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Monats-Archive: April 2024

14.04.2024: Der Bahnhof Michelstadt liegt einige hundert Meter nordöstlich der Kernstadt Michelstadts. Bis in die 1990er Jahre wurden Gleise des Bahnhofs auch für den Güterverkehr verwendet. Der Bahnhof weist heute zwei Bahnsteiggleise und ein Abstellgleis auf. Heute halten hier nur noch Personenzüge. Der Bahnhof Michelstadt ist ein Verknüpfungspunkt des Nahverkehrs. Er verbindet die Stadt mit den Zentren des Rhein-Main-Gebiets (Direktverbindungen nach Darmstadt, Hanau und Frankfurt). Das Empfangsgebäude ist eine symmetrisch gestaltete Anlage mit einem giebelständigen Mittelteil, der zwei Vollgeschosse aufweist, und zwei eingeschossigen, traufständigen Seitenflügeln. Durch den späteren Anbau einer vorgelagerten Kabine für den Fahrdienstleiter war diese ursprüngliche Bauweise gestört. Mit der Renovierung des Bahnhofs sowie der Modernisierung der Odenwaldbahn 2008 verschwand dies, sodass die ursprüngliche Gestalt des Bahnhofs wiederhergestellt wurde:

MICHELSTADT

(16.000 Einwohner, 201 m ü. NHN) ist eine Stadt im südhessischen Odenwaldkreis, im Odenwald etwa mittig zwischen Aschaffenburg und Heidelberg gelegen. Es ist davon auszugehen, dass die ersten Bewohner der Gegend um Michelstadt Kelten waren. Bodenfunde und einige Hügelgrabreste weisen auf eine frühe Besiedlung bereits um 800 bis 500 vor Christus hin. Im ersten Jahrhundert nach Christus besetzten die Römer den Odenwald und sicherten eroberte Gebiete durch Kastelle und eine Grenzwehr, den Limes, ab. Im Stadtteil Vielbrunn kann die originalgetreue Rekonstruktion eines Römischen Wachturms besichtigt werden. Etwa zum Ende des 7. Jahrhunderts wurde die Gegend um Michelstadt durch den Missionar Kilian zum Christentum bekehrt. 741 erfolgte die Ersterwähnung der Stadt in einer Schenkungsurkunde an den Bischof Burkhard von Würzburg. Darin wird die Gemeinde Michlinstat genannt. Nach dem Tode des Bischofs ging Michelstadt vermutlich wieder an die fränkische Königskrone zurück. Etwa um das Jahr 815 erfährt man Genaueres über Bewohner und Baulichkeiten der Stadt. 827 erbaut Einhard, der im Odenwald seinen Altersruhesitz aufschlagen will, die Steinbacher Basilika (Einhardsbasilika), die heute zu den ältesten noch erhaltenen karolingischen Bauwerken nördlich der Alpen zählt. Nach Einhard wird das Kloster Lorsch zum Eigentümer der Mark Michelstadt und unter seinem Abt Gerbodo (951-972) wird eine Burg, die heutige Kellerei, erbaut, und in den Urkunden ist fortan von einem castellum michlinstat zu lesen. Nach dem Zerfall des Klosters Lorsch ging der Besitz der Gegend an das Erzbistum Mainz. In jahrelangen Streitigkeiten zwischen Kurmainz und dem südlichen Nachbarn Kurpfalz wird auch Michelstadt 1307 vollkommen zerstört. Nutzniesser des Konfliktes zwischen Mainz und der Kurpfalz war ein Adelsgeschlecht, das sich nach seiner Burg von Erbach nannte. Diesen Herren und späteren Schenken zu Erbach gelang es, eine eigene Territorialherrschaft zu begründen, und sie auch waren es, die den Wiederaufbau Michelstadts mit Toren und Ringmauer ab 1390 veranlassten. Leider wurden die Stadttore im 19. Jahrhundert als Verkehrshindernisse abgerissen, was zu kurz gedacht war, denn mit seinen drei Tortürmen könnte Michelstadt sicher heute das Odenwälder Rothenburg genannt werden. Immerhin aber sind noch die Stadtmauer mit einigen Türmen, sowie ringsum eine doppelte Wallgrabenanlage vorhanden. Durch die Jahrhunderte und durchaus bis heute behauptet die Stadt eine Stellung als bürgerlich-kultureller und wirtschaftlicher Schwerpunkt des hessischen Odenwaldes. Grundlage dafür waren in früherer Zeit gräfliche Privilegien wie Markt-, Mauer- und Selbstverwaltungsrechte. In jüngerer Zeit siedelten sich einige Behörden und Institutionen an, wie Konsistorium, Amtsgericht, Forstamt, Gymnasium und Finanzamt. Michelstadt war also durch Handwerk und Kaufmannsstand sowie Behörden stark bürgerlich geprägt. Die geschichtliche Bedeutung Michelstadts spiegelt sich in seinen Baudenkmalen wider. Davon sind die markantesten in der Altstadt gelegen und prägen bis heute das Stadtbild.

Empfangsgebäude des Bahnhofs:

Einhardsbasilika in Steinbach:

Schloss Fürstenau:

Schlossmühle und Kavaliershaus:

Modell von der Stadtmühle Hulst, der Partnerstadt von Michelstadt, am Bahnhofsvorplatz:

Stadtverwaltung im Gebäude der ehemaligen Kaltwasseranstalt:

Ehemaliges Untertor:

Bienenmarkt Tor von 1969:

Bienenmarktspforte von 1968:

Wehrmannshaus und der Spitze Turm:

Evangelische Stadtkirche:

Historisches Rathaus:

Löwenhof und ehemalige Posthalterei von Thurn und Taxis:

Alte Schmiede – zwischen 1562 und 1803 wurde hier das Schmiedehandwerk ausgeübt:

Burg Michelstadt („Kellerei“) und Museum Kainsbacher Mühle:

Diebsturm:

Forstamt – traufständiger Putzbau von 1907:

Odenwaldhalle:

Amtsgericht:

Finanzamt:

Erbacher Strasse und das Hochhaus Nr. 49:

Alle Aufnahmen entstanden während eines Kurzbesuchs am 14.04.2024.

 

08.04.2024: Die katholische ehemalige Pfarrkirche St. Bonifatius ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Lorchhausen, einem Stadtteil der Stadt Lorch im Rheingau. Die stattliche neugotische dreischiffige Kirche aus unverputztem heimischen Bruchstein und Werksteinen aus rotem Sandstein mit drei Jochen und Fünfachtel-Chor erhebt sich über einem kreuzförmigen Grundriss. Das Dach ist schiefergedeckt. Das Bauwerk hat ortsbeherrschende Grösse. Innen tragen acht runde Sandsteinsäulen das Gewölbe und schaffen so einen grossen lichten Kirchenraum. Das dem Heiligen Bonifatius geweihte Gotteshaus wurde von 1877 bis 1879 in der Nähe des aufgegebenen Vorgängerbaus, einer zu klein gewordenen und durch mehrere Brände schwer geschädigten Kirche aus dem 14. Jahrhundert, errichtet.

Ansicht von der linken Rheinseite…gut zu erkennen die alte Kirche links und die Clemenskapelle rechts oben:

08.04.2024: Die Burg Fürstenberg ist die Ruine einer Höhenburg in Rheindiebach. Sie wurde in 152 Metern Höhe auf einem dreieckigen Felsvorsprung über dem Mittelrhein erbaut. Ihre Entstehungszeit geht auf das frühe 13. Jahrhundert zurück. Damals wurde sie unter dem Auftrag des Kölner Erzbischofs Engelbert I. als Zollburg und Sicherheitsfestung errichtet. In den späteren Jahrhunderten residierten laufend wechselnde Besitzer auf Burg Fürstenberg. Die 3 Meter dicke Schildmauer und der tiefe Halsgraben sorgten für eine hohe Widerstandsfähigkeit. Im Gegensatz zu den meisten Burgen hielt die Burg sogar dem Dreissigjährigen Krieg sehr gut stand. Allerdings wurde sie im späten 17. Jahrhundert durch die französische Armee mittels Sprengung zerstört. Lediglich der Bergfried blieb gut erhalten. Spätere Umbaupläne zu einem neugotischen Schloss scheiterten. Die Burgruine war zwischenzeitlich vor allem aufgrund ihrer anliegenden Weinberge attraktiv. So gehörte sie zeitweise dem Weingroßhändler Wasum und wurde bis 1993 zwischen verschiedenen Besitzern umher gereicht. Ihr jüngster Besitzer ist Gernot Stelter aus Rheindiebach, der seither in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege an einer intensiven Restaurierung der Burg Fürstenberg arbeitet. Sein Ziel ist es, die Ruine für Touristen wieder attraktiv zu machen. Bei den Wiederaufbaumassnahmen wurden originale Steine aus den Trümmern des Mauerwerks verwendet. Die Rekonstruktion des Gebäudes gestaltet sich als äusserst arbeitsintensiv und aufwendig. Ein terrassierter Absatz nordöstlich unterhalb der Burg ist heutzutage als Aussichtsterrasse frei zugänglich:

Blick von der Terrasse auf Rheindiebach, nach Lorchhausen und Bacharach:

08.04.2024: An die Ortsbefestigung Rheindiebachs erinnert heute nur noch der südliche Eckturm wahrscheinlich auch von 1669, der zwischen der Mainzer Strasse und dem Rheinufer in Höhe der Dorfhauptstrasse sowie der B9 steht. Das unübersehbare Objekt ist ein gedrungener beim Ausbau der Strasse 1969 um die Hälfte verkürzter Rundturm mit Zinnenkranz:

08.04.2024: Die Heimburg über Niederheimbach ist auch als Burg Hohneck bekannt. Sie gilt als Beispiel des historistischen Wiederaufbaus einer Burgruine, die durch die Rheinromantik ausgelöst wurde. Ab 1295 liess der Mainzer Erzbischof Gerhard II. von Eppstein (1230-1305) an der Einmündung des Heimbaches in den Rhein den Bau der Heimburg beginnen. Es war eine Reaktion darauf, dass sich 1290 die Pfalzgrafen widerrechtlich die Burgen Sooneck und Reichenstein angeeignet hatten. Die etwa quadratisch angelegte Burg zeigt noch heute in ihrem Baubestand eine mächtige Schildmauer zum Rhein zwischen zwei Rundtürmen. Der südliche davon wurde zum hohen Bergfried ausgebaut. Nach Zerstörungen im Dreissigjährigen Krieg verkam die Burg zur Ruine. Die Begeisterung von Adeligen und reichen Bürgern für den Charme der Burgruinen am Rhein führte im 19. Jahrhundert zu vielen Besitzerwechseln und dem Wiederaufbau der Heimburg. In den Jahren 1866-68 wurde die Ruine im Auftrag des Rittergutbesitzers Freiherr Otto von Wackerbarth (1823-1904) unter Einbeziehung der mittelalterlichen Substanz wiederhergestellt. Dabei wurde über dem mittelalterlichen Keller der zweigeschossige Rheinflügel in neugotischer Architektur mit Zinnen und Ecktürmchen erbaut. Später kam die Burg an Gräfin Charlotte von Mellin. Ab 1882 liess der Weinhändler Eduard Rabeneck den Rheinflügel erweitern und im Garten das neugotische Verwalterhaus mit Zinnen und Wintergarten erbauen. Im Jahr 1898 kam die Burg an den Großindustriellen Robert Müser (1849-1927), der die Mühle hinzu erwarb und dort 1910 ein Gästehaus einrichtete. 1920 erwarb Nora Dunlop die Burg für 1 Million Mark. Die Abwicklung des Kaufs unternahm ihr Schwager und Vetter Hugo Stinnes, der zugleich Eigentümer und Generaldirektor der Firma Hugo Stinnes GmbH war. Er war seinerzeit wohl der bedeutendste deutsche Großindustrielle. Viele Bürger des Ortes fanden in der Inflationszeit auf der Burg bei Bauunterhaltungsarbeiten Arbeit. Die Heimburg diente der Familie Stinnes und ihren prominenten Gästen viele Jahre als repräsentativer Wohnsitz. Bis 1965 verblieb die Anlage in Familienbesitz. Bis heute ist die Heimburg in Privatbesitz und nur zu besonderen Anlässen geöffnet, wie z.B. der traditionelle Halt während des Umzugs am Kerbemontag im Burghof. Jedoch ist ihr Anblick im ganzen Dorf und von den Hängen des Heimbachtals aus sehr präsent:

08.04.2024: Die Pfarrkirche von Niederheimbach steht an der Rheinstrasse und führte bis 1750 das Nikolaus-Patrozinium. Die heutige Kirche verdankt ihr Aussehen weitgehend den Baumassnahmen, die Peter Marx aus Trier zwischen 1913-15 bzw. 1915-1921 vorgenommen hat. Der Chorturm (mit Rundbogenfries) der Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt stammt aus dem zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts, er wurde später aufgestockt. Der Turm trägt ein Spitzhelmdach mit vier Ecktürmchen (17. Jahrhundert). Im Innern findet sich ein Kreuzrippengewölbe, ferner die ehemalige Sakristei (heute Kapelle). Die Jahresinschrift 1516 wurde an einem Schlussstein datiert. Die gotische Seitenkapelle, heute zum Eingang umfunktioniert, wurde im 14. Jahrhundert errichtet. Der barocke Chor im Westen besteht aus einer Achse und dreiseitigem Schluss mit Spiegelgewölbe (18. Jahrhundert). Der Neubau von Marx erbrachte eine Basilika in spätgotischen Formen in malerischer Gruppierung. Die Langseite zum Rhein wurde als Schaufassade mit Zwerchgiebeln über dem Seitenschiff angelegt. Im Mittelschiff Netzgewölbe, die unterschiedlich ausgebildeten Seitenschiffe kreuzgewölbt. Die Kanzel wurde 1765 errichtet, das Orgelprospekt stammt aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts und die geschnitzte Tür wurde um 1740 angefertigt:

08.04.2024: Bahnhof Trechtingshausen – Wanderweg am Rheinufer – Niederheimbach – Aufstieg zur Heimburg – Wanderweg am Rheinufer – Rheindiebach – Aufstieg zur Burg Fürstenberg- Wanderweg am Rheinufer – Bahnhof Bacharach.

Blick auf den Alten Turm am Ausgangspunkt Trechtingshausen:

Blick zur Burg Sooneck:

Neben einer Rastbank am Rheinufer bei Niederheimbach:

Informationstafel Niederheimbach:

Katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Niederheimbach:

Der Kuhweg war früher der einzige Zugang für Bauern und Winzer, um an ihre Felder und Wingerte zu gelangen. Es führte vom Dorfplatz nahe der Heimburg vorbei hinauf zu den Grundstücken über dem Ort. Heute verbindet dieser Weg den Ortskern mit dem Neubaugebiet. Eine Interessengemeinschaft hat in den letzten Jahren diesen Weg wieder in Stand gesetzt. Dabei wurden viele aus dem ehemaligen Märchenhain stammenden und aufwändig restaurierten Figuren des Bildhauers Ernst Heilmann wieder aufgestellt und so der Öffentlichkeit zugänglich gemacht:

Heimburg (Burg Hohneck):

Pantheon oberhalb der Heimburg – eine 2016 errichtete Nachbildung des römischen Pantheons, eins zu zwölf gebaut, ohne Kassendecke, aber mit einer kreisrunden Öffnung gen Himmel:

Blick zum Feldkreuz auf der Hölle – direkt neben dem Rheinburgenweg erhebt sich dieses gut zwölf Meter hohe Holzkreuz über Niederheimbach. „Auf der Hölle“ ist der Name der Weinbergslage:

Blick auf Lorch mit der Pfarrkirche St. Martin und der Ruine Nollig:

Zollturm in Rheindiebach:

Burg Fürstenberg:

Blick von der Burg auf Rheindiebach, nach Lorchhausen und Bacharach:

Blick nach Oberdiebach:

Blick in Richtung Lorchhausen mit St. Bonifatius und alter Kirche:

Blick voraus zur Burg Stahleck:

Das 1898 erbaute Herrenhaus der ehemaligen Wein- und Sektkellerei der Familie Wasum – heute dient es als Gästehaus:

Bahnhof Bacharach: