Kirchen
04.03.2022: Eine evangelische Gemeinde gibt es in Bruchsal seit dem 22.03.18.04. Ab 1811 wurden die Gottesdienste abwechselnd mit der katholischen Gemeinde in der Bruchsaler Hofkirche gefeiert. Am 21. Juli 1935 erfolgte die Grundsteinlegung des von Architekt Carl Gerstung entworfenen ersten evangelischen Gotteshauses in Bruchsal. Er orientierte sich an den frühchristlichen Basiliken, die als rechteckige Hallen gebaut waren. Der erste Gottesdienst in diesem Gebäude wurde am 29. November 1936 gefeiert. Ausgestattet war die Kirche mit fünf Bronzeglocken aus der Karlsruher Giesserei Bachert. Der Altar war auf seiner Vorderseite mit Tierfiguren ausgestaltet. Er wurde zusammen mit dem Dach und dem übrigen Inventar am 1. März 1945 beim Luftangriff auf die Stadt zerstört. Ob die Glocken diesen Angriff überstanden und dann anderweitig verwendet wurden oder bereits vorher zu Kriegszwecken abgegeben werden mussten, ist nicht bekannt. Ab 1946 wurde die Anschaffung von stählernen Glocken diskutiert, die drei Jahre später eingebracht wurden. Sie waren nicht unumstritten. Gestalterisch wie klanglich gab es unterschiedliche Meinungen, ein teilweiser Austausch wurde bis in die 2010er Jahre immer wieder diskutiert. Das Altarbild war erheblich beschädigt worden und wurde von Carolus Vocke erneut gemalt, wobei es nicht originalgetreu wiedererstand, sondern in Gestaltung und Farbgebung verändert wurde:

28.02.2022: Die zwischen Leimbachstrasse und Siegerlandhalle gelegene Kirche wurde am 9. September 1937 geweiht. Das hell verputzte Gebäude zeigt romanische Formen, jedoch ohne jeden äusseren Wandschmuck. Dem Langhaus ist im Westen ein Querriegel mit Mittelturm, im Osten ein erhöhter quadratischer Chor mit Dachreiter angefügt. St. Peter und Paul ist Pfarrkirche der gleichnamigen Kirchengemeinde, die mit 5.800 Menschen katholischen Glaubens bei einem Gesamteinzugsgebiet von 24.000 Einwohnern im Pfarreigebiet die zahlenmässig grösste katholische Kirchengemeinde des Siegerlandes darstellt:

28.02.2022: Bis zum grossen Stadtbrand 1695 wurden das Franziskanerkloster und die dortige Kirche St. Johannis von beiden Konfessionen für ihre Gottesdienste genutzt. Erst mit der Weihe der Marienkirche 1725 erhielten die katholischen Einwohner Siegens ein eigenes Gotteshaus. Die Grundsteinlegung übernahm der katholische Landesherr Fürst Wilhelm Hyazinth, der den Jesuitenorden mit dem Bau betraute. Finanzielle Probleme verzögerten die Fertigstellung, die über zwanzig Jahre in Anspruch nahm. Die St. Marienkirche ist die einzige katholische Kirche innerhalb der ehemaligen Stadtmauer. Sie ist ausserdem die erste katholische Pfarrkirche, die nach der Reformation in Siegen gebaut wurde. Das Innere des Gotteshauses ist einfach gehalten, im Chor befand sich bis 1897 der sogenannte Fürstenstuhl, ein prächtiges Allianzwappen, das heute hier über der Tür dieses Raumes zu bewundern ist. Die Marienkirche wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt. Heute ist sie das einzige erhaltene Gebäude aus der Barockzeit innerhalb der alten Grenzen der Stadt. Von 1931 bis 1955 wirkte Pfarrer Wilhelm Ochse in der Marienkirchengemeinde. Er war ein erklärter Gegner des NS-Regimes und verbüsste deshalb auch eine achtmonatige Haftstrafe:

28.02.2022: Die Nikolaikirche mit dem Krönchen auf der Spitze des Kirchturms ist das weithin sichtbare bekannteste Symbol der Stadt Siegen. Die Geschichte dieser Kirche reicht bis ins Mittelalter zurück. Die Kirche prägt die Silhouette der Stadt auf dem Siegberg und liegt auf halber Höhe zwischen dem zum Tal gelegenen Bergvorsprung und dem Berggipfel mit dem Oberen Schloss direkt oberhalb des Markt- und Rathausplatzes. Der Markt und die Nikolaikirche sind Teile der mittelalterlichen Neustadt, die um 1224 entstanden ist. Architektonisch stellt die Nikolaikirche eine Besonderheit dar, da es sich bei ihr um das einzige romanische Hallenhexagon nördlich der Alpen handelt. An die sechseckige Halle ist ein rechteckiger Chor und eine halbrunde Apsis angeschlossen. In der Forschung wird mittlerweile davon ausgegangen, dass die gesamte Anlage zusammen errichtet wurde und im ersten Viertel des 14. Jahrhunderts abschliessend ihre Form erhielt:

28.02.2022: Die St. Michael-Kirche wurde in der Zeit von 1903 bis 1906 erbaut. In dieser Zeit der Jahrhundertwende waren die Kunst und Architektur stark durch den Historismus geprägt. Besonders bei der Gestaltung sakraler Bauten bediente man sich der Bauformen der vergangenen Jahrhunderte. Der Dortmunder Architekt Klomp, der mit der Planung und Durchführung des Kirchbaus beauftragt war, gab der St. Michael-Kirche die Bauform einer dreischiffigen romanischen Basilika. Von aussen besticht die Kirche durch ihr Westwerk und die beiden hohen schlanken Kirchtürme, die ihr eine städtebauliche Dominanz geben, die sich in Siegens Stadtbild auch heute noch durchsetzt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Kirche stark beschädigt und erst langsam Zug um Zug wieder instand gesetzt. Im Gedenken an diese Zeit wurde der linke Flügel des Erzengel Michaels über dem Hauptportal nicht wieder restauriert. Im Zuge der Aussenrenovierung in den neunziger Jahren musste das von Umwelteinflüssen stark angegriffene Bruchsteingemäuer verputzt werden. Im Rahmen der Innenrenovierung im Jahre 2000 wurden die Bodenbeläge und die Kirchenausmalung erneuert sowie die Feith-Orgel auf 29 Register erweitert. Der Pfeifenbestand geht teilweise auf das Jahr 1922 zurück:

05.12.2021: Erst 1926 wurde die Wilhelmskirche nach einem Umbau als Evangelisches Gemeindehaus wieder neu und angemessen genutzt als Gemeindezentrum. Dies ist die Wilhelmskirche auch nach einem erneuten Umbau zusammen mit dem Gemeindehaus und dem Kindergarten geblieben. Am 23. August 1964 wurde sie durch Propst Schubring wieder eingeweiht. Mit einem Gemeindefest und einer Veranstaltungsreihe wurde die Wilhelmskirche mit Leben erfüllt, so wie es eigentlich für ein Gemeindezentrum wichtig ist. Nach dem verheerenden Brand 1999 wurde das Gemeindezentrum Wilhelmskirche erneut modernisiert. Der grosse Saal, zwei Gemeinderäume sowie die Küche bieten vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Mit ihrem Aufzug ist die Wilhelmskirche zudem barrierefrei:
05.12.2021: Eine so wechselvolle Vergangenheit haben nur wenige Kirchen. Das Gebäude wurde 1733 erbaut und als lutherische Kirche geweiht, Bauherr war Graf Johann Reinhard III (Wappen über dem Eingangsportal). Später wurde die Kirche katholische Pfarrkirche und 1908 russisch-orthodox geweiht. Damals kamen viele Kurgäste aus Russland nach Bad Nauheim. Gottesdienstbesucher waren auch Zar Nikolaus II. und seine Familie. Der Zar, die Zarin und ihre vier Kinder nahmen während ihres Kuraufenthaltes 1910 mehrfach an Gottesdiensten teil. Zarin Alexandra Feodorowna und ihre Schwester Elisabeth übernahmen sogar das Patronat über dieses Gotteshaus. Heute finden in der Kirche wieder regelmässig russisch-orthodoxe Gottesdienste statt:
27.11.2021: Mit ihrem 70 Meter hohen Turm ist sie ein Wahrzeichen Bad Nauheims. In Anwesenheit des Grossherzogs Ernst Ludwig von Hessen (1868-1937) wurde sie nach zweijähriger Bauzeit am 21. Juni 1906 feierlich eingeweiht. Ihr Name soll an die besonderen Heilquellen der Stadt als Geschenk Gottes erinnern, nachdem der Grosse Sprudel im Jahr 1846 ausgebrochen war. Die Dankeskirche wurde von Ludwig Hofmann (1862-1933), der viele Kirchen in Oberhessen gestaltet hat, im Stil des Historismus entworfen. Gemeindeglieder und dankbare Kurgäste spendeten in langen Jahren die Mittel für ihren Bau. Bis in die höchste Spitze aus tiefgrauem, fast schwarzem oberhessischen Lungstein gemauert, bietet das Gotteshaus äusserlich einen in sich geschlossenen, ja trutzigen Anblick. Der Grundriss hat die Form eines lateinischen Kreuzes. Dem nördlichen Querarm ist der mächtige Turm mit unten offener Halle vorgelagert. Das Innere ist durch die eingebauten Emporen der evangelischen Saal- oder Predigtkirche angenähert. Die Dankeskirche bietet bis zu 800 Besuchern Platz und wird oft von Künstlern für Konzerte und Ausstellungen genutzt. Eine Besonderheit stellt die Walcker-Orgel mit ihrem Fernwerk dar:

27.11.2021: Der Kirchenbau wurde dreischiffig im neugotischen Stil aus Backsteinen errichtet und hell verputzt. Für die integrierten Sandsteine verwendete man wegen der Salzempfindlichkeit dieses Materials – die Gradierwerke und Salinen waren nahe – den harten Maintalsandstein aus der Miltenberger Gegend. Die Pfarrkirche ist ein asymmetrischer Bau, während das Mittelschiff eine innere Höhe von 13,5 m besitzt, ist das rechte Seitenschiff ca. 11,5 m, das linke nur ca. 6,5 m hoch. Die Gesamtlänge der Kirche beträgt 36 m, die Breite 24 m. Auf dem Nordwesteck, von der Baufluchtlinie der Westfront etwas zurückgesetzt, steht der 56 m hohe imposante Turm. Ihn krönen ein schmiedeeisernes Kreuz und ein vergoldeter Wetterhahn. Auf dem kleinen Turm über dem Mittelschiff ist eine Wetterfahne mit der stilisierten Figur des Heiligen Bonifatius angebracht. Von Nordosten her fällt der Blick auf die reichhaltige Gestaltung des Daches mit Türmchen und Gauben. Das Hauptportal im Westen der Kirche schmückt ein Giebel mit Wasserspeiern, Fialen und einer Christkönigsfigur. Direkt über dem Eingang befindet sich das Kalksteinrelief mit der Darstellung des Kirchenpatrons, des Heiligen Bonifatius, der die Donar-Eiche bei Geismar fällt. Das Werk stammt von Anton Mormann aus Wiedenbrück:
