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Monats-Archive: September 2021

08.09.2021: Die St.-Nikolaus-Kirche stammt aus dem Mittelalter und hat den Status eines Kulturdenkmals. Sehenswert sind unter anderem das gotische Kirchenschiff aus dem 15. Jahrhundert, eine flach gedeckte Stufenhalle mit vier Jochen, die umfangreichen Wandmalereien und vor allem der geschnitzte Flügelaltar aus dem 16. Jahrhundert. Gestiftet hat diesen Sibylle von Baden-Sponheim (1485-1518), die Frau des Grafen Philipp III. von Hanau-Lichtenberg. Beide sind in der Kirche beigesetzt.In den Jahren 1939 und 1940 erfolgte eine umfangreiche Renovierung des Innenraums. So wurden die Emporen abgebaut, nur die untere Etage des Grafengestühls an der Nordseite blieb stehen. Kurze Zeit später wurde die Kirche allerdings durch Bomben im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt:

08.09.2021: Die Babenhausener Stadthalle wurde 1984 umgebaut und erweitert. Der grosse Bürgersaal wurde erhalten und durch eine Galerie mit Logenplätzen ergänzt. Das neue gemeinsame Foyer verband ihn mit zusätzlichen Tagungsräumen und dem Restaurant. Jugendclub, Sozialstation und Pächterwohnung ergänzten das Ensemble. Den Bereichen wurden differenziert gestaltete Freiräume zugeordnet. Vierzig Jahre später standen die Kommunalpolitiker und die Stadtverwaltung vor der Frage: Sanierung oder Neubau der Stadthalle. Für eine Instandsetzung und Sanierung der Stadthalle hätten nach einer Grobschätzung etwa zehn Millionen Euro investiert werden müssen. Ein Neubau – inklusive Abriss – wurde mit rund elf Millionen Euro veranschlagt. Dass sich in der Stadthalle wegen Mängeln bei der Sicherheits- und Fluchtwegebeleuchtung zu der Zeit bei Veranstaltungen nur 180 Menschen – und das auch nur bei Tageslicht – aufhalten durften, trieb die kulturtreibenden Vereine und Institutionen der Kernstadt um. In einem offenen Brief an Stadtverordnetenvorsteher Ingo Rohrwasser, die politischen Fraktionen und den Magistrat hatten der Carnevalverein, das Blasorchester, der Gesangverein Eintracht, das Vereins-Gremium, das DRK und der Kabarett-Ausschuss der evangelischen Kirchengemeinde auf die nicht zufriedenstellende Situation zur Nutzung der Stadthalle und des Bürgerzentrums Stadtmühle hingewiesen und dem Arbeitskreis ihre Unterstützung angeboten. Ende offen…:

08.09.2021: Im Jahr 2012 wurde der Abschluss der Sanierungsarbeiten des 1928/29 im damals hochmodernen Bauhaus-Stil erbauten, 33 Meter hohen Turms gefeiert. Die tragende Konstruktion, von den Fundamenten bis zum Dach, ist aus Stahlbeton und im Hochbehälter finden 200 Kubikmeter Wasser Platz. Die Wand des Wassertanks besteht aus fünf Zentimetern Stahlbeton mit einer Torfdämmung. Ausgedient hatte der Wasserturm in den 70er Jahren. Denn durch den Verkauf und Anschluss des Babenhäuser Wassernetzes an das Wasserwerk in Hergershausen und die damit verbundene technische Umstellung des Systems war der Hochbehälter nicht mehr von Nöten, um einen konstanten Wasserdruck zu erzielen. Der Wasserturm ging vom Netz. 1980 wurde das Bauwerk in das Denkmalbuch des Landkreises aufgenommen, was Überlegungen über einen Abriss des sanierungsbedürftigen Turmes aus finanziellen Gründen einen Riegel vorschob. Der Turm wurde saniert. Die Witterung setzte dem Bauwerk weiter zu, so dass es im Jahre 2004 sogar zu einer Vollsperrung der Durchfahrt wegen sich lösender Fassaden-, Fenster- und Metallteile kam. Vorübergehende Teilsanierungsmassnahmen brachten nur kurze Besserung. Eine Komplettsanierung wurde dadurch nicht verhindert. Im April 2010 wurde der in die Jahre gekommene Hochbehälter zum Schutz der Passanten eingerüstet und eingenetzt. Fast zwei Jahre blieb diese Schutz-Einrüstung des Wasserturms, der für geschätzte 350 000 Euro saniert werden musste. Zu viel Geld für die Stadt, die deshalb einen Investor suchte, der den Turm mit einer Sanierungsauflage für die symbolische Summe von einem Euro kaufte. Die Suche nach einem Käufer war zunächst erfolglos, bis sich das örtliche Architekturbüro Schlösser Ende 2011 der Sache annahm:

08.09.2021: Der Bahnhof Babenhausen (Hessen) ist ein Kreuzungsbahnhof am Schnittpunkt der Rhein-Main-Bahn und der Odenwaldbahn. Das Empfangsgebäude stammt noch aus der Anfangszeit von 1858. Es ist aus hellem Sandstein im Rundbogenstil errichtet und dem Empfangsgebäude in Dieburg sehr ähnlich. Das Empfangsgebäude ist ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz. Aufgrund des 1915 höher gelegten Bahndamms scheint das Empfangsgebäude gleisseitig versunken. Die Gelegenheit wurde aber genutzt, die Bahnsteige mit einem Fussgängertunnel zu versehen, der strassenseitig ebenerdig mündet, früher im Empfangsgebäude. 2003 wurde die Fahrkartenausgabe geschlossen, kurz darauf auch Gaststätte und Kiosk. Das Empfangsgebäude wurde 2004 verkauft und wechselte dann mehrmals den Eigentümer. 2009 wurde die ehemalige Fahrkartenausgabe zu einem Kiosk umgebaut. Hier sind Zeitschriften, Getränke und Snacks erhältlich. In der ehemaligen Gaststätte wurde 2016 eine Shisha-Lounge eröffnet:

06.09.2021: Das Schloss und heutige Rathaus liegt zentral in der Gemeinde Ober-Mörlen, idyllisch am Flüsschen Usa. Das Schlossgebäude wurde errichtet im 16. Jahrhundert und der Treppenhausvorbau im 17. Jahrhundert. Das Mansardendach und die Stuckdecken erneuerte man 1717. Der hintere Wirtschaftshof wurde 1704 errichtet. Bevor das Schloss 1920 von der Gemeinde gekauft wurde, gab es eine wechselvolle Geschichte mit mehreren Besitzern. Zu nennen sind die adeligen Geschlechter von und zu der Hees (von Schlitz genannt), von Görtz, von Frankenstein, von Wetzel, von Wetzel (genannt von Carben), von Nordeck zur Rabenau und von Fechenbach-Laudenbach. Ab 1920 wird das Schloss als Verwaltungssitz der Gemeinde Ober-Mörlen genutzt. Das Schloss und die gesamte Anlage wurde 1966 nach einem Dachstuhlbrand (16. April 1966) mit Unterstützung des Landes Hessen und des Hessischen Landesamtes für Denkmalpflege neu konzipiert:

06.09.2021: Der Saalbau stammt aus den Jahren 1716-1728. Die Vorgängerkirche wurde bei einem Dorfbrand zuvor zerstört. Im Unterbau befinden sich jedoch noch Bauteile vom mittelalterlichen Westturm des Vorgängerbaus. Nach Plänen des Mainzer Dombaumeisters Professor Becker wurde der barocke Saal 1929 zu einer kreuzförmigen Kirche mit neuem Querschiff und neuem Chor mit Sakristeianbau erweitert:

06.09.2021: Auf der Gipfelregion des Steinkopfs (518 m) steht ein 105 m hoher Fernmeldeturm (Typenturm), der bei gutem Wetter von Frankfurt am Main über die Wetterau bis zum Vogelsberg zu sehen ist. Der 1972 in Betrieb genommene Turm wurde ursprünglich auch als Fernsehsender genutzt, dient heute jedoch nur noch als Richt- und Mobilfunkanlage:

06.09.2021: Bereits 1888 wurde auf dem Winterstein vom Taunusklub Wetterau ein kleiner hölzerner Aussichtsturm errichtet. Um 1920 folgte durch das Hessische Staatsbad der Bau eines neuen Holzturms, der 1960 um ein Stockwerk erhöht wurde. Im Jahr 2004 wurde dieser bedingt durch Baufälligkeit abgerissen. Durch eine Bürgerinitiative aus Ober-Mörler, Bad Nauheimer und Friedberger Bürgern sowie verschiedenen Spenden von Firmen und Institutionen gelang es daraufhin, einen neuen, höheren und gänzlich aus Douglasienholz gebauten, fünfstöckigen Holzturm (17,65 m) mit zwei Aussichtsplattformen errichten. Das Richtfest fand am 1. Mai 2005 und die Turmeinweihung am 3. Juli 2005 statt. Seine untere auf 13,90 m Höhe liegende Aussichtsplattform erreicht man über 4 Beton- und 71 Metallstufen, die obere auf 16,73 m Höhe gelegene Plattform nach weiteren 14 Metallstufen. Von dort fällt der Blick aus 498 m Höhe nach Nordwesten zum Westerwald, nach Norden zum Gladenbacher Bergland, nach Osten in die Wetterau und, jenseits davon, zum Vogelsberg, nach Südosten zum Spessart sowie in Richtung Süden nach Frankfurt am Main und, jenseits davon, zum Odenwald:

Blick nach Ober-Mörlen und die Autobahn-Raststätte Wetterau:

Blick in Richtung Hausbergturm:

Blick nach Ockstadt und dahinter Friedberg:

Die Waldgaststätte Forsthaus Winterstein am Fusse des Wintersteins:

04.09.202 Johannisberg besass schon im Ausgang des Mittelalters ein Rathaus das zuerst 1516 erwähnt wurde. Noch zu Beginn des dreissigjährigen Krieges (1618-48) liess der damalige Schultheiss Niclaus Itzstein umfangreiche Umbauten vornehmen. Bereits im 16. Jahrhundert wurde am Rathaus eine Uhr angebracht. 1626 wurden die 120 Gulden abgelegt, die 36 Jahre zuvor beim Stift Bleidenstadt zum Kauf der Uhr entliehen wurden waren. Während man das alte Rathaus im Jahr 1976 neu verputzte, stellte man fest, dass das zweite -heute massive- Geschoss einst aus Fachwerk bestand. Durch den Verputz wurden ein rundbogiger Kellereingang an der Seite zur Oberen Brunnengasse und je ein rundbogiges Fenster im Erd- und Obergeschoss auf der linken Seite des strassenseitigen Giebels verdeckt. Die vorhandene Rathausglocke, 1972 auf Elektrobetrieb umgestellt, misst in Höhe und Durchmesser 54 cm. Als Emblem zeigt die Rathausglocke eine Kreuzigungsgruppe. Heute ist das Rathaus im Besitz der Stadt Geisenheim und wurde vom Johannisberger-Carneval-Verein 1913 e.V. im Jahr 1999 für zunächst 10 Jahre als Vereinsheim angemietet:

04.09.2021: Die Burg Schwarzenstein liegt bei Geisenheim auf 212 m Höhe unterhalb des Johannisberger Stadtteils Schlossheide an der Strasse nach Stephanshausen. Sie wurde 1873 als historisierende künstliche Ruine einer Höhenburg durch Peter Arnold Mumm erbaut. Der Frankfurter Bankier, Weinhändler und Begründer der Wein- und Sektdynastie Mumm kaufte in einem extrem heissen und trockenen Sommer, in dem kaum noch jemand Hoffnung auf einen nennenswerten Wein hatte, die gesamte Ernte von Schloss Johannisberg vorzeitig auf. Sein Mut wurde belohnt. Ein absoluter Spitzenjahrgang geht mit dem Titel „Kometenjahrgang“ in die Geschichte ein, da ein solcher im selben Jahr gesichtet wurde. Mumm erwirbt vom fast sagenhaften Gewinn weitere Weinberge rund um Johannisberg. Seine Nachkommen schliesslich strebten nach dem Status des Hoflieferanten des Kaisers. Dafür benötigte die Familie einen repräsentativen Stammsitz und errichtete 1873 Burg Schwarzenstein. Nach einer wechselvollen Geschichte wurde das märchenhafte Burgensemble 2004 aus seinem Dornröschenschlaf erweckt und ist heute im Besitz einer Familienstiftung. In enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz wird die Burganlage samt dem weitläufigen, an englische Landschaftsgärten orientierten Park saniert. Das Ergebnis ist eine feine Oase der Ruhe mit zehn geschmackvollen Zimmern, einem eleganten Gourmetrestaurant und einem regionalen Burgrestaurant: