Tages-Archive: 8. September 2023
08.09.2023: Ein Brunnen mit fliessendem Wasser auf dem Marktplatz wurde erstmals 1435 erwähnt, die derzeitige Brunnenanlage soll 1575 entstanden sein, die Beckenfassung wurde zwischenzeitlich erneuert. Die die Brunnensäule bekrönende Ritter-Figur ist eine spätere Zutat. Sie soll ein Werk des Frankfurters Johann Hocheisen sein und war ursprünglich als Schmuck für den Haubenhelm einer der beiden Geschütztürme bestimmt, die in den landgräflichen Schlossausbau vom Anfang des 17. Jahrhunderts inkorporiert wurde:

08.09.2023: Als es in Butzbach innerhalb der im 14. Jahrhundert erbauten Stadtmauer immer enger wurde, begann man damit in den Bögen der Stadtmauer kleine Schuppen und Werkstätten zu bauen. Später wurden diese nicht einmal 2 Meter tiefen Bauwerke sogar zu Wohnzwecken genutzt. In der Mauerstrasse sind noch einige dieser so genannten Schwibbogenhäuser vorhanden:

08.09.2023: Am 30. November 1952 erfolgte die Grundsteinlegung für die Kirche durch Dekan Winkler aus Bad Nauheim, zur Jahreswende 1952/1953 das Richtfest und am 18. Oktober 1953 die Weihe von St. Gottfried durch Bischof Albert Stohr. Architekt war Jan Hubert Pinand aus Darmstadt, der vor der Vollendung die Leitung niederlegte, weil er mit den Steinmetzarbeiten und ihren Verzierungen nicht zufrieden war. Der Pfarrei wurden sieben Filialen zugeordnet. 1954 erhielt der Turm sein Vierergeläut. Im selben Jahr wurde das Pfarrhaus errichtet und durch einen schmalen Verbindungsgang mit der Kirche verbunden. Die geostete Kirche ist westlich des alten Stadtkerns aus Gelbsandstein errichtet, der im nahen Rockenberg gebrochen wurde. Der blockhafte Baukörper im Stil der Basilika orientiert sich am romanischen Kirchenbau, ohne historisierend zu sein:

BUTZBACH
(27.400 Einwohner, 198 m ü. NHN) ist eine Stadt im hessischen Wetteraukreis am nordöstlichen Übergang des Taunus zur Wetterau. Sie trägt seit dem 11. Januar 2011 die amtliche Zusatzbezeichnung Friedrich-Ludwig-Weidig-Stadt. Die Besiedlungsgeschichte des Butzbacher Raums reicht archäologisch zurück bis in die Jungsteinzeit (5500 v. Chr.). Nach den Römern siedelten hier die Germanen, die der 773 als „Botisphaden“ bzw. „Botinesbach“ zum ersten Mal urkundlich erwähnten ländlichen Siedlung den Namen gaben. Der Name bedeutet wohl „zu den Pfaden“ oder „am Bache des Bodo“. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wollte der Territorialherr Philipp von Falkenstein sein verkehrsgünstig gelegenes Dorf Butzbach zu einem neuen wirtschaftlichen und politischen Zentrum der nördlichen Wetterau ausbauen, was ihm und seinen Helfern auch gelang. So erhielt Butzbach 1321 die Stadtrechte. Die aufstrebende Stadt zog Menschen aller Art und Berufe an. Im 15. Jahrhundert werden 181 verschiedene Berufe genannt, die ausgeübt wurden. Entsprechend entwickelte sich Butzbach stetig. Bevor Butzbach 1741 ganz hessisch wurde, erlebte es eine Blüte durch Landgraf Philipp von Hessen-Darmstadt (1609 – 1643), der sich in Butzbach ein Residenzschloss mit ausgedehnten Parkanlagen erbaute und Hof hielt. Der bekannte Wissenschaftler Johannes Kepler weilte mehrmals bei Landgraf Philipp und stellte in Butzbach astronomische Studien an. Ganz wesentlich wurde Butzbach im 19. Jahrhundert geprägt von Dr. Friedrich Ludwig Weidig (1791-1837), der als liberal-demokratischer Kämpfer für die Freiheit als Zentralfigur der oberhessischen Oppositionellen des Vormärz bekannt geworden ist. Gemeinsam mit Georg Büchner hat er die berühmte politische Flugschrift „Der hessische Landbote“ verfasst und herausgebracht. Weidig ist für seine Überzeugung in Darmstädter Kerkerhaft gestorben. 1850/1880 begann für Butzbach das Zeitalter der Industrialisierung. Mit dem Bau der Fabriken fielen Teile der einengenden Stadtbefestigung. Die Stadt passte sich (teilweise) den Bedürfnissen des neuen Zeitalters an. Dennoch blieben so historische Bauensembles wie der einmalige Marktplatz mit seinen alten Fachwerkhäusern, die mittelalterliche Stadtkirche und Kapellen, zahlreiche Stadthöfe, Teile der Stadtmauer und ihrer Türme, der Solms-Braunfelser Hof, das Solmser Schloss und das grössere Landgrafenschloss erhalten. Das Landgrafenschloss ist heute Sitz der Stadtverwaltung. Marktplatz, Schlossareal mit Parkanlage sowie die von Häusern dicht bestandenen Strassen und Gassen laden den Besucher zu einem Rundgang ein. Im Rahmen der Gebietsreform in den Jahren 1971 – 1977 wurden insgesamt 13 selbstständige Gemeinden in die Stadt Butzbach eingegliedert.
Katholische Pfarrkirche Sankt Gottfried:
Bürgerhaus:
Ehemaliger Eulenturm und Stadtmauerreste:
Schwibbogenhäuser:
Ein Schalenturm der Stadtmauer an der Ecke Mauerstrasse/Hirschgasse:
Bendersches Haus – ehemalige Alte Post und Gasthof Zum Goldenen Ritter:
Ehemaliges Gasthaus Zum Goldenen Löwen:
Marktbrunnen:
Rathaus:
Evangelische Markuskirche:
Hexenplatz mit Hexenturm:
Die kleine Burg am Planetenbrunnen – ein Nachbau im kleinen Format:
Ehemalige katholische Pfarrkirche St. Josef – heutige Friedhofskapelle:
Ehemaliger Ostbahnhof:
Landgräfliches Schloss:
Ehemaliges Rentamt – Museum Butzbach:
Solmser Schloss:
Fachwerkwohngebäude mit Stadtmauer:
Ehemalige Post – spätgründerzeitliches, zweigeschossiges Gebäude in sichtbarem Ziegelmauerwerk mit Werksteingliederung und steilem Mansarddach:
Sankt Wendelinskapelle: