13.07.2020: Die Burg Bad Orb ist eine Höhenburg neben der Martinskirche auf 180 m Höhe oberhalb der Altstadt der Kurstadt Bad Orb. Die Burg wurde 1064 erstmals urkundlich erwähnt und war zunächst im Besitz der Herren von Büdingen, später Teil der Stadtbefestigung. Nachdem 1328 Orb zum Erzstift Mainz gehörte war sie Verwaltungssitz der Mainzer Amtmänner. 1428 wurde sie an die Grafen von Hanau verpfändet und 1566 wurde die Pfandschaft wieder eingelöst. Erzbischof Daniel Brendel von Homburg liess um 1570 die Burg im Stil der Renaissance umbauen. Der Palas der Burg diente zeitweise der Adelsfamilie von Milchling als Wohnsitz. An der Westseite der Burg wurde 1621 eine Zehntscheune angebaut (1981–1982 als Haus des Gastes und Vortragssaal eingerichtet). Nach dem Dreissigjährigen Krieg wurde die Burg nicht mehr bewohnt und als Fruchtspeicher genutzt. Ab 1988 wurde dem Gebäude ein Zugangsturm mit Treppenhaus und Lift angebaut und das Ensemble als städtisches Museum genutzt:
13.07.2020: An exponierter Stelle, auf einem Vorsprung des Molkenbergs, steht die älteste Kirche der Kurstadt an der Orb. Dass sie nicht – wie für ein mittelalterliches Stadtbild üblich – inmitten der Stadt errichtet wurde, ist durch ihre Nähe zur alten Burgbefestigung zu erklären. Denn schon als das „Kastellum“ im Jahre 1064 in den Besitz von Erzbischof Siegfried I. von Mainz überging, stand bereits ein Gotteshaus an dieser Stelle, eine romanische Burgkapelle. Der Bau des grösseren Gotteshauses ist in das 14. Jh. zu datieren, eine Zeit, in der die Salzgewinnung die Bevölkerungszahl anwachsen liess. Dadurch, dass alte Bausubstanz in den Bau einer dreischiffigen Kirche integriert wurde, lässt sich die generelle Asymmetrie der Martinskirche erklären. So war der heutige Kirchturm Bestandteil der Wehranlagen. Gerade im vergangenen Jahrhundert blickt die Martinskirche auf eine Geschichte voller (geplanter und unbeabsichtigter) Umgestaltungen zurück. In den 1930ern wurden die gotischen Züge der Kirche durch die Entfernung des barocken Hochaltars wieder hervorgehoben. An seine Stelle trat das Orber Altarbild, ein Werk des Meisters der Darmstädter Passion von kunstgeschichtlicher Relevanz aus dem 15. Jahrhundert. Im gleichen Zeitraum wurde die Kirche auch durch den Anbau einer zweigeschossigen Sakristei erweitert. Die bis heute letzte Renovierung war genauso unbeabsichtigt wie umfangreich. Sie wurde nötig durch den Kirchbrand an Weihnachten 1983, der sämtliche Kunstschätze der Pfarrkirche dahinraffte:
13.07.2020: Der Bahnhof Bad Orb war der Endbahnhof der Bad Orber Kleinbahn und dient heute in derselben Funktion einer touristischen Schmalspurbahn. Das Empfangsgebäude wurde 1925/1926 aus dem örtlichen roten Buntsandstein des Spessarts erbaut. Das Gebäude ist ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz. Es wird heute als Restaurant genutzt. Vor dem Gebäude erstreckt sich eine kleine Parkanlage:
24.06.2020: Der Bahnhof liegt an Streckenkilometer 36,4 der von Frankfurt am Main nach Mannheim führenden Riedbahn. Es verkehrt ein stündlicher Regional-Express (RE 70) zwischen Frankfurt und Mannheim. Das Empfangsgebäude aus Gelbsandstein ist ein zweigeschossiger Typenbau von 1876, ähnlich dem von Biblis. Das Bauwerk ist ein Kulturdenkmal aufgrund des Hessischen Denkmalschutzgesetzes:
24.06.2020: Die Stadthalle wurde 1996 errichtet und bietet Platz für 400 – 565 Besucher. Direkt davor ist der Eulenbrunnen zu sehen. Er wurde 1975 vom Bildhauer Uhl aus Frankfurt gemeisselt und besteht aus Basaltlavasteinen. Die Eule ist als nachtaktiver Vogel das Wahrzeichen und Fastnachtssymbol der Gernsheimer:
24.06.2020: Die Kirche wurde ursprünglich um 1900 im neuromanischen Stil errichtet und 1945 wie viele andere Gebäude der Stadt ebenfalls zerstört. Nach dem Wiederaufbau um 1950 fällt heute besonders der Altarraum und das Kirchenfenster mit der Lutherrose auf:
24.06.2020: Das Gebäude wurde 1839 im klassizistischen Stil von Georg Molle erbaut. Er war ein bekannter und wichtiger Architekt des Klassizismus und der Romantik. Er plante und erstellte vor allem im früheren Grossherzogtum Hessen zahlreiche Projekte und Bauwerke. Das heutige Stadthaus ist jedoch eine Rekonstruktion, da das alte Rathaus 1945 beim Angriff der Alliierten ebenfalls zerstört wurde:
24.06.2020: Die katholische Kirche wurde 1750/53 im barocken Stil von Johann Valentin Thomann aus Mainz erbaut. 1945 wurde sie im Krieg zerstört und 1948–1951 wieder aufgebaut. Der Hochaltar wurde um 1780 von Johann Diettmann aus Gernsheim für Bürstadt errichtet. Erst 1953 wurde er für Gernsheim erworben. Das St. Josef Denkmal vor der Kirche wurde 1751 im Rokoko Stil zu Ehren des Stadtpatrons errichtet:
24.06.2020: Der Schöfferplatz wird von dem Peter-Schöffer-Haus mit seinem Denkmal dominiert. In dem um 1830 errichteten Gebäude befindet sich heute die Stadtbibliothek und das Stadtmuseum. Hier sind unter anderem Präsentationen über das Fischerhandwerk und die Schiffahrt zu finden, die für die Stadt Gernsheim von wesentlicher Bedeutung waren. Auf dem Platz lenkt das Denkmal Peter Schöffers, dem berühmten Sohn der Stadt, die Blicke auf sich. Peter Schöffer wurde 1425 in Gernsheim geboren. Er war nicht nur Typograph und Drucker, er ging auch als Mitarbeiter von Johann zu Gutenberg in die Geschichte ein. Darüber hinaus verhalf er, als einer der ersten Buchhändler und Verleger, der Buchdruckkunst zur weltweiten Bekanntheit. Er starb 1503 in Mainz:
24.06.2020: Die Häfen Gernsheim umfassen zwei Hafenbecken für die Grossschifffahrt, einen Landungssteg für die Personenschifffahrt (Stromhafen), zwei Sportboothäfen für die Freizeitschifffahrt, einen Fährhafen sowie ein Gewerbegebiet. Heute umfassen die gewerblichen Hafenanlagen etwa 200 Hektar Gesamtfläche. Es stehen 0,8 km Kaianlagen zur Verfügung von denen 600 m auch mit Gleisanschlüssen der Hafenbahn erschlossen sind. Diese wird von der Gernsheimer Umschlags- und Terminalbetriebsgesellschaft mbH & Co KG betrieben. Sie verbindet den Hafen mit der Riedbahn. In den Häfen Gernsheim ist so ein trimodaler Güterumschlag möglich. Im Hafenbecken I gibt es eine Containerbrücke und einen Halbportalkran. Das Hafenbecken II verfügt ebenfalls über einen Portalkran und Einrichtungen zum Umschlag von Flüssigkeiten.