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04.07.2025: Der Karlsturm ist ein mächtiger runder Backsteinturm auf einem Feldsteinsockel, der um 1370 erbaut wurde. Er ist der Rest der einstigen Altpervertoranlage und stellte damals die stärkste Befestigungsanlage der Stadt dar. Diese war ursprünglich 150 Meter lang und bestand aus einem Innentor, einem Zwinger und zwei Vortoren am Jeetze-Umfluter (Stadtgraben). Das Vortor wurde 1812 abgebrochen, das Haupttor fiel 1856 dem wachsenden Verkehr zum Opfer und die Zugbrücke war bereits 1653 entfernt worden. Der Turm ist etwa 27 Meter hoch, hat eine Mauerstärke von ca. 1,90 Metern und einen Durchmesser von 8,80 Metern. Ursprünglich bestand er aus vier Stockwerken, die durch drei Kreuzgewölbe geteilt waren. Heute ist nur das untere Stockwerk erhalten. Sein Spitzdach stürzte um 1800 ein und wurde später wiederhergestellt. Der Karlsturm ist mit einem Spitzbogenfries verziert und zeigt die Wappen des deutschen Kaisers, der sieben Kurfürstentümer und der beiden Städte Salzwedel. In der Mittelnische steht eine Steinplastik, die ursprünglich als Kaiser Heinrich V. gedeutet, später jedoch als Kaiser Karl IV. identifiziert wurde. Der Name des Turms änderte sich 1833 daher von Heinrichsturm in Karlsturm. Im Laufe der Zeit diente der Turm als Waren- und Eislager, was einige bauliche Veränderungen mit sich brachte. Es gab Vorschläge, den Turm zum Wasserturm oder Turmcafe umzubauen, die jedoch nicht umgesetzt wurden:

04.07.2025: Die Alte Münze in der Altperverstrasse von Salzwedel ist ein spätgotischer Backsteinbau. Die Errichtung des altehrwürdigen Gebäudes der Alten Münze ist nicht genau belegt, da im Jahre 1895 durch einen Rathausbrand das Archiv mit den Bauakten vernichtet wurde. Die Form des Spitzbogens der Eingangstür und des Giebels sprechen für eine Entstehung der Alten Münze in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Dies ist neben dem Altstädter Rathaus der am längsten existierende Profanbau der Stadt. Die Altperverstraße ist eine der ältesten Strassen Salzwedels. Hier entlang führte die alte Salzstrasse, die Salzwedel übrigens ihren Namen gab, von Magdeburg nach Lüneburg:

04.07.2025: Der viereckige Hungerturm im Stil der Backsteingotik wurde vermutlich im 15. Jahrhundert errichtet. Er gehört zu einer Gruppe ähnlicher Schalentürme, die ehemals in regelmässigem Abstand von 60 Metern an der damals ungefähr 3.300 Meter langen Ringmauer der Stadt standen, um deren Schutzfunktion zu verstärken. Er ist der einzige in voller Höhe erhaltene Wehrturm. Die im 13. und 14. Jahrhundert errichtete Salzwedeler Stadtmauer ist etwa 5 Meter hoch und verjüngt sich nach oben. Etwa 1.860 Meter der alten Mauer sind erhalten, einige Abschnitte zugänglich. Zur Stadtbefestigung zählten damals neben der Mauer und den Wehrtürmen auch Wälle, Wassergräben und 10 Stadttore. Der Hungerturm wurde in den 1990er Jahren restauriert und für eine soziale Nutzung behutsam umgebaut. Seine Namensherkunft ist bis heute ungeklärt:

04.07.2025: Die spätgotische Backsteinbasilika gehört neben der Lorenzkirche zur ältesten Kirchengründung Salzwedels und beeindruckt in ihrer Grösse. Die Bauphasen lassen sich vom 12. bis zum 15. Jahrhundert verfolgen. Ursprünglich als einfache Feldsteinkirche mit Turm erbaut, war sie Propsteikirche und später Hauptpfarrkirche der damaligen Altstadt. Ihr mehr als 80 Meter hoher und schiefer Turm ist eine Landmarke und prägt weithin sichtbar die Stadtsilhouette Salzwedels. Der drei Meter hohe Feldsteinsockel des Turms ist ein sichtbarer Überrest der ursprünglichen Kirche. Er wird auf 1150 datiert. Im 13. Jahrhundert, als Salzwedel Mitglied der Hanse wurde, begannen erste Umbauten zu einer romanischen Backsteinbasilika. Durch weitere umfassende Umbaumassnahmen im 14. und 15. Jahrhundert veränderte sich die Kirche zu einem beeindruckenden fünfschiffigen gotischen Bauwerk mit einem über 80 Meter hohen Turm und spitzbogigen Fenstern. Vor der Reformation wurde die Kirche bis 1541 Unser lieben Frauen-Kirche genannt. Im Innern beeindruckt ein über 500 Jahre alter und sehr imposanter Schnitzaltar von 1510, der fast die gesamte Breite des Chores einnimmt. Er ist der größte Schnitzaltar im Norden Sachsen-Anhalts. Weitere kunstvolle Schnitzarbeiten, wie der Markgrafenstuhl und der Propststuhl, zieren die Kirche. Besonders bemerkenswert sind das holzgeschnitzte Lesepult aus dem 13. Jahrhundert und die Renaissance-Kanzel von 1581. Ebenfalls bemerkenswert sind die reich geschnitzten Seitenwangen des Chorgestühls von 1360, Glasmalereien, ein kunstvolles Kruzifix und Reste von Wandmalereien aus dem 13. Jahrhundert. Die Orgel der Firma Furtwängler & Hammer mit barockem Prospekt wurde im Jahr 1914 erbaut. Dank einer Restaurierung im Jahr 1960 erstrahlt die Marienkirche heute wieder in ihrer alten Schönheit:

04.07.2025: Das Johann-Friedrich-Danneil-Museum befindet sich seit 1932 im Hauptgebäude der ehemaligen Propstei, eines Gebäudekomplexes an der Marienkirche, der seit dem 16. Jahrhundert bis zum Jahre 1928 im Besitz des altmärkischen Adelsgeschlechtes von der Schulenburg war. 1578 hatte Albrecht IV. von der Schulenburg, Sohn des letzten Propstes vor der Reformation, Levin I. von der Schulenburg, das heutige Museumsgebäude errichten lassen. Das Fachwerkgebäude mit dem markanten Treppenturm erfuhr mehrere Umbauten und Veränderungen. Zum Ende des 19. und am Anfang des 20. Jahrhunderts war die Propstei Sitz des Salzwedeler Landrates von der Schulenburg:

04.07.2025: Das Jenny-Marx-Haus in Salzwedel ist der Geburtsort von Jenny Marx, der Ehefrau des Philosophen Karl Marx. Sie kam am 12. Februar 1814 als Jenny von Westphalen, Tochter des damaligen Landrats Johann Ludwig von Westfalen, zur Welt und verbrachte ihre ersten zwei Lebensjahre in diesem Haus. Das klassizistische Gebäude mit seinen zwei Geschossen stammt aus dem 18. Jahrhundert. Der damaligen Bürgermeister Niedt liess es 1737 im Barockstil errichten. Zuvor standen an seiner Stelle zwei Fachwerkhäuser, die abgerissen wurden. Bemerkenswert ist die abwechslungsreiche Geschichte des Gebäudes. Es diente als Verwaltungsgebäude, Brauerei, Garnisonslazarett und Polizeigefängnis. Der strassenseitige Giebel entstand 1934, da die vorhandenen Räume nicht mehr ausreichend waren. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt die Strasse vor dem Haus den Namen Jenny-Marx-Strasse. Ab 1969 war das Haus das einzige Marx-Museum in der DDR und ist 10 Jahre später umfassend restauriert worden. Im Jahr 1990 erfolgte eine Zusammenlegung des Marx-Museums mit dem nahe gelegenen Danneil-Museum. Heute ist das Gebäude eine Erinnerungsstätte an Jenny Marx und beherbergt seit 2005 die Kreismusikschule. Der hofseitige Anbau aus dem Jahr 2011 wird als Konzertsaal genutzt. In dem 1984 gestalteten Hofgarten befindet sich eine Bronzeplastik des Magdeburger Bildhauers Heinrich Apel, die an Jenny Marx erinnert:

04.07.2025: Auf der Strasse der Romanik, sind nicht nur Gebäude mit einer spannenden Geschichte zu entdecken, sondern auch jene, die Historikern Rätsel aufwerfen. Aufgrund fehlender Quellen, lassen sich demzufolge nicht alle, vermeintlich romanische Bauten historisch erschliessen. Die Pfarrkirche St. Lorenz gehört zu einem dieser Rätsel, da die Herkunft beziehungsweise die Erbauung der Kirche ungeklärt blieb. Demzufolge existieren kritische Stimmen, die den Sinn der Pfarrkirche als Teil der Strasse der Romanik hinterfragen. Lediglich der Schutzpatron der Pfarrkirche lässt vermuten, dass die Erbauung nicht vor 955 geschah, da Gläubige Laurentius erst seit jenem Jahr verehrten. Der 10. August 955 ist im Volksmund deshalb der sogenannte Laurentiustag, der sich auf eine erfolgreiche Schlacht Ottos I. gegen Ungarn bezieht. Otto I. hatte Laurentius als eine Art Glücksbringer vermutet und ihm seine Verehrung ausgesprochen. Demnach entstand der Bau der Kirche wohl in der Mitte des dreizehnten Jahrhunderts und diente im siebzehnten Jahrhundert als Salzlager dem Salzhandel mit Lüneburg. Die langjährige Lagerung von Salz beschädigte das Gebäude zunehmend, weshalb im neunzehnten Jahrhundert sein Abriss in Planung war. Die katholische Gemeinde sprach sich allerdings vehement gegen den Kirchenabriss aus und erwarb sie. Es folgten zahlreiche Instandsetzungen, die in dieser Kirche für optische Anpassungen an den vorherrschenden Baustil sorgten. Aus diesem Grund, sind in der Kirche nicht nur romanische Züge zu finden, sondern auch gotische. Die Aussenwände bestehen beispielsweise aus Backstein und verweisen auf eine Entstehung zur Zeit der Backsteinromanik. Bezüglich der Innenausstattung ist heute lediglich der Bronzeleuchter aus romanischer Zeit erhalten geblieben, welcher im Johann-Friedrich-Danneil-Museum für eine Besichtigung zur Verfügung steht:

04.07.2025: Die Burg Salzwedel ist die Ruine einer Niederungsburg im Burggarten am nördlichen Rande der Altstadt. Die Burg wurde vermutlich im 9. Jahrhundert zum Schutz einer Handelsstrasse zwischen Magdeburg und der Salinenstadt Lüneburg an einem Übergang mit Furt an der Jeetze erbaut. 1112 wurde der Ort Saltwidele während der Belagerung durch Kaiser Heinrich V. erstmals erwähnt. 1134 kam mit Albrecht dem Bären die Stadt in askanischen Besitz. 1196 wurde die Burg erstmals urkundlich als Saltuedel tam castra quam oppida“, also als „Burg, sowie Ansiedlung“ erwähnt. Bis Anfang des 13. Jahrhunderts sassen die Vögte von Salzwedel als Beauftragte der Markgrafen auf der Burg. Wohl gegen Ende des 12. Jahrhunderts wurde der heute noch sichtbare runde Bergfried erbaut. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erscheinen ie von Wallstawe, danach die von Böddenstedt als Burgmannen von Salzwedel. Das 1899 durch Sprengung abgebrochene dreistöckige Wohngebäude der Burg war 1746 errichtet worden, soll aber nach dem Prähistoriker Johann Friedrich Danneil ältere Bausubstanz enthalten haben. Heute sind noch Reste der Wehrmauer, des Burggrabens und der St.-Annen-Kapelle erhalten sowie der noch 24 Meter hohe runde Bergfried mit einem Hocheingang in zwölf Metern Höhe und einer 3,60 Meter starken Mauer am Fuss des Turms. Der Turm hatte früher ein Spitzdach:

1923 wurde auf dem Gelände eine Ehrenhalle errichtet, zum Gedenken an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Die bei den Bauarbeiten gefundenen Scherben aus dem 12./13. Jahrhundert befinden sich heute in der Sammlung des Danneil-Museums:

04.07.2025: Das ehemalige Mönchskloster in Salzwedel wurde Mitte des 13. Jahrhunderts durch Franziskaner gegründet. Der sich am Rande der Altstadt befindende Komplex wurde auf dem letzten freien Grundstück des damaligen Salzwedel errichtet. Das Kloster wurde knapp vier Jahrhunderte von den Mönchen betrieben, bis 1552 der letzte dort lebende Mönch verstarb. Nachdem das Kloster nun leer stand, wurde in den Klostergebäuden eine Lateinschule eingerichtet. Ende des 19. Jahrhunderts fand das Klostergebäude als Rathaus eine neue Funktion. Auch heute wird der Bau noch als Rathaus genutzt. Vom ursprünglichen Bau aus dem 13. Jahrhundert ist heute nur noch ein kleiner Teil des Kreuzgangs vorhanden:

04.07.2025: Klosterkirche des Franziskanerordens, Lagerraum für Baumaterial, Konzert- und Kunsthalle – die Geschichte der Salzwedeler Mönchskirche ist von Höhen und Tiefen gekennzeichnet. Im 13. Jahrhundert von Bettelmönchen als schlichtes Bauwerk errichtet, das der volkstümlichen Frömmigkeit und der Vorstellungswelt jener Zeit entsprechen sollte, wurde die Kirche bald nach ihrer Fertigstellung erweitert. Diverse Bauarbeiten sind bis in das 15. Jahrhundert hinein belegt. In den folgenden Jahrzehnten litt das Ansehen der Mönche jedoch stark. Chronisten beklagen Sittenverderbnis. Im Jahr 1500 wurde deshalb auch im Salzwedeler Franziskanerkloster eine strenge Reform eingeleitet, die letztendlich einer Schliessung gleich kam. Das Kloster, zu dem die Mönchskirche gehörte, fiel nach der Reformation in städtischen Besitz. In der Folgezeit
konnte das Gotteshaus nur durch private Spenden vor dem Verfall bewahrt und Ende des 16. Jahrhunderts instand gesetzt werden. Dabei erhielt der Innenraum seine bis heute sichtbare protestantische Ausstattung. Der Stadt diente die Mönchskirche in der Folgezeit zwar noch als Schul- und Garnisonskirche, der Zahn der Zeit nagte jedoch unaufhaltsam an dem Gebäude, so dass Gottesdienste in ihr letztendlich nicht mehr gefeiert werden konnten. Stattdessen wurde Baumaterial eingelagert. Das bis dato letzte Kapitel der wechselvollen Geschichte begann 1985 mit der Umgestaltung der Kirche zur Konzerthalle. Während der umfangreichen Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten wurden unter anderem mehrere Wandmalereien freigelegt, die heute den kunsthistorisch interessierten Besuchern einen Eindruck von der einstigen Ausgestaltung der Kirche vermitteln:

Gottesanbeterin – stilisierte Grossplastik einer Gottesanbeterin aus Eisen. Das am 12. Juli 2000 eingeweihte Kunstobjekt (Titel eigentlich: Für Walter – statt Blumen) des Hilmsener Künstlers Hans Molzberger ist neben dem Chor der Mönchskirche aufgestellt und war der Beitrag Salzwedels zur Expo 2000 in Hannover. Zwischenzeitlich hat die Stadt die Skulptur erworben: