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Burgen

05.08.2023: Die Geschichte von Burg Rockenberg geht zurück bis ins 12. Jahrhundert. Das, was man jetzt noch sieht, sind die Baubestandteile der Burg von Ritter Johannes von Bellersheim, der sie Mitte des 14. Jahrhunderts baute und sich später „von Rockenberg“ nannte. Burg Rockenberg steht ziemlich präsent südlich der katholischen Kirche neben einem ebenfalls historischen Haus, dem ehemaligen Kellereigebäude, heute Landgasthof. Jener wurde im 18. Jahrhundert errichtet, weswegen die Ostmauer der Burg weichen musste. Nach wie vor eindrücklich ist der mächtige, rechteckige Wohnturm mit Walmdach, der im Kern der Erbauungszeit entspricht. Über tonnengewölbten Kellern befand sich im Obergeschoss ein Festsaal. Der dient heute der Rockenberger Gemeinde, die im Besitz der Burg und der Kellerei ist, als Sitzungssaal. In der Südostecke war einmal eine Kapelle, die Ausbauarbeiten zum Opfer fiel. Um den Wohnturm schliesst sich eine zinnenbekrönte hohe Ringmauer, an deren Ecken vier Türmchen standen, davon sind drei heute noch erhalten, zwei an der Mauer, ein Turm steht frei. Zum Schutz des Wohnturmes wurde später eine zweite Mauer gebaut, so ergaben sich zwei Zwinger (freie Plätze zwischen den Mauern). Reste der Ringmauer sind noch vorhanden und zu sehen an der Nordseite. Trotz allem Gemauer erlebte die Burg Rockenberg eine wechselvolle Geschichte, vom Amtssitz zum Pferdelazarett, von der militärischen Nutzung bis zur Fluchtburg, in diesem Fall Flüchtlingswohnheim nach dem Zweiten Weltkrieg. Heute wird auf Burg Rockenberg geheiratet, es finden Ausstellungen statt, Ratssitzungen und Wettbewerbe.

Kellereigebäude – ehemaliges Rentamt – heute Restaurant Rotes Haus:

Ehemaliger Wohnturm der Burg:

Im Binnenbezirk der Burg steht noch ein Wohngebäude für Arbeiter oder Verwalter des späteren Ökonomiehofes. Es wurde wahrscheinlich in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg offenbar aus dem Abbruchmaterial von Teilen der Ringmauer und des südlichen Rundturmes errichtet:

08.07.2023: Im Alteburgpark von Schotten thront die Alteburg auf einem künstlich aufgeschütteten Burghügel als Wasserburg. Sie ist umgeben von einem aus der Nidda gespeisten, kreisrunden Wassergraben. Die Burg diente der Überwachung einer wichtigen Fernstrasse, die entlang der Nidda über die Höhen des Vogelsberges führte. Heute ist der sehr gut erhaltene prächtige Fachwerkbau aus dem 16. Jahrhundert Privatbesitz. Die sehr kleine Parkanlage mit dem Wassergraben ist frei zugänglich. Die Burg kann man am besten im Winter bewundern, da sie im Sommer durch das viele Grün der Bäume und Sträucher rund um den Wassergraben, kaum zu erkennen ist. Da sich die Alteburg und der kleine Wasserfall der Nidda in unmittelbarer Nähe der Altstadt von Schotten befinden, sollte der Besuch in die Stadtbesichtigung mit eingeplant werden:

16.06.2023: Die erste urkundliche Erwähnung fällt in das Jahr 1122. Zwei Jahre später schenkte Kaiser Heinrich V. eine Hälfte dem Erzstift Mainz, das wenige Jahre später auch die zweite Hälfte in seinen Besitz bringen konnte. In der Mitte des 12. Jahrhunderts übernahm die Hochadelsfamilie der Herren von Hainhausen die Burg Eppstein als Lehen, nannten sich fortan „von Eppstein“ und machten die Anlage zum Mittelpunkt ihres Territoriums. Der Unterhalt der Burg war schon damals kostspielig. In einer politischen und wirtschaftlichen Notlage mussten die Herren von Eppstein 1492 die westliche Hälfte der Burg an die Landgrafen von Hessen verkaufen. Diese wiederum nutzten die Burg als Verwaltungszentrum. Nach dem Aussterben der Herren von Eppstein fiel die östliche Hälfte der Burg an die Grafen von Stolberg-Wernigerode und 1581 an das Kurfürstentum Mainz, das hier ebenfalls eine Verwaltung einrichtete. Hessen und Kurmainz bauten die Burg im 16. und 17. Jahrhundert schlossartig aus. 1803 kam Eppstein an das Herzogtum Nassau, das, ebenso wie ein privater Besitzer, grosse Teile der Burg niederlegen ließ. 1824 konnte der Abbruch durch privates Eingreifen gestoppt werden. Die Rettung der Ruine erfolgte zu Anfang des 19. Jahrhunderts. Ab 1926 legte der letzte private Eigentümer die alten Mauern frei und sicherte sie. 1929 schenkte er die Burg Eppstein der Stadt, die damit auch die Verpflichtung zur Erhaltung des Denkmals übernahm. Die erhaltene Bausubstanz stammt hauptsächlich aus der Zeit des 14. bis 17. Jahrhunderts. Der runde Bergfried überragt weithin sichtbar die Anlage mit den Überresten mehrerer herrschaftlicher Wohnbauten. Im Osten der Kernburg haben sich die Bauten durch ihre spätere kirchliche Verwendung besser erhalten. Dort dokumentiert heute das Burgmuseum die wechselvolle Geschichte der denkmalgeschützten Anlage und künftig auch der Stadt Eppstein.

Burg mit Bergfried aus der Burgstrasse und vom Wernerplatz aus gesehen:

Infotafel am Eingang zur Burg:

Bettelbubturm:

Inneres Tor:

Bergfried, Palas und Kemenate:

Burginnenhof mit Bühne und Tribüne:

Im Inneren des Bergfrieds:

Auf der frisch sanierten Plattform des Bergfrieds:

Blick von der Burg auf das Zentrum Eppsteins und dem neuen Südostportal des Eppsteiner Tunnels mit der S-Bahn Linie 2 und Güterzug:

Blick in Richtung Nordosten und zum Staufen mit Kaisertempel und Restaurant:

Blick in Richtung Bergpark Villa Anna mit Neufville-Turm und einem der drei Tempel im Kriegerwald:

Blick zur Stanniolfabrik und Tiefblick auf Kappelle, Museum und Zuschauertribüne:

Baumgarten:

Altangarten:

Blick durch eine Schiessscharte auf den Turm des Alten Rat- und Spritzenhauses:

Ansicht aus Süden und Westen:

26.05.2023: Historischer Ausgangspunkt der Burgengruppe von Neckarsteinach ist die über der Altstadt gelegene und mit der Stadtmauer verbundene Vorderburg, die zwar erst ab 1341 in den Urkunden erscheint, aber vermutlich bereits zum Zeitpunkt der urkundlichen Erstnennung Neckarsteinachs und der Steinacher im Jahr 1142 existierte. Sie blieb immer im Lehensbesitz der Herren von Steinach bis zu deren Aussterben im Jahre 1653. Um 1200 lebte in ihren Mauern der Minnesänger Bligger von Steinach, der von einigen Wissenschaftlern sogar als Verfasser des Nibelungenliedes vermutet wird. Der Baubestand wurde bedauerlicherweise im 18. Jahrhundert durch Abbrüche auf den heutigen, fast unbedeutend erscheinenden Rest aus Bergfried und Steinhaus vermindert. Zur Vorderburg gehörte der noch erhaltene Stadthof der Herren von Steinach neben der Kirche. Heute ist sie Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden:

26.05.2023: Die Neckarsteinacher Mittelburg ist eine der vier örtlichen Burgen. Sie ist im Privatbesitz der Freiherren von Warsberg-Dorth. Da sie von dieser Familie bewohnt wird, kann sie nicht besichtigt werden. Einzelne Räume können aber für Veranstaltungen, wie Familien- oder Firmenfeiern angemietet werden. Die Burg wurde 1165 durch Conrad I. von Steinach erbaut. Dieser war als jüngerer Bruder des Familienerbes, Bligger II. von Steinach, nicht in der Erbfolge bedacht worden und errichtete deshalb auf dem selben Felsen, auf dem auch der Familienstammsitz stand, eine neue Burg. Conrad hatte die Burg zur Hälfte als Wormser Lehen, zur anderen Hälfte in eigenem Besitz. 1325 kam sie je zur Hälfte in den Besitz der Bischöfe von Worms und Mainz. Während die Mainzer Hälfte in den Jahren bis 1550 achtzehn mal verpfändet wurde, erlebte die Wormser Hälfte durch die Hirschhorner Ritter eine Kontinuität zwischen 1400 und 1436. Im Jahr 1550 übernahmen die Landschaden wieder die Burg, die sie umgehend im Renaissance-Stil umbauen liessen. Als bauliches Vorbild für diese Baumassnahmen wurde das Heidelberger Schloss herangezogen. Vier Jahre nach dem Aussterben des Geschlechtes der Landschaden im Jahr 1653 ging die Burg als Lehen an den Freiherren von Metternich. Nachdem dessen Familie hundert Jahre später ebenfalls ausstarb, verwalteten die beiden Bistümer die Burg selbst. Die Ansprüche der Freiherren von Dorth, die von der Familie von Metternich abstammte, wurden von beiden Eigentümern abgewiesen. Erst nach dem Übergang des Ortes Neckarsteinach an das Land Hessen-Darmstadt konnte die Burg im Jahr 1807 zum Preis von 2000 Gulden erworben werden. 1835 begann ein Umbau in neugotischem Stil, der auf Wunsch der eingeheirateten Freiherrin von Warsberg zwanzig Jahre später mit dem Bau einer Kapelle in der Burg endete. 1934 begann eine Umgestaltung des Burginneren in den ursprünglichen Baustil. Die entsprechende Anpassung des Äusseren konnte aufgrund des Ausbruches des Zweiten Weltkrieges nicht begonnen werden. Seit 1983 ist Johannes Freiherr v. Warsberg Eigentümer der Burg. Dessen Grossvater kam 1920 durch Adoption in die direkte Erbfolge. Die heutigen Burgherren können in Stammbaum auf Bligger II. von Steinach zurückführen:

26.05.2023: Die Ruine der Hinterburg liegt an einer Neckarschleife gegenüber der Bergfestung Dilsberg. Ihr 20 Meter hoher Bergfried kann bestiegen werden. Von oben hat man eine beeindruckende Aussicht über das Neckartal. Die Burg ist die Stammburg des Geschlechtes der Edelfreien von Steinach. Sie wurde um das Jahr 1100 an der Stelle errichtet, an der der Berg Schadeck in eine Bergzunge übergeht. Von diesem Punkt aus konnte der Burgherr sowohl das Steinachtal als auch das Neckartal überblicken und überwachen. Die Hinterburg war ursprünglich eine kleine, jedoch äusserst wehrhafte Burg. Die stärkste Sicherung stellte der Bergfried dar. Er war an der gefährdetsten Stelle errichtet, damit jeder Angriff von der Höhe frühzeitig erkannt und abgewehrt werden konnte. Als erster Besitzer ist Bligger I. von Steinach geschichtlich bekannt, der bis 1165 lebte. Sein Vater dürfte der Erbauer der Burg gewesen sein. Ein herausragender Vertreter des Ortsadels war der Minnesänger Bligger II. (1152 – 1210). Er erbte die Burg und baute sie, so wird vermutet, monumental aus. Von dem begnadeten Dichter sind in der grossen Heidelberger Liederhandschrift, der Manessischen Handschrift, neben einer Miniatur auch drei Lieder enthalten. Als gegen Ende des 12. Jahrhunderts die Wappen aufkamen, wählte er die Harfe als Wappen, die noch heute das Wappen der Stadt Neckarsteinach ziert. Die Burg wurde im Dreissigjähringen Krieg zerstört. Die Ruine der Hinterburg ist heute im Besitz des Landes Hessen. Für den Aufstieg auf den Bergfried ist eine Taschenlampe hilfreich. Im Turm gibt es keine Beleuchtung:

Aussicht von der Hinterburg auf den Neckar, Neckarsteinach, Dilsberg und in Richtung Neckargemünd:

26.05.2023: Die mittelalterliche Ruine aus dem Jahre 1335 ist die jüngste, die kleinste aber auch interessanteste der vier Neckarsteinacher Burgen. Wie ein Vogelnest hängt die beeindruckende Ruine an dem hohen Berg und wird daher auch Schwalbennest genannt. Nachdem Ulrich II. von seinem Vater Ulrich I. die Vorderburg erbte und ein weiterer Sohn in den geistlichen Stand trat, musste sich Bligger V., der dritte Sohn, eine neue Burg bauen. Auf dem Bergrücken, auf dem die anderen Burgen standen, fand sie jedoch keinen Platz mehr und musste daher neckarabwärts an dem steil zum Fluss abfallenden Bergmassiv erstellt werden. Durch ihre Lage bedingt, muss ihr Bau äusserst schwierig gewesen sein. Um die Fläche für die Burganlage zu erhalten und diese zum Schutz gegen die Bergseite mit einem Halsgraben zu versehen, musste ein grosses Stück der steilen Felswand herausgebrochen werden. Die Burg selbst steht auf felsigem Untergrund und scheint geradezu aus dem Berg herauszuwachsen. Auf der Schildmauer führt ein gedeckter Wehrgang entlang mit Türmchen auf beiden Seiten. Sie ermöglichen einen weiten Überblick über das Neckartal und den Dilsberg. Wer heute die Burg besucht, kommt auf einem Weg aus Neckarsteinach, der durch den einstigen Halsgraben führt. Früher erfolgte der Zugang auf einem steilen Serpentinenpfad vom Neckar herauf. Die Ruine ist heute im Besitz des Landes Hessen und wurde vor einiger Zeit mit grossem Aufwand restauriert. Die Burgruine kann jederzeit kostenlos besichtigt und die Schildmauer ebenso bestiegen werden:

26.05.2023: Die Befestigungsanlage Dilsberg erhebt sich weithin sichtbar auf einem Bergkegel über dem Neckartal in der Nähe der idyllisch gelegenen Reichsstadt Neckargemünd. Um 1150 von den Grafen von Lauffen erbaut, ging sie im 14. Jahrhundert in das Eigentum der Kurpfalz über und erhielt 1347 das Stadtrecht. Lange Zeit galt die Burg als uneinnehmbar, bis sie schliesslich im Dreissigjährigen Krieg von den kaiserlichen Truppen unter Tilly nach langer Belagerung besetzt wurde. 1633 nahmen die Schweden die Festung erneut ein. Trotz harter Kämpfe wurde die Burgfeste niemals militärisch erstürmt und auch nicht zerstört. Mit dem Ende der Kurpfalz fiel die Feste Dilsberg im Jahre 1803 gemeinsam mit dem Ort an das Land Baden und diente als Staatsgefängnis. Im 19. Jahrhundert war die Anlage dem Verfall preisgegeben und wurde als Steinbruch genutzt. Anfang des 20. Jahrhunderts nahm das touristische Interesse an der Festung immer weiter zu und sie wurde umfangreich saniert und rekonstruiert. Der beeindruckende 46 Meter tiefe Brunnen im Burghof versorgte in Belagerungszeiten die Verteidiger mit lebensnotwendigem Wasser. Eine der Besonderheiten der Feste ist der unterirdische, rund 80 Meter lange Brunnenstollen einige Meter oberhalb des Wasserspiegels, der 1896 von Fritz von Briesen wiederentdeckt und 1926 freigelegt worden war. Vermutete man früher, dass der Stollen bei Belagerungen einen rettenden Weg aus der Festung darstellte, so ist es heute wahrscheinlicher, dass der Gang zur Belüftung diente. Burg und Stadt Dilsberg bilden noch heute ein reizvolles Ensemble mit mittelalterlichem Gepräge. Über den Treppenturm gelangt man auf die gewaltige, 16 Meter hohe Mantelmauer, von der aus sich ein herrlicher Panoramablick über den Ort und das Neckartal öffnet:

Das Kommandantenhaus – das Gebäude diente im 17. Jahrhundert als Wohnung des Kommandanten der Dilsberger Garnison, später hatte es verschiedene Funktionen inne, Rathaus, Schule und Gefängnis waren hier untergebracht. Wegen der privaten Wohnnutzung blieb das Gebäude bis heute erhalten:

22.05.2023: Die Burg wurde um 1150 von den Herren von Hohenlohe auf einem Bergsporn des Schlossberges über dem Maintal erbaut. 1291 wurde sie an Gottfried von Schlüsselberg verkauft, wechselte dann mehrfach die Besitzer, bis sie im Jahr 1525 von aufständischen Bauern zerstört, ausgebrannt und nicht wieder aufgebaut wurde. An der Ostseite hinter der Kirche steht ein 18 Meter hoher und 7 Meter breiter quadratischer Turm mit Buckelquaderverblendung, der mit der noch teilweise vorhandenen Ringmauer verbunden ist. Durch ein Loch in der Mauer ist das Kellergewölbe des ehemaligen Haupthauses der Burg sichtbar. Die Burg ist an den Flanken von Steilabfällen nach Nordost und Südwest geschützt. Der Eingang befand sich vermutlich auf der nordwestlichen Seite, der einzige gut erreichbare Zugang der Anlage. Da die Burg am ehesten von der Bergseite aus erobert werden konnte, musste sie durch einen mächtigen quadratischen Turm (Dicker Turm) und durch einen heute zugeschütteten Halsgraben geschützt werden. Der Dicke Turm befindet sich auf einem höher gelegenen Plateau ausserhalb der eigentlichen Burganlage. Er ist 10 Meter hoch und 7,6 Meter breit. Seine 2 Meter starken Mauern sind sowohl innen als auch aussen mit solide behauenen Steinen verblendet, die Ecken wurden mit mächtigen übergreifenden Buckelquadern ausgebildet. Zum Schutz der nordöstlichen Seite wurde ein dritter Turm errichtet, von dem heute nur noch die Grundmauern zu sehen sind. Ein Zwinger aus dem 14. Jahrhundert und zwei in der Zwingermauer eingelassene Halbrundtürme sind noch zu erkennen. 1978 bis 1983 wurde der Dicke Turm, von der Stadt Karlstadt renoviert. Das übrige Burggelände ist verpachtet, dort wurde ein Privatgarten angelegt:

Dicker Turm:

22.05.2023: Die Karlsburg liegt auf einem Felssporn am linken Mainufer gegenüber der Stadt Karlstadt. Der Aufstieg beginnt im Stadtteil Mühlbach. Am Westende der Alten Mainbrücke führen zwei schmale Treppen auf einen 500 m langen Waldweg, der stetig ansteigend, vorbei am Schlössle, einer 1910 erbauten Villa, zur Ruine führt. Hinter der steinernen Burg befinden sich im Ackergelände gerade noch wahrnehmbare Wallreste einer früh- bis hochmittelalterlichen Anlage von etwa 170 x 120 Meter Grösse. Die Anfänge der nördlich von Karlstadt am linken Mainufer gelegenen Talsiedlung Karlburg und der gleichnamigen Höhenburg gehen auf die Zeit um 600 zurück. Sie gehören so zu den ältesten Siedlungsplätzen in der Epoche der fränkischen Landnahme am Main. Der Burgberg, nach Süden und Osten durch Steilhänge von Natur aus gesichert, wurde im Westen und Norden durch ein Graben- und Wallsystem befestigt. Durch eine zweite Bauphase im 10. Jahrhundert wurde eine Mauer mit viereckigen Bastionen errichtet. Neben der Aufgabe als Fluchtburg dürfte die Anlage auch Funktionen der Landeserschliessung und Verwaltung erfüllt haben. 1254 urkundete erstmals ein Bischof auf der Karlsburg, die in den nachfolgenden Unruhejahren öfter zum Zufluchtsort der Landesherren wurde. 1336 wird eine der Heligen Gertrud geweihte Burgkapelle erwähnt. 1409 musste Bischof Johann von Egloffstein wegen hoher Schulden die Burg pfandweise dem Domkapitel überlassen, in dessen Besitz sie bis 1493 blieb. In diese Zeit fielen zahlreiche Sanierungs- und Ausbaumassnahmen, u.a. der seinerzeit viel bestaunte ca. 60 m tiefe Brunnen. Nur 32 Jahre nach Wiedereinlösung der Burg durch die Bischöfe zerstörten im Frühjahr 1525 die Karlstadter sie nach langem Zögern, kurz bevor der Bauernkrieg im Hochstift Würzburg blutig niedergeschlagen wurde. Steinräuber dezimierten bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts die Überreste. Seit 1960 ist die Burg in der Obhut und Pflege des Landkreises Main-Spessart:

Blick von der Burg auf Karlstadt, Saupurzel (300 m) und den Stadtteil Laudenbach: