25.06.2023: Das Untere Tor (Vorstadtturm) bildete den wichtigsten und deshalb auch am besten geschützten Zugang zur Stadt. Wenn in unruhigen Zeiten das Obere Tor dauernd geschlossen blieb, wickelte sich der Verkehr nach aussen und in die Stadt ausschliesslich durch das Untere Tor ab. Der Torturm hat einen quadratischen Grundriss von 6 x 6 m und besass eine jetzt etwas erweiterte Durchfahrt von 3 m Breite. Auf die Tordurchfahrt waren vier Stockwerke aufgesetzt, wobei das oberste einen besonders guten Ausblick auf die Umgebung der Stadt bot. Es ist auch anzunehmen, dass in Höhe dieses Geschosses aussen ein umlaufender Rundbogenfries vorhanden war, wie er an anderen Türmen und Mauerteilen noch erhalten ist. Zugänglich war die Stadt hier nur über eine Zugbrücke. Davor befand sich in etwa 30 m Abstand ein kleiner Rundturm für die Wachhabenden am dort befindlichen Schlagbaum. Der südliche Stadtzugang war also eine im mittelalterlichen Sinn höchst wehrhafte Anlage und zugleich ein repräsentativer Ausdruck städtischer Zentralität. In der nassau-weilburgischen Zeit im 18. Jahrhundert hatte das Tor dann zwar nur noch eine optische Funktion, wurde aber nun durch seine Barockisierung noch stärker im Stadtbild hervorgehoben:
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