwohner, 140 m ü. NHN) ist eine Mittelstadt am nördlichen Rand des Rhein-Main-Gebiets und der Verwaltungssitz des Wetteraukreises. Die ehemalige Freie Reichsstadt und Messestadt gehörte im Mittelalter zu den wichtigsten Städten im heutigen Hessen. Die reiche Vergangenheit lässt sich bis heute im gut erhaltenen Stadtbild ablesen. ls Friedberg in der Stauferzeit in das Licht der geschichtlichen Überlieferung tritt, hat es wie in der römischen Zeit eine Mittelpunktfunktion. In der Urkunde, die den Namen Wridburg im Jahre 1216 erstmals nennt, wies Friedrich II., der Hohenstaufer, den Friedberger Burggrafen und den Schultheissen von Frankfurt an, den Reichministerialen von Münzenberg in seinen Rechten zu respektieren, in die ihn der König wieder eingesetzt hatte. Die unter Friedrich Barbarossa reichstreue Ministerialenfamilie, die auf ihrer prächtigen romanischen Burg Münzenberg in der nördlichen Wetterau sass, hatte sich zuvor der staufischen Partei entfremdet. Bezog sich diese erste Erwähnung auf den Burggrafen von Friedberg als einen staufischen Reichsbeamten, auf den sich der König in seiner terra imperii, dem Wetterauer Reichsland, stützen konnte, so wird 3 Jahre später, 1219, die Stadt Friedberg im Zusammenhang mit Frankfurt und Gelnhausen erstmals urkundlich genannt. Beide Erwähnungen setzen aber bereits politisch handlungsfähige Gemeinwesen voraus, die schon seit Jahrzehnten existierten. Grundlage der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt Friedberg war die Tuchproduktion. In Friedberg fanden jährlich zwei Messen statt. Das begehrte Friedberger Tuch erreichte Handelsplätze von Lübeck bis Wien, von Schlesien bis in den Niederlanden. Im 14. Jahrhundert hatte Friedberg ca. 3.000 Einwohner – für damalige Verhältnisse eine Stadt mittlerer Grösse. Innere soziale Konflikte, schwere Stadtbrände (1383 und 1447) und eine wirtschaftliche Depression liessen die Stadt in ihrer Bedeutung sinken. Ende des 14. Jahrhunderts hatten die Friedberger Messen nur noch lokale Bedeutung, die Tuchproduktion ging zurück. Die Frankfurter Messe verdarb als Konkurrenz den Markt. Die Stadt verschuldete sich in dieser Phase des Niedergangs zusehends. Das Alte Reich verpfändete die Reichsstadt Friedberg seit 1347 mehrfach an verschiedene Herren. 1497 gab es in Friedberg nur noch etwa 1.300 Einwohner, reichere Bürger zogen vielfach nach Frankfurt. Die Stadt litt bedingt durch ihre Lage an verschiedenen Fernstrassen stark unter kriegerischen Ereignissen, dem Dreissigjährigen Krieg, dem Siebenjährigen Krieg, den französischen Revolutionskriegen und den damit verbundenen Plünderungen. Der Bau der Main-Weser-Bahn (1850–1852) führte langsam wieder zu einem wirtschaftlichen Aufstieg. Die erste Automobil-Post-Linie der Deutschen Reichspost verkehrte 1906 zwischen Friedberg und Ranstadt. Am 29. März 1945 wurde Friedberg von Truppen der 3. US Army besetzt. Dabei konnte der US-amerikanische Kommandeur, Major Smith, dafür sorgen, dass die Stadt nicht einfach zusammengeschossen wurde, sondern nach Verhandlungen mit verantwortlichen Wehrmachtsoffizieren geordnet übergeben und weiteres Blutvergiessen sowie weitere Zerstörungen vermieden werden konnte. Seit 1980 ist Friedberg Sitz der Subaru Deutschland GmbH. Ebenfalls ansässig ist der Spieleverlag Pegasus-Spiele. Seit 1992 hat die Fredenius Kabi mit Sitz in Bad Homburg eines ihrer grössten Werke in Friedberg.
Bahnhof Empfangsgebäude:
Haus des Handwerks:
Ehemaliges Postamt:
Rathaus:
Evangelische Stadtkirche Userer Lieben Frau:
Wetterau Museum:
Katholische Marienkirche:
Roter Turm:
Stadtbauamt – zweigeschossiges, traufständiges Fachwerkwohngebäude, das als historischer Teil der Stadtkirchhofumgebung besonders erhaltenswert ist:
Ehemaliges Postamt – von 1710 bis 1892:
Altes Rathaus:
Burg Friedberg (weitere Aufnahmen siehe dort):
Landratsamt Gebäude A und B:
Amtsgericht:
Wasserturm und Gedenkstätte Friedberg auf dem Wartberg:
Alle Aufnahmen entstanden während eines Tagesbesuchs am 29.07.2024.
BENSHEIM
(41.800 Einwohner, 115 m ü. NHN) ist eine Stadt im südhessischen Landkreis Bergstrasse. Bensheim liegt an der Bergstrasse und ist mit mehr als 40.000 Einwohnern die grösste Stadt des Kreises. Im Jahre 765 wird Bensheim im Lorscher Codex erstmals urkundlich erwähnt. Der Name Bensheim ist wohl auf einen Ritter Basinus zurückzuführen. Das ursprüngliche Basinsheim wird im Lauf der Jahrhunderte zu Bensheim. 956 erhält Bensheim das Marktrecht, im 13. Jahrhundert das Stadtrecht. Handel und Gewerbe blühen seitdem auf. Im Jahr 1301 wird Bensheim beim grossen Stadtbrand zerstört und in der Folge von wechselnden Obrigkeiten beherrscht. Im Jahr 1732 zerstört ein heftiges Unwetter mit verheerender Überschwemmung die damalige Holzbrücke über die Lauter. Daraufhin wird die sogenannte Mittelbrücke mit den Figuren der beiden Brückenheiligen Johannes von Nepomuk und Franz Xaver errichtet. 1803 fällt Bensheim an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Mit der nun beginnenden Industrialisierung werden die mittelalterlichen Vor- und Altstadtbereiche erweitert. Die Ansiedlung erster Industrien wird durch die 1846 eröffnete Main-Neckar-Bahn von Frankfurt nach Mannheim und Heidelberg begünstigt. Innerhalb von 100 Jahren verdreifacht sich die Einwohnerzahl auf über 9000. Um 1900 nimmt der Anteil an Industriearbeitern mit Nebenerwerbslandwirtschaft ebenso zu wie der an Beamten, Offizieren und Pensionären, deren Ansiedlung in bessere Wohngegenden gefördert wird. Zum 1. April 1939 werden die Gemeinden Auerbach, Schönberg und Zell eingemeindet. Erst 1971 kommen Fehlheim, Gronau, Hochstädten, Langwaden, Schwanheim und Wilmshausen hinzu. Kurz vor dem Einmarsch amerikanischer Truppen am 27. März 1945 werden durch Brandbomben fast 150 Wohn- und Geschäftshäuser in der Altstadt sowie die Pfarrkirche St. Georg und das Rathaus am Marktplatz zerstört. Nach der Beseitigung der Kriegsschäden und dem Wiederaufbau setzt Anfang der 1970er Jahre die Sanierung der Altstadt mit zahlreichen Fachwerkhäusern ein. 1968 wird das Parktheater eröffnet und zum Hessentag 1976 das Bürgerhaus errichtet. Heute lockt Bensheim mit seinem historischen Stadtkern und idyllischen Plätzen, die zum Flanieren und Entspannen einladen. Die malerische Innenstadt mit liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern und
ehemaligen Adelshöfen lädt ebenso zu einem Besuch ein wie diverse Orte ausserhalb.
Das Auerbacher Schloss, das im Jahr 2009 zu Hessens beliebtestem Bauwerk gewählt wurde, das 1857 eingeweihte Kirchberghäuschen und der Staatspark Fürstenlager in Bensheim-Auerbach – hier steht im Übrigen der älteste Mammutbaum auf europäischem Festland – sind sehr beliebte Ausflugsziele. Durch die Ansiedlung grosser Gewerbebetriebe zählt Bensheim auch zu den wirtschaftlich stärksten Städten in der Region. Viele international erfolgreich agierende Unternehmen sind hier angesiedelt.
Kolpinghaus – städtebaulich wirkungsvoll plaziertes Gebäude an der Ecke zur Neckarstrasse, wohl im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts erbaut. 1931 wurde das Gebäude von der Kolpingfamilie aufgekauft und für ihre Zwecke umgenutzt. Im Obergeschoss befindet sich eine zentrale Nische mit Josefsfigur:
Rinnentorturm:
Katholische Hospitalkirche St. Josef:
Friedhofskirche St. Crescens:
Blicke zum Hemsberg (262 m) auf dem Weg zum Luginsland (Blaues Türmchen):
Luginsland (Blaues Türmchen):
Blick auf Zell vom Weg zum Bismarckturm:
Bismarckturm Bensheim:
Blick nach Heppenheim und auf eine Unterstandshütte auf dem Abstieg vom Hemsberg:
Blick in die Grieselstrasse mit St. Josef im Hintergrund:
Ehemaliges Hessisches Staatsweingut – erbaut für den Küfer Franz Mühlum als traufständiger, zweigeschossiger Putzbau um 1904:
Stadtmühle und Museum Bensheim:
Winkelbach (im späteren Verlauf die Lauter) in Höhe Stadtmühle:
Alte Gerberei:
Roter Turm:
Katholische Pfarrkirche St. Georg:
Marktbrunnen:
Ehemaliges Gasthaus zur Armbrust:
Wohn-und Geschäftshaus am Marktplatz 2 – das Haus ist wahrscheinlich von dem Mainzer Domschaffner Hans Scholl erbaut worden:
Mittelbrücke:
Ehemalige Domkapitelfaktorei:
Wambolter Hof:
Hohenecker Hof – er liegt am Rande der Altstadt und zeigt dem Betrachter zwei sehr unterschiedliche Seiten. Im Bild die nach Westen (am Beauner Platz) gerichtete rote verklinkerte Fassade mit Treppengiebel und Terrassenvorbau:
Bürgerhaus – Kultur- und Kongresszentrum:
Dalberger Hof mit dem eingebauten Stadtmauerturm:
Parktheater:
Alle Aufnahmen entstanden bei einem Kurzbesuch am 18.07.2024.
IDSTEIN (TAUNUS)
(25.700 Einwohner, 266 m ü. NHN) ist eine Stadt im südhessischen Rheingau-Taunus-Kreis. Sie liegt im Taunus, nördlich der Landeshauptstadt Wiesbaden, und erfüllt nach hessischer Landesplanung die Funktion eines Mittelzentrums. Idstein trägt seit dem 18. Oktober 2016 die amtliche Zusatzbezeichnung Hochschulstadt, in Bezug aufden hiesigen Hauptsitz der privaten Hochschule Fresenius. Idstein wurde urkundlich 1102 das erste Mal erwähnt. 1287 erwirkte Graf Adolf von Nassau-Idstein bei König Rudolf von Habsburg die Verleihung der Stadtrechte. Adolf von Nassau war von 1292 bis 1298 als Nachfolger von Rudolf von Habsburg deutscher König. Bis 1721 war Idstein mit Unterbrechungen Residenzstadt der Grafen bzw. Fürsten von Nassau-Idstein und dadurch Zentrum der Region. Nach Erlöschen der Linie Nassau-Idstein hatte die Stadt Bedeutung als Sitz des nassauischen (ab 1866 preussischen) Archivs, als Gerichtsort und Sitz eines Oberamtes. Schulen wie Gymnasium, Lehrerseminar, Landwirtschaftsschule, Baugewerkschule waren landesherrliche/städtische Gründungen, die der Stadt Zuspruch und Popularität brachten. Seit Ende des 18. bis Mitte des 20. Jahrhunderts war Idstein Standort einer bedeutenden Lederindustrie. Idsteins Schatz ist seine alte Bausubstanz: Fachwerkhäuser vom 15. bis zum 18. Jahrhundert, teilweise mit reichem Schnitzwerk, Adelssitze wie der Stockheimer Hof aus dem 16. Jahrhundert und die ehemals herrschaftliche Gebäudegruppe in der oberen Schlossgasse mit Hexenturm und Schloss. Reizvoll sind auch die schlichten, aber gepflegten und neuerdings wieder sehr begehrten Handwerkerhäuser aus der Zeit der ersten Stadterweiterung um 1700. Der König-Adolf-Platz ist das Zentrum der Stadt und ihre gute Stube. Er ist umgeben von Fachwerkhäusern, die grösstenteils um 1600 datieren. Im Juni 2002 fand der 42. Hessentag in Idstein statt. Im Zuge dessen entstand die Idee einer engeren kommunalen Zusammenarbeit der Stadt Idstein mit den Gemeinden Hünstetten, Niedernhausen und Waldems. Unter der Bezeichnung Idsteiner Land werden seitdem Kooperationen in unterschiedlichen Bereichen durchgeführt.
Empfangsgebäude des Bahnhofs:
Amtsgericht:
Hochschule Fresenius – Das dominante Backsteingebäude an der Limburger Strasse wurde für die Idsteiner Baugewerkschule, einer städtischen Gründung von 1869, errichtet. 1995 übernahm die Hochschule Fresenius, eine staatlich anerkannte private Fachhochschule, die Liegenschaft mit den Fachbereichen Chemie und Biologie, Gesundheit sowie Wirtschaft und Medien:
Alte Feuerwache – Im Jahr 1924 wurde das Gebäude der ehemaligen Feuerwache in Idstein errichtet. Es wurde von der 1876 gegründeten Freiwilligen Feuerwehr Idstein bis zu deren Umzug in den modernen Feuerwehrstützpunkt im Jahr 1982 genutzt. Seit 2004 beherbergt es das Idsteiner Brauhaus:
Residenzschloss:
Gebäudegruppe der ehemaligen Burganlage mit dem Alten Amtsgericht:
Hexenturm:
Die ehemalige Zehntscheuer – der Herrenspeicher:
Ehemaliges Gefägnis:
Kanzleitor:
Rathaus:
Schiefes Haus:
Killingerhaus:
Innenstadtplan:
Evangelische Unionskirche:
Blick aus der Obergasse zum Hexenturm:
Deutsches Haus – Gaststätte in der Obergasse:
Druckerei Grandpierre:
Blick aus der Obergasse zum Rosenkippel (379 m) mit Funkmast und Solarpark:
Stadthalle und Bücherei:
Stockheimer Hof und Rosenhaus:
Turm der katholischen St.-Martins-Kirche:
Alle Aufnahmen entstanden während eines Kurzbesuchs am 10.07.2024.
KELKHEIM (TAUNUS)
(29.100 Einwohner, 190 m ü. NHN) ist eine Stadt im hessischen Main-Taunus-Kreis im Regierungsbezirk Darmstadt. Die Stadt liegt im Vortaunus innerhalb des Rhein-Main-Gebietes. Ihr Kerngebiet liegt rund zehn Kilometer nordwestlich des Frankfurter Stadtteils Unterliederbach. Kelkheim ist hinsichtlich der Einwohnerzahl die zweitgrösste Stadt des Landkreises hinter der Kreisstadt Hofheim am Taunus. Als Stadt ist Kelkheim noch vergleichsweise jung. Die ersten urkundlichen Erwähnungen der Stadtteile erfolgten schon relativ früh: 780 – Fischbach und Monster-Liederbach, das heutige Münster, 874 – Hornau, 880 – Kelkheim, 1285 – Eppenhain und 1294 – Ruppertshain.
Die Aufwertung zur Stadt erfolgte jedoch erst zum 1. April 1938, als Prinz Philipp von Hessen die Eingemeindung von Münster und Hornau nach Kelkheim verfügte und der so entstandenen Grossgemeinde gleichzeitig die Stadtrechte verlieh. Die insgesamt 5.300 Einwohner fragte dabei jedoch niemand, was vor allem in Münster zu grossem Unmut führte. Nach dem Zweiten Weltkrieg bemühten sich dann auch die Münsterer Bürger, ihre Eigenständigkeit erfolglos zurück zu erlangen. Trotz einer Unterschriftensammlung bestätigte die Landesregierung die Zwangsvereinigung. Seine heutige Gestalt mit sechs Stadtteilen erhielt Kelkheim dann im Zuge der Hessischen Gebietsreform, 1977 kamen die Gemeinden Fischbach, Ruppertshain und Eppenhain zu dem Stadtverband hinzu. Auch hierbei gab es Widerstände. So hatten sich Ruppertshain und Eppenhain nur wenige Jahre zuvor zur Gemeinde Rossert zusammen geschlossen, um der Eingemeindung zu entgehen. Trotz aller Bemühungen um lokale Eigenständigkeit, was die grosse Politik angeht, teilten die Bewohner der heutigen Kelkheimer Stadtteile durch die Jahrhunderte weitgehend das gleiche Schicksal. So waren sie lange Zeit Untertanen des Mainzer Kurfürsten. Nachdem dessen Territorium zu Beginn des 19. Jahrhunderts ausgelöst worden war, mussten sie mehrfach ihre politische Loyalität wechseln. Dabei fielen die Orte zunächst an das Herzogtum Nassau. 60 Jahre lang wurden sie von Wiesbaden aus regiert. Nachdem sich jedoch der Herzog von Nassau 1866 im preussisch-österreichischen Krieg auf die falsche Seite – die des Verlierers Österreich – gestellt hatte, musste er sein Herrschaftsgebiet an Preussen abtreten. 1867 teilte die preussische Regierung ihre neuen Gebiete in Landkreise ein. Dabei kamen Hornau, Kelkheim, Fischbach, Ruppertshain und Eppenhain zum Obertaunuskreis, Münster hingegen fiel an den Landkreis Wiesbaden (Main-Taunus). Erst seit der Gründung des Main-Taunus-Kreises 1928 gehören alle heutigen Kelkheimer Stadtteile wieder einer Verwaltungseinheit an. Kelkheim ist die Stadt der Möbel, was besonders im letzten Jahrhundert zum Tragen kam. Doch zwischenzeitlich hat sich hier einiges geändert. Die Kelkheimer Schreiner behaupten sich heute als Spezialisten für den besonderen Geschmack. In Kelkheim fehlt ein historischer Stadtkern. Deshalb wurde seit den 1970er Jahren die Idee einer Stadtmitte voran getrieben. Neben der Stadtmitte Süd wurde das Gesundheitszentrum im nördlichen Teil gebaut. Abgeschlossen wurde das Projekt mit der Fertigstellung der Stadtmitte Nord im Jahr 2008. Einkaufsmöglichkeiten in leistungsfähigen Geschäften und die kostenlosen Parkplätze im gesamten Stadtgebiet locken nicht nur die Kelkheimerinnen und Kelkheimer zum stressfreien Einkauf. Durch die landschaftlich reizvolle Umgebung und die günstige Lage am Südhang des Taunus kann man hier der Natur direkt begegnen. Viele Ziele wie der Rettershof, der Atzelberg oder der Gimbacher Hof bieten den Erholungssuchenden, seien es Spaziergänger, Wanderer oder Radfahrer, vielfältige Möglichkeiten. Eine grosse Anzahl von Freizeiteinrichtungen und unterschiedliche kulturelle Veranstaltungen laden zu erholsamen Stunden ein. Dabei haben das normale und das gehobene Niveau ihren gleichrangigen Platz. So gibt es wechselnde Open-Air-Veranstaltungen, klassische und volkstümliche Konzerte der Kulturvereine und auch sportliche Veranstaltungen von überregionaler Bedeutung.
Fernmeldeturm Atzelberg:
Katholische Pfarrkirche St. Josef in Eppenhain:
Altes Rathaus Eppenhain:
Atzelbergturm:
Ehemalige Lungenheilstätte (Zauberberg) in Ruppertshain:
Altes Rathaus Ruppertshain:
Hofgut Rettershof und Schlosshotel:
Katholische Pfarrkirche zur Heiligen Dreifaltigkeit:
Bürgerhaus Kelkheim-Fischbach (ehemaliges Rathaus Fischbach):
Staufenhalle Fischbach:
Bahnhof Kelkheim:
Katholische Kirche St. Martin in Hornau:
Alte Martinskirche Hornau:
Stadthalle Kelkheim:
Rathaus Kelkheim:
Freiwillige Feuerwehr Kelkheim:
Ehemaliges Postamt von 1911:
Museum Kelkheim:
Stadtkapelle St. Petrus und Paulus:
Kloster und Pfarrkirche Sankt Franziskus:
Altes Rathaus Münster:
Katholische Kirche St. Dionysius:
Herrgottspetzerbrunnen:
Kulturbahnhof Kelkheim-Münster:
Alle Aufnahmen enstanden am 30.04.2024 (Eppenhain/Ruppertshain), 25.06.2024 (Fischbach) und 26.06.2024 (Hornau/Kelkheim-Mitte/Hornau).
ERBACH
(14.100 Einwohner, 210 m ü. NHN) ist die Kreisstadt des südhessischen Odenwaldkreises. Erbach, das erstmals im 11. Jahrhundert schriftlich erwähnt wird, hat sich seinen historischen Charme bewahrt. Entlang der Mümling und im Altstadtbereich laden viele Plätze zum Verweilen ein. Romantische Fachwerkhäuser und die zum Schloss gehörenden Gebäude erzählen von der wechselvollen Geschichte einer Stadt, von der aus über viele Jahrhunderte hinweg eine ganze Region regiert wurde. Im ehemaligen Burggraben, heute die Straße Am Schlossgraben, befindet sich das älteste Holzkunstfachgeschäft im Odenwald. Holzspielwaren, Schnitzereien, Haushaltswaren und Figuren aus dem Erzgebirge sind hier das ganze Jahr über im Angebot. Nördlich des Erbacher Schlosses, in einem Bogen der Mümling, liessen sich im Mittelalter niederadlige Burgmannen nieder. Im Städtel befinden sich neben der evangelischen Stadtkirche zahlreiche ältere Fachwerkbauten. Zu ihnen zählen mehrere Burgmannenhöfe, zum Beispiel das Tempelhaus (Städtel 21), die Habermannsburg (Städtel 26) und das Burgmannenhaus Pavey (Städtel 32). Diese Gebäude schliessen sich teilweise eng an das Burggelände an. Da sie zusammen mit diesem die Insel der Mümling einnahmen, erhielt die Siedlung, die den Kern der Stadt Erbach bildete, eine eigene Ringmauer. Die Geschichte der Stadt ist eng mit dem Grafenhaus Erbach verbunden, das zum rheinfränkischen Uradel gehörte und bis 1806 die Regentschaft in der Region innehatte. Bedeutendster Vertreter der Familie ist Graf Franz I. zu Erbach-Erbach (1754-1823), der die Elfenbeinschnitzerei im Odenwald einführte und als bedeutender Altertumsforscher gilt. Das Deutsche Elfenbeinmuseum mit der Erbacher Rose zeugt noch heute von den beeindruckenden Kunstwerken, die Elfenbeinschnitzer bis heute hier gestalten. Die im Schloss befindlichen Antiken, Rüstungen und Geweihe hat Graf Franz I. zu Erbach-Erbach auf vielen Reisen zusammengetragen. Ein Standbild von ihm in römischer Toga ziert den Marktplatz bis heute – auch wenn es im Sommer 2005 einmal vom Sockel fiel und zerbrach. Die zeitliche Nähe zum Verkauf des Schlosses an das Land Hessen im Jahre 2005 gehört zu den Skurrilitäten der Stadtgeschichte.
Landratsamt Odenwaldkreis:
Katholische Pfarrkirche St. Sophia:
Evangelische Stadtkirche:
Tempelhaus (Steinernes Haus) mit Erasmuspforte:
Echterhaus:
Altes Rathaus:
Erbacher Schloss:
Orangerie und Lustgarten:
Ehemalige Schlossmühle mit der Mümling:
Denkmal Graf Franz I.:
Rathaus in der Neckarstrasse:
Blick von der Neuen Lustgartenstrasse auf das Schloss und Kirche:
Burgmannenhaus Pavey:
Bahnhof Erbach mit Güterhalle und Museumslok Kö 5104:
Blick vom Bahnhof auf Erbach:
Alle Aufnahmen entstanden während eines Kurzbesuchs am 14.04.2024.
MICHELSTADT
(16.000 Einwohner, 201 m ü. NHN) ist eine Stadt im südhessischen Odenwaldkreis, im Odenwald etwa mittig zwischen Aschaffenburg und Heidelberg gelegen. Es ist davon auszugehen, dass die ersten Bewohner der Gegend um Michelstadt Kelten waren. Bodenfunde und einige Hügelgrabreste weisen auf eine frühe Besiedlung bereits um 800 bis 500 vor Christus hin. Im ersten Jahrhundert nach Christus besetzten die Römer den Odenwald und sicherten eroberte Gebiete durch Kastelle und eine Grenzwehr, den Limes, ab. Im Stadtteil Vielbrunn kann die originalgetreue Rekonstruktion eines Römischen Wachturms besichtigt werden. Etwa zum Ende des 7. Jahrhunderts wurde die Gegend um Michelstadt durch den Missionar Kilian zum Christentum bekehrt. 741 erfolgte die Ersterwähnung der Stadt in einer Schenkungsurkunde an den Bischof Burkhard von Würzburg. Darin wird die Gemeinde Michlinstat genannt. Nach dem Tode des Bischofs ging Michelstadt vermutlich wieder an die fränkische Königskrone zurück. Etwa um das Jahr 815 erfährt man Genaueres über Bewohner und Baulichkeiten der Stadt. 827 erbaut Einhard, der im Odenwald seinen Altersruhesitz aufschlagen will, die Steinbacher Basilika (Einhardsbasilika), die heute zu den ältesten noch erhaltenen karolingischen Bauwerken nördlich der Alpen zählt. Nach Einhard wird das Kloster Lorsch zum Eigentümer der Mark Michelstadt und unter seinem Abt Gerbodo (951-972) wird eine Burg, die heutige Kellerei, erbaut, und in den Urkunden ist fortan von einem castellum michlinstat zu lesen. Nach dem Zerfall des Klosters Lorsch ging der Besitz der Gegend an das Erzbistum Mainz. In jahrelangen Streitigkeiten zwischen Kurmainz und dem südlichen Nachbarn Kurpfalz wird auch Michelstadt 1307 vollkommen zerstört. Nutzniesser des Konfliktes zwischen Mainz und der Kurpfalz war ein Adelsgeschlecht, das sich nach seiner Burg von Erbach nannte. Diesen Herren und späteren Schenken zu Erbach gelang es, eine eigene Territorialherrschaft zu begründen, und sie auch waren es, die den Wiederaufbau Michelstadts mit Toren und Ringmauer ab 1390 veranlassten. Leider wurden die Stadttore im 19. Jahrhundert als Verkehrshindernisse abgerissen, was zu kurz gedacht war, denn mit seinen drei Tortürmen könnte Michelstadt sicher heute das Odenwälder Rothenburg genannt werden. Immerhin aber sind noch die Stadtmauer mit einigen Türmen, sowie ringsum eine doppelte Wallgrabenanlage vorhanden. Durch die Jahrhunderte und durchaus bis heute behauptet die Stadt eine Stellung als bürgerlich-kultureller und wirtschaftlicher Schwerpunkt des hessischen Odenwaldes. Grundlage dafür waren in früherer Zeit gräfliche Privilegien wie Markt-, Mauer- und Selbstverwaltungsrechte. In jüngerer Zeit siedelten sich einige Behörden und Institutionen an, wie Konsistorium, Amtsgericht, Forstamt, Gymnasium und Finanzamt. Michelstadt war also durch Handwerk und Kaufmannsstand sowie Behörden stark bürgerlich geprägt. Die geschichtliche Bedeutung Michelstadts spiegelt sich in seinen Baudenkmalen wider. Davon sind die markantesten in der Altstadt gelegen und prägen bis heute das Stadtbild.
Empfangsgebäude des Bahnhofs:
Einhardsbasilika in Steinbach:
Schloss Fürstenau:
Schlossmühle und Kavaliershaus:
Modell von der Stadtmühle Hulst, der Partnerstadt von Michelstadt, am Bahnhofsvorplatz:
Stadtverwaltung im Gebäude der ehemaligen Kaltwasseranstalt:
Ehemaliges Untertor:
Bienenmarkt Tor von 1969:
Bienenmarktspforte von 1968:
Wehrmannshaus und der Spitze Turm:
Evangelische Stadtkirche:
Historisches Rathaus:
Löwenhof und ehemalige Posthalterei von Thurn und Taxis:
Alte Schmiede – zwischen 1562 und 1803 wurde hier das Schmiedehandwerk ausgeübt:
Burg Michelstadt („Kellerei“) und Museum Kainsbacher Mühle:
Diebsturm:
Forstamt – traufständiger Putzbau von 1907:
Odenwaldhalle:
Amtsgericht:
Finanzamt:
Erbacher Strasse und das Hochhaus Nr. 49:
Alle Aufnahmen entstanden während eines Kurzbesuchs am 14.04.2024.
WÄCHTERSBACH
(12.950 Einwohner, 157 m ü. NHN) ist eine Kleinstadt zwischen Frankfurt am Main (50 km) und Fulda (50 km), im Main-Kinzig-Kreis in Hessen, am südlichen Rande des Vogelsberges. Die Stadt war die ehemalige Residenzstadt der Grafen zu Ysenburg und Büdingen in Wächtersbach, sie liegt in der Nähe der historischen Handelsstrasse Via Regia von Frankfurt am Main nach Leipzig. Die Stadtteile wurden im Rahmen der kommunalen Gebietsreform Anfang der 70er Jahre zur Stadt Wächtersbach eingemeindet. Wächtersbach als Kernstadt wurde im Jahr 1236 unter dem Namen Weychirsbach erstmals urkundlich erwähnt und erhielt bereits 1404 die Stadtrechte. Seit 1963 besteht die Verschwisterung zur französischen Partnerstadt Châtillon, zu der 1998 Vonnas und Baneins kamen. Zur russischen Partnerstadt Troizk besteht die Verbindung seit den 90er Jahren. Seine historisch gewachsene Mittelpunktfunktion hat Wächtersbach stetig weiter ausgebaut. Die landschaftlich reizvolle und verkehrsmässig günstige Lage mit besten Verbindungen in die Ballungsgebiete, aber auch zu den Feriengebieten im Norden und Süden, die etwa gleichweit entfernt sind, liessen die Stadt stetig wachsen. Dies wurde und wird durch die Bereitstellung von preiswertem Bauland durch die Stadt begünstigt. Die Kernstadt ist der natürliche Mittelpunkt mit Ämtern, Schulen, Bahnhof, Ärzten, Apotheken, Geldinstituten, Krankenkassen, gastronomischen und gewerblichen Betrieben sowie Geschäften. Umweltfreundliche Industrie, Handwerks-, Dienstleistungs- und Einzelhandelsbetriebe, die auch in den Stadtteilen vorhanden sind, bieten einem Teil der Bevölkerung auch in Zeiten einer wirtschaftlich prekären Lage gute Beschäftigungsmöglichkeiten. Besonders die Vielschichtigkeit dieser gesunden Klein- und Mittelbetriebe erweist sich als relativ krisenfest. Ein Grossteil der Berufstätigen ist jedoch darauf angewiesen, täglich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder einem eigenem Kraftfahrzeug in die Wirtschaftszentren Hanau und Frankfurt/Main zu pendeln. Viele von ihnen haben aus dieser Region ihren Wohnsitz nach Wächtersbach verlegt, weil sie hier Ausgleichsmöglichkeiten in ihrer Freizeit finden. Nicht von ungefähr führen Innenstadt seit 1968 und Aufenau seit 2012 das Prädikat „Staatlich anerkannter Erholungsort“. Das grossflächig zusammenhängende Waldgebiet rund um die Stadt sowie auch die im Kinzig- und Brachttal gelegenen Stadtteile Aufenau, Neudorf, Weilers und Hesseldorf haben mit ihren grünen Ebenen und Hügeln ihren besonderen Reiz. Ganz anderen Charakter haben die auf der Spielberger Platte, einem über 350 Meter hohen Bergrücken des südlichen Vogelsberges, gelegenen Stadtteile Wittgenborn, Waldensberg und Leisenwald. Die klimatischen Verhältnisse sind hier oben schon etwas rauer als unten im Tal bei ca. 140 Metern über dem Meeresspiegel. Sehr oft herrscht hier aber auch strahlender Sonnenschein, während im Tal tagelang Herbst- oder Winternebel ruhen. Auch die Vegetation setzt oben entsprechend später ein, und es schneit noch, wenn weiter unten bereits der Frühling Einzug gehalten hat. Aber dafür bietet diese Landschaft einen besonderen Weitblick.
Bahnhof Wächtersbach (08.07.2023):
Das ehemalige Pförtnerhaus stand vor dem Untertor, das Mitte des 19. Jahrhunderts niedergelegt wurde. Es handelt sich um ein giebelständiges Fachwerkhaus im Kern von 1669:
Altes Rathaus:
Der ehemalige gräfliche Gasthof Weisses Ross von 1720, ein barockes zweigeschossiges Fachwerkgebäude in schlichtem konstruktiven Fachwerk unter hohem Krüppelwalmdach:
Schloss Wächtersbach und heutiges Rathaus:
Prinzessinnenhaus:
Ehemalige Rentkammer:
Altes Braumeisterhaus – an der Strasse gelegenes Nebengebäude der Brauerei:
Stattliches Fachwerkgebäude in Ecklage, seit 1821 Sitz der Ysenburger Hofapotheke. Seit 1708 ist eine Apotheke im Schloss belegt. 1731 erhielt der Apotheker ein Privileg, das ihm alleiniges Niederlassungsrecht in der Grafschaft zusicherte, ihn aber verpflichtete, Branntwein und Holzkohle bei Hofe einzukaufen und an Bedürftige Medikamente umsonst abzugeben, die dann aus dem Armenfonds beglichen wurden:
Evangelische Kirche:
Alte Stadtschule – heute Vereinsheim mit Kulturkeller:
Reste der Stadtmauer mit einem Halbschalenturm am Alten Friedhof:
Ehemaliges Landratsamt des Kreises Salmünster:
Altes Amtsgericht – im Umbau befindlich:
Alle Aufnahmen entstanden während eines Kurzbesuchs am 09.03.2024 – abweichende Aufnahmedaten in Klammern.
WIESBADEN
(283.000 Einwohner, 117 m ü. NHN) ist die Landeshauptstadt des Landes Hessen und mit ihren 15 Thermal- und Mineralquellen eines der ältesten Kurbäder Europas. Sie ist nach Frankfurt am Main die zweitgrösste Stadt Hessens. Die kreisfreie Stadt ist eines der zehn Oberzentren des Landes Hessen und bildet mit der angrenzenden rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz ein länderübergreifendes Doppelzentrum mit rund 500.000 Einwohnern auf etwa 300 Quadratkilometern. Mainz und Wiesbaden sind die einzigen beiden Landeshauptstädte deutscher Flächenländer mit einer gemeinsamen Stadtgrenze. Die Stadt Wiesbaden zählt zu den wohlhabendsten Deutschlands und zu jenen mit einer überdurchschnittlichen Kaufkraft. Wiesbaden wurde von den Römern Aquae Mattiacorum genannt – nach den hier ansässigen Mattiakern, einem Stamm der germanischen Chatten, dessen Angehörige sich vermutlich schon früh mit der ursprünglich keltischen Bevölkerung vermischt hatten. In die spätaugusteische Zeit um sechs bis 15 nach der Zeitrechnung ist ein erster Militärposten (Erdkastell) auf dem Heidenberg zu datieren. Wenig später begann mit dem Ausbau der Thermen die Entwicklung einer zivilen römischen Siedlung. Diese wurde um 370 mit einer Mauer befestigt – Reste dieser so genannten Heidenmauer sind bis heute erhalten. Ende des vierten Jahrhunderts übernahmen Alemannen die Sicherung Wiesbadens als Mainzer Brückenkopf, rund ein Jahrhundert später setzte die Besiedlung durch Franken ein. Bereits in merowingischer Zeit war der Ort, 828/30 dann erstmals als Wisabada bezeichnet, Sitz eines Königshofs. Seit dem Spätmittelalter gehörte Wiesbaden den Grafen von Nassau. Im 13. Jahrhundert war es bis zur Zerstörung durch den Mainzer Erzbischof 1242 vorübergehend Reichsstadt. 1547 und 1561 vernichteten Brände fast die gesamte mittelalterliche Bausubstanz. Auch der Dreissigjährige Krieg brachte verheerende Wirkungen mit sich. Doch ab 1690 wurde die Stadt, die damals nur rund 730 Einwohner zählte, erweitert und neu befestigt. 1744 verlegte Fürst Karl von Nassau-Usingen seine Residenz in das Biebricher Schloss. Wiesbaden wurde Sitz der Regierung des Fürstentums, später des Herzogtums Nassau (1806 bis 1866). Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt zu einem internationalen Kurort. Dem Aufschwung Wiesbadens tat die Annexion Nassaus durch Preussen 1866 keinen Abbruch. Wiesbaden wurde Hauptstadt eines Regierungsbezirks und beliebter Ruhesitz von Offizieren, höheren Beamten und Rentiers, die von ihren Pensionen beziehungsweise den Zinsen ihrer Vermögen lebten. Das Stadtbild wurde geprägt von repräsentativen Wohnhäusern, Hotelpalästen und vornehmen Villen. Die Bevölkerungszahl insgesamt wuchs rapide und überschritt 1905 die Grenze von 100.000 Einwohnern. Der Erste Weltkrieg, die nachfolgende französische und englische Besatzung bis 1930 sowie die Weltwirtschaftskrise schwächten die Finanzkraft der Stadt erheblich. Auch die Eingemeindungen von Vororten in den Jahren 1926 und 1928 änderten daran nur wenig. Seine einstige Bedeutung als Weltkurstadt hatte Wiesbaden verloren. Seit 1933 befanden sich in Wiesbaden zahlreiche Dienststellen des NS-Unrechtsregimes. Etliche Wiesbadenerinnen und Wiesbadener unterschiedlichster politischer Couleur wurden verfolgt, weil sie sich dem Regime widersetzten. Im Zweiten Weltkrieg vergleichsweise wenig zerstört, wurde Wiesbaden 1945 Hauptstadt des Landes Hessen, in der sich neben Behörden unter anderem zahlreiche Verlage, Versicherungen sowie Betriebe der Filmindustrie ansiedelten. Darüber hinaus spielt Wiesbaden als Kur- und Kongressstadt sowie als einer der bevorzugten Wohnorte der Rhein-Main-Region eine herausragende Rolle.
A.) Mitte – Westend – Südost – Nordost – Rheingauviertel.
Ehemaliges Land- und Amtsgericht:
Evangelische Ringkirche:
Hochschul- und Landesbibliothek:
Haus des Handwerks:
Hessisches Statistisches Landesamt:
Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst:
Hessisches Ministerium für Justiz:
Katholische Pfarrkirche St. Bonifatius mit Oraniendenkmal und Waterloo-Obelisk (21.04.2017):
Dernsches Gelände:
Neues Rathaus:
Marktsäule:
Evangelische Marktkirche:
Stadtschloss und Hessischer Landtag:
Römertor:
Blick aus Richtung Römertor zur Marktkirche:
Alt-Katholische Friedenskirche:
Evangelische Bergkirche:
Cafe del Sol am Kochbrunnenplatz:
Kochbrunnentempel:
Theater am Pariser Platz:
Kurhauskolonnade – Alte Kolonnade:
Theaterkolonnade:
Kurhaus hinter dem Bowling Green:
Hessisches Staatstheater:
Erbprinzenpalais:
Museum Wiesbaden:
Rhein-Main Congress-Center:
Alle Aufnahmen entstanden während eines Tagesbesuchs am 02.02.2024 – abweichende Aufnahmedaten in Klammern.
SELIGENSTADT
(21.500 Einwohner, 110 m ü. NHN) ist eine Stadt im Landkreis Offenbach in Hessen. Sie liegt am Main und war in karolingischer Zeit von grosser Bedeutung. Seligenstadt trägt seit dem 6. Februar 2020 die amtliche Zusatzbezeichnung Einhardstadt. Die Geschichte Seligenstadts beginnt in der Römerzeit. Um das Jahr 100 n. Chr. errichteten die Römer hier ein Kastell, das Unterkunft für ca. 500 Soldaten bot und Teil des als Limes bekannten Grenzwalls war. Um 260 n. Chr. wurde die Anlage aufgegeben, die Römer zogen sich zurück. Im Jahr 815 schenkte Kaiser Ludwig der Fromme seinem Berater Einhard für dessen Dienste den Ort, der damals Ober-Mulinheim hiess. Am 17. Januar 828 überführte Einhard die Reliquien der bedeutenden römischen Heiligen Marcellinus und Petrus in die dortige Kirche und liess zwischen 830 und 835 zu ihren Ehren die eindrucksvolle Basilika errichten, die bis heute das Wahrzeichen der Stadt ist. Dies zog zahlreiche Pilger aus dem gesamten Frankenland an und bald wurde der Ort Saligunstatt = beseligende Stätte genannt. Daraus entstand der heutige Name Seligenstadt. Einhard gründete hier auch ein Benediktinerkloster, das regional grosse Bedeutung erlangte. Er wurde (Laien-)Abt von wichtigen Klöstern in Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Deutschland, und somit ein früher Europäer. Die sterblichen Überreste Einhards und seiner Frau Imma (Emma) ruhen in einem Sarkophag in seiner Basilika. Im Jahr 1175 erhielt Seligenstadt durch Kaiser Friedrich Barbarossa Stadtrechte, um 1180 wurde das Steinerne Haus (Romanisches Haus) errichtet, das älteste weltliche Gebäude. Ungefähr um dieselbe Zeit entstand eine Königspfalz am Mainufer, deren Aussenwand noch heute zu bestaunen ist. Bereits im 12. Jahrhundert begann man auch mit dem Bau einer Stadtmauer, die mehrmals erweitert und verstärkt wurde. Grosse Teile mit Türmen und Bollwerken sind noch heute zu sehen. Im mittelalterlichen Stadtbild bezaubern enge Gässchen und wunderschöne Fachwerkhäuser, von denen viele unter Denkmalschutz stehen. Die Einhardstadt Seligenstadt hat viele Traditionen bewahrt. Dazu gehören der grosse Fastnachtsumzug am Rosenmontag, das Geleitsfest, der Kaufmannszug, Märkte und Ausstellungen und kirchliche Anlässe.
Empfangsgebäude des Bahnhofs:
Wasserturm:
Steinheimer Tor:
Rathaus:
Ehemalige Benediktinerabtei mit Klosterhof und Klostergarten:
Katholische Pfarrkirche St. Marcellinus und Petrus:
Evangelische Gustav-Adolf-Kirche:
Autofähre STADT SELIGENSTADT:
Stumpfaul (22.07.2017):
Bollwerkturm:
Pulverturm (22.07.2017):
Romanisches Haus:
Alle Aufnahmen entstanden während eines Kurzbesuchs am 11.09.2023…Ausnahmen in Klammern.
DIEBURG
(15.700 Einwohner, 143 m ü. NHN) ist eine Stadt und ein Mittelzentrum in Südhessen, etwa 15 km östlich von Darmstadt. Sie war bis 1977 Kreisstadt des Landkreises Dieburg und liegt im östlichen Teil des Landkreises Darmstadt-Dieburg. Die Stadt ist einer der Standorte der Hochschule Darmstadt. Dieburgs Geschichte beginnt mit den Römern. Schon um die Zeitenwende waren die rechtsrheinischen Gebiete in das Blickfeld der römischen Eroberungspolitik gekommen, aber es sollte noch bis zur Mitte des 1. Jahrhunderts dauern, bis die Agri Decumates, also das Gebiet zwischen Rhein, Main und Donau vollständig unter römischer Hoheit standen. Um 260 n. Chr. gaben die Römer den Limes, also die Militärgrenze zum freien Germanien auf. Damit endete auch die Römische Stadtsiedlung in Dieburg. Noch vor 1200 gründeten staufische Ministeriale aus dem Umkreis der Herren von Hagen-Münzenberg westlich des römischen Siedlungsgebietes in den Sumpfniederungen der Gersprenz eine Burg, parallel dazu entstand als Neugründung die königsnahe Siedlung Dieburg. König Rudolf von Habsburg verlieh 1277 erweiterte Stadtrechte. Nach dem Aussterben der Herren von Münzenberg 1255 erwarben die Erzbischöfe von Mainz bis 1310 Stadt und Burg. Dieburg wurde so zum Sitz eines Kurmainzer Amts. Als mittelalterliche Stadtsiedlung des Erzbischofs und Kurfürsten von Mainz war Dieburg Sitz eines Amtmanns und eines Kellers. Ratsherrn und zwei gewählte Bürgermeister standen dem städtischen Gemeinwesen vor. Dieburg lag verkehrsgünstig an mehreren Geleitswegen zwischen Rhein und Main, das Töpferhandwerk erlebte im 14. und 15. Jahrhundert eine ungeahnte Blüte. Von der Wirtschaftskraft der Stadt zeugen auch die Ansiedlung von Minoriten und Beginen und die Errichtung eines geistlichen Halbstifts an der Pfarrkirche. Ende des 16. Jahrhunderts begann ein wirtschaftlicher Niedergang. Das Töpferhandwerk geriet durch auswärtige Konkurrenz und zu viele örtliche Kleinbetriebe unter Druck. Die Auswirkungen des Dreissigjährigen Kriegs verstärkten die Krise. Kurzfristig kamen Stadt und Amt sogar unter die Verwaltung eines von den Schweden eingesetzten neuen Stadtherrn. Erst nach Kriegsende begann eine von Kurmainz betriebene Reorganisation. Umgeben von evangelischen Territorien, war Dieburg eine katholische Enklave. Mit der Förderung einer Wallfahrt zu einem spätgotischen Vesperbild, der „Schmerzhaften Mutter Gottes“, stärkten die Mainzer Erzbischöfe ihren konfessionellen Anspruch. Ausserdem siedelten sie einen Kapuzinerkonvent an. Dieburger Adelsfamilien, die im Dienste der Kurfürsten oder anderer Territorialherrn standen, richteten sich im späten 17. Jahrhundert repräsentative Schlossbauten in Dieburg ein. Mit dem Schlosspark der Freiherrn von Groschlag entstand im späten 18. Jahrhundert sogar eine der ersten Gartenanlagen im englischen Stil in Deutschland. 1803 wurde Dieburg nach der Säkularisation der geistlichen Fürstentümer Hessen-Darmstädter Amtsstadt. Kreisstadt blieb Dieburg bis zur Gebietsreform 1974.
Empfangsgebäude des Bahnhofs Dieburg:
Amtsgericht:
Mühlturm:
Wasserpforte – der Durchgang von der Gersprenz zum Schloss Fechenbach:
Schloss Fechenbach:
Rathaus:
Burg Dieburg und Albinischloss:
Ehemalige Zentscheuer:
Fastnachtsbrunnen – Urheber des 1988 eingeweihten Brunnens ist der Aachener Bildhauer Bonifatius Stirnberg. Auf dem Sockel des Bauwerks sind Dieburger Fastnachtsgruppen zu sehen:
Katholische Stadtkirche St. Peter und Paul:
Badhaus:
Altes Amtsgericht:
Katholische Wallfahrtskirche St. Maria: