28.02.2022: Stolz stehen sie im Herzen der Stadt auf der neuen Oberstadtbrücke. Sie schauen einander an, genauso wie vor 1904, als sie auf der Vorgängerbrücke das erste Mal aufgestellt wurden. Ihre Blicke sind nicht zufällig – Bergmann Henner schaut die Sieg hinunter und Hüttenmann Frieder schaut die Sieg hinauf Richtung Quelle. Sie tragen jeweils die typische Kleidung ihres Berufsstandes und verkörpern gleichzeitig ein altes nassauisches Gesetz, nach dem es einem Siegerländer „Gewerken“, einem Arbeiter mit viel Know-how zur Verarbeitung von Eisenerz, verboten war, ohne die Erlaubnis der Regenten das Siegerland zu verlassen. Modell standen der Landwirt Philipp Hüttenhain (1836–1908), der eine Hacke über der Schulter und eine Grubenlampe trägt, und der „Luppenschmied“ Friedrich Bingener (1859–1939), der als Hüttenmann im Sieghütter Hammerwerk arbeitete und eine Zange trägt, mit der er ein Schwammeisen greifen will. Dass die beiden nun wieder an ihrem angestammten Ort stehen, verdanken sie einer Umfrage unter den Siegener Bürgern. In den vergangenen Jahrzehnten zogen sie oft um, fielen sogar bei einer Brückensprengung 1945 mitten in den Fluss, auf den sie blicken:
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