
Waterclerk
10.05.2024: Seit 1938 ist die Schleuse Steinbach in Betrieb. Die rund 150 Meter breite Staustufe, deren Steg von Fussgängern und Radfahrern rege genutzt wird, verbindet die Stadtteile Steinbach und Sackenbach. Auf Mainkilometer 200 überwinden die Schiffe eine Fallhöhe von 5,14 Meter. Die Steinbacher Schleuse ist 300 Meter lang, zwölf Meter breit und neun Meter tief. Das Obertor befindet sich in Richtung Gemünden, das Untertor in Richtung Lohr. Im Normalfall ist die Steinbacher Schleuse personell nicht mehr besetzt, sie wird von der Fernsteuerzentrale Harrbach aus gesteuert, wie auch die Schleusen in Rothenfels, Himmelstadt und Harrbach selbst. An 365 Tagen im Jahr arbeiten elf Mitarbeiter rund um die Uhr im Schichtbetrieb. Die Wehranlage wurde 1939 in Betrieb genommen und besteht aus drei Feldern mit je 30 m Breite. Der Stau wird durch drei verschiedene Wehrverschlüsse reguliert. Im linken Wehrfeld ist eine Normalwalze, im mittleren Wehrfeld ein Dreigurtschütz mit Klappe und im rechten Wehrfeld ebenfalls eine Normalwalze eingebaut. Die maximale Fallhöhe beträgt 5,14 m:

10.05.2024: Die neubarocke, dem Heiligen Bonifatius geweihte Kirche, entstand in den Jahren 1928/29 und wurde geplant vom Stockstadter Architekten Johann Adam Rüppel. Es war eine der letzten Kirchen, die in diesem Baustil des sogenannten Historismus entstand. Architekt Rüppel, der auch die im Aussehen ähnlichen Kirchen von Neuendorf und Langenprozelten geplant hatte, starb nämlich kurz danach – nicht mal drei Monate nach der Einweihung. Mit dem Bau der Dorfkirche 1928/29 begann sich in Sackenbach eine eigene Kirchengemeinde zu entwickeln. Man war zwar nach wie vor Filiale von Lohr St. Michael aber in Sackenbach fanden nunmehr Sonntagsgottesdienste sowie Taufen und Trauungen statt und ab 1935 auch Beerdigungen. Zuvor geschah dies alles in Lohr. In den letzten Kriegstagen wurde Sackenbach zu 80 % zerstört. Auch die Kirche wurde in Mitleidenschaft gezogen. Wiederaufbau und Renovierung zogen sich bis in die 1950er Jahre hin. 1950 wurde eine neue Orgel geweiht und 1952 erhielt die Gemeinde Leihglocken aus den ehemaligen Ostgebieten. Eine davon, die im Jahre 1743 in Stephansdorf gegossene, tut noch heute ihren Dienst. 1960 und 1969 wurde jeweils eine weitere Glocke angeschafft:

10.05.2024: Vom Lohrer Bahnhof fahren tagsüber zu jeder vollen Stunde Züge in Richtung Aschaffenburg und Würzburg ab. Das Empfangsgebäude ist ein traufenständiger, zweistöckiger Putzbau auf rechteckigem Grundriss mit flachem Walmdach. Im Erdgeschoss befanden sich der Warteraum mit Fahrkarten- und Gepäckausgabe sowie weitere Dienstzimmer. Im Obergeschoss waren Wohnungen für die Bahnbediensteten entstanden. Die Deutsche Bundesbahn (DB) eröffnete den elektrischen Bahnbetrieb auf der Gesamtstrecke am 26. September 1957. Die Bahnsteige wurden entsprechend erneuert und durch einen Personentunnel verbunden. Der Hausbahnsteig erhielt eine neue Überdachung. Das Empfangsgebäude und die Güterhalle sind im Zustand von 1900 erhalten. Das Stationsgebäude wurde saniert. Der Bahnhof wird nach wie vor zur Holzverladung genutzt:

LOHR AM MAIN
(15.300 Einwohner, 161 m ü. NHN) ist eine Stadt im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart. Sie liegt etwa auf halber Strecke zwischen Würzburg und Aschaffenburg. Lohr ist ein Mittelzentrum und der Sitz, aber kein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Lohr am Main. Ein von Natur geschaffener Weideplatz zwischen dem Lohrbach und dem Rechtenbach gab wohl einer Gruppe von Menschen in der Frühzeit den Anreiz, sich auf der dazwischenliegenden Anhöhe, außerhalb des Überschwemmungsbereiches des Mains, niederzulassen. Der heutige Kirchhügel dürfte die Keimzelle der Stadt gewesen sein. Aus Lare, der Bezeichnung für einen natürlichen Weideplatz, hat sich über verschiedene Abwandlungen der heutige Ortsname entwickelt. Erstmals urkundlich erwähnt wird der Name Lohr im Jahre 1295. Ältere Fundstellen sind bis heute nicht bekannt geworden, obwohl sicher ist, dass es den Ort schon viel früher gegeben hat. Das Grafengeschlecht der Rienecker beeinflusste bis zum Ende des 16. Jahrhunderts über annähernd 500 Jahre die Geschichte des Raumes um Lohr am Main. Die Hauptstadt der Grafen war Lohr. 1333 wurden Lohr durch Kaiser Ludwig den Bayern die Gelnhäuser Stadtrechte verliehen. Mit dem Aussterben der Rienecker im Jahre 1559 fiel Lohr als Lehen an das Erzstift Mainz zurück. Mit der Auflösung des Kurmainzer Staates kam Lohr nach einer Übergangszeit beim Dalberg’schen Fürstentum Aschaffenburg und Grossherzogtum Frankfurt 1814 zum Königreich Bayern. Wie kaum eine andere der kleinen fränkischen Städte hat sie die Jahrhunderte über ihren liebenswerten Charakter bewahrt und ist heute trotzdem eine moderne Einkaufsstadt mit zahlreichen Geschäften. Es ist ein Ort für Geniesser und Erholungssuchende, die gepflegte Gastlichkeit schätzen und sich vom Charme einer malerischen historischen Altstadt mit romantischen Straßen und Gassen bezaubern lassen. Das äusserst vielseitige kulturelle Programm lockt während des Spessart-Sommer und Spessart-Winter mit einem reichhaltigen Angebot aus Kultur, Kunst und Festen, drinnen und draussen, Publikum aus der gesamten Region an. Ein Höhepunkt jeden Jahres ist die Lohrer Spessartfestwoche zum Monatswechsel Juli/ August.
Lohr Bahnhof:
Katholische Kirche St. Bonifatius in Sackenbach:
Ortsausgang Sackenbach:
Staustufe Steinbach:
Willkommensschild im Ortsteil Steinbach:
Katholische Kirche St. Josef der Bräutigam in Steinbach:
Neues und Altes Schloss Steinbach:
Forsthaus und Pfarrhaus Steinbach:
Blick in Richtung Lohr:
Neue Mainbrücke:
Alte Mainbrücke:
Mainlände und Lohrer Altstadt:
Blick von der Alten Mainbrücke zum Beilstein:
Katholische Stadtpfarrkirche St. Michael:
Halbrunder Schalenturm in der Steinmühlgasse 3:
Viereckiges Stadtmauertürmchen mit Pyramidendach am Kirchplatz 7:
Ehemalige Kaplanei und Torhaus:
Gasthof Krone:
Bayersturm:
Giebelhaus mit Madonna in der Hauptstrasse 14:
Altes Rathaus:
Schloss zu Lohr und heutiges Museum:
Ehemaliges Forsthaus, erbaut als Nebenanlage des Schlosses:
Ehemalige Zehntscheune und heutige Touristinformation:
Neues Rathaus:
Fliegerdenkmal am Schlossplatz:
Ehemaliges Spital:
Ehemaliges Amtsgericht und heutige Polizeidienststelle:
Isolatorenmuseum:
Blick auf Lorch aus Richtung Norden:
Achat Hotel:
Stadthalle:
Alle Aufnahmen entstanden während eines Tagesbesuchs am 10.05.2024.
30.04.2024: Das Alte Rathaus, 1888 bis 1889 als Schulhaus erbaut, wurde von 1910 bis 1971 als Rathaus Ruppertshains genutzt. Danach war es bis zum 1. Januar 1977 Rathaus der Gemeinde Rossert und wird heute als Vereinshaus der Sängervereinigung Alemannia-Concordia 1874 Ruppertshain e. V. genutzt:

30.04.2024: Der Frankfurter Verein für Genesungsanstalten konnte 1895 durch eine Spende von Hannah Baronin von Rothschild oberhalb von Ruppertshain eine Heilanstalt für unbemittelte Lungenkranke eröffnen. Die am Südhang des Taunus weithin sichtbar gelegene Volksheilstätte, erbaut nach Plänen des Frankfurter Architekten Carl Wolff, gilt als erste Volksheilstätte in Deutschland und vorbildlich für die Errichtung von Heilstätten in Deutschland und Europa. Hier sollten die an Tuberkulose erkrankten Arbeiter und Arbeiterinnen bei frischer Luft, guter Ernährung und unter ärztlicher Aufsicht Heilung finden. Die neue Heilstätte nahm damals 36 weibliche und 36 männliche Patienten auf. Bald genügten die verfügbaren Krankenzimmer der Nachfrage nicht mehr und ein weiteres Gebäude – durch Spenden Mäzene Paul Cohn-Speyer und Karl Sulzbach ermöglicht – entstand östlich des alten Baus. Der 1900 eröffnete Neubau diente ausschliesslich zur Aufnahme von Frauen, während der alte Bau männlichen Patienten vorbehalten blieb. Nunmehr konnten in der Heilstätte Ruppertshain 135 Patienten versorgt werden. Die beiden Bauteile wurden durch niedrige Bauten und eine Liegehalle verbunden. Erst der Mittelbau von 1953 schloss die Lücke zwischen Männerbau und Frauenbau und die Heilstätte, im Volksmund Hustenburg genannt, zeigte seitdem die heute bekannte imposante Front. Aus dieser heben sich deutlich bemerkbar hervor die beiden denkmalgeschützten Altbauten mit ihren roten, farbig verzierten Dachziegeln. Durch den Rückgang der Tuberkulosekranken musste die Lungenheilstätte im Juli 1982 geschlossen werden. 1988 kaufte eine Investorengruppe die Gebäude und richtete dort Miet-, Eigentumswohnungen, Arztpraxen und Künstlerateliers ein. Zauberberg heisst das grosse Gebäude erst seit der Renovierung. Der Name stammt aus einem bekannten Roman des Schriftstellers Thomas Mann. Weil es in dem Buch ebenfalls um ein Sanatorium geht, haben die neuen Besitzer den Namen ausgewählt. Und das, obwohl in dem Roman nicht das Sanatorium in Ruppertshain gemeint ist:

30.04.2024: Der Atzelbergturm ist ein 27 m hoher Aussichtsturm, der im ersten Halbjahr 2023 in Stahlbauweise errichtet und am 11. Januar 2024 eröffnet wurde. Er kann über eine Wendeltreppe mit 156 Stufen bestiegen werden und bietet einen weitgehend freien Blick in alle Himmelsrichtungen. Unter anderem sind in südöstlicher Richtung die dicht bebaute Rhein-Main-Region mit der Skyline von Frankfurt am Main und im Nordosten der waldreiche und hügelige Hintertaunus zu erkennen. Dieser neue Turm ist bereits der vierte Aussichtsturm auf dem Atzelberg. Angefangen hat alles mit dem Luisenturm aus Stahl, den Farbwerke-Direktor Maul für seine gleichnamige Frau bauen ließ. 1976 wurde er wegen Baufälligkeit abgerissen. 1981 baute die Stadt den ersten Atzelbergturm, der aus Holz bestand. 2008 waren Brandstifter am Werk, 2012 wurde ein neuer Holzturm errichtet, der dann aber 2017 im oberen Teil erneut Flammen zum Opfer fiel. Die Stadt entschied, dass nun wieder ein Turm aus sicherem Stahl gebaut werden soll. Der Kelkheimer Architekt Detlef Schreiber machte den Entwurf. Trotz eines Vetos der Eppenhainer Einwohner blieb es bei dem Vorschlag Schreibers und wird nun bei Begutachtungen gelobt. Bauamtsleiter Martin Stephan hat den Aufbau des neuen Atzelbergturms betreut:

Ausblicke vom Turm in Richtung Ruppertshain mit dem Zauberberg, Königstein mit Burg, den Grossen Feldberg und die Skyline Frankfurts:
Blick auf Schlossborn und Ehlhalten: